Vorstellungsgespräch
No-Gos bei potenziellen Arbeitgebern: Benimm-Regeln für das Bewerbungsgespräch
Bestimmte Dinge sollte man im Vorstellungsgespräch weder sagen noch tun. So verhalten sich Bewerber ihrem Gesprächspartner gegenüber richtig.
Fast jeder kennt wohl diese Situation: Man steht vor einem wichtigen Vorstellungsgespräch, man will unbedingt alles richtig machen und ausgerechnet dann passieren die richtig peinlichen Schnitzer, die man eigentlich hatte vermeiden wollen. Diese No-Gos gelten für Bewerbungsgespräche – und wie man es stattdessen besser machen sollte.
Ungepflegtes Äußeres: Der erste Eindruck zählt
Oft werden Entscheidungen für oder gegen einen Bewerber schon im Türrahmen entschieden. Mit dem ersten Eindruck steht und fällt meistens das gesamte Gespräch, denn wie man sprichwörtlich so schön sagt, bekommt man für diesen ersten Eindruck keine zweite Chance. Da das Äußere nun einmal das Erste ist, was dem Gegenüber auffällt, ist es ein absolutes No-Go, ungepflegt zum Gespräch zu erscheinen.
Stattdessen sollte man frisch geduscht und frisch frisiert sein. Frauen haben ihr Haar am besten ordentlich gekämmt oder zusammengebunden. Als Kleidung eignen sich für die Vorstellung für einen Bürojob Anzug und Kostüm, je nach Branche kann es auch legerer sein. In einer Mediengestaltungsfirma kann man etwa auch mit Bluse und Jeans auftreten. Allerdings sollte man immer darauf achten, dass die Kleidung gepflegt, gewaschen, gebügelt ist und nicht zu extravagant ausfällt. Übrigens: Mit einem Vier-Sekunden-Trick hinterlassen Sie gleich einen guten Eindruck.
Nicht vorbereitet sein: Man sollte sich im Vorfeld über die Firma informieren
Nichts ist peinlicher, als im Vorstellungsgespräch zu sitzen und einen offensichtlichen Mangel an Wissen über die Firma, bei der man sich bewirbt, zu präsentieren.
Um das zu vermeiden, sollte man vorher ausreichend Recherche betreiben und sich über den potenziellen neuen Arbeitgeber informieren. Es kann von Vorteil sein, wenn man ein paar Daten der Firmengeschichte im Kopf hat und natürlich sollte man die Eckdaten der täglichen Arbeit kennen. Außerdem sollte man immer wissen, mit wem man das Interview führen wird, damit man sein Gegenüber direkt mit Namen ansprechen kann.
Einschleimen und Angeberei: Nicht zu sehr mit Wissen und Fähigkeiten prahlen
Einige Dinge über die Firma zu wissen, ist hilfreich. Das bedeutet aber nicht, dass man wahllos Informationen streuen sollte, nur um zu verdeutlichen, dass man sich informiert hat. Ein paar Komplimente über die Arbeit der Firma oder die Einrichtung des Büros sind erlaubt, allerdings sollte man die Reißleine ziehen, bevor es ans Einschleimen geht. Das Gleiche gilt für Prahlerei mit den eigenen Fähigkeiten.
Am besten wartet man auf gute Gelegenheiten, diese Dinge anzubringen, oder verpackt sie in Antworten auf Fragen, die vom Gegenüber gestellt werden. Wenn der Gesprächspartner nicht nach etwas fragt, was man aber unbedingt loswerden möchte, könnte man höflich sagen: „Ich würde gerne noch etwas über mich selbst hinzufügen, worauf ich sehr stolz bin und wovon Ihre Firma vielleicht profitieren könnte …“
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Indiskret oder unverschämt sein: Nicht lästern und nicht direkt nach Weihnachtsgeld fragen
Beim Bewerbungsgespräch achtet das Gegenüber nicht nur auf fachliche Kompetenzen, sondern auch auf die soziale Einstellung. Man sollte es deswegen vermeiden, etwa über einen ehemaligen Job oder Kollegen zu schimpfen oder direkt nach den eigenen Vorteilen wie Urlaub, Weihnachtsgeld oder sonstigen Boni zu fragen.
Stattdessen fragt man am Ende des Gesprächs besser nach arbeitsspezifischen Dingen und erkundigt sich etwa nach der Arbeitsatmosphäre oder der Teamgröße.
Getränke nicht annehmen: Man sollte niemals ein Angebot ausschlagen
Wer bei einem Bewerbungsgespräch ein angebotenes Getränk ausschlägt, zeigt eine Ablehnungshaltung, die vom Gegenüber auch als solche gelesen werden kann. Lieber sollte man ein Getränk annehmen – und wenn man nur um ein Wasser bittet. Extrawünsche sind dabei allerdings ein No-Go. Am besten macht man es dem Gegenüber leicht und nimmt, was angeboten wird. Am Ende des Gesprächs sollte man ausgetrunken haben. Ebenfalls ein absolutes No-Go: einen To-Go-Kaffee im Pappbecher schon mitbringen.
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Sollte einmal ein Patzer passieren und etwas vom Getränk auf der Kleidung landen, empfiehlt die Kommunikationstrainerin Sabine Neuwirth laut Sueddeutsche.de, das Ganze mit Humor zu nehmen: „Nehmen Sie die Situation und verwenden Sie sie.“ Wer mit einem lockeren Spruch darüber hinweggeht, hilft sogar meist seinem Eindruck beim Gesprächspartner.
Small-Talk und Händeschütteln: Immer auf das Gegenüber reagieren
Bei Bewerbungsgesprächen sollte man Initiative zeigen und von sich erzählen, wenn man gefragt wird, allerdings nicht das Gespräch an sich reißen und den Gesprächspartner überrennen.
Am besten reagiert man immer auf das, was das Gegenüber vorgibt. Gibt er die Hand, wird die Hand geschüttelt. Nicht andersrum. Macht er Small Talk über Wetter oder den Anreiseweg, kann man darauf reagieren und ebenfalls mit lockerem Geplauder antworten.
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