Zugelassen als Diabetes-Medikament

„Abnehmspritze“: Diabetes-Mittel Mounjaro wirkt wie Ozempic gegen Übergewicht

  • Juliane Gutmann
    VonJuliane Gutmann
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Einige Wirkstoffe gegen Diabetes können auch Übergewicht reduzieren. Ozempic ist das bekannteste Präparat. Doch es gibt ein weiteres effektives Medikament.

Dieser Artikel wurde am 23.10.2023 veröffentlicht. Die in den Zitaten genannten Zahlen beziehen sich auf den vorangegangenen Zeitraum.

Das Diabetes-Medikament Ozempic ist den meisten ein Begriff. Es war vor allem deshalb häufig in den Medien vertreten, weil es in bestimmten Zeiträumen zu Lieferengpässen kam. Hauptgrund dafür war, dass das Präparat den Appetit dämpft und so Pfunde schmelzen lässt. Elon Musk etwa soll die „Abnehmspritze“ Ozempic eingesetzt haben, um Kilos zu verlieren. Auch andere Prominente sollen sich mit dem Medikament „in Form“ gespritzt haben.

Vor allem das soziale Netzwerk TikTok hat den Ozempic-Hype befeuert. Infolge kam es zu Lieferengpässen des Medikaments, was für Diabetes-Patienten teils gefährliche Auswirkungen barg. Professor Harald J. Schneider, Sprecher der Sektion Angewandte Endokrinologie der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) wird in einem Beitrag der Deutschen Apothekerzeitung zitiert: In den USA „wird das verschreibungspflichtige Diabetesmedikament Ozempic sehr stark im Off-Label-Use, also ohne Zulassung, zur Gewichtsreduktion verwendet; auch weil viele Prominente wie Elon Musk das stark bewerben. Alleine der Hashtag #Ozempic wurde 350 Millionen Mal in sozialen Medien geteilt“.

Abnehmen mit Diabetes-Medikament Mounjaro

Dass Diabetes-Medikamente beim Abnehmen unterstützen, ist keine neue Erkenntnis. Forschende fanden bereits vor längerer Zeit heraus, dass bestimmte Inhaltsstoffe Übergewicht reduzieren können. So ist der Ozempic-Wirkstoff Semaglutid seit 2022 in der EU zur Behandlung von Adipositas zugelassen. Auch ein anderer Wirkstoff, der bei Diabetes zum Einsatz kommt, wirkt bei starkem Übergewicht. Es handelt sich um Tirzepatid im Diabetes-Medikament Mounjaro.

Das Diabetes-Medikament Mounjaro wird in Form einer Spritze in Bauch, Oberschenkel oder Oberarm verabreicht.

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Mounjaro soll das Körpergewicht effektiv senken können. So informiert die Deutsche Apothekerzeitung, dass Tirzepatid als neue Substanzklasse mit dualem Wirkprinzip stärker auf Blutzuckerspiegel und Körpergewicht Einfluss nimmt als andere Antidiabetika.

Im Rahmen der sogenannten SURPASS-1–5-Studien wurde klar, wie stark Tirzepatid das Körpergewicht tatsächlich senken kann. Eine Dosis von fünf Milligramm führte bei den Studienteilnehmern dazu, dass sie ihr Gewicht nach im Mittel 40 oder 54 Wochen um bis zu 7,8 Kilogramm senken könnten, informiert das Fachportal Thieme. Im gleichen Zeitraum verloren diejenigen Probanden, die täglich eine Dosis von 15 Milligramm verabreicht bekamen, bis zu 13 Kilogramm.

Mounjaro in Deutschland auch als Adipositas-Mittel zugelassen

Wie die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft informiert, wurde der Wirkstoff Tirzepatid im Dezember 2023 zur Gewichtskontrolle bei Adipositas zugelassen. Für die Behandlung von unzureichend eingestelltem Diabetes Typ 2 bei Erwachsenen als Ergänzung zu Diät und Bewegung ist Tirzepatid bereits seit 2022 zugelassen.

Wie bei allen verschreibungspflichtigen Medikamenten gilt auch bei Mounjaro: Es darf nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt angewandt werden. Denn Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Probleme des Verdauungstrakts, einschließlich Übelkeit, Durchfall und Erbrechen.

Schnell schlank und fit: Acht gesunde Zuckeralternativen

Reissirup auf einem Löffel
Die wenigsten kennen ihn, doch Veganer schätzen ihn schon seit langem: den Reissirup. Auf den ersten Blick hat er die gleiche Konsistenz und Farbe wie Honig, doch er ist transparenter. Dennoch kann man mit Reissirup sein Frühstück aufpeppen. Er süßt zwar etwas weniger als Haushaltszucker, hat dafür aber einen leicht karamellartigen Geschmack. Zudem enthält er viele Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen oder Kalzium und hält dank seiner Mehrfachzucker den Zuckerausstoß gering. © J. Pfeiffer/Imago
Kokosblütenzucker in Schale und Kokosnuss
Kokosblütenzucker, auch Kokos- oder Palmzucker genannt, ist dank seines niedrigen glykämischen Index bereits ein Star in der veganen und der Paleo-Community. Deshalb wird er besonders bei Diabetes, hohem Blutdruck oder Herzerkrankungen empfohlen. Der Kokoszucker wird aus dem Nektar der Kokospalme hergestellt und ist ebenfalls reich an diversen Mineralstoffen. Dennoch schmeckt er nicht nach Kokos, sondern hat ebenfalls eine karamellige Note. Man kann ihn 1:1 wie braunen Zucker verwenden. © J. Pfeiffer/Imago
Ahornsirup auf Waffel
Wer schon einmal in den USA oder Kanada war, kennt ihn meist auf Pancakes zum Frühstück: den Ahornsirup. Als gesunde Alternative ist er bei Veganern sehr beliebt. Er wird aus kanadischen Ahornbäumen gewonnen und als Saft eingekocht. Er gilt als natürliches Süßungsmittel und ist in verschiedenen Qualitätsgraden (AA, A, B, C, D) erhältlich. Auch Ahornsirup wird für seine vielen Mineralstoffe und Spurenelemente geschätzt. Zudem sollen darin befindliche Substanzen antioxidativ und entzündungshemmend wirken. © Kia Cheng Boon/Imago
Birkenzucker in Schale und Löffel
Xylit wurde ursprünglich aus Birkenholz gewonnen, deshalb ist er auch als Birkenzucker bekannt. Wie die Krankenkasse AOK weiter informiert, wird er heute allerdings aus Maiskolbenresten, Stroh oder anderen Hölzern hergestellt. Der Zuckeralkohol hat deutlich weniger Kalorien als Zucker. © J. Pfeiffer/Imago
Birkenzucker in Schale und Löffel
Neben Xylit gehört auch Erythrit zu den Zuckeralkoholen und wird als Zuckeraustauschstoff verwendet. Er sieht dem Haushaltszucker ebenfalls gleich und schmeckt süß. Er kommt in natürlicher Form in Käse, Mais oder Obst vor und wird durch Fermentation gewonnen. Erythrit enthält ebenfalls kaum Kalorien und beeinflusst nicht den Blutzucker- oder Insulinspiegel. Daher wird er bei Diabetes oder Übergewicht empfohlen. Allerdings süßt er nicht so stark wie Xylit oder normaler Haushaltszucker. © J. Pfeiffer/Imago
Gesundes Frühstück, Müslischüssel mit Obst
Agavensirup ist ein Süßungsmittel, das aus der Agavenpflanze gewonnen wird. Hier gilt wie bei Apfeldicksaft: Sie sollten das Produkt in Maßen genießen, weil es hauptsächlich aus Fruchtzucker besteht. Agavensirup hat aber weniger Kalorien als Zucker, was ihn zum besseren Diät-Begleiter macht. Auch für die Umwelt ist der Kauf von Agavendicksaft eher schädlich, auch wegen der langen Transportwege. Sie wollen nicht auf Agavensirup verzichten? Greifen Sie in dem Fall am besten zum Bio-Produkt.  © Imago
Griechischer Joghurt mit frischen Früchten steht neben einem Glas voller Honig
Honig gilt seit Menschengedenken als wertvolles Nahrungs- und Heilmittel. Er wird von Bienen aus gesammeltem Nektar von Blüten oder durch Ausscheidungsprodukte verschiedener Läusearten, dem sogenannten Honigtau, produziert. Honig besteht zu 80 Prozent aus reinem Zucker. Heutzutage wird er als Süßungsmittel genutzt und seit der Antike für seine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung bei diversen Erkrankungen gerühmt. © Imago
Stevia wird aus der südamerikanischen Pflanze Stevia rebaudiana (auch "Süßkraut" oder "Honigkraut" genannt) gewonnen und ist ebenfalls ein natürlicher und beliebter Süßstoff. Er besteht großteils aus den sogenannten Stevioglycosiden und hat weder Kalorien noch Zucker. Daher ist Stevia bei Diabetes, Insulinresistenz und sogar zur Kariesprophylaxe geeignet. Doch Vorsicht: Der Süßstoff ist bis zu 300 Mal süßer als herkömmlicher Haushaltszucker.
Stevia wird aus der südamerikanischen Pflanze Stevia rebaudiana (auch "Süßkraut" oder "Honigkraut" genannt) gewonnen und ist ebenfalls ein natürlicher und beliebter Süßstoff. Er besteht großteils aus den sogenannten Stevioglycosiden und hat weder Kalorien noch Zucker. Daher ist Stevia bei Diabetes, Insulinresistenz und sogar zur Kariesprophylaxe geeignet. Doch Vorsicht: Der Süßstoff ist bis zu 300 Mal süßer als herkömmlicher Haushaltszucker. © Marijan Murat/dpa

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

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