Von Natalie Hull-Deichsel
schließen
Bei Frauen macht sich ein Herzinfarkt häufig anders bemerkbar als bei Männern, etwa mit Schmerzen im Oberbauch. Dadurch wird er häufig zu spät erkannt.
Denkt man an einen Herzinfarkt, kommt vielen wahrscheinlich ein Mann in den Sinn, der sich an die Brust fasst. Dieser stechende Schmerz, der in die Arme ausstrahlt, ist zwar eines von vielen Anzeichen, jedoch nicht das am häufigsten vorkommende. Bei Männern kündigt sich ein Herzinfarkt nicht selten mit heftigen Schweißausbrüchen an. Frauen zeigen häufig andere Symptome als Männer, sodass diese in vielen Fällen nicht richtig gedeutet werden – der Herzinfarkt endet dann oftmals tödlich.
Herzinfarkt: Bei Frauen endet er häufiger tödlich Frauen zeigen häufig andere Symptome als Männer, sodass ein Herzinfarkt nicht selten tödlich endet. (Symbolbild)
© Uta Konopka/Imago
Mehr als 300.000 Menschen erleiden jedes Jahr in Deutschland einen Herzinfarkt, laut Angaben des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung e. V. Im Vergleich: Die Anzahl der Schlaganfall-Patienten liegt jährlich bei knapp 200.000. Warnzeichen sind beim Herzinfarkt unterschiedlich und unspezifisch und auch die Symptome beim Schlaganfall können variieren – doch bei beiden machen sich Anzeichen schon lange Zeit vorher bemerkbar.
Nichts verpassen: Alles rund ums Thema Gesundheit finden Sie im regelmäßigen Newsletter unseres Partners 24vita.de.
Gefahr für einen Herzinfarkt: Sieben Angewohnheiten erhöhen Ihr Risiko Stress ist ein nicht zu vernachlässigender Auslöser für einen Herzinfarkt. Steht ein Mensch unter psychischer Belastung und fühlt sich permanent gestresst, aufgrund von Arbeit, der Familie oder Partnerschaft, steigt der Blutdruck an. Ein hoher Blutdruck stellt einen Hauptrisikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall dar. Reagiert der Körper kurzzeitig mit diesen Symptomen auf Stress, muss dadurch nicht zwangsläufig eine gesundheitliche Gefahr verbunden sein. Hält der Stresspegel jedoch an und wird chronisch, hat dies dauerhaft Auswirkungen auf verschiedene Körperfunktionen, den Blutdruck und das Immunsystem. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder ein Herzinfarkt sind nicht selten die Folge, laut Deutsche Herzstiftung. (Symbolbild) © AndreyPopov/Imago Schlafmangel erschöpft nicht nur enorm, es wirkt sich auch negativ auf die Konzentration, das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System aus. Wer dauerhaft zu wenig schläft, schüttet vermehrt Stresshormone aus, die den Körper belasten und Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt begünstigen können. Zu spätes Zubettgehen, ausgedehnte, abendliche Zeit am Smartphone, Konfliktgespräche oder aufwühlende Spielfilme vor dem Schlafengehen können zu Einschlafproblemen und unruhigen Nächte führen. Laut Studien erhöht sich dadurch das Risiko für die Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen um über 45 Prozent. Ein erholsamer Schlaf von im Durchschnitt sieben bis acht Stunden ist für einen gesunden Körper und das Herz unabdingbar. (Symbolbild) © Monkey Business 2/Imago Die Ernährung ist tatsächlich ein wesentlicher Risikofaktor für einen Herzinfarkt. Für Menschen, die sehr fett- und kalorienreich essen, erhöht sich die Gefahr für Übergewicht, was wiederum ein Risikofaktor für die Entstehung eines Herzinfarkts ist. Durch eine Anpassung der Ernährung mit Fokus auf mehr sekundäre Pflanzenstoffe in Obst, Gemüse, Kaffee und Tee sowie regelmäßig Vollkorn und Eiweiß auf dem Speiseplan, sinkt die Gefahr für Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt signifikant. (Symbolbild) © NomadSoul/Imago Mahlzeiten wie ein herzhaftes Roastbeef, mit Gemüse und Kartoffeln in Butter geschwenkt, bedeuten ebenfalls ein höheres Risiko für einen Herzinfarkt. Je regelmäßiger Sie gesättigte Fette wie in tierischen Lebensmitteln zu sich nehmen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Ihr LDL-Cholesterinspiegel erhöht. Damit verbunden ist die Gefahr von Gefäßablagerungen durch das überschüssige Blutfett, ein erhöhtes Risiko für eine Arteriosklerose, Thrombosen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. © Monkey Business/Imago Mann mit Übergewicht auf der Couch mit Chips Wer sich kaum bewegt, viel Zeit im Sitzen oder Liegen verbringt und wenig an die frische Luft geht, setzt sich einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus. Kommt dann noch eine ungesunde Ernährung mit fettem und süßem Essen sowie Arteriosklerose hinzu, steigt die Gefahr für beispielsweise einen Herzinfarkt noch zusätzlich. Je weniger sich jemand bewegt, desto eher kann es zu Übergewicht und den damit verbundenen Folgeerkrankungen wie Diabetes, hoher Blutdruck und Herzschwäche kommen. Wer regelmäßig Sport treibt, kann das eigene kardiovaskuläre Risikoprofil für koronare Herzkrankheiten um fast 50 Prozent reduzieren. (Symbolbild) © Monkey Business 2/Imago Rauchen erhöht das Risiko für viele Krankheiten. Auch Rauchen gilt als Risikofaktor für die Entstehung eines Myokardinfarkts. Laut einer Studie steigt das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, mit jeder weiteren Zigarette um über sechs Prozent. Regelmäßiger Tabakkonsum fördert Herz-Kreislauf-Erkrankungen. (Symbolbild) © dpa/(Symbolbild) Alkohl Bereits geringe Mengen an Alkohol können zu Herzrhythmusstörungen führen, wie eine Studie des Herz- und Gefäßzentrums am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) belegt. Schon ein kleines Glas Wein oder ein Bier pro Tag können Vorhofflimmern auflösen. Zudem führt Alkohol im Körper dazu, dass der Blutdruck ansteigt, was bei regelmäßigem Konsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt erhöht. © Ezequiel Gimà nez/IMAGO Frauen erleiden statistisch gesehen seltener einen Herzinfarkt als Männer. Laut Angaben der Barmer waren im Jahr 2019 bei Frauen vier von 100 Todesfällen ein Herzinfarkt, im Vergleich zu Männern mit sechs von 100. Gemäß dem Herzinfarktregister verlaufen Herzinfarkte jedoch häufiger tödlich bei Frauen als bei männlichen Patienten – auch in Notfallsituationen. Mehr Frauen erliegen den Folgen eines Myokardinfarkts, bevor sie im Krankenhaus behandelt werden können. Das liegt eben zum Großteil an den unspezifischen Symptomen, die weibliche Betroffene zeigen und die nicht sofort einem Herzinfarkt zugeordnet werden.
Herzinfarkt: Symptome bei Frauen unterscheiden sich von denen der Männer Zu den typischen Anzeichen für einen Herzinfarkt bei Frauen zählen:
Schmerzen im Oberbauch Übelkeit mit Erbrechen Rückenschmerzen Kiefer-, Nacken- oder Halsschmerzen Müdigkeit beziehungsweise Schwäche Engegefühl in der Brust Schmerzen oder Ziehen in einem oder beiden Armen Starke Kurzatmigkeit Atemnot Benommenheit Schweißausbrüche Der als charakteristisch eingestufte Brustschmerz kann sogar ganz ausbleiben. Bei einem sogenannten „stummen Herzinfarkt“ treten sogar überhaupt keine Symptome auf, sodass es für betroffene Frauen schnell lebensgefährlich werden kann.
Schlaganfall durch Ernährung vermeiden: Zehn Lebensmittel schützen vor gefährlichem Gefäßverschluss Nüsse bremsen die Arterienverkalkung. Sie enthalten Ballaststoffe, Magnesium, mehrfach ungesättigte Fette, Vitamin E und Antioxidantien – alles Bestandteile, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Vor allem in Mandeln, Hasel- und Erdnüssen ist reichlich Vitamin E enthalten, das die Aufnahme der schädlichen LDL-Fettpartikel im Blut verhindert und so vor Arteriosklerose schützt. (Symbolbild) © Achim Sass/Imago Spinat ist reich an Folsäure, die vor Arterienverkalkung schützt. Es enthält viel Vitamin D und E, welche die Aufnahme des schlechten LDL-Cholesterin verhindert, wodurch weniger Ablagerungen entstehen und die Arterien nicht verengt werden. (Symbolbild) © Vitalina-Rybakova/Imago Laut „Deutscher Herzstifung“ senkt Olivenöl nachweislich das schädliche LDL-Cholesterin im Blut, sodass das Risiko für Ablagerungen in den Gefäßen, der Arteriosklerose, ebenfalls vermindert wird. Die Gefahr, an einer Herzkranzgefäßerkrankung zu erkranken, reduziert sich erwiesenermaßen. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago Zwiebel und Knoblauch geben unseren Gerichten nicht nur den nötigen Pfiff, sie wirken auch als natürliche Gefäßputzer, da ihre enthaltenen Öle Arteriosklerose vorbeugen. Vor allem Knoblauch kann das Herz gesund halten: Die Knolle regt die Stickstoffproduktion im Körper an und verbessert dadurch die Dehnbarkeit und Elastizität unserer Arterien. (Symbolbild) © YAY Images/Imago Omega-3-Fettsäuren in Zucht- und Wildlachs verhindern die Bildung von Blutgerinnseln und verhindern Arterienverkalkung. Der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in Zucht- und Wildlachs verhindert die Bildung von Blutgerinnseln und wirkt der Plaques-Bildung an den Wänden der Arterien entgegen. (Symbolbild) © foodandmore/Imago Avocados enthalten einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, welche die Zellen elastisch halten und verhindern, dass die Arterien verstopfen. Laut „Medical Tribune“ reduziert der Verzehr von Avocado schädliche Lipoproteine. Avocados enthalten einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, welche die Zellen elastisch halten und verhindern, dass die Arterien verstopfen. Also ruhig öfters mal Guacamole auf den Speiseplan nehmen, den auch hierzulande beliebten Avocado-Dip der mexikanischen Küche. (Symbolbild) © Artjazz/Imago Besonders Red Delicious oder Granny Smith-Äpfel enthalten sogenannte Procyanidine, die Blutgerinnseln und Arterienverkalkung vorbeugen. Besonders Red Delicious oder Granny Smith-Äpfel enthalten sogenannte Procyanidine. Das sind Stoffe, die die Fähigkeit besitzen, Blutgerinnseln vorzubeugen. Darüber hinaus können sie auch die Arterien elastisch halten und stärken. (Symbolbild) © Westend61/Imago Vor allem rote Grapefruits können erhöhte Blutfettwerte, ein Hauptrisiko für das Entstehen von Arteriosklerose dar, senken. Grapefruits sind nicht nur reich an Vitamin C, sie helfen auch beim Abnehmen. Zudem haben israelische Forscher herausgefunden, dass vor allem rote Grapefruits stark erhöhte Blutfettwerte positiv beeinflussen können. Erhöhte Blutfettwerte stellen ein Hauptrisiko für das Entstehen von Arteriosklerose dar, so die „Deutsche Apotheker Zeitung“. (Symbolbild) © Lubo Ivanko/Imago Anthocyane der Heidelbeere sollen die Gefäße elastisch halten und so vor Arterienverkalkung schützen. Blaubeeren gehen immer, als Dessert oder Snack zwischendurch – vor allen Dingen, weil sie durch ihre sekundären Pflanzenstoffe, die sogenannten Flavonoide, freie Radikale im Körper unschädlich machen. Anthocyane, die Wirkstoffe der Heidelbeere, sollen Entzündungen im Körper entgegenwirken, die Gefäße elastisch halten und so vor Arterienverkalkung schützen. (Symbolbild) © Larissa Veronesi/Imago Grüner Tee enhält Procyanidine, das die Elastizität der Arterien steigert. Wie Äpfel enthält auch grüner Tee Procyanidine, das die Elastizität der Arterien steigert und den Sauerstoff sowie die Nährstoffe besser zu den Geweben, Muskeln und Organen transportieren kann. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.
Rubriklistenbild: © Uta Konopka/Imago