Eris kommt
Corona-Variante EG.5 breitet sich aus – „Barbie“-Andrang soll mit schuld sein: Neue Impfung fällig?
VonJuliane Gutmannschließen
Die Coronavariante Eris ist bereits seit Anfang des Jahres bekannt. Jetzt häufen sich die Fälle, auch wegen schlechtwetterbedingten Kinobesuchen. Die Verläufe sind meist ungefährlich.
Die Kinofilme „Barbie“ und „Oppenheimer“ haben dafür gesorgt, dass Kinos im Sommer 2023 gut besucht sind. Das Wetter-Sommerloch in vielen Teilen Europas hat die Kinolust bei vielen noch angeheizt. Ein negativer Nebeneffekt: Auch die Corona-Zahlen konnten so ansteigen – soweit die Erklärung vonseiten Professor Lawrence Young für den rasanten Anstieg von Eris-Infektionen in Großbritannien innerhalb der letzten Wochen.
Im Interview mit dem Newsportal MailOnline sagte der Virologe, der an der Universität Warwick arbeitet: „Die Infektionsraten bleiben insgesamt niedrig, aber dies ist ein Weckruf, der uns zeigt, dass wir in Bezug auf Covid nicht selbstgefällig sein dürfen. Wir müssen das Auftreten von Varianten im Auge behalten und wachsam sein, da wir uns auf einen unvermeidlichen Anstieg der Infektionen im Herbst/Winter vorbereiten müssen.“
EG.5 nach aktuellem Wissensstand nicht gefährlicher als vorangegangene Mutationen
Anfang August hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO die Corona-Variante Eris (auch EG.5 genannt) hochgestuft in die Kategorie „Virusvariante von Interesse“. Dieser Schritt wurde deshalb unternommen, weil sich die Variante aktuell weltweit verbreitet und immer häufiger nachgewiesen wird, erklärte der Virologe Martin Stürmer im ZDFheute-Interview. „Man sagt EG.5 die effizienteste Vermehrungswahrscheinlichkeit voraus“, so der Virenexperte weiter. Jedoch gebe es aus klinischer Sicht bis jetzt keine Hinweise darauf, dass mit den vermehrten Berichten von EG.5-Fällen auch die Leute schwerer erkranken oder es vermehrt zu Aufenthalten in Kliniken oder gar Intensivstationen kommt“, so Stürmer gegenüber dem ZDF.
Auch der Mediziner Christoph Specht stuft die Eris-Variante nach aktuellem Kenntnisstand als nicht gefährlich ein. Im RTL/ntv-Gespräch erklärt Specht außerdem: „Diese Variante ist ein Abkömmling von Omikron, über den sich die allgemeine Bevölkerung keine Gedanken machen muss. Lediglich für die Wissenschaft ist es wichtig zu verfolgen, wie sich das Coronavirus weiterentwickelt“.
Muss ich mich nochmal impfen lassen gegen die neue Corona-Variante?
Die aktuell gültige Impfempfehlung des Robert Koch-Instituts hat weiterhin Gültigkeit. Ihr entsprechend soll eine Basisimmunität durch drei Kontakte mit dem Antigen (mindestens zwei Covid-19-Impfungen und/oder vorangegangene Corona-Erkrankungen) auch vor der Eris-Variante in ausreichendem Maße schützen. Bei vorerkrankten, im medizinischen Bereich tätigen oder sehr alten Menschen sollte allerdings eine Auffrischimpfung erfolgen.
Die STIKO-Empfehlungen zur Covid-19-Impfung im Detail – die allgemeinen Empfehlungen (Stand 14. August 2023)
„Wie das Epidemiologische Bulletin 21/2023 ausführt, wird allen Personen ab 18 Jahren eine Basisimmunität bestehend aus drei Antigenkontakten (Impfung oder Infektion, aber mit mind. zwei Impfstoffdosen) empfohlen. Zudem empfiehlt die STIKO Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Covid-19-Verläufe (Personen älter als 60 Jahre, Personen ab dem Alter von sechs Monaten mit relevanten Grundkrankheiten, BewohnerInnen in Einrichtungen der Pflege), einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko (medizinisches oder pflegerisches Personal) sowie Familienangehörigen und engen Kontaktpersonen von Personen unter immunsuppresiver Therapie, die durch eine Covid-19-Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können, weitere Auffrischimpfungen – i.d.R. im Abstand von weniger als zwölf Monaten zum letzten Antigenkontakt, vorzugsweise im Herbst.“
Immunsystem stärken und so Grippe bis Corona vorbeugen – acht einfache Regeln




An die mutierten Erreger angepasste Impfstoffe – die auch gegen EG.5 wirksam sein sollen – werden im Herbst auf den Markt kommen, informiert das Fernsehnetzwerk Deutsche Welle.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.
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