Schilddrüsenunterfunktion und andere Krankheiten

Hashimoto und Schilddrüsenüberfunktion: Symptome, die auf Erkrankung hinweisen

  • Nina Büchs
    VonNina Büchs
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Müdigkeit, Haarausfall, Schwitzen: Eine Erkrankung der Schilddrüse kann verschiedene Symptome hervorrufen. Bei bestimmten Anzeichen sollte ein Arzt kontaktiert werden.

Bei etwa jedem dritten Erwachsenen in Deutschland wird im Laufe des Lebens mindestens eine krankhafte Schilddrüsenveränderung diagnostiziert. Nach Angaben des Deutschen Schilddrüsenzentrums steigt die Häufigkeit mit zunehmendem Alter. Besonders oft treten Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion, Schilddrüsenüberfunktion, Struma, Morbus Basedow, Entzündungen und Hashimoto oder Schilddrüsenkrebs auf. Ein Überblick über mögliche Symptome, die auf eine Erkrankung hindeuten können.

Die Schilddrüse hat viele Funktionen im Körper, eine Erkrankung kann sich durch verschiedene Symptome zeigen. (Symbolbild)

Bestimmte Symptome wie zum Beispiel starkes Schwitzen, Gewichtsabnahme oder auch Müdigkeit und häufiges Frieren können auf Erkrankungen der Schilddrüse hindeuten. Betroffene sollten daher einen Arzt aufsuchen, der eine mögliche Erkrankung mithilfe von Blutanalysen und Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse diagnostizieren oder ausschließen kann. Ein Überblick, welche Symptome auf eine Erkrankung hindeuten:

  • Unterfunktion: häufiges Frieren, Müdigkeit oder Erschöpfung, deutliche Gewichtszunahme, Antriebslosigkeit, Depression, Verstopfung, Gedächtnisstörungen, Atemnot, niedriger Puls, schmerzende/kribbelnde, taube Muskeln und Gelenke, 
  • Überfunktion: Gewichtsabnahme, Haarausfall, Stimmungsschwankungen, Nervosität, Gereiztheit, Zittern, Herzrasen, verstärktes Schwitzen
  • Knotenbildung in der Schilddrüse: Schluckbeschwerden, Druckgefühl im Hals, Heiserkeit
  • Schilddrüsenkrebs: Hustenreiz, Heiserkeit, Schluckbeschwerden, tastbar oder sichtbar vergrößerter Lymphknoten im Halsbereich, Druckgefühl im Halsbereich, Luftnot 
  • Hashimoto: Autoimmunerkrankung, die zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen kann. Mögliche Symptome sind Erschöpfung, Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und depressive Verstimmung, Frieren, Kälteempfindlichkeit, Verstopfung und Blähbauch, Gewichtszunahme, sprödes Haar und Haarausfall, dicker Hals durch vergrößerte Schilddrüse

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Schilddrüse: Wie kann man einer Erkrankung vorbeugen?

Die Schilddrüse gesund halten –  mit einer bestimmten Ernährung ist dies möglich. Wichtig dafür ist ausreichend Jod. Man findet es beispielsweise in Meeresfrüchten, jodiertem Speisesalz oder in Käse. Eine absolute Sicherheit für die Vorbeugung von Schilddrüsenerkrankungen durch eine jodreiche Ernährung gibt es jedoch nicht. 

Schilddrüse: Zehn jodhaltige Lebensmittel unterstützen das Organ

Milch in einem Glas
Um die Gesundheit der Schilddrüse zu stärken, braucht der Körper ausreichend Jod. Dieses steckt unter anderem in Milchprodukten. Vollmilch enthält beispielsweise 6 µg / 100 g Jod.  © Westend61/IMAGO
Hartkäse
Käse zählt ebenfalls zu den jodhaltigen Lebensmitteln. Hartkäse hat zum Beispiel einen Jodgehalt von 20-40 µg / 100 g.  © Bernd Jürgens/IMAGO
Eier in einer Schale
Eier enthalten 10 µg / 100 g Jod. Neben Jodsalz können sie deshalb als zusätzliche Jodquelle dienen.  © CHROMORANGE/IMAGO
Spinat in einer weißen Schüssel
Spinat ist nicht nur ein kalorienarmes Gemüse, das den Körper mit den Mineralstoffen Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen versorgt: Das grüne Blattgemüse enthält mit 12 µg / 100 g auch reichlich Jod, um die Schilddrüse vor Krankheiten zu schützen.  © Vitalina-Rybakova/IMAGO
Brokkoli in einer Schüssel
Brokkoli enthält 15 µg / 100 g Jod. Um Ihre Schilddrüse vor Erkrankungen zu schützen, empfiehlt es sich deshalb, das grüne Gemüse regelmäßig zu verzehren. ©  Alex9500/IMAGO
Erdnüsse in der Schale
Nüsse sind wichtige Jodlieferanten, die regelmäßig verzehrt werden sollten, um die Schilddrüse gesund zu halten. Erdnüsse haben beispielsweise einen Jodgehalt von 13 µg / 100 g. Es eignen sich aber auch Cashewkerne (10 µg / 100 g) oder Walnüsse (3 µg / 100 g). © I. Rozenbaum & F. Cirou/IMAGO
Seelachs auf einem Teller garniert mit zwei Zitronenscheiben
Seelachs zählt ebenfalls zu den jodhaltigen Lebensmittel. Er enthält 200 µg / 100 g Jod, was der täglich empfohlenen Jodaufnahme entspricht. Wenn Sie regelmäßig Seefisch essen, tun Sie Ihrer Schilddrüse damit etwas Gutes. © blickwinkel/IMAGO
Zwei Kabeljau-Filets in einer Pfanne
Um Erkrankungen der Schilddrüse vorzubeugen, sollte mindestens einmal pro Woche Seefisch auf dem Speiseplan stehen. Neben Seelachs und Schellfisch eignet sich hier zum Beispiel auch Kabeljau, da er ausreichend Jod enthält.  © CSH/IMAGO
Garnelen am Spieß
Auch Garnelen zählen zu den Lebensmitteln, die reichlich Jod enthalten. Sie gehören zu den tierischen Lebensmitteln, die als zuverlässige Jodlieferanten gelten, um die Schilddrüse fit zu halten. © Karel Noppé/IMAGO
Essbare Algen in einer Schüssel
Essbare Algen sind vor allem aus der asiatischen Küche bekannt. Aufgrund ihres hohen Jodgehalts können sie sogar gesundheitsschädlich sein. Menschen, die unter einer Schilddrüsen-Erkrankung leiden, sollten deshalb beispielsweise keine auf Algen basierende Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. © Jiri Hera/IMAGO

Schilddrüse: Wichtige Funktionen im Überblick

Die Schilddrüse hat verschiedene Funktionen im Körper und gilt als lebenswichtige Hormondrüse. Einige relevante Funktionen der Schilddrüse im Überblick:

  • Steigerung der Kohlenhydrataufnahme
  • Förderung der körpereigenen Produktion von Kohlenhydraten und Eiweiß
  • Wachstum und Reifung von Skelett, Gehirn und Muskulatur
  • Verstärkte Freisetzung körpereigener Fettbestände
  • Beschleunigung des Chloesterinabbaus

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

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