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Gesund altern: Sieben Lebensmittel, die Menschen mit hoher Lebenserwartung essen

  • Judith Braun
    VonJudith Braun
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Mit der richtigen Ernährung kann man den eigenen Alterungsprozess verlangsamen. Welche Lebensmittel sich dafür eignen, erfahren Sie hier.

In den sogenannten Blue Zones (dt. blaue Zonen) beträgt die Lebenserwartung der dort lebenden Menschen 90 bis 100 Jahre. Ihre Einwohner verfügen über einen ausgezeichneten Gesundheitszustand und leben deutlich länger als Menschen in anderen Ländern. Neben besonderen Umwelteinflüssen, sozialen Interaktionen, genügend Bewegung und dem Lebensstil im Allgemeinen spielt dabei auch die Ernährung eine wichtige Rolle. So verzehren die Bewohner der Blue Zones viele Lebensmittel, die reich an Nährstoffen und gesundheitsfördernden Eigenschaften sind.

Gesund altern: Sieben Lebensmittel helfen dabei, die Lebenserwartung zu erhöhen

Menschen aus Regionen der sogenannten blauen Zonen halten sich mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung fit. Daher haben sie eine hohe Lebenserwartung und altern langsamer.

Was sind die „Blue zones“?

Die Blue Zones oder blauen Zonen wurden durch die Reportage „The secrets of a long life“, die auf National Geographic ausgestrahlt wurde, bekannt. Produzent Dan Buettner besuchte im Jahr 2005 diese auf der ganzen Welt verstreut liegenden Regionen und wurde dabei u. a. von Anthropologen, Genetikern und Ernährungswissenschaftlern begleitet. Über den gelebten Ernährungs- und Lebensstil der Bewohner, die eine hohe Lebenserwartung haben, berichtete er außerdem in zahlreichen Büchern. Zu den Blue Zones zählen folgende fünf Orte: Ikaria (griechische Insel), Nicoya (Costa Rica, Halbinsel), Loma Linda (Kalifornien), Okinawa (Japan), Ogliastra (Sardinien)

Ihre Ernährung besteht aus einer Vielzahl von pflanzlichen und vollwertigen Lebensmitteln, durch die sie viele Ballaststoffe, Vitamine, Antioxidantien und Mineralstoffe aufnehmen. Somit haben sie nicht nur eine hohe Lebenserwartung, sondern auch eine geringere Rate an altersbedingten Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Folgende sieben Lebensmitteln kommen in dieser Region häufig auf den Speiseplan:

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  • Olivenöl: Es ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren, die das Risiko von Herzerkrankungen reduzieren und das als schlechte geltende LDL-Cholesterin senken können. Zudem enthält Olivenöl Antioxidantien. Diese wirken entzündungshemmend und verringern das Risiko von chronischen Krankheiten wie Diabetes oder Krebs. Daher eignet sich das Öl als Hauptfettquelle in der Küche. Sie können es für Gemüsegerichte, Soßen und Salate verwenden, um so einem schnellen Alterungsprozess entgegenzuwirken.
  • Gemüse: Bewohner der blauen Zonen essen insbesondere kreuzblättriges Gemüse wie Blumenkohl, Kohl und Brokkoli. Diese liefern viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Sie stärken Immunsystem, Nervensystem und fördern die Gehirngesundheit. Der tägliche Verzehr einer Vielzahl von Gemüse (roh, gedünstet oder in einer anderen Zubereitungsart) trägt außerdem zur Langlebigkeit bei. Gleichzeitig reduziert sich das Risiko von chronischen Erkrankungen, beispielsweise von Krebs oder Herzerkrankungen.
  • Bohnen: Auch sie enthalten eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen und sind reich an Ballaststoffen sowie Eiweiß. Durch ihren Verzehr wird die Darmgesundheit gefördert und das Risiko von Herzerkrankungen reduziert. So werden sie auch von Menschen, die in den blauen Zonen wohnen, häufig verzehrt. Dadurch tragen sie zu ihrer hohen Lebenserwartung bei.
  • Kaffee: Das beliebte Heißgetränk kann den Stoffwechsel ankurbeln und dadurch beim Abnehmen helfen. Zudem kann er eine gute Herzgesundheit und die Gedächtnisleistung unterstützen sowie die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Krebsarten reduzieren.
  • Nüsse: Mit ihren zahlreichen Ballaststoffen, gesunden Fetten, Mineralstoffen wie Magnesium und Kalium sowie viel Eiweiß sind Nüsse wahre kleine Kraftpakete. Da Menschen in den blauen Zonen sie regelmäßig verzehren, fördern sie damit eine hohe Lebenserwartung. Denn Nüsse verbessern die Herzgesundheit und reduzieren das Risiko für chronische Krankheiten. Essen Sie am besten täglich eine Handvoll Nüsse, beispielsweise Walnüsse, Pistazien oder Mandeln.
  • Wasser: Menschen in den blauen Zonen trinken ausreichend Wasser am Tag. Wasser unterstützt alle Körperfunktionen und ist wichtig für eine gute Hydration. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher Erwachsenen, täglich 1,5 bis 2 Liter Wasser zu trinken. So wird der Körper optimal mit Flüssigkeit versorgt.
  • Rotwein: In den blauen Zonen wird vor allem Rotwein in Maßen konsumiert, wenn es um Alkohol geht. Er enthält Antioxidantien aus Traubenschalen. Sie wirken entzündungshemmend und reduzieren das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Gesund altern: Zehn Tipps helfen dabei, jung und fit zu bleiben

Wurst
Fettkonsum reduzieren: Wer lange und gesund leben möchte, sollte wenig Fett essen. Denn Übergewicht kann auf Dauer krank machen und zu Arterienverkalkung, Diabetes, Bluthochdruck und erhöhtem Cholesterinspiegel führen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für einen durchschnittlichen Erwachsenen 60 bis 80 Gramm Fett pro Tag. Jedoch sollten mindestens zwei Drittel davon aus ungesättigte Fettsäuren – wie sie etwa in Oliven-, Raps- oder Distelöl vorkommen – bestehen. Vorsicht ist deshalb auch bei versteckten Fetten (z. B. in Fleisch, Wurst, Käse) geboten.  © Kia Cheng Boon/IMAGO
Gemüse und Obst
Mit reichlich Obst und Gemüse Immunsystem stärken: Gemüse und Obst enthalten viele Vitalstoffe und sind daher Wunderwaffen gegen freie Radikale. Vor allem viel Vitamin C, wie es in großer Menge beispielsweise in Erdbeeren, Paprika und Orangen vorkommt, wirkt sich positiv auf die Gesundheit und das Altern aus. Davon profitieren Körper und Haut, da das Vitamin die Abwehr und Selbstheilung stärkt. Gleichzeitig hält es den Alterungsprozess der Haut auf, indem es die Kollagenbildung im Bindegewebe und die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu binden, fördert. Die Haut wird dadurch straff und glatt. Vitamin C kann auch eine zellverjüngende Wirkung haben – und zwar in Verbindung mit Folsäure aus z. B. Salaten, Kohl und Spargel. © BVDC/IMAGO
Frau schenkt Glas Wasser ein
Ausreichend Wasser, wenig Alkohol: Wer gesund altern möchte, sollte genug Flüssigkeit aufnehmen. Am besten eigenen sich hier Wasser oder ungesüßter Tee. Empfohlen werden dabei zwei bis drei Liter am Tag. Denn bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr wirkt die Haut schnell trocken und fahl. Zudem bekommt man dadurch mehr Falten. Alkohol sollte man hingegen nur in geringen Maßen genießen, da er Zellschäden in Gehirn und Leber verursachen kann. Dadurch steigt wiederum das Risiko für Krebserkrankungen. Ein Glas Rotwein hin und wieder wird jedoch sogar empfohlen, da er Resveratrol enthält. Es vermindert Schäden durch freie Radikale, stoppt Entzündungen in den Gefäßen, senkt den Cholesterinspiegel und bekämpft Zellen, die sich zu Krebszellen verändern. © Daniel González/IMAGO
Zigaretten
Verzicht auf Nikotin: Rauchen schwächt die Abwehr und verursacht Arterienverkalkung, schlechte Durchblutung sowie Krebs. Wer auf Nikotin verzichtet, fördert daher seine Gesundheit, da beispielsweise die Sauerstoffaufnahme in den Lungenbläschen verbessert wird.  © Pond5/IMAGO
Burger
Übersäuerung vermeiden: Damit der menschliche Stoffwechsel optimal funktioniert, müssen Basen und Säuren in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Durch ungesunde Ernährung – wie beispielsweise der Verzehr von Fast Food – verschiebt sich das Gleichgewicht und es kommt zur Übersäuerung. Sie schädigt unter anderem das Bindegewebe und fördert Entzündungen. Eine Ernährungsumstellung kann das Ungleichgewicht wieder ins Lot bringen. Dabei sollte die Nahrung zu 80 Prozent aus basischen und zu 20 Prozent aus sauren Lebensmitteln bestehen. © Design Pics/IMAGO
Paar auf Fahrrädern
Regelmäßig leichter Sport treiben: Beim gesunden Altern spielt neben der Ernährung auch Bewegung eine wichtige Rolle. Dabei ist in zunehmendem Alter vor allem leichter Sport sinnvoll. Hier eignen sich Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren, da sie den Körper positiv beeinflussen. Sie stärken Kreislauf, Herz und Muskulatur. Außerdem senken sie den Bluthochdruck und regen die Fettverbrennung an.  © Frédéric Cirou/IMAGO
Frau macht Yoga
Für Entspannung sorgen: Stress kann nicht nur der Gesundheit schaden, sondern auch den Alterungsprozess beschleunigen. Möchten Sie noch lange und gesund leben, sollten Sie ihn daher vermeiden. Meditation, Yoga ein Spaziergang in der Natur oder ein gutes Buch lesen – es gibt viele Möglichkeiten, um abzuschalten. Testen Sie, wann, wo und wie Sie am besten zur Ruhe kommen können und praktizieren Sie diese Anti-Stress-Übungen regelmäßig.  © Rainer Berg/IMAGO
Seniorin schläft
Ausreichend Schlaf: Wenn wir schlafen, kann sich der Körper regenerieren und der gesamte Organismus neue Energie und Kraft tanken. Durch die Produktion von Wachstumshormonen werden Selbstheilungsprozesse angeregt und das Immunsystem aktiviert. Auch die Haut erstrahlt nach genügend Schlaf wieder frisch.  © Monkey Business 2/IMAGO
Vier Menschen sitzen an einem Gartentisch
Freunde treffen, Spaß haben, lachen: Alles, was gute Laune bringt, ist auch gesund. Lachen beispielsweise fördert die Freisetzung von Stickstoffmonoxid in der Gefäßinnenhaut der Arterie. Dieses wirkt gefäßerweiternd und regt die Durchblutung an. Beim Lachen absolvieren wir außerdem ein zusätzliches Trainingsprogramm, da wir dabei ca. 80 Muskeln bewegen und uns durch 15 Minuten herzhaftes Lachen am Tag zehn Minuten Joggen sparen können. © Monkey Business 2/IMAGO
Zwei Frauen machen Kreuzworträtsel
Gehirnjogging: Durch geistige Fitness lässt sich der Alterungsprozess hinauszögern. Kreuzworträtsel und Schach spielen sollen besonders wirksam sein. Zudem sollen Kreativität und Flexibilität Menschen fit und jung halten. Bleiben Sie deshalb offen für neue Dinge, erstarren Sie nicht in alten Gewohnheiten und fördern Sie ihren Geist abwechslungsreich. © Maskot/IMAGO

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Monkey Business 2/IMAGO

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