Finanzen in der Familie
Kindern gesunden Umgang mit Geld vermitteln: Wohlhabende Mutter gibt Eltern drei Tipps
VonNatalie Hull-Deichselschließen
Auch Kinder sollten die Bedeutung und den Wert von Geld verstehen lernen. Wie Eltern das Thema Finanzen dem Nachwuchs näher bringen können.
Laut Bayerischem Landesjugendamt ist es auch für Kinder wichtig zu erleben, dass Geld im Leben eine Rolle spielt – am ehesten ginge dies über eigene Erfahrungen, beispielsweise durch Taschengeld. Während sehr kleine Kinder noch nicht wissen oder verstehen, welchen Zweck Geld hat, können Kinder ab fünf oder sechs Jahren häufig schon begreifen, dass Geld nicht einfach zur Verfügung steht, sondern dass Menschen – in dem Fall die Eltern – dafür arbeiten. Kinder können dies auch selbst erfahren, wenn sie die eine oder andere außerordentliche Aufgabe innerhalb des Familienlebens übernehmen, die mit kleineren Summen entlohnt wird. Diese möglicherweise speziellen Aufgaben sollten gemeinsam von Eltern mit den Kindern vorher beschlossen und definiert werden. Spätestens im jugendlichen Alter können Kinder durch einen Ferienjob oder in der ersten Ausbildung erfahren, was es bedeutet, Geld zu verdienen und vor allen Dingen, damit zu haushalten und es zu sparen.
Rachel Morgan Cautero, Journalistin aus Florida mit langjähriger Erfahrung im Bereich Finanzthemen, teilt ihre Erfahrungen auf dem Portal Business Insider darüber, wie Kinder nicht nur den Wert von Geld wertschätzen, vielmehr auch das, was sie haben, mehr wertschätzen lernen können.
Tipps, um Kindern das Verständnis und den Umgang mit Geld beizubringen
Die zweifache Mutter, die heute mit ihrem Mann in einer – wie sie selbst sagt – wohlhabenden Gegend in Florida lebt, erinnert sich, dass ihre Eltern ihr nicht explizit den richtigen Umgang mit Geld erklärt hätten. Sie selbst entdeckte schon früh ihr Interesse für Finanzen und Budgetierung und konnte bereits in jungen Jahren verstehen, warum beispielsweise ein Paar neue Schuhe, das sie sich sehnlichst wünschte, in einem Monat nicht mehr möglich war.
Dass sich Kinder von sich aus mit der Bedeutung von Geld beschäftigen möchten, ist in vielen Familien nicht die Regel, wie die erfahrene Journalistin weiß. Umso wichtiger sei es, Eltern hilfreiche Tipps mitzugeben.
Ich dachte, ich würde meinen Kindern eine wertvolle Kindheit bereiten, bis mein Vierjähriger fragte, was es bedeute, reich zu sein.
Rachel Morgan Cautero bemerkte, dass es wichtig ist, ihren Kindern etwas über die wahre Bedeutung von Geld beizubringen, indem sie folgende drei Strategien innerhalb ihrer Familie etablierte:
1. Kindern einen gesunden Umgang mit Geld vermitteln: Geschenke einschränken
„Als meine Kinder älter wurden, wurde mir klar, dass ich ihnen keinen Gefallen tue, wenn sie zu jedem Anlass zahlreiche Geschenke erhalten. Aus diesem Grund haben mein Mann und ich die Menge an Geschenken festgelegt, dass es größere nur noch an Geburtstagen und Weihnachten gibt – maximal fünf zu jedem Geburtstag und zehn jedes Jahr an Weihnachten. Meine Kinder haben so einen Richtwert und können auch besser einordnen, dass es etwas Besonderes bleibt, etwas geschenkt zu bekommen.“
Was Kinder unselbstständig macht: Sieben Angewohnheiten der Eltern bremsen ihren Nachwuchs aus




2. Kindern den Wert von Geld vermitteln: „Nein“ sagen, auch wenn Sie sich ein „Ja“ leisten können
„Wir kaufen grundsätzlich auch seltener Spielzeug, es sei denn, die Kinder verwenden dafür ihr eigenes Taschengeld. Ich denke, es ist gut für Kinder zu wissen, dass sie nicht immer bekommen können, was sie wollen, und dass man es nicht ausgeben sollte, nur weil man das Geld hat.“
3. Finanzen in der Familie: Kindern gegenüber auch offen über Geld sprechen
„Ich versuche mittlerweile meinen Kindern gegenüber offen zu sein, was unser verfügbares Geld in der Familie angeht, gerade auch, um die Wertschätzung zu schärfen. Einer meiner Söhne fragte mich auf einem Ausflug in die Innenstadt, warum der Mann – ein Obdachloser – so viele Dinge mit sich herumtrage. Ich musste ihm erklären, dass er möglicherweise kein Zuhause und nicht genug Geld dafür habe. ‚Nicht jeder hat das Glück, in einem schönen Haus mit vielen Spielsachen zu leben, so wie du und dein Bruder‘, ergänzte ich. Und– was seine Frage betrifft, was es bedeutet, reich zu sein, sagte ich ihm, dass reich sein bei weitem nicht nur von Geld abhänge, sondern vielmehr auch davon, ob man geliebte Menschen in seinem Leben um sich habe.“
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.
Rubriklistenbild: © Thomas Trutschel/photothek.de/Imago
