Hier lässt sich viel Geld sparen

Sechs teure Angewohnheiten der Deutschen – sie kosten jeden rund 4.600 Euro jährlich

  • Andrea Stettner
    VonAndrea Stettner
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Viele Ausgaben sind überflüssig oder könnten zumindest günstiger ausfallen. Für sechs Dinge geben die Deutschen besonders gerne Geld aus.

Manche Ausgaben können Verbraucher kaum beeinflussen, etwa die hohen Kosten für Mietwohnungen in Ballungsräumen. Andere Kostenfaktoren haben wir wiederum größtenteils selbst in der Hand. Das Portal Finanztip hat Konsumkosten unter die Lupe genommen, die man selbst beeinflussen kann. Dafür analysierte das Portal Konsumgüter-Daten von eurostat aus dem Jahr 2019. Das erstaunliche: Pro Person kosten uns diese Ausgaben rund 4.600 Euro im Jahr. Wer also an der richtigen Stelle den Rotstift ansetzt, kann eine Menge Geld sparen. Zu den sechs größten, beeinflussbaren Kostenfaktoren zählen laut der Auswertung:

  1. Gesundheit
  2. Kauf neuer Autos
  3. Kleidung und Schuhe
  4. Versicherungen (manche sind schlicht überflüssig)
  5. Einrichtung
  6. Pauschalreisen
Durch teure Angewohnheiten wird das Geld schnell weniger.

Wir haben die interessantesten drei Spartipps für Sie ausgewählt:

Keine unnötigen Ausgaben in Sachen Gesundheit

Platz eins der kostspieligsten Angewohnheiten geht an die Gesundheit: Rund 1.100 Euro gaben die Deutschen 2019 laut der Analyse von Finanztip pro Jahr aus. Klingt an sich nicht schlecht, schließlich ist die Gesundheit unser wertvollstes Gut. Doch leider legen wir das Geld dafür selten sinnvoll an – etwa für Fitnessgeräte, die wir dann doch wieder viel zu selten nutzen und in der eigens dafür eingerichteten Fitnessecke verstauben lassen. Ganz zu schweigen vom Mitgliedsbeitrag fürs Fitnessstudio, das wir nach ein paar euphorischen Wochen nur noch selten oder gar nicht mehr besuchen – gezahlt wird dank Abovertrag aber weiterhin. Sinnvoller für den Geldbeutel sei es da, Gesundheitskurse zu besuchen, die von der Krankenkasse bezuschusst werden. Oder Sie suchen sich ein Fitnessstudio, dass für Sie einfach zu erreichen ist, statt nur auf den Preis zu achten und am Ende gar nicht hinzugehen, weil es zu umständlich zu erreichen ist.

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Limit setzen bei Kleidung und Schuhe

Rund 900 Euro geben die Deutschen pro Kopf jährlich für Klamotten, Sneakers & Co. aus. Nicht umsonst schafft es dieser Kostenpunkt auf Platz drei im Ranking. Um hier Geld zu sparen, rät das Portal, sich ein Limit beim Einkaufen zu setzen. Allerdings nicht beim Geld, sondern bei der Anzahl der Käufe – zum Beispiel maximal fünf Teile für den Sommer. Unserem Gehirn soll diese Art der Einsparung leichter fallen. Alte Kleidungsstücke können Sie dann entweder auf Flohmärkten oder im Internet weiterverkaufen oder spenden.

Neun Fehler, die Sie bei der Steuererklärung viel Geld kosten

Mutter und erwachsene Tochter
Unterhalt für volljährige Kinder: Zahlungen für unterhaltsberechtigte Personen (z.B. Kinder, Eltern, anderes Elternteil des gemeinsamen Kindes) lassen sich in der Regel absetzen. Dazu gehört etwa auch der Unterhalt für erwachsene Kinder, die studieren, aber noch daheim wohnen. Für 2022 können für Sprösslinge über 25 einen Betrag von maximal 10.347 Euro absetzen (zzgl. Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge). Die Kinder müssen nicht angeben, ob die Eltern den Unterhalt geltend machen. (Symbolbild) © YAY Images/Imago
Schreibtisch in modernem Arbeitszimmer
Arbeitszimmer nicht absetzen: Wurde 2022 ein Raum (kein Durchgangszimmer) fast ausschließlich für berufliche Zwecke genutzt, können etwa Miete und Nebenkosten anteilig abgesetzt werden. Wichtig hier: Der Raum muss den Mittelpunkt der Arbeit darstellen und das muss belegbar sein. Ist das nicht der Fall, können Kosten nur bis zu 1.250 Euro abgesetzt werden. Wenn das Arbeitszimmer nicht den gesetzlichen Ansprüchen entspricht, kann man die Homeoffice-Pauschale in Anspruch nehmen (max. 600 Euro). (Symbolbild) © Addictive Stock/Imago
Frau in Videocall zu Hause
Internet und Telefon im Homeoffice: Oft vergessen: Wenn die privaten Leitungen von Internet und Telefon beruflich mitgenutzt werden, können davon 20 Prozent der Kosten als Werbungskosten abgesetzt werden. Wichtig: höchstens 20 Euro im Monat. Die Kosten werden ersetzt zu denen von Arbeitszimmer oder Homeoffice (2022: 120 Tage à fünf Euro). (Symbolbild) © Rainer Berg/Imago
Klempner repariert Abfluss
Handwerker-Anfahrt: Auch bei Handwerkern lässt sich ein bisschen Geld wiederholen. 20 Prozent Steuerrabatt gibt es auf die ausgewiesenen Lohnkosten (s. Rechnung). Dazu gehören etwa die Entsorgung von Grün­gut, Anfahrts- oder Verbrauchs­mittel­pauschalen. Tipp: Immer Rechnungen aufschlüsseln lassen, Belege aufheben und nicht bar zahlen. (Symbolbild)  © Monkey Business 2/Imago
Weibliche Autofahrerin, Nahaufnahme
Fahrt zur Praxis: Nur wenige Menschen wissen, dass man auch die Fahrten zu Ärzten, Therapie oder Reha-Maßnahmen absetzen kann (30 Cent/gefahrener Kilometer). Alle Kosten rund um die Gesundheit gelten als außergewöhnliche Belastungen. Als Nachweis reicht eine einfache Aufstellung der Fahrten aus. (Symbolbild) © Matej Kastelic/Imago
Gesundheitskarte mit Geldscheinen.
Kinder-Krankenkassenbeiträge: Befindet sich das Kind in einer Ausbildung, ist es meist günstiger, wenn die Eltern seine Sozial­versicherungs­beiträge in der eigenen Steuererklärung angeben. Auch, wenn das Kind selbst Versicherungsnehmer ist. Hier liegt großes Sparpotenzial und für den Nachwuchs gibt es keinen Nachteil. Sie sind erst ab einem Bruttoeinkommen von 13.150 Euro steuerpflichtig. (Symbolbild) © Zerbor/Imago
Geschäftsmann isst Nudeln mit Kollegen, Nahaufanahme
Verpflegungspauschale nicht angeben: Sind Arbeitnehmer viel unterwegs und eben nicht im Homeoffice, kann die Verpflegungspauschale geltend gemacht werden. Bei Abwesenheiten von acht Stunden und mehr sind das 14 Euro pro Tag, bei 24 Stunden 28 Euro und die An- und Abreisetage bringen je 14 Euro. Dazu zählt es übrigens auch, wenn man Wohnung oder Büro für das Mittagessen verlässt (Pause muss allerdings nachgewiesen werden, z.B. mit Arbeitgeberbescheinigung oder Tabellen zur Zeiterfassung). (Symbolbild) © Josep Suria/Imago
Mercedes Autohaus bietet Geschäftswagen an.
Zu viel für Firmenwagen gezahlt: Arbeitnehmer versteuern ihren Dienstwagen zusätzlich zum Monatsgehalt (Privatfahrten um ein Prozent, Dienstfahrten um 0,03 Prozent je Entfernungskilometer). Aber: Wer 2022 den Großteil der Zeit im Homeoffice war, kann seinen Bruttolohn um die zu viel versteuerten Fahrten mindern. (Symbolbild) © Arnulf Hettrich/Imago
Zwei Stempel je mit den Worten Steuer und Erklärung.
Verspätete Abgabe: Wer den Stichtag für die Steuererklärung verpasst (für 2022 ist das der 02. Oktober 2023), zahlt einen Verspätungszuschlag von mindestens 25 Euro pro angebrochenem Monat. Wer seine Steuererklärung also pünktlich dem Finanzamt zukommen lasst, zahlt nichts drauf. (Symbolbild) © Felix Schlikis/Imago

Einzelbuchung statt Pauschalreisen

Im Pandemie-Vorjahr 2019 gaben die Bundesbürger im Durchschnitt rund 450 Euro pro Kopf für Pauschalreisen aus. Pauschalreisen, bei denen Flug und Unterkunft, Mietwagen und ggf. Veranstaltungen zusammen gebucht werden, sind zwar meist stressfreier, aber haben auch einen entscheidenden Nachteil: Sie fallen oftmals teurer aus gegenüber der Einzelbuchung. Um zu sparen, empfiehlt Finanztip etwa, Flugsuchmaschinen zu nutzen, welche auch die Flugpreise der einzelnen Fluggesellschaften anzeigen, und zwar ohne den teuren Aufschlag der Flugportale. Wer dennoch nicht auf eine Pauschalreise verzichten möchte, sollte Frühbucherrabatte nutzen, welche ab Herbst bis ca. Februar / März erhältlich sind.

Rubriklistenbild: © K. Schmitt/Imago

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