Im Studium

Wohngeld oder Bafög – beides gibt es in der Regel nicht zusammen

  • Anne Hund
    VonAnne Hund
    schließen

Viele Studenten sind auf Bafög angewiesen. Das Wohngeld kann in der Regel allerdings nicht mit dem Bafög kombiniert werden, wie Experten erklären.

Seit dem 1. Januar 2023 haben laut der Bundesregierung deutschlandweit zwei Millionen Haushalte mit niedrigem Einkommen Anspruch auf Wohngeld, dreimal mehr als bisher, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete. Zudem sei das neue „Wohngeld Plus“ mit durchschnittlich 370 Euro doppelt so hoch wie bisher. Anspruch auf Wohngeld hätten nicht nur Mieter, sondern auch Eigentümer in finanziell kärglichen Verhältnissen. Bei der großen Mehrheit der Empfänger handele es sich allerdings um Mieter.

Wohngeld kann in der Regel nicht mit dem Bafög kombiniert werden

Allerdings kann das Wohngeld in der Regel nicht mit dem Bafög kombiniert werden, wie Experten erklären: Um als Student Wohngeld beantragen zu können, brauche man einen Bafög-Ablehnungsbescheid, schilderte dpa konkret zum Thema. „Wir empfehlen daher in den meisten Fällen, Bafög und Wohngeld gleichzeitig zu beantragen, das spart Zeit“, rät Katrin Steffen vom Studentenwerk Potsdam laut des Berichts. Das Wohngeld muss nicht zurückgezahlt werden, berichtet dpa. Neben dem Studentenwerk gebe es auch eigene Wohngeldberatungsstellen, an die man sich für genaue Informationen wenden könne.

Viele Studenten sind auf staatliche Unterstützung wie zum Beispiel Bafög angewiesen. (Symbolbild)

Finanzielle Unterstützung für Studenten: Anspruch auf Bafög oder Wohngeld?

Bafög oder Wohngeld? In jedem Fall sollten Studenten rechtzeitig Klarheit schaffen, um zu wissen, welcher Anspruch im Einzelfall besteht. Eine einfach zu merkende Einkommensschwelle, ab wann ein Anspruch auf Wohngeld besteht, gibt es zwar nicht. Für eine erste Orientierung kann allerdings der „Wohngeld-Plus“-Rechner des Bundesbauministeriums weiterhelfen. Und auch von der Stiftung Warentest gibt es einen Wohngeldrechner, der „einen guten Orientierungswert“ biete, wie es auf Test.de heißt, aber „die konkrete Höhe kann nur das Wohngeldamt berechnen“.

Viele Studenten leben zudem in einer Wohngemeinschaft und sollten sich auch diesbezüglich gut bei den zuständigen Stellen informieren, welche Leistungen sich gegebenenfalls in Ausnahmefällen kombinieren lassen.

Nicht verpassen: Alles rund ums Thema Geld finden Sie im Finanzen-Newsletter unseres Partners Merkur.de.

Neun Fehler, die Sie bei der Steuererklärung viel Geld kosten

Mutter und erwachsene Tochter
Unterhalt für volljährige Kinder: Zahlungen für unterhaltsberechtigte Personen (z.B. Kinder, Eltern, anderes Elternteil des gemeinsamen Kindes) lassen sich in der Regel absetzen. Dazu gehört etwa auch der Unterhalt für erwachsene Kinder, die studieren, aber noch daheim wohnen. Für 2022 können für Sprösslinge über 25 einen Betrag von maximal 10.347 Euro absetzen (zzgl. Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge). Die Kinder müssen nicht angeben, ob die Eltern den Unterhalt geltend machen. (Symbolbild) © YAY Images/Imago
Schreibtisch in modernem Arbeitszimmer
Arbeitszimmer nicht absetzen: Wurde 2022 ein Raum (kein Durchgangszimmer) fast ausschließlich für berufliche Zwecke genutzt, können etwa Miete und Nebenkosten anteilig abgesetzt werden. Wichtig hier: Der Raum muss den Mittelpunkt der Arbeit darstellen und das muss belegbar sein. Ist das nicht der Fall, können Kosten nur bis zu 1.250 Euro abgesetzt werden. Wenn das Arbeitszimmer nicht den gesetzlichen Ansprüchen entspricht, kann man die Homeoffice-Pauschale in Anspruch nehmen (max. 600 Euro). (Symbolbild) © Addictive Stock/Imago
Frau in Videocall zu Hause
Internet und Telefon im Homeoffice: Oft vergessen: Wenn die privaten Leitungen von Internet und Telefon beruflich mitgenutzt werden, können davon 20 Prozent der Kosten als Werbungskosten abgesetzt werden. Wichtig: höchstens 20 Euro im Monat. Die Kosten werden ersetzt zu denen von Arbeitszimmer oder Homeoffice (2022: 120 Tage à fünf Euro). (Symbolbild) © Rainer Berg/Imago
Klempner repariert Abfluss
Handwerker-Anfahrt: Auch bei Handwerkern lässt sich ein bisschen Geld wiederholen. 20 Prozent Steuerrabatt gibt es auf die ausgewiesenen Lohnkosten (s. Rechnung). Dazu gehören etwa die Entsorgung von Grün­gut, Anfahrts- oder Verbrauchs­mittel­pauschalen. Tipp: Immer Rechnungen aufschlüsseln lassen, Belege aufheben und nicht bar zahlen. (Symbolbild)  © Monkey Business 2/Imago
Weibliche Autofahrerin, Nahaufnahme
Fahrt zur Praxis: Nur wenige Menschen wissen, dass man auch die Fahrten zu Ärzten, Therapie oder Reha-Maßnahmen absetzen kann (30 Cent/gefahrener Kilometer). Alle Kosten rund um die Gesundheit gelten als außergewöhnliche Belastungen. Als Nachweis reicht eine einfache Aufstellung der Fahrten aus. (Symbolbild) © Matej Kastelic/Imago
Gesundheitskarte mit Geldscheinen.
Kinder-Krankenkassenbeiträge: Befindet sich das Kind in einer Ausbildung, ist es meist günstiger, wenn die Eltern seine Sozial­versicherungs­beiträge in der eigenen Steuererklärung angeben. Auch, wenn das Kind selbst Versicherungsnehmer ist. Hier liegt großes Sparpotenzial und für den Nachwuchs gibt es keinen Nachteil. Sie sind erst ab einem Bruttoeinkommen von 13.150 Euro steuerpflichtig. (Symbolbild) © Zerbor/Imago
Geschäftsmann isst Nudeln mit Kollegen, Nahaufanahme
Verpflegungspauschale nicht angeben: Sind Arbeitnehmer viel unterwegs und eben nicht im Homeoffice, kann die Verpflegungspauschale geltend gemacht werden. Bei Abwesenheiten von acht Stunden und mehr sind das 14 Euro pro Tag, bei 24 Stunden 28 Euro und die An- und Abreisetage bringen je 14 Euro. Dazu zählt es übrigens auch, wenn man Wohnung oder Büro für das Mittagessen verlässt (Pause muss allerdings nachgewiesen werden, z.B. mit Arbeitgeberbescheinigung oder Tabellen zur Zeiterfassung). (Symbolbild) © Josep Suria/Imago
Mercedes Autohaus bietet Geschäftswagen an.
Zu viel für Firmenwagen gezahlt: Arbeitnehmer versteuern ihren Dienstwagen zusätzlich zum Monatsgehalt (Privatfahrten um ein Prozent, Dienstfahrten um 0,03 Prozent je Entfernungskilometer). Aber: Wer 2022 den Großteil der Zeit im Homeoffice war, kann seinen Bruttolohn um die zu viel versteuerten Fahrten mindern. (Symbolbild) © Arnulf Hettrich/Imago
Zwei Stempel je mit den Worten Steuer und Erklärung.
Verspätete Abgabe: Wer den Stichtag für die Steuererklärung verpasst (für 2022 ist das der 02. Oktober 2023), zahlt einen Verspätungszuschlag von mindestens 25 Euro pro angebrochenem Monat. Wer seine Steuererklärung also pünktlich dem Finanzamt zukommen lasst, zahlt nichts drauf. (Symbolbild) © Felix Schlikis/Imago

Die Höhe des Wohngeldes ist auch abhängig von der Anzahl der Haushaltsmitglieder, der Miete des Wohnraums sowie dem Gesamteinkommen der Haushaltsmitglieder.

Rubriklistenbild: © Rolf Vennenbernd/dpa

Mehr zum Thema