Belastung für Haushaltskasse

Bis zu 445 Euro teurer: Gaspreise könnten zum Jahreswechsel deutlich steigen

Zum Jahreswechsel drohen steigende Gaspreise durch erhöhte Netzgebühren. Besonders betroffen sind die neuen Bundesländer.

Die deutschen Haushalte stehen vor einer finanziellen Belastung: Zum Jahreswechsel werden die Gaspreise voraussichtlich deutlich steigen. Hauptursache ist die Erhöhung der Gasnetzgebühren, die bis zu 56 Prozent betragen kann, wie das Vergleichsportal Verivox kürzlich berichtete. Für Besitzer eines Einfamilienhauses heißt das: Heizen könnte ab kommendem Jahr um bis zu 445 Euro teurer werden.

Diese Entwicklung ist auf neue Abschreibungsregeln zurückzuführen, die von der Bundesnetzagentur festgelegt wurden. Diese Regeln erlauben es den Gasnetzbetreibern, mögliche Stilllegungen ihrer Netze bereits jetzt in die Abschreibungen einzukalkulieren, was zu höheren Netzentgelten führt.

Steigende Gaspreise zum Jahreswechsel: Regionale Unterschiede bei der Gebührenerhöhung

Haushalte, die Gas nutzen, müssen ab kommendem Jahr mit höheren Kosten rechnen.

Im Durchschnitt steigen die Gasnetzgebühren um rund 23 Prozent, wie Verivox auf Basis der bisher vorhandenen Netzbetreiberdaten festgestellt hat. Diese liegen derzeit für 60 Prozent der Haushalte in Deutschland vor. Für ein Einfamilienhaus, das einen Jahresverbrauch von 20.000 kWh aufweist, bedeuten das Mehrkosten von circa 103 Euro.

Gasnetzgebühren

Gasnetzentgelte sind Gebühren, die jeder Nutzer eines Gasnetzes an den Netzbetreiber zahlen muss. Sie werden für den Betrieb und die Instandhaltung der Leitungen sowie für die Kosten der Zählerinstallation, Ablesung oder Abrechnung erhoben.

Besonders stark fallen die Erhöhungen demnach in den neuen Bundesländern aus. Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen sind dabei an der Spitze. In Sachsen-Anhalt steigen die Gasnetzgebühren um durchschnittlich 43 Prozent, in Brandenburg um 39 Prozent und in Sachsen um 34 Prozent. Aber auch in den westlichen Bundesländern wie Niedersachsen (+30 Prozent), Bremen (+29 Prozent) und Baden-Württemberg (+24 Prozent) müssen Verbraucher mit deutlichen Kostensteigerungen rechnen.

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Auf den gesamten Gaspreis gerechnet, machen die steigenden Netzentgelte im Durchschnitt eine Erhöhung um etwa fünf Prozent aus. Konkret bedeutet das: Anstatt 11,24 Cent/kWh (Oktober 2024) würden Haushalte dann 11,76 Cent/kWh für Gas zahlen – bei einem Einfamilienhaus wären das Jahreskosten von 2.351 Euro bei 20.000 kWh (aktuell: 2.248 Euro).

Madame Moneypenny gibt Tipps: Zehn Geldregeln von der Finanzexpertin

Familie beim Kuscheln auf dem Sofa.
Regel 1: Legen Sie sich einen Notgroschen für unvorhergesehene Kosten bzw. Ereignisse zurück. Die Höhe des gesparten Notfallgelds sollte laut Madame Moneypenny drei Monatsgehälter betragen. Damit Sie selbst und die Menschen, die von Ihnen finanziell abhängig sind – wie zum Beispiel Ihre Kinder – im Ernstfall gut versorgt sind.  © Joseffson/Imago
Frau am Strand beim Surfen.
Regel 2: Sparen Sie nicht am falschen Ende. Insbesondere Gesundheit, Sport und Ernährung sollten einen hohen Stellenwert haben. © ingimage/Imago
Gitarrenkoffer mit Geldspenden.
Regel 3: Wenn Sie Geld spenden möchten – egal ob dem Musiker in der Fußgängerzone oder Organisationen, die Ihnen am Herzen liegen – legen Sie dafür maximal 10 Prozent Ihres Gehalts fest. 30 Prozent sollten Sie Madame Moneypenny zufolge investieren, zum Beispiel in ETFs. (Symbolbild) © Vladimir Gerdo/Imago
Frau mit Laptop auf dem Sofa und Stift in der Hand.
Regel 4: Auch in Sachen Bildung bzw. Weiterbildung wird nicht gespart. Egal, ob Buch oder Online-Kurs: seinen Horizont zu erweitern lohnt sich immer. © Bonninstudio/Imago
Frau in Bekleidungsgeschäft hält Pullover, der auf einem Kleiderbügel hängt, in der Hand.
Regel 5: Qualität schlägt Quantität – das Beste gewinnt. Wenn Madame Moneypenny die Wahl zwischen zwei Dingen hat, setzt sie auf Qualität. Das ist auch nachhaltig, wenn man qualitativ hochwertige Produkte besonders lange nutzen kann. (Symbolbild) © ingimage/Imago
Zwei Menschen sitzen in einem Restaurant.
Regel 6: Seien Sie großzügig – zu anderen, aber auch zu sich selbst. Tun Sie sich selbst etwas Gutes und machen Sie anderen eine Freude, indem Sie sie beispielsweise zum Essen einladen. © ANTHONY PHOTOGRAPHY/Imago
Menschen im Büro.
Regel 7: Verdienen Sie so viel, dass Sie sich aussuchen können, mit welchen Menschen Sie zusammenarbeiten. Sehr viel Lebenszeit verbringen Sie vermutlich mit Arbeiten. Deshalb sind das Arbeitsumfeld und nette Kolleginnen und Kollegen sehr wichtig. © Angel Santana Garcia/Imago
Junge Frau liegt auf dem Sofa.
Regel 8: Sparen Sie nicht an Komfort und Bequemlichkeit, machen Sie sich Ihr Leben so einfach und schön wie möglich. Denn man hat nur eines, und das ist auch noch begrenzt.  © Xavier Lorenzo/Imago
Mann und Frau trinken Wein im Restaurant.
Regel 9: Achten Sie im Restaurant nicht auf den Preis, sondern genießen Sie das gute Essen. Bestellen Sie, wonach Ihnen der Sinn steht und verbringen Sie eine schöne Zeit. © Monkey Business 2/Imago
Wecker liegt auf Euroscheinen.
Regel 10: Apropos Zeit: Da diese wertvoller als Geld ist, sollten Sie Ihre Zeit nicht im Verhältnis 1:1 gegen Geld tauschen. © Berit Kessler/Zoonar.com/Imago

Lohnt sich ein Anbieterwechsel?

Generell „können sich die Haushalte diesen höheren Kosten nur schwer entziehen“, wie Verivox-Energieexperte Thorsten Storck sagt. Das läge daran, dass die Gasnetze Monopole sind und die Netzgebühren staatlich reguliert werden – die gestiegenen Gebühren können Gasversorger somit direkt an die Kunden weitergeben. Trotzdem haben Verbraucher die Möglichkeit, nach günstigeren Gasversorgern zu suchen. Zwischen den Anbietern seien nämlich Preisunterschiede von über 1.000 Euro im Jahr drin.

Rubriklistenbild: © Ian Iankovskii/Imago