Steuerersparnis berechnen

Wie viel Geld spare ich, wenn ich etwas von der Steuer absetze?

  • Dieter Tannert
    VonDieter Tannert
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Gerade als Arbeitnehmer sind die Möglichkeiten zum Steuern sparen sehr eingeschränkt. Aber wie viel Geld spart man, wenn man etwas von der Steuer absetzen kann?

Kann man etwas von der Steuer absetzen und das Finanzamt an den Ausgaben beteiligen, ist das regelmäßig eine lohnende Sache. Während Unternehmer durch schlichte Zuordnung einer Ausgabe diese als betrieblich verbuchen können und damit steuermindernd geltend machen können, ist es für Arbeitnehmer aber schwerer, etwas von der Steuer absetzen zu können. Der Grund: Das Finanzamt prüft die Ausgabe und die entsprechenden Zusammenhänge regelmäßig mit der Einreichung der Steuererklärung.

Unternehmer müssen hingegen nur selten mit einer Überprüfung der gemachten Angaben rechnen. Nach einer Auskunft des Bayerischen Finanzministeriums muss beispielsweise ein Kleinstbetrieb nur innerhalb eines Zeitraums von über 163 Jahren einmal mit einer Prüfung rechnen.

Durchschnittsteuersatz der Steuer spielt keine Rolle

Um seine persönliche steuerliche Belastung zu ermitteln, kann man die Angaben aus dem Einkommensteuerbescheid entnehmen. Wenn man die festgesetzte Steuer durch das zu versteuernde Einkommen teilt, erhält man als Ergebnis die persönliche steuerliche Belastung seines Einkommens nach allen einkommensmindernden Abzügen. Hat man beispielsweise im Jahr 2022 als Lediger ein zu versteuerndes Einkommen von 35.000 Euro, so beträgt die Steuerlast darauf 6.512 Euro, was einer durchschnittlichen Steuerlast von 18,61 Prozent entspricht.

Grenzsteuersatz der Progression ist entscheidend für die Steuerersparnis

Das deutsche Steuerrecht ist progressiv ausgestaltet und die Steuerlast steigt mit zunehmendem Einkommen an. Dieses wirkt sich natürlich auch auf die Höhe der ersparten Steuer aus, sofern man eine Ausgabe absetzen kann. Der Steuerexperte spricht hier von dem sogenannten „Grenzsteuersatz“ oder der „Grenzbelastung“. Bei dem beschriebenen zu versteuerndem Einkommen über 35.000 Euro beträgt die Grenzbelastung 32,25 Prozent. Bei Ansatz eines Laptops über 1.000 Euro beträgt die Ersparnis somit nahezu 320,00 Euro. Wer wissen will, wie hoch die Grenzbelastung zu seinem Einkommen ist, kann diese mithilfe eines Rechners des Bundesfinanzministeriums online ermitteln.

Den Fiskus bei den Ausgaben beteiligen. So berechnen sie die Ersparnis.

Es gibt Ausgaben, die nur mit einem pauschalen Steuersatz abgesetzt werden

Es gibt aber auch steuerlich abzugsfähige Ausgaben, die nur mit einem festen Satz die Steuer mindern. Ein Beispiel hierfür sind die haushaltsnahen Dienstleistungen oder der Arbeitslohnanteil in Handwerkerrechnungen im eigenen Haushalt. Hier hat der Gesetzgeber festgelegt, dass von dem abzugsfähigen Anteil pauschal immer 20 Prozent die Steuerlast mindern. Hat man also einen ansatzfähigen Betrag von 1.000 Euro, mindert sich die Steuerlast um 20 Prozent also 200 Euro. Der individuelle Steuersatz oder der Grenzsatz spielen dabei dann keine Rolle. Einen solchen pauschalen Ansatz gibt es auch für Parteispenden. Dabei dürfen bis zu 1.650 Euro bei Ledigen und 3.300 Euro bei Verheirateten als Spende oder Mitgliedsbeitrag berücksichtigt werden. Von diesem Betrag werden 50 Prozent auf die Steuerschuld angerechnet.

Werbungskostenpauschbetrag kann die Steuerersparnis schmälern

Bei Arbeitnehmern gibt es einen pauschalen Betrag zum Abzug, den sogenannten Werbungskostenpauschbetrag. Er beträgt 1.230 Euro jährlich. Erwirbt man einen Laptop für 1.000 Euro und hat ansonsten bei seinem Einkommen aus nichtselbständiger Arbeit nichts abzusetzen, wie beispielsweise Fahrkosten, verpufft die Ausgabe für den Laptop völlig. Es gilt, dass entweder der Werbungskostenpauschbetrag angesetzt wird oder die Summe aller Ausgaben zusammen. Aus diesem Grunde kann es sinnvoll sein, wenn größere Ausgaben wie ein Laptop für die berufliche Nutzung anstehen, zu prüfen, ob man in diesem Jahr nicht noch weitere Kosten für einen steuerlichen Abzug geltend machen könnte. Es lohnt sich also, dann solche Ausgaben zusammenzuballen.

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