Mutter warnt mit eindrücklichen Bildern: Eine Stange Sellerie hatte ihrem Baby den Mund verbrannt. Unter Sonnenstrahlung kann das Gemüse toxisch wirken. Wie passiert das?

Eine Mutter teilt auf Facebook die drastischen Bilder ihrer sieben Monate alten Tochter als Warnung an andere Eltern. Nachdem sie beim Spielen im Freien auf einer Sellerie-Stange gekaut hatte, entzündete sich ihre ganze Mundpartie schwer.

Phytophotodermatitis: Toxische Wirkung durch UV-Strahlung

Reanna Bendzak, eine Mama aus Kanada, war mit ihrer Familie bei einem Barbecue. Weil das Baby zahnte, kaute die Kleine auf einem Stück Sellerie als natürliche Zahnungshilfe herum, wie sie gegenüber Good Morning America erklärt. Am nächsten Morgen bemerkte Bendzak dann einen Ausschlag um den Mund ihrer Tochter. Der entwickelte sich in den folgenden Tagen zu heftigen Blasen. Die Mutter teilt auf ihrem Facebook-Account die erschreckenden Bilder des Mädchens.

Bendzak ist nicht die einzige Mutter, die auf Social Media über diese Art der Verletzungen aufklärt. Auch eine Mutter aus Berkshire in England zeigt Fotos von ihrer Baby-Tochter mit schmerzhaften Verbrennungen. Es war ebenfalls der Sellerie, der dazu führte. Wie kann das passieren?

Sommerzeit ist typisch für Phytophotodermatitis

Die Diagnose lautete Phytophotodermatitis. Eine heftige Entzündung der Haut, die ausschließlich unter Sonneneinstrahlung ausgelöst wird. Bestimmte Pflanzen – darunter Sellerie – enthalten Stoffe (Furocoumarine), die auf der Haut mit den UV-A-Strahlen der Sonne reagieren und einer Art Verbrennung verursacht. So ist das auch bei dem kleinen Mädchen aus Kanada passiert.

In den Sommermonaten tritt die Phytophotodermatitis sehr viel häufiger auf, da Familien gerne draußen sind, grillen und auch essen. Vor allem Kinder lassen sich dabei gerne Zeit, erkunden die Nahrung sorgfältig mit den Händen und nicht immer landet das Essen auch direkt im Mund. Scherzhaft wird die Phytophotodermatitis auch als „Margarita Burn“ bezeichnet.

Vorsicht bei diesen Lebensmitteln

Nicht nur Sellerie, auch andere Rohkost-Snacks können zu den schrecklichen Hautreaktionen führen. Diese Lebensmittel sollten laut den Kinderärzten im Netz lieber nicht in der Sonne verspeist werden:

Auch die Blätter von Karotten enthalten sogenannte phototoxische Substanzen, die auf die UV-Strahlung reagieren. Deshalb sollten diese vor dem Verzehr unbedingt entfernt werden.

Haut reagiert nicht nur in der prallen Sonne

Wie die Mama der Kleinen weiter schreibt, haben sie dem Mädchen beim Essen mehrfach den Mund abgewischt, sie mit einem Sonnenhut geschützt und am Abend das Baby baden lassen. Die empfindliche Kinderhaut reagiert allerdings schnell. Um eine Reaktion auf die Pflanzenstoffe zu vermeiden, müssen die betroffenen Hautpartien sofort mit Wasser und Seife gereinigt werden. Auch eine mineralische Sonnencreme für Babys hilft, die Haut vor UV-Schäden zu schützen.

Außerdem reagiert die Haut nicht nur in der prallen Sonne. Bereits die UV-A-Strahlung bei einer dünnen Wolkendecke kann ausreichen, wie die Kinderärzte im Netz weiter schreiben.

Jeglichen Hautkontakt vermeiden

Schon der kurze Hautkontakt mit einigen Pflanzen kann zu ähnlichen Reaktionen führen. In Deutschland ist der Riesenbärenklau, auch bekannt als Herkulesstaude, besonders besorgniserregend. Diese invasive Pflanze kann ebenfalls unter Sonneneinwirkung schwere Hautverbrennungen verursachen. „Vor allem für Kinder ist der Riesenbärenklau hochgefährlich“, warnen Experten. Viele deutsche Städte haben Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Riesenbärenklaus eingeleitet, denn der ist auch auf vielen Spielplätzen zu finden. Dennoch sollten Eltern immer ein wachsames Auge auf die Kleinen haben und die Haut mit einer guten Kindersonnencreme schützen.