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Zukunftsvisionen der Kluftinger-Autoren: Interview mit Volker Klüpfel und Michael Kobr
VonSven Trautwein
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Wie entsteht ein Krimi im Autorenduo? Die Schöpfer des Kult-Krimis aus dem Allgäu teilen ihre Geheimnisse.
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Die Kluftinger-Krimis von Volker Klüpfel und Michael Kobr sind Kult. Kürzlich erschien mit „Lückenbüßer“ der 13. Band über den Kommissar aus dem Allgäu. Auch solo sind beide Autoren mit Buchprojekten unterwegs, so Michael Kobr mit „Sonne über Gudhjem“. Von Volker Klüpfel erscheint ein Soloprojekt im Februar. Was für beide eine interessante Geschichte ausmacht und wie man dazu kommt, gemeinsam einen Krimi zu schreiben, verraten sie im Interview.
Wie kamen Sie dazu, zu zweit einen Krimi zu schreiben?
Michael Kobr: Man stolpert so rein. Es war irgendwann eine fixe Idee, und dann gab es keinen Weg mehr zurück.
Wie kam es zu dieser fixen Idee? Hatten Sie zusammen eine Band oder kannten Sie sich von früher?
Volker Klüpfel: Wir kennen uns aus der Schulzeit.
Michael Kobr: Im Allgäu ist es nicht gerade üblich, dass man Schriftsteller wird. Aber wir hatten irgendwann mal auf einer langen Autofahrt ausgemacht, dass wir dereinst zusammen ein Buch schreiben.
Michael Kobr: Ich hatte während meines Examens angefangen, ein paar Seiten eines Krimis zu schreiben – mit Kommissar Kluftinger in der Hauptrolle. Eine meiner Dozentinnen hatte mir Schreibtalent attestiert, also habe ich mich hingesetzt, etwas geschrieben und es Volker gemailt.
Volker Klüpfel: Wir hatten beide Spaß daran – und zeitgleich kam ein Angebot rein, einen Allgäukrimi zu schreiben.
Wie sieht Ihr Schreiballtag aus? Gibt es eine Aufteilung der Aufgaben?
Michael Kobr: Nein, wir haben keine feste Aufteilung. Wir redigieren am Ende gegenseitig, um den Stil zu vereinheitlichen.
Volker Klüpfel: Früher war das manchmal schwierig, weil jeder an seinen eigenen Formulierungen hing. Aber inzwischen sind wir pragmatisch geworden, es ist wie ein Lektorat.
Was macht das Erfolgsgeheimnis von Kluftinger aus?
Volker Klüpfel: Er ist ein Anti-Held. Ein Kriminalkommissar, der unterschätzt wird, aber trotzdem erfolgreich ist. Seine Schwächen, wie die Abneigung gegen moderne Technik, machen ihn greifbar und sympathisch.
Michael Kobr: Kluftinger ist bodenständig, aber trotzdem komplex. Diese Mischung kommt gut an, nicht nur im Allgäu, sondern auch in anderen Regionen.
Inwiefern hat sich Kluftinger über die 13 Bände entwickelt?
Michael Kobr: Er musste mit der Zeit gehen. Heute kann er E-Mails schreiben und muss sich auch gesellschaftlich positionieren. Trotzdem bleibt er im Kern der Charakter, den die Leser lieben.
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