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Nele Neuhaus: Deutschlands erfolgreichste Krimi-Autorin – „Schreiben ist echtes Handwerk“
VonSven Trautwein
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In Nele Neuhaus Krimi „Monster“, geht es politisch her. Wie Deutschlands erfolgreichste Krimi-Autorin zum Schreiben kam, lesen Sie im Interview mit IPPEN.MEDIA.
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Der 11. Taunus-Krimi von Nele Neuhaus dürfte ein überaus großer Erfolg werden. Die Bücher der Autorin sind seit Jahren Selbstläufer. Am 16. November erschien „Monster“ im Buchhandel und stieg kurz nach Erscheinen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste ein. Über das Schreiben spricht Nele Neuhaus im Interview.
Liebe Frau Neuhaus, wie kamen Sie zum Schreiben?
Seit meiner Kindheit habe ich vom Schreiben geträumt. Zuerst waren es Schulhefte und Füller, die ich zum Schreiben benutzte. Zu einem Geburtstag bekam ich von meinen Eltern eine gelbe Reiseschreibmaschine. Sehr zum Leidwesen meiner Geschwister.
Wie ging es mit dem Schreiben weiter?
Ich habe als Kind und Jugendliche immer viel gelesen. Viel zu lesen ist eine Grundvoraussetzung, um auch schreiben zu können. Gerne habe ich Kurzgeschichten geschrieben, das waren quasi „Auftragsarbeiten“ für meine Geschwister und Freundinnen. Eine gute Übung! Ich war immer offen für konstruktive Kritik und es hat mir für später sehr viel geholfen. Das Schreiben blieb lange Zeit ein Hobby. Mit Mitte 30 schaffte ich es, eine Geschichte ganz bis zu Ende zu führen. „Unter Haien“ war fertig und ich suchte nach einem Verlag. Doch zahlreiche Absagen folgten. Nach mehr als zwanzig negativen Briefen entschied ich mich, meine Geschichten im Selbstverlag zu veröffentlichen.
Die zehn erfolgreichsten „Spiegel“-Bestsellerautoren
Der 11. Taunus-Krimi hat ein bekanntes Setting mit dem eingeführten Team um Bodenstein und Sander vom K11. Als ein junges Mädchen, das nicht wie angegeben bei ihrer Freundin übernachtet hat, tot aufgefunden wird, gerät ein abgelehnter Asylbewerber, der kurz zuvor aus dem Gefängnis entlassen wurde, ins Fadenkreuz der Ermittlungen. Doch er kann untertauchen, bevor er befragt werden kann. Dieses aktuelle, politische Thema ist eine Art Hintergrundgeschichte der eigentlichen Geschichte. So etwas mache ich gerne, wie auch in meinen vorherigen Büchern, beispielsweise mit der Fußball-WM 2006 in meinem zweiten Krimi. Meine Leser mögen die Verknüpfung von Realität und Fiktion.
Gibt es einen „typischen“ Schreibtag?
Ja, wenn man so will, ist das Schreiben für mich ein fast „spießiger“ Job. Natürlich erfordert das Schreiben viel Denkarbeit und unzählige Notizen, vornehmlich handschriftlich. Und nach dem Plotten geht es ans echte Schreiben und das ist ein echtes Handwerk. Ich schreibe den Text, feile an den Formulierungen und Sätzen. Wenn er fertig ist, geht die Rohfassung ins Lektorat. Dann ist meine Lektorin dran, bevor ich die Satzfahnen zur endgültigen Korrektur bekomme.
Ideen für neue und weitere Fälle aus dem Taunus sind da. Aber als Nächstes schreibe ich einen neuen Band für meine Jugendbuchreihe „Elena“. Das ist eine schöne Abwechslung.
Vielen Dank für das Interview.
Nele Neuhaus‘ Taunus-Krimis werden zeitversetzt vom ZDF verfilmt. Kürzlich wurden die Dreharbeiten zu „In ewiger Freundschaft“, ein Zweiteiler über die Mörderjagd im Frankfurter Verlagsmilieu, abgeschlossen. Weitere Krimis, die rund um Frankfurt spielen, gibt es hier.
Die in Münster/Westfalen geborene Nele Neuhaus lebt seit ihrer frühesten Kindheit im Taunus und ist bereits seitdem als Autorin tätig. Ihr Kriminalroman „Schneewittchen muss sterben“, der 2010 veröffentlicht wurde, markierte ihren Durchbruch und machte sie zur meistgelesenen Krimiautorin in Deutschland. Neben Krimis schreibt die begeisterte Reiterin auch Jugendbücher mit Pferdethematik und Unterhaltungsliteratur. Ihre Werke werden in mehr als 30 Ländern veröffentlicht. Der Polizeipräsident von Westhessen ernannte Nele Neuhaus ehrenhalber zur Kriminalhauptkommissarin. Diese vier Krimis von Nele Neuhaus sollten Sie unbedingt gelesen haben.