Camping
Wohnmobil nicht überladen – in vielen Urlaubsländern droht ein saftiges Bußgeld
VonAnne Hundschließen
Wer mit dem Wohnwagen in Urlaub fährt, sollte gut überlegen, was er alles mitnimmt. Allzu leicht unterschätzt man dabei das Gewicht der Zuladung.
Proviant, Kleidung, sowie am besten möglichst viele Fahrräder und Sportgeräte: Steht ein größerer Campingurlaub an, wollen Familien oder Hobbysportler in ihrem Wohnmobil möglichst alles an Bord haben. Doch aufgepasst: Das zulässige Gesamtgewicht des Campers darf nicht überschritten werden – es ist in der Zulassungsbescheinigung angegeben und setzt sich aus dem Leergewicht des Fahrzeugs und der Zuladung zusammen, wie der ADAC informiert. „In der Regel beträgt es 3,5 Tonnen. Mit Fahrrädern und einem vollen Wassertank kann das schnell mal überschritten werden“, heißt es auf dessen Website (Stand: 3. Juli).
Wohnmobil überladen – welche Bußgelder drohen im Ausland?
Gerade Anfänger unterschätzen häufig das Gewicht der Zuladung, wie auch die ADAC-Seite pincamp.de berichtet. Doch das kann schnell gefährlich werden – und nicht zuletzt ein Bußgeld nach sich ziehen, wenn das Wohnmobil insgesamt überladen ist. Folgende Bußgelder und Strafen können dem Portal zufolge im In- und Ausland drohen:
| Land | Bußgeld | Toleranz |
|---|---|---|
| Deutschland | 10 bis 235 Euro, ab 20% Überladung: 1 Punkt in Flensburg | 5% |
| Belgien | 110 bis 330 Euro; Personen aus dem Ausland müssen das Bußgeld vor Ort in bar zahlen | 2% |
| Dänemark | 10 Euro je Prozentpunkt der Überladung | 1% |
| Frankreich | bis zu 750 Euro, keine Weiterfahrt bei über 5% | keine |
| Italien | 41 bis ca. 1.700 Euro | 5% |
| Kroatien | ab 40 Euro | keine |
| Luxemburg | 74 Euro bei bis zu 10 % Überladung, danach zwischen 251 und 5.000 Euro | keine |
| Niederlande | 130 Euro bis 850 Euro | 10% |
| Österreich | 36 bis 5.000 Euro | keine |
| Portugal | 60 bis 300 Euro | keine |
| Schweiz | 85 Euro Überladung weniger als 100kg, 170 Euro über 100kg; bei mehr als 5% droht eine Strafanzeige | keine |
| Spanien | bei 6 bis 15% Überladung 300 bis 400 Euro, Höchststrafe 4600 Euro | 5% |
Quelle: pincamp.de
Was bedeutet die Toleranz bei der Berechnung der Überladung?
In Deutschland beispielsweise gilt eine Toleranzschwelle von fünf Prozent. Auf Pincamp.de heißt es dazu: Wenn man bei einer Kontrolle mit bis zu fünf Prozent über dem zulässigen Gesamtgewicht erwischt wird, komme man „in der Regel mit einer Verwarnung davon“, dass man beim nächsten Mal etwas besser aufpassen solle.
Diese Regelung gelte aber nicht in allen anderen europäischen Ländern: „In Österreich liegt die Toleranz beispielsweise nur bei 2%, in Dänemark wird nach einzelnen Prozentpunkten berechnet. Viele Länder, etwa Frankreich, haben aber eine Null-Prozent-Toleranz.“ Hier werde man für jedes zusätzliche Kilogramm zur Kasse gebeten.
Wohnmobil überladen – welche Strafen drohen in Deutschland?
Auch hierzulande droht ein Bußgeld – sowie gegebenenfalls ein Punkt in Flensburg. Folgende Regeln gelten diesbezüglich in Deutschland für Wohnmobile bis 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht und Caravans bis 2 t zGG, wie pincamp.de berichtet:
- ab 5 % Überladung: 10 Euro
- ab 10 % Überladung: 30 Euro
- ab 20 % Überladung: 95 Euro und ein Punkt in Flensburg
- ab 25 % Überladung: 140 Euro und ein Punkt in Flensburg
- ab 30 % Überladung: 235 Euro und ein Punkt in Flensburg
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Wie lässt sich im Wohnmobil Gewicht sparen?
Gewicht sparen kann man im Camper zum Beispiel dadurch, dass man den Wassertank – in der Regel 100 Liter – nicht komplett auffüllt. Beim Packen gilt: Schwere Gegenstände wie Wasserkästen gehören in die Staufächer nahe des Fahrzeugbodens, leichte Sachen lassen sich bequem in den oberen Fächern verstauen.
Sie wollen im Urlaub zudem ein wenig Spritkosten sparen? Wer auf der Fahrt mehrere europäische Länder durchquert, sollte seine Tankstopps entsprechend planen.
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