Rund um Frankfurt
Test des neuen Performance-Elektro-SUV: BYD Sealion 7
VonSimon Monesschließen
Mit dem Sealion 7 bringt BYD ein weiteres SUV auf den deutschen Markt. Er hat ordentlich Power, aber wie meistert er den ersten Fahrtest?
Es ist noch gar nicht so lange her, dass BYD (Build Your Dreams) mit den ersten Modellen in Deutschland an den Start gegangen ist. Weltweit ist das Unternehmen längst an etablierten Herstellern vorbeigezogen und hat Tesla die Elektroauto-Krone abgenommen. Und auch die Modellpalette ist seit dem Markteintritt im Jahr 2022 beständig gewachsen. Los ging es mit den Modellen Han, Tang und Atto 3. Hinzu kamen der Seal, Seal U und Dolphin sowie kürzlich der Plug-in-Hybrid Seal U DM-i. Mit dem Sealion 7 kommt nun ein weiterer vollelektrischer SUV dazu.
BYD Sealion 7 im Test: Auf die Robbe folgt der Seelöwe
Der Name deutet es dabei schon an: Auch der Sealion 7 gehört zur Ocean-Familie von BYD. Das ist schon auf den ersten Blick schwer zu übersehen. Der SUV erinnert von vorne nämlich stark an den Seal und Seal U. Das liegt nicht nur an den charakteristischen U-LED-Scheinwerfern, sondern auch an der gemeinsamen Ocean-X-Designsprache. Mit einer Länge von 4,83 Meter ist der Sealion 7 nur minimal kürzer als der Tang.
Man sieht aber auch sofort, dass der Sealion 7 deutlich sportlicher gedacht ist, als etwa der Seal U. Ein Gedanke, der auch am Heck konsequent weiter gedacht wurde. Dort befindet sich nämlich ein dezenter Dachkantenspoiler und sorgt für eine sportliche Optik. Die Rückleuchten mit Regentropfenmuster schlagen wiederum eine Brücke zum Ocean-X-Design. Uns gefällt es.
BYD Sealion 7 lädt mit bis zu 230 kW
Doch nicht nur optisch weiß der neuste SUV von BYD zu überzeugen. Auch unterm Blech gibt es einige gute Argumente für den Sealion 7. Wie etwa den Akku, der im Cell-to-Body-Verfahren verbaut wird. Heißt: Die Batterie wird in die gesamte Fahrzeugstruktur integriert und bildet somit auch den Boden der Fahrgastzelle.
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Wie ein Seelöwe schnell ins Wasser will, so möchte auch der Sealion 7 schnell wieder auf die Straße. Die 91,3 kWh große Batterie lässt sich daher mit bis zu 230 kW laden. Der kleinere Akku (82,5 kWh) mit immerhin 150 kW. Von 10 auf 80 Prozent lädt der Sealion in 24 respektive 32 Minuten. Voll aufgeladen schafft der SUV je nach Version bis zu 502 Kilometer gemäß WLTP.
BYD Sealion 7 im Test: Fahrwerk sorgt für viel Fahrspaß
Der Elektromotor schafft bis zu 23.000 Umdrehungen pro Minute. Damit ist er der schnellste E-Motor, der in Serie gebaut wird. Das Aggregat leistet 230 kW (312 PS). Bei der Allradversion kommt zudem ein zweiter 160 kW (218 PS) starker Motor zum Einsatz. Die Systemleistung liegt dann bei stolzen 530 PS. Den Sprint von null auf 100 km/h legt der Sealion 7 in 6,7 bzw. 4,5 Sekunden zurück. Bei 215 km/h ist jedoch Schluss.
Wer das Gaspedal so richtig durchdrückt, spürt sofort, dass der Sealion 7 viel Wert auf Performance legt. Man wird nämlich im wahrsten Sinne des Wortes in den Sitz gepresst. Egal ob Eco, Comfort oder Sportmodus, BYDs neuer SUV macht viel Spaß. Egal ob auf der Autobahn oder den kurvigen Serpentinen rund um den Feldberg bei Frankfurt. Die meistert der Sealion 7 mit seinem Fahrwerk souverän – daran ändert auch Schneeregen nichts. Und auch die Fahrassistenzsysteme überzeugen auf ganzer Linie. Der Tempomat ist einfach einzustellen, muss aber immer an das aktuelle Tempolimit angepasst werden. Der Spurhalteassistent hält den Sealion schön mittig – selbst in Baustellen mit verschiedenen Markierungen. Die intelligente Drehmomentverteilung iTAC sorgt zudem dafür, dass der SUV auch auf Schnee stets genug Grip hat und sicher zum Stehen kommt.
Wohlfühlathmosphäre im Innenraum des BYD Sealion7
Auch auf langen Fahrten bietet der BYD Sealion 7 ein entspanntes Fahrerlebnis. Die Nappa-Ledersitze sorgen für einen sicheren Halt und können sowohl beheizt als auch gekühlt werden. Allerdings könnte sich der Fahrersitz noch etwas weiter nach unten verstellen lassen. Die Verarbeitung und Qualität der Materialien sind jedoch ansprechend.
Generell kommt im Innenraum Wohlfühlatmosphäre auf. Das Cockpit ist indes sehr übersichtlich gestaltet, wie man es von BYD gewohnt ist. Die Lesbarkeit der Instrumente und des Head-up-Displays ist hervorragend. Zudem ist die Bedienung des großen, drehbaren Displays einfach und reibungslos. Wie bei anderen BYD-Modellen fehlen uns aber auch hier wieder Knöpfe. Nahezu alles wird über den Touchscreen eingestellt oder per Sprachbefehl. Ein Highlight ist dafür der Becherhalter mit zwei Ebenen. Auf Knopfdruck lassen sich die Trinkflaschen so hochfahren. Das große Panorama-Glasdach sorgt zudem für viel Licht im Innenraum. Öffnen lässt es sich aber leider nicht. Abzüge gibt es jedoch für das neue Markengeräusch des Blinkers. Im Test sorgte dieses von Anfang an für Verunsicherung. Der Blinker klingt nämlich viel mehr wie ein Warnsignal. Glücklicherweise lässt sich der Ton im Menü umstellen.
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Auch im Fonds des Elektroautos lässt es sich gut aushalten. Auf der Rückbank gibt es nicht nur eine Sitzheizung, sondern auch viel Platz für Kopf und Beine. Auch große Menschen können sich hier problemlos hinsetzten, ohne eingequetscht zu werden. Möglich macht das der lange Radstand von 2,93 Meter. Wird die Rückbank umgeklappt, steigt das Kofferraumvolumen von 520 auf 1.789 Liter.
BYD Sealion 7 startet ab 47.990 Euro
Auf unserer kurzen Testrunde rund um die hessische Metropole Frankfurt, wusste der BYD Sealion 7 unterm Strich zu überzeugen. Der SUV kombiniert hohe Qualität und ein gutes Ambiente mit einem komfortablen Fahrerlebnis. Das hat jedoch seinen Preis: Die Basis-Version Comfort mit dem 82,5-kWH-Akku startet ab 47.990 Euro. Die Ausführung Design mit Allradantrieb gibt es ab 53.990 Euro. Die Top-Version Excellence schlägt mit 58.990 Euro zu Buche. Damit ist der Sealion 7 preislich etwas teurer als ein vergleichbares Model Y von Tesla.
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