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Sicher durch Herbst und Winter: Was Autofahrer jetzt beachten sollten

  • Simon Mones
    VonSimon Mones
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Im Herbst und Winter werden die Straßen- und Witterungsverhältnisse immer schlechter. Mit einigen Tipps trotzen Autofahrer den Herausforderungen.

Wenn der Herbst Einzug erhält, werden die Tage kürzer und auch die Temperaturen beginnen allmählich zu sinken. Doch nicht nur die tief stehende Sonne wird für Autofahrer zur Gefahr, sondern auch andere Wetterphänomene, die in der kalten Jahreszeit typisch sind. Mit einigen Tipps lassen sich auch diese problemlos meistern.

Insbesondere in den frühen Morgenstunden muss man damit rechnen, plötzlich in einer Nebelwand zu stehen. Ist die Luft nach Schauern feucht und beruhigt sich dann rasch, kann sich eine dichte Nebellage mit Sichtweiten unter einem Kilometer bilden. Für Autofahrer kann das tückisch sein, betont Sebastian Wache vom Wetterdienst „Wetterwelt“ aus Kiel. Helfen können hier Nebelscheinwerfer – wenn diese richtig eingesetzt werden.

Nebel zählt im Herbst zu den größten Herausfroderungen für Autofahrer.

Sicher durch Herbst und Winter: Was Autofahrer beachten sollten

Die Nächte und kühleren Luftmassen aus den höheren Breiten seien es dann auch, die die ersten Bodenfröste hervorrufen könnten. Entsprechend sei es ratsam, langsam über den Wechsel von Sommer auf Winterreifen nachzudenken. Als Faustregel gelte immer noch: Von O bis – also von Oktober bis Ostern, sollten die wintertauglichen Pneus montiert sein, betont Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE). Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte darf laut Dekra nur mit wintertauglichen Reifen gefahren werden. Ansonsten droht ein Bußgeld.

Bußgeldkatalog: Mit welchen Geldstrafen Verkehrssünder rechnen müssen

Streit um Tempolimit für Ortsdurchfahrt
Zum 9. November 2021 ist der neue Bußgeldkatalog in Kraft getreten. Wer innerorts 16 bis 20 Stundenkilometer zu schnell fährt und geblitzt wird, zahlt statt wie früher 35 nun 70 Euro. © Sebastian Gollnow/dpa
Wer außerorts 16 bis 20 km/ zu schnell fährt und erwischt wird, zahlt statt früher 30 nun 60 Euro, auch hier gilt: je schneller, desto teurer. In vielen Fällen – also bei den Stufen der Geschwindigkeitsüberschreitungen – handelt es sich um eine Verdopplung der Bußgelder.
Wer außerorts 16 bis 20 km/ zu schnell fährt und erwischt wird, zahlt statt früher 30 nun 60 Euro, auch hier gilt: je schneller, desto teurer. In vielen Fällen – also bei den Stufen der Geschwindigkeitsüberschreitungen – handelt es sich um eine Verdopplung der Bußgelder. © Uwe Anspach/dpa
 Auch die vorschriftswidrige Nutzung von Gehwegen, Radwegen und Seitenstreifen durch Fahrzeuge wird teurer. Verstöße werden statt mit bis zu 25 Euro mit bis zu 100 Euro Geldbuße geahndet. M
Auch die vorschriftswidrige Nutzung von Gehwegen, Radwegen und Seitenstreifen durch Fahrzeuge wird teurer. Verstöße werden statt mit bis zu 25 Euro mit bis zu 100 Euro Geldbuße geahndet. (Symbolbild) © Arne Dedert/dpa
Manche Verstöße würden entsprechend auch für Radfahrer teurer, wie der ADFC mit Blick auf den neuen Bußgeldkatalog erläuterte.
Manche Verstöße würden entsprechend auch für Radfahrer teurer, wie der ADFC mit Blick auf den neuen Bußgeldkatalog erläutert hatte. Dies gelte dann, wenn Radfahrer vorschriftswidrig auf einem Gehweg fahren.  © Paul Zinken/dpa
Der allgemeine Halt- und Parkverstoß wird anstatt wie früher bis zu 15 Euro mit einem Verwarnungsgeld bis zu 55 Euro geahndet. (Archivbild/Symbolbild)
Der allgemeine Halt- und Parkverstoß wird anstatt wie früher bis zu 15 Euro mit einem Verwarnungsgeld bis zu 55 Euro geahndet. (Archivbild/Symbolbild)  © Swen Pförtner/dpa
Wer unberechtigt auf einem Schwerbehinderten-Parkplatz parkt, muss mit einem Bußgeld von 55 statt wie früher 35 Euro rechnen.
Wer unberechtigt auf einem Schwerbehinderten-Parkplatz parkt, muss mit einem Bußgeld von 55 statt wie früher 35 Euro rechnen. © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Wer auf die Idee kommt, eine amtlich gekennzeichnete Feuerwehrzufahrt zuzuparken oder ein Rettungsfahrzeug zu behindern, muss mit 100 Euro Bußgeld rechnen.
Wer auf die Idee kommt, eine amtlich gekennzeichnete Feuerwehrzufahrt zuzuparken oder ein Rettungsfahrzeug zu behindern, muss mit 100 Euro Bußgeld rechnen. (Archivbild/Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa
Wer keine Rettungsgasse bildet, muss mit einem Bußgeld zwischen 200 und 320 Euro sowie einem Monat Fahrverbot rechnen.
Wer keine Rettungsgasse bildet oder die sogar selbst zum schnelleren Vorankommen mit dem Auto nutzt, muss mit einem Bußgeld zwischen 200 und 320 Euro sowie einem Monat Fahrverbot rechnen.  © Patrick Seeger/dpa
Polizei-Kontrollaktion zu Drogen und Alkohol
Lkw-Fahrer, die gegen die neu eingeführte Pflicht verstoßen, mit dem Lastwagen beim Rechtsabbiegen innerorts nur mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren, werden mit 70 Euro zur Kasse gebeten. (Archivbild/Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa
Die Geldbuße für das Verursachen von unnötigem Lärm und einer vermeidbaren Abgasbelästigung sowie dem belästigenden unnützen Hin- und Herfahren wird von bis zu 20 Euro auf bis zu 100 Euro angehoben.
Auto-Poser aufgepasst: Die Geldbuße für das Verursachen von unnötigem Lärm und einer vermeidbaren Abgasbelästigung sowie dem belästigenden unnützen Hin- und Herfahren wird von bis zu 20 Euro auf bis zu 100 Euro angehoben.  © Patrick Pleul/dpa

Soll der Wechsel in einer Werkstatt erfolgen, sollten sich Autofahrer frühzeitig um einen Termin kümmern. Wer die Pneus selbst wechselt, ist da deutlich flexibler, sollte aber bestimmte Fehler vermeiden. Wichtig ist zudem, dass die Winterreifen mindestens vier Millimeter Profil haben. Prüfen lässt sich das beispielsweise mit einer 1-Euro-Münze. Reicht das Profil nicht mehr aus, müssen neue Pneus her. Die Räder mit dem besseren Profil sollten in jedem Fall an der Hinterachse montiert werden.

Sicher durch Herbst und Winter: Licht und Scheibenwischer überprüfen

Doch nicht nur das Profil der Reifen sollte überprüft werden, sondern auch die Beleuchtungsanlage. Denn sobald die Tage kürzer werden, sollte das Abblendlicht früher eingeschaltet werden. Gut sehen und genauso gut gesehen werden, ist besonders wichtig im Straßenverkehr. Entsprechend ist eine rundum funktionierende Beleuchtungsanlage ein Muss, betont Dekra-Experte Stephan Schlosser. Polieren sollte man die Scheinwerfer jedoch nicht, das kann im Zweifel sogar den TÜV kosten.

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Zudem empfiehlt sich eine gründliche Reinigung der Windschutzscheibe von innen und außen. Und auch das Wischwasser sollte rechtzeitig ausgetauscht und mit Scheibenfrostschutz nachgefüllt werden. Der ACE rät zu einer grundsätzlichen Überprüfung der Wischblätter zum Winter hin. Diese könnten durch Hitze und UV-Strahlung brüchig werden. Hinzu kommen Abnutzungsspuren durch den Gebrauch. Spätestens wenn nach der Reinigung der Autoscheibe Schlieren zurückbleiben, die sich auch nach der Reinigung der Wischblätter nicht bessern, ist es Zeit für neue Wischerblätter.

Sicher durch Herbst und Winter: Bußgeld bei beeinträchtigter Sicht

Neben Schmutz und Schlieren kann auch eine von innen beschlagene Scheibe den Durchblick trüben. Ursache dafür ist meist ein feuchter Innenraum. Viele Autofahrer wischen die Windschutzscheibe einfach frei, doch oft hilft das nur für kurze Zeit. Abhilfe kann ein Auto-Trockensack schaffen, der bis zu 500 Gramm Feuchtigkeit aufnimmt und das Innere des Pkws so trocken hält. Wer trotz beeinträchtigter Sicht fährt, riskiert ein Bußgeld.

Wer mit beschlagener Scheibe fährt, riskiert ein Bußgeld.

Das gilt also auch, wenn das Auto im Winter nicht ausreichend vom Eis befreit worden ist. Entsprechend darf ein Eiskratzer ebenso wenig fehlen wie Handbesen und eine warme Decke. Wer eine vereiste Frontscheibe verhindern will, muss abends mit einer Thermoabdeckung vorbeugen. Die Alternative kommt aus der Dose: Ein Enteisungsspray hilft besonders gegen hartnäckige Eisschichten und gegen eingefrorene Scheibenwischer. Wer es morgens besonders eilig hat, sollte eine Kombination aus Spray und Eiskratzer verwenden.

Sicher durch Herbst und Winter: Batterie leidet unter sinkenden Temperaturen

Doch auch so manches Bauteil hat so seine liebe Mühe mit den sinkenden Temperaturen in Herbst und Winter. So verliert beispielsweise die Fahrzeugbatterie schnell an Kapazität. Wird das Auto einige Tage nicht bewegt, kann diese dann den Dienst quittieren. Neben der herkömmlichen Starthilfe – durch ein anderes Auto oder den ADAC – kann auch eine mobile Powerbank für Autos helfen. Dennoch ist es ratsam, Überbrückungskabel im Kofferraum mitzuführen. (Mit Material der dpa)

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