Nur noch knapp 9 Cent Unterschied

Spritpreise in Deutschland: Warum Diesel und Benzin so teuer sind

  • Simon Mones
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Die Spritpreise in Deutschland sind in den vergangenen Wochen gestiegen. Diesel kostet nur noch knapp neun Cent weniger als Benzin. Es wird aber noch teurer.

Wer sein Auto auftanken will, der muss tief in die Tasche greifen. In den letzten Wochen sind die Spritpreise wieder deutlich gestiegen. Beim Diesel setzte sich der Trend auch in der vergangenen Woche fort. Im bundesweiten Mittel kostete der Liter 1,749 Euro. Das sind 17 Cent mehr als noch Mitte Juni und der höchste Preis seit März. Super E10 vergünstigte sich um 0,7 Cent und kostete im Schnitt 1,843 Euro.

Der Preisunterschied zwischen den beiden Kraftstoffen liegt also bei nur noch bei 9,4 Cent. Und das, obwohl Diesel um rund 20 Cent niedriger besteuert wird. Im Mai lag der Unterschied noch bei etwa 23 Cent. Doch warum sind die Spritpreise wieder so hoch?

Diesel so teuer wie seit März nicht mehr: Spritpreise verteuern sich 2024 erneut

„Als Treiber der jüngsten Teuerungswelle kann zwar der Ölpreis gesehen werden, im Vergleich zur Vorwoche kostet ein Barrel der Sorte Brent aber nur geringfügig mehr und pendelt um 85 US-Dollar. Der Euro-Dollar-Wechselkurs veränderte sich ebenfalls nur wenig“, schreibt der ADAC.

Tanken ist in Deutschland aktuell wieder sehr teuer.

Der kräftige Preisanstieg bei Diesel ist auf dieser Grundlage aber kaum zu erklären. „Allerdings zog die Heizölnachfrage in den letzten Tagen spürbar an, was sich auch auf den Dieselpreis auswirkt“, betont der Automobilklub. Das wesentliche Problem sei aber, dass die Spritpreise seit Monaten deutlich überhöht sind.

Spritschleudern der Autogeschichte: 43,5 Liter auf 100 Kilometer

Ein Chevrolet Camaro.
Mit dem Camaro reagierte Chevrolet Ende 1966 auf den beleibten Ford Mustang. Das Muscle Car aus Detroit erwies sich mit dem V8-Motor und 7 Litern Hubraum jedoch als sehr durstig: Bis zu 43,5 Liter auf 100 Kilometern waren keine Seltenheit. © Chevrolet
Ein roter Lamborghini Countach.
Im Heck des ersten Lamborghini Countach verrichtete ein V12-Motor mit 5 Litern Hubraum seinen Dienst. Mit bis zu 33,5 Litern auf 100 Kilometern war der Sportwagen jedoch alles andere als sparsam. Die Neuauflage dürfte dank Hybrid-Antrieb deutlich weniger verbrauchen. © Thomas Zimmermann/Imago
Rolls Royce Corniche Cabrio Baujahr 1984
Der Rolls-Royce Corniche ist mit rund drei Tonnen wahrlich kein Leichtgewicht. Kein Wunder also, dass sich auch der V8-Motor mit 7 Litern Hubraum als Schluckspecht erwies. Bis zu 29 Liter gönnte sich der edle Brite auf 100 Kilometer. © Sebastian Geisler/Imago
Ein Dodge Charger.
Auch der Dodge Charger ist ein Klassiker der amerikanischen Automobil-Geschichte. Getreu dem Motto „Höher, schneller, weiter“ fällt auch sein Spritverbrauch üppig aus. Bei frühen Modellen waren bis zu 27 Liter auf 100 Kilometer möglich. © Panthermedia/Imago
Aston Martin Lagonda
Optisch kann man vom Aston Martin Lagonda halten, was man möchte. In Sachen Spritverbrauch zählt der Brite, mit bis zu 26,1 Liter auf 100 Kilometern, aber zu den durstigsten Autos, die jemals gebaut wurden.  © Tim Graham/Imago
Hummer H1
Der Hummer H1 wurde ursprünglich vom US-amerikanischen Militär-Herstellers AM General gebaut. Dieser verkaufte die Markenrechte schließlich an General Motors. So wuchtig wie der Geländewagen aussieht, war auch sein Verbrauch, der bei bis zu 24,5 Liter auf 100 Kilometer lag. Die Neuauflage des Klassikers ist im übrigen rein elektrisch unterwegs. © Sebastian Geisler/Imago
Bentley Arnage
Bis 2010 baute Bentley den 2,6 Tonnen schweren Arnage, auf dem auch die State Limousine der verstorbenen Königin Elisabeth II basierte. Mit dem größten Motor war ein Verbrauch von 24,2 Liter auf 100 Kilometer möglich.  © Sebastian Geisler/Imago
Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport L Edition Type 35
Der Bugatti Veyron war eines der ersten Autos mit Straßenzulassung, das mehr als 1000 PS unter der Haube hatte. Der Motor des „Super Sport“ leistete sogar 1.200 PS. Die Folge: ein Verbrauch von durchschnittlich 24,1 Litern auf 100 Kilometer. Innerorts sind sogar bis zu 37,2 Liter möglich. © Sebastian Geisler/Imago
Dodge Challenger RT
Neben dem Charger eroberte Dodge auch mit dem Challenger den US-Muscle-Car-Markt. Letztere zeigte sich mit einem Verbrauch von 23,5 Litern auf 100 Kilometer etwas „sparsamer“. © Andre Poling/Imago
Dodge Viper RT10
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Das gilt auch für Dodge, denn auch die Viper erweist sich als besonders durstig: bis zu 21,1 Liter auf 100 Kilometer waren möglich. Gebaut wurde der Sportwagen von 1992 bis 2017. © Eibner/Imago

Und im kommenden Jahr müssen Autofahrer wohl noch tiefer in die Taschen greifen. Die Bundesregierung Wirtschaftsplans des Klima- und Transformationsfonds (KTF) für 2024 beschlossen. Diese sieht eine Erhöhung des CO2-Preises von 30 auf 40 Euro pro Tonne vor. Berechnungen zufolge steigen die Preise für Benzin und Diesel dadurch um etwa vier Cent.

Hohe Spritpreise: So sparen Sie an der Tankstelle

Wer sparen möchte, kann das häufig im Ausland tun. Grade in Posten Benzin und Diesel erheblich weniger als hierzulande. Wer nicht nahe der Grenze wohnt, kann aber ebenfalls einige Euro sparen. So muss die erste Tankstelle nicht immer auch die günstigste sein. Daher ist es ratsam, die Spritpreise vorher mittels einer App zu vergleichen.

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Fahrer von Benzinern empfiehlt der Automobilklub zudem Super E10, statt dem teureren E5-Kraftstoff zu tanken – sofern dies möglich ist. Auch ein Blick auf die Uhr kann helfen, denn hier liegt besonders viel Potenzial zum Sparen. So kosteten Diesel und Benzin in den Morgenstunden am meisten. Abends zwischen 18 und 20 Uhr sowie 21 und 22 Uhr ist es indes am günstigsten.

Rubriklistenbild: © Jens Büttner/dpa

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