Jewgeni Prigoschin, Anführer der Wagner-Gruppe
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Jewgeni Prigoschin, Anführer der Wagner-Gruppe, ist offenbar tot. (Archivfoto)

Kreml

Putin bestätigt Tod von Wagner-Chef Prigoschin – „schwere Fehler“ begangen

  • Lukas Rogalla
    VonLukas Rogalla
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Wladimir Putin spricht den Angehörigen von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sein Beileid aus – und bestätigt damit seinen Tod.

Moskau – Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich erstmals nach dem Flugzeugabsturz in Russland am Mittwochabend (23. August) öffentlich geäußert – und den Tod von Jewgeni Prigoschin, Anführer der Wagner-Gruppe, indirekt bestätigt.

Putin nannte Prigoschin einen „talentierten Menschen“, wie russische Agenturen am Donnerstag meldeten. „Er war ein Mensch mit einem schwierigen Schicksal, und er hat schwere Fehler gemacht“, sagte der Präsident. Zugleich habe der Geschäftsmann und Söldnerführer Ergebnisse erzielt – für sich wie für die gemeinsame Sache.

Putin formulierte vorsichtig, dass ersten Erkenntnissen zufolge am Vorabend ein Flugzeug mit Angehörigen der Privatarmee Wagner abgestürzt sei. Wagner habe einen wichtigen Beitrag in den Kämpfen in der Ukraine geleistet, der nicht vergessen werde.

Putin bestätigt Prigoschins Tod: „Talentierter Mensch“ mit schwierigem Schicksal

Putin sprach Prigoschins Angehörigen sein Beileid aus. Er kündigte umfassende Ermittlungen zum Absturz an. Diese hätten bereits begonnen, werden aber eine Zeit lang dauern, sagte er bei einem Treffen mit dem russischen Verwaltungschef von Donezk, Denis Puschilin.

Mit Blick auf die Passagiere des abgestürzten Flugzeugs sagte Putin: „Wenn Mitarbeiter der Firma Wagner dort waren, und die vorläufigen Daten deuten darauf hin, möchte ich anmerken, dass diese Menschen einen bedeutenden Beitrag zu unserer gemeinsamen Sache des Kampfes gegen das Neonazi-Regime in der Ukraine geleistet haben.“ Weiter erklärte er: „Wir erinnern uns daran, wir wissen es und werden es nicht vergessen.“ Eine offizielle Identifizierung der zehn Absturzopfer durch die russischen Behörden steht noch aus.

Prigoschin und seine bewaffneten Söldner hatten vor zwei Monaten kurzzeitig gegen die russische Führung gemeutert. (lrg/dpa/rts)