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Wegen drohender Festnahme: Putin verpasst Trump-Treffen bei Papst-Beerdigung
VonPatrick Mayer
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US-Präsident Donald Trump kündigt seine Teilnahme an der Beerdigung von Papst Franziskus an. Russland-Machthaber Wladimir Putin kommt nicht nach Rom.
Update, 19.22 Uhr: Der Kreml schickt als Vertretung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin die Kulturministerin Olga Ljubimowa nach Rom zur Beisetzung von Papst Franziskus. Putin habe diese Entscheidung getroffen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Für Putin sind Reisen in den Westen riskant, weil er per Haftbefehl des Weltstrafgerichtshofs gesucht wird. Erwartet werden bei der Beisetzung Staatsgäste aus aller Welt.
Der Internationale Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag hat 2023 einen Haftbefehl gegen Putin ausgestellt. Der Kremlchef wird wegen der Deportation ukrainischer Kinder gesucht. Hintergrund ist die von Putin befohlene Invasion des Nachbarlands. Der Krieg gegen die Ukraine dauert inzwischen mehr als drei Jahre. In Italien müsste Putin eine Festnahme befürchten.
Update vom 23. April, 14.35 Uhr: An diesem Mittwoch wurde der Leichnam von Papst Franziskus in einer feierlichen Prozession in der Vatikanstadt in den Petersdom überführt. Drei Tage lang können Gläubige dort dem verstorbenen Kirchenoberhaupt vor dessen Beerdigung am Samstag (10 Uhr) die letzte Ehre erweisen und am Sarg für den Pontifex beten. Papst Franziskus war am vergangenen Ostermontag (21. April) in Folge eines Schlaganfalles im Alter von 88 Jahren gestorben.
Der 1936 in Argentinien geborene Geistliche war mehr als zwölf Jahre lang Bischof von Rom. Für die Beisetzung am Samstag wollen zahlreiche Staats- und Regierungschef in die italienische Hauptstadt anreisen, unter anderem US-Präsident Donald Trump, der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron.
Beerdigung von Papst Franziskus: Wolodymyr Selenskyj kommt - Wladimir Putin nicht
Aus den Reihen der britischen Königsfamilie nimmt Prinz William an der Beerdigung teil. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sein Kommen zugesagt, im Gegensatz zum russischen Machthaber Wladimir Putin, gegen den ein internationaler Haftbefehl vorliegt.
Erstmeldung vom 22. April: Rom – Papst Franziskus wird am Samstag (26. April) in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom außerhalb des Vatikans beigesetzt. Die Beerdigung des Kirchenoberhauptes hätte für US-Präsident Donald Trump und den russischen Autokraten Wladimir Putin eine Chance sein können, über den Ukraine-Krieg zu sprechen.
Beerdigung von Papst Franziskus: Trump kommt nach Rom, Putin sagt ab - wohl wegen Haftbefehl
Doch: Moskau ließ verlautbaren, dass Putin nicht nach Italien reist, um der Beisetzung des Papstes beizuwohnen. Trump dagegen kommt nach Angaben aus Washington am Wochenende nach Rom. Die russische staatliche Nachrichtenagentur RIA berichtete, dass Putin noch nicht entschieden habe, wer Russland bei der Beerdigung in Rom vertreten werde.
Putins Absage dürfte mit einem Haftbefehl gegen ihn zu tun haben: Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hatte im März 2023 einen Haftbefehl gegen Putin erlassen und wirft ihm vor, für die Verschleppung ukrainischer Kinder verantwortlich zu sein. Italien erkennt das Gericht mit Sitz im niederländischen Den Haag an und müsste den russischen Präsidenten nach seiner Landung folglich festnehmen. Putin möchte sich auf dieses Risiko wohl nicht einlassen.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Verhandlungen zum Ukraine-Krieg: Putin lässt Chance auf Gespräch mit Trump verstreichen
„Ruhe in Frieden, Papst Franziskus! Gott segne ihn und alle, die ihn liebten“, hatte indes Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social geschrieben und angekündigt, dass er in Begleitung seiner Ehefrau Melania kommen werde. Das US-Staatsoberhaupt erklärte: „Wir freuen uns darauf, dann dort zu sein.“
Putin muss dagegen die Chance auf direkte Verhandlungen mit dem US-Präsidenten verstreichen lassen. Trump hatte zuletzt den russischen Machthaber sowie auch Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj aufgefordert, Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe zu intensivieren: „Wenn nun aus irgendeinem Grund eine der beiden Parteien es sehr schwierig macht, werden wir einfach sagen: ‚Ihr seid dumm. Ihr seid Dummköpfe, ihr seid schreckliche Menschen, und wir werden es einfach lassen‘“, erklärte Trump am Freitag (18. April) vor Journalisten. „Aber hoffentlich werden wir das nicht tun müssen.“
Wenn nun aus irgendeinem Grund eine der beiden Parteien es sehr schwierig macht, werden wir einfach sagen: ‚Ihr seid dumm. Ihr seid Dummköpfe.‘
Wie Putin auf die Botschaft aus den USA reagiert? Zu Ostern hatte der Moskauer Autokrat erklärt, dass er nun womöglich auch zu direkten Verhandlungen mit der ukrainischen Seite bereit sei, nachdem die Gespräche bislang ausschließlich mit den USA als Vermittler stattgefunden hatten.
Wladimir Putin zögert trotz immenser russischer Verluste im Ukraine-Krieg
Am Ostermontag (21. April) bezog Putin sich in einer Stellungnahme auf ein Angebot Selenskyjs, für eine Frist von 30 Tagen zivile Ziele von Angriffen auszunehmen. „Das ist alles ein Thema, das sorgfältig geprüft werden muss, vielleicht sogar auf bilateraler Ebene. Wir schließen das nicht aus“, wurde Putin zitiert.
Sein Sprecher Dmitri Peskow bestätigte Gedankenspiele über direkte Verhandlungen mit der Ukrainer. Stand Dienstagnachmittag (22. April), 15 Uhr, gab es keine öffentliche Stellungnahme in dieser Frage, während die russischen Verluste auch in Russland weiter steigen.
Selenskyj will zur Papst-Beerdigung kommen und trifft dann wohl auf Donald Trump
„Wir haben immer darüber gesprochen, dass wir allen Friedensinitiativen positiv gegenüberstehen“, erklärte Putin laut Kyiv Post (KP) im russischen Fernsehen. Bei der Beisetzung von Franziskus hätte laut amerikanischem Nachrichtenmagazin Newsweek die Chance auf ein Gespräch mit Trump bestanden. Selenskyj will an der Beerdigung von Papst Franziskus in Rom teilnehmen. Der Papst war am Montag (21. April) in Folge eines Schlaganfalls gestorben, nachdem ihm zuvor eine Lungenentzündung gesundheitlich zugesetzt hatte. (pm)