Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
CNN-Interview als „Vorstellungsgespräch“: Harris bleibt besonders in einem Punkt Antwort schuldig
VonNail Akkoyun
schließen
Kamala Harris gibt ihr erstes TV-Interview seit ihrer Nominierung. Viele Beobachter sehen den Auftritt als Erfolg – doch es gibt auch Kritik.
Update vom 30. August, 13.07 Uhr: War das erste Interview von Vizepräsidentin Kamala Harris und ihrem „Running Mate“ Tim Walz ein Erfolg?Mit diese Frage haben sich diverse US-amerikanische Politikwissenschaftler am Freitag beschäftigt. Susan McWilliams Barndt vom kalifornischen Pomona College sagte gegenüber Newsweek: Die Übertragung sei kein „freudiges Gespräch“ gewesen. „Es war ein Vorstellungsgespräch“, und Harris hätte die richtige Entscheidung getroffen, indem sie sich vor allem auf die Politik konzentrierte.
„Harris fasste den Fall, den sie darzulegen versuchte, gegen Ende des Interviews zusammen, als sie sagte: ‚Ich bin im Moment die beste Person für diesen Job‘“, so die Analyse weiter. Die Vizepräsidentin und ihr Running Mate hätten auf Sicherheit gespielt.
Harris-Interview bei CNN: Bei heiklem Punkt blieb die Demokratin eine Antwort schuldig
Grant Reeher von der Syracuse University merkte jedoch auch an, dass Harris es nicht geschafft hätte, sich von der aktuellen Biden-Administration abzugrenzen. Für potenzielle Wähler sei es dadurch schwierig herauszufinden, wofür eine mögliche Präsidentin Harris stehen würde. „Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie sich eine Harris-Präsidentschaft von einer Biden-Präsidentschaft unterscheiden würde“, sagte Reeher.
Auch das Wahlkampf-Team von Trump hatte Harris wiederholt dafür angegriffen, für ein „weiter so“ in der US-amerikanischen Politik zu stehen und sie für Versäumnisse in ihrer Zeit als Vizepräsidentin kritisiert.
Nach CNN-Interview von Harris – Trump in Umfragen wieder in Front
Update vom 30. August, 11.15 Uhr: Quasi zeitgleich zu ihrem ersten Interview als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, muss Kamala Harris in einer neuen Umfrage zur US-Wahl 2024 einen Rückschlag einstecken. Erstmals seit mehreren Wochen sieht der Datenguru Nate Silver, Trump in seiner Prognose zur -US-Wahl im November wieder vor Harris. Grund dafür ist wohl vor allem neue Erhebungen aus dem „Battleground State“ Pennsylvania, die Trump wieder in Front sehen. Auch wenn Harris in nationalen Umfragen weiterhin führt, kann bereits ein Staat durch das Wahlsystem ausschlaggebend für das Ergebnis der US-Wahl 2024 sein.
Harris-Interview bei CNN vor US-Wahl 2024: Trump reagiert auf „Genossin Kamala“
Update vom 30. August, 8.50 Uhr: Das Interview mit dem TV-Sender CNN war für Kamala Harris eine Bewährungsprobe – die sie wohl bestanden hat: Größere Patzer blieben in dem rund halbstündigen Gespräch aus. Anderseits ist fraglich, ob sie mit dem Gespräch bei den Unentschlossen punkten konnte.
Ihrt Kontrahent Donald Trump jedenfalls fand das Interview zunächst einfach nur „langweilig“. Später legte er auf seinem Sprachrohr Truth Social noch einmal nach, natürlich in Großbuchstaben: „GENOSSIN KAMALA: ‚MEINE WERTE HABEN SICH NICHT GEÄNDERT.‘“ Damit wollte er wohl deutlich machen, dass er sie nach wie vor für eine Kommunistin hält. Immerhin zitierte er sie korrekt. Mit ihrer Aussage war sie auf Kritik der Republikaner eingegangen, wonach sie ihre Haltung zu wichtigen Themen geändert habe.
Update vom 30. August, 7.00 Uhr: Ihre Positionen hat Kamala Harris in dem Interview mit dem Sender CNN klar umrissen: Die Demokratin kündigte an, hart gegen die illegale Migration vorgehen und sich für eine gerechtere Wirtschaft einsetzen zu wollen. Zudem warf sie ihrem Rivalen Donald Trump vor, die USA zu spalten. Die Menschen in den USA seien hingegen bereit für einen „neuen Weg nach vorn“. Und weiter: „Ich bin die beste Person für den Job.“
Bilder einer Karriere: Kamala Harris strebt Präsidentenamt in den USA an
Erstes Harris-Interview im TV: „Plötzlich eine Schwarze“? Harris wirft Trump „alte Masche“ vor
Update vom 30. August, 5.20 Uhr: Kamala Harris hat Aussagen Donald Trumps über ihre Identität als Schwarze als „dieselbe alte, abgestandene Masche“ bezeichnet. Auf die Frage nach Trumps Vorwurf, wonach sie aus politischen Gründen angeblich erst kürzlich angefangen habe, sich als Schwarze zu identifizieren, warf Harris dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten im CNN-Interview altbackenes Denken vor. Sie sagte lediglich, Trumps Vorgehen sei „dieselbe alte, abgestandene Masche“. „Nächste Frage bitte“, sagte die 59-Jährige – und lachte.
Erstes Harris-Interview bei CNN: Trump-Gegnerin ist offen für überraschende Personalie
Update vom 30. August, 5.00 Uhr: Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin hat in ihrem ersten TV-Interview seit ihrer Nominierung die Erfolge der Regierung von Präsident Joe Biden verteidigt und für einen politischen Neuanfang geworben. „Was das amerikanische Volk meiner Meinung nach verdient, ist ein neuer Weg nach vorne und eine Abkehr vom letzten Jahrzehnt“, sagte Harris. Sie kündigte an, bei einem Wahlsieg einen Republikaner in ihr Kabinett holen zu wollen – auch Obama hatte das einst getan. Bei illegalen Grenzübertritten hat sie auf Konsequenzen gepocht.
US-Wahl 2024: Trump und die Republikaner suchen vor CNN-Interview weiter geeignete Harris-Strategie
Erstmeldung vom 29. August: Washington, D.C. – Die US-Wahl 2024 nimmt immer mehr an Fahrt auf; die Termine der Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump häufen sich, die Rhetorik wird bissiger. Nun werden Harris und ihr Vizekandidat Tim Walz erstmals gemeinsam ein Interview geben. Zwar trat die Hoffnungsträgerin der Demokraten zuletzt mehrfach mit Walz bei Wahlkampfveranstaltungen auf, doch ein im Fernsehen übertragenes Interview gab es noch nicht. Das folgt jetzt am Donnerstagabend (Ortszeit, 3 Uhr nachts in Deutschland) exklusiv auf dem Sender CNN.
Harris‘ ohnehin verkürzter Wahlkampf tritt damit in eine neue Phase ein; ihr Team befürchtet laut einem CNN-Vorbericht, dass sie und Walz in den kommenden Monaten bis zur US-Wahl noch stärker unter die Lupe genommen werden. Als nächste Etappe ist dann das TV-Duell gegen Donald Trump am 10. September zu sehen. Dessen Vizekandidat, J.D. Vance, ist Harris ebenfalls für die bislang fehlenden Interviews angegangen.
Die Kritik seitens der Republikaner sowie der rechten Ecke ließ nicht lange auf sich warten. Kaum hatte der US-Sender CNN das geplante Interview angekündigt, hagelte es Kritik an Kamala Harris. Wieso die Vizepräsidentin und demokratische Kandidatin nicht allein sprechen könne; ob ihr „Running Mate“ Tim Walz ihr beim Sprechen die Hand halten müsse – Fragen, die sich rechtspopulistische Accounts auf X zuwerfen, ohne darauf überhaupt eine Antwort zu wollen.
„Ich finde es wirklich beschämend, sowohl für Kamala Harris als auch für einen Großteil der amerikanischen Medien, die sich an dieser Sache beteiligen, dass eine Person, die seit 17 Tagen die voraussichtliche Kandidatin der Demokratischen Partei ist, sich weigert, auch nur eine einzige Frage der amerikanischen Medien anzunehmen“, sagte Vance Anfang des Monats in Wisconsin, noch ehe Harris offiziell von den Demokraten nominiert wurde.
Kritik vor US-Wahl: Harris‘ Interview-Pläne mit Walz seien „unglaublich schwach“
CNN verweist hingegen auf kleine Interviews, etwa mit Influencern. „Ein Beispiel für die Überzeugung ihrer Kampagne, dass Wähler – insbesondere junge Wähler – ihre Nachrichten aus weniger traditionellen Quellen beziehen“, schreibt der Sender. Generell fehlt den Republikanern noch der Zugriff, was eine wirksame Vorgehensweise gegen Harris angeht. Versuche, die 59-Jährige als „plötzlich schwarz“ oder „kinderlose Katzen-Frau“ abzustempeln, gingen für Trump und Vance eher nach hinten los.
Doch auch der Journalist und CNN-Kommentator Scott Jennings hielt sich mit Kritik nicht zurück. Als „unglaublich schwach“ bezeichnete er das Vorhaben Harris‘, mit dem Minnesota-Gouverneur Walz vor die Kamera zu treten. Weiter argumentierte Jennings, dass das Interview wahrscheinlich nicht viele Meinungen ändern und die Kritik der Republikaner nur anheizen wird. Er habe jedoch großes Vertrauen in den Sender und dessen politische Chefkorrespondentin Dana Bash, die das Exklusivinterview führen wird.
Der einstige Berater von Ex-Präsidenten George Bush ging aber noch weiter: „Die Tatsache, dass sie nicht genug Vertrauen in sie haben, um sie selbst an der Spitze der Liste sitzen und ein einziges Interview geben zu lassen. In der Tat denke ich, dass das Händeringen und das Hin und Her in den letzten Monaten einen beunruhigenden Mangel an Vertrauen in ihre politischen Fähigkeiten zeigt“, so Jennings mit Blick auf den US-Wahl-Endspurt.
Wirbel um erstes Harris-Interview vor US-Wahl: „Sie ist die verdammte Vizepräsidentin“
Ein weiterer Kritikpunkt: das CNN-Interview wird vorab aufgezeichnet. Bis zur Ausstrahlung würde das dem Wahlkampfteam von Harris erlauben, das Gespräch glätten und die Präsidentschaftskandidatin vor der US-Wahl „gut aussehen zu lassen“, so die republikanische Rhetorik.
USA Today-Kolumnist Rex Huppke echauffierte sich über die kritischen Bemerkungen, schließlich sei Kamala Harris „die verdammte Vizepräsidentin“. „Sie hat mit Staatsoberhäuptern der Welt verhandelt und umfassende Diplomatie betrieben. Sie war Staatsanwältin und Generalstaatsanwältin. Lasst doch mal diesen verdammten, erniedrigenden ‚Sie kann kein Interview führen‘-Schwachsinn“, schrieb Huppke auf X.
US-Wahl 2024: CNN-Interview wird Harris die Möglichkeit geben, ihr Profil zu schärfen
Das Interview wird Kamala Harris hingegen erste Gelegenheiten geben, ihre Positionen zu verschiedenen innen- und außenpolitischen Themen vorzustellen. Bisher lebte die demokratische Präsidentschaftskandidatin eher von der neu entfachten Euphorie innerhalb ihrer Partei sowie von progressiven Wählerinnen und Wählern. Das zeigen auch Umfragen zur US-Wahl.