Knapp sechs Millionen Straftaten zählt die deutsche Kriminalstatistik für 2023. Für Aufregung sorgt aber vor allem die Herkunft der Tatverdächtigen.

Die Kriminalität in Deutschland nimmt zu. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2023, aus der die Welt am Sonntag vorab zitierte, ist die Zahl der Straftaten in Deutschland 2023 um 5,5 Prozent auf 5,94 Millionen gestiegen. So viele Fälle hatte es zuletzt im Jahr 2016 gegeben.  

Offiziell stellt Innenministerin Nancy Faeser die bundesweite Kriminalstatistik am 9. April vor. Aber bereits die aus einzelnen Bundesländern bekannt gewordenen Daten für das vergangene Jahr lassen darauf schließen, dass sich der Negativ-Trend aus 2022 fortsetzte.

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„Grundlegenden Kurswechsel“ – Kriminalstatistik sorgt für Migrationsdebatte

Auch die Aufklärungsquote stieg, so wurden laut Bericht 58,4 Prozent aller erfassten Straftaten aufgeklärt, etwas mehr als im Vorjahr. Gewaltkriminalität ist der Statistik zufolge ein klar männliches Phänomen, für Aufregung sorgt aber vor allem die Herkunft der Tatverdächtigen. Demnach besaßen von den knapp 2,25 Millionen Verdächtigen 923 269 (plus 17,8 Prozent) keinen deutschen Pass.

„Wir dürfen wir uns nicht damit abfinden, dass sich insbesondere die unkontrollierte Zuwanderung negativ auf die Sicherheitslage auswirkt“, sagte nach Bekanntwerden der Zahlen Innenminister Joachim Herrmann der Augsburger Allgemeinen. Der CSU-Politiker fordert einen „grundlegenden Kurswechsel“ in der Asylpolitik und kündigte an, die Binnengrenzen durch Bundespolizei und Bayerische Grenzpolizei kontrollieren zu lassen.

Bundestagsabgeordnete Kaddor will „auf die wirklichen Ursachen gucken“

Doch für den Anstieg ausländischer Tatverdächtiger gibt es unterschiedliche Erklärungen. Bestimmte Straftaten, etwa Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz oder das Asylverfahrensgesetz, können aufgrund der unterschiedlichen rechtlichen Stellung fast ausschließlich von Menschen ohne deutschen Pass begangen werden.

Gegenüber BuzzFeed News Deutschland, ein Portal von IPPEN.MEDIA, erklärt die innenpolitische Sprecherin und Grünen-Politikerin Lamya Kaddor: „Die Einwanderung hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen und die ausländische Bevölkerung in Deutschland ist gewachsen. Die Kriminalitätsrate ist höher bei sozio-ökonomisch schwachen Gruppen, zu denen sehr häufig ausländische Personen gehören.“ Um da aber präventiv etwas entgegensetzen können, müsse man „auf die wirklichen Ursachen gucken“, sagt Kaddor. Wenig hilfreich sei dabei, dass das Thema oft „verhetzt und wenig seriös“ diskutiert werde.

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(Mit Material der dpa)

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