Neue Russland-Strategie?

Verhandlung im Ukraine-Krieg? Putins Propagandisten feiern Trump

  • VonMax Nebel
    schließen

Kurswechsel im Ukraine-Krieg: Das Telefonat zwischen Trump und Putin über eventuelle Verhandlungen löst in Russland Feierstimmung aus.

Washington, D.C. – US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch beispiellose Zugeständnisse an Russland angeboten, die die geopolitische Landschaft Europas erheblich verändern könnten. Dies geschah im Rahmen eines Telefonats mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, das in der Einschätzung einiger Beobachter als Wendepunkt im Ukraine-Krieg wahrgenommen wird. Die unerwartete Entwicklung rief in Moskauer Kreisen jubelnde Reaktionen hervor.

Russland-Strategie von Donald Trump löst bei Putins Propagandisten Partystimmung aus

Laut eines Berichts des Daily Beast erklärten kremlnahe Insider, dass Trumps Worte Russland den Rücken stärkten, um ohne Angst vor amerikanischen Konsequenzen neue militärische Offensive in Europa zu starten. Diese Euphorie war auch während einer Live-Sendung von 60 Minutes im staatlichen russischen Fernsehen zu spüren. Moderatorin Olga Skabejewa bezeichnete die Umstände als „unvorstellbar“ und stellte fest, dass die Ukraine nun ohne NATO-Partner dastehe.

Mit Begeisterung analysierten russische Kommentatoren die Situation und sahen in Trumps Rückkehr in die Macht eine Chance, die westlichen Allianzen zu untergraben. So erklärte Yevgeny Popov, Co-Moderator der gleichen Sendung, dass Trump das „Arbeiten für Moskau“ übernehme, indem er Europa „in Stücke sägt“. Die Meinung vor laufender Kamera war klar: Russland würde nun in der Lage sein, seine militärischen Ambitionen ungehindert zu verfolgen.

Trumps Russland-Strategie lässt Putins Propagandisten, etwa die TV-Moderatoren Olga Skabejewa oder Yevgeny Popov, feiern.

Mögliche Verhandlung über Ukraine-Krieg: Trump löst Sorge in der EU aus

Die Euphorie in Moskau wurde zusätzlich durch die Reaktionen auf die Ankündigung beflügelt, dass Trump eine Verhandlung mit Putin in Saudi-Arabien plant, ohne den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einzubeziehen. Diese Entscheidung löste wiederum Besorgnis und Entsetzen unter den europäischen Führern aus, die fürchteten, dass ihre Interessen im Verlauf der Gespräche ignoriert werden könnten. Kaja Kallas, die Außenbeauftragte der EU, warnte gemäß CNN, dass ohne die Beteiligung der Europäer und der Ukraine „ein Deal hinter unseren Rücken“ nicht funktionieren werde.

Parallel dazu sprachen russische Funktionäre auf verschiedenen Ebenen über die Möglichkeit, die militärische Präsenz in der Ukraine auszuweiten. Der Vorsitzende der Duma, Wjatscheslaw Wolodin, äußerte, berichtet die New York Times, dass die Gespräche zwischen Trump und Putin einen „Durchbruch“ in den internationalen Beziehungen darstellen könnten, der den Westen in Bedrängnis bringen könnte.

Selenskyj betont, dass Friedensbemühungen ohne die Ukraine nicht möglich seien

Inmitten der sich aktuell rasant entwickelnden Situation herrscht in der Ukraine freilich tiefes Misstrauen gegenüber den neuen Verhandlungen, insbesondere nachdem Trump deutlich machte, dass der Nato-Beitritt der Ukraine nicht auf der Agenda steht. Selenskyj betonte erneut, dass die Ukraine nicht für einen Frieden ohne ihre eigene Beteiligung bereit sein werde und dass es unmöglich sei, über die Zukunft der Ukraine ohne die Ukraine zu sprechen.

Die Reaktionen auf Trumps Kursänderung sind generell gespalten. Während die russische Propaganda feiert, finden sich in Europa immer mehr Stimmen, die eine verstärkte Zusammenarbeit fordern, um die Ukraine nicht im Stich zu lassen. Die Unsicherheit über die künftige amerikanische Außenpolitik unter Trump wird die Dynamik in den kommenden Verhandlungen entscheidend prägen.

Geheimverhandlung auf Siko? Die Augen richten sich gespannt auf die Sicherheitskonferenz in München

Die Münchner Sicherheitskonferenz, die an diesem Wochenende stattfindet, wird in diesem Kontext besonders relevant. Staatschefs, Ministerinnen und Diplomaten aus aller Welt kommen zusammen, um die gespaltene politische Lage zu diskutieren. Bereits für heute (14. Februar) hatte Trump einen Austausch mit hochrangigen Vertretern Russlands und der USA angekündigt. Auch die Ukraine sei hierzu eingeladen worden, diese schließt ein direktes Gespräch an dieser Stelle mit Russland aber eher aus, hieß es von Seiten eines Selenskyj-Beraters gegenüber der Bild.

Rubriklistenbild: © Foto links: X (Screenshot)/@FunkerActual | Foto rechts: IMAGO / ITAR-TASS

Mehr zum Thema