Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj  begrüßt den US-Außenminister Antony Blinken am 6. September 2023.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßt den US-Außenminister Antony Blinken am 6. September 2023.

Washington Post

USA sagen Kiew im Ukraine-Krieg neues Hilfspaket zu

Seit Beginn des Kriegs zählen die USA zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine. Außenminister Blinken kündigt weitere Hilfe an. Doch es gibt auch Kritik.

Kiew - Außenminister Antony Blinken sagte der Ukraine am Mittwoch während eines Besuchs in Kiew zusätzliche Hilfe in Höhe von 1 Milliarde Dollar zu, um die Unterstützung für das Land zu verstärken, dessen Militär nur schrittweise Fortschritte gegen die verschanzten russischen Streitkräfte macht und dessen Gesetzgeber eine Debatte über die künftige Finanzierung des Krieges beginnen.

Der US-Spitzendiplomat sagte, er habe vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der gerade von der Front zurückgekehrt war, Informationen über den Stand der Dinge auf dem Schlachtfeld erhalten und sei „sehr zuversichtlich, dass sich die Ukraine bei der Rückeroberung der besetzten Gebiete durchsetzen wird“.

Auf die Frage der Presse, worauf sich sein Optimismus gründet, griff Blinken auf eine Statistik zurück, die er seit Juli anführt und die besagt, dass die Ukraine etwa die Hälfte der Gebiete zurückerobert hat, die Russland seit Beginn seiner groß angelegten Invasion erobert hatte.

„Wir tun alles, was wir können, um die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive bestmöglich zu unterstützen“, sagte Blinken.

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Blinken reiste in die Ukraine inmitten einer Flut von russischen Raketenangriffen - einige wurden von der Ukraine abgeschossen, andere nicht. Bei einem Raketenangriff auf einen Markt in der östlichen Stadt Kostiantynivka wurden nach Angaben der ukrainischen Behörden bei einem der tödlichsten Bombardements der letzten Monate mindestens 17 Menschen getötet und mindestens 32 verletzt.

Neues Militärpaket der USA für die Ukraine

Die zweitägige Reise ist der vierte Besuch Blinkens in der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 und der sechste seit seinem Amtsantritt. Die neuen US-Mittel in Höhe von 1 Milliarde Dollar umfassen unter anderem Luftabwehrkomponenten, 155-mm-Artilleriemunition, Panzerabwehrraketen, Flugnavigationssysteme und Munition mit abgereichertem Uran. Außerdem sind 100 Millionen Dollar zur Unterstützung des langfristigen militärischen Bedarfs der Ukraine und 300 Millionen Dollar für die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung in den neu befreiten Gebieten vorgesehen.

Selenskyj dankte Präsident Biden und dem Kongress für ihre „große Einigkeit“ bei der Unterstützung der Ukraine, wies aber auch darauf hin, dass dies eine „schwierige Zeit“ für sein Land sei.

Blinken, ein enger Vertrauter Bidens, gehört zu den entschiedensten Befürwortern der Ukraine innerhalb der Regierung. Er hat wiederholt Beamte im In- und Ausland dazu gedrängt, Kiew mit moderneren Waffen auszustatten und Forderungen nach einem mit Moskau ausgehandelten Waffenstillstand zu unterdrücken.

Seine Reise erfolgt weniger als einen Monat, nachdem Biden den Kongress aufgefordert hatte, mehr als 24 Milliarden Dollar an zusätzlicher Hilfe für die Ukraine bereitzustellen, da einige Umfragen zeigen, dass die Unterstützung der US-Öffentlichkeit für eine weitere Finanzierung abnimmt.

Blinken traf zunächst mit amerikanischen Diplomaten und Mitarbeitern in der US-Botschaft in Kiew zusammen. Anschließend legte er auf dem Berkovetske-Friedhof der Stadt einen Kranz zum Gedenken an die gefallenen ukrainischen Soldaten nieder.

Am Nachmittag kehrte er in die Botschaft zurück, wo er eine Diskussionsrunde mit Organisationen der Zivilgesellschaft zum Thema Korruptionsbekämpfung abhielt.

USA beobachten den Kampf der Ukraine gegen Korruption

Blinkens Veranstaltung zum Thema Korruptionsbekämpfung sollte signalisieren, dass die Regierung Biden das Fehlverhalten der Regierung ernst nimmt und gleichzeitig ihr Vertrauen in Selenskyj aufrechterhält, der am Sonntag seine Entscheidung bekannt gab, Verteidigungsminister Oleksii Resnikow durch Rustem Umjerow, den Leiter des staatlichen Vermögensfonds der Ukraine, zu ersetzen.

Resnikows Entlassung erfolgt inmitten einer Reihe von Korruptionskontroversen innerhalb des Verteidigungsministeriums im Zusammenhang mit der Bestechung von Rekrutierungsoffizieren und der Überbezahlung von Lebensmitteln und anderen militärischen Gütern. Resnikow wurde weder angeklagt noch direkt in einen der Skandale verwickelt, und in Kiew wird spekuliert, dass er einen anderen prominenten Posten erhalten wird, vielleicht als Botschafter im Vereinigten Königreich.

Selenskyj hat schon früher öffentlichkeitswirksame Schritte unternommen, um seine Entschlossenheit bei der Korruptionsbekämpfung vor der Ankunft prominenter internationaler Besucher zu demonstrieren, so auch im Februar vor einem hochrangigen Treffen mit führenden Vertretern der Europäischen Union in Kiew.

Stunden vor Blinkens Ankunft startete Russland einen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt, bei dem der Klang von Explosionen in der ganzen Stadt zu hören war. Der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, sagte, die russischen Streitkräfte hätten Marschflugkörper und möglicherweise auch ballistische Raketen abgefeuert, die jedoch alle von der Luftabwehr abgefangen worden seien.

Ukrainische Beamte sagten, dass die Region um den südlichen Hafen von Odessa, wo ein Großteil der ukrainischen Getreideexportinfrastruktur angesiedelt ist, ebenfalls Ziel des Angriffs am frühen Morgen war.

Der Raketenangriff in Kostjantyniwka war jedoch besonders verheerend und verdeutlicht die zivilen Opfer des Krieges.

„Wenn irgendjemand in der Welt immer noch versucht, mit irgendetwas Russischem umzugehen, bedeutet das, die Augen vor dieser Realität zu verschließen“, schrieb Selenskyj in einem Social-Media-Post, der ein Video des tödlichen Angriffs enthielt. „Die Dreistigkeit des Bösen. Die Unverfrorenheit des Bösen. Völlige Unmenschlichkeit.“

Am Mittwoch nutzte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow den Besuch Blinkens, um die russische Position zu wiederholen, dass die westliche Hilfe für die Ukraine sinnlos sei und durch die Verlängerung des Krieges nur noch mehr Tote verursache.

„Wir haben wiederholt Aussagen gehört, dass sie Kiew so lange helfen werden, wie es nötig ist“, sagte Peskow vor Journalisten in seinem täglichen Briefing. „Mit anderen Worten, sie werden die Ukraine weiterhin im Kriegszustand halten und diesen Krieg bis zum letzten Ukrainer führen, wobei sie keine Kosten scheuen.“

Blinken sagte gegenüber der Presse, die Ukraine habe etwas, was Russland nie haben werde - einen Grund, den Kampf fortzusetzen. „Die Ukrainer kämpfen für ihr eigenes Land, für ihre eigene Zukunft, für ihre eigene Freiheit. Die Russen tun das nicht“, sagte er.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz. © Philipp Schulze/dpa
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben.
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben. © JONATHAN NACKSTRAND/afp
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bardley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechende Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren.
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bradley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechenden Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren. © U.S. Army/dpa
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil.
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil. © Björn Trotzki/Imago
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität.
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität. © Spc. Nicko Bryant Jr./Imago
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde der Marder mitten im Kalten Krieg. Er dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren.
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde er mitten im Kalten Krieg. Der Marder dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren. © Philipp Schulze/dpa
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden.
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden. © Sergei Supinsky/afp
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern. Die Entwicklung des Boden-Luft-Lenkwaffensystems reicht in die späten 1960er-Jahre zurück, eingeführt wurde es in den frühen 1980er-Jahren, seitdem wurde es immer wieder modernisiert.
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern.  © Kevin Schrief/dpa
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen.
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen. © Jeon Heon-Kyun/dpa
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen.
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen. © Birol Bebek/afp
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herausspringen. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herauskatapultiert werden. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.  © Lcpl. Tyler Forti/Imago
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C. © Robin Van Lonkhuijsen/dpa
Die Ukraine kann im krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für insgesamt zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre.
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre. © Russell Freeman/Imago
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe.
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe. © Björn Trotzki/Imago
Der PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.
Der polnische PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.  © Imago
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt und angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.  © Michael Mandt/afp
Italienische Panzerhaubitzen M109L werden über Udine und Österreich in die Ukraine geliefert.
Ende April 2023 lieferte Italien klammheimlich über die nordöstliche Region Friaul-Julisch Venetien und Österreich 30 schwere Panzerhaubitzen M109L in die Ukraine. Das Foto vom Transport ist am Bahnhof Udine entstanden. Laut italienischer Tageszeitung „La Repubblica“ erhält Kiew vom Nato-Mitglied insgesamt 60 Stück der Standard-Haubitze des Verteidigungsbündnisses. Die M109L zeichnet vor allem ihre schwere 155mm-Kanone aus. © Twitter@Topolin28714725
Ein gepanzerter MaxxPro-Truppentransporter der US-Streitkräfte. (Symbolfoto)
Zu Beginn ihrer Gegenoffensive hatten die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe der Vereinigten Staaten laut „Magazin für Europäische Sicherheit & Technik“ einen Bestand von 580 sogenannter MRAPs (Mine Resistant Ambush Protected Vehicle) aufgebaut. Dabei handelt es sich um Truppentransporter mit hohem Minenschutz. Etliche davon gingen im Frühsommer 2023 verloren, vor allem gepanzerte MaxxPro (Beispiel-Foto), was Videos brennender Exemplare bei Twitter beweisen sollten.  © IMAGO / ZUMA Wire
Ein Radpanzer Stryker der US-Streitkräfte.
Die USA haben der Ukraine im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 bis zu 90 Radpanzer vom Typ Stryker geliefert. Der hochmobile Schützenpanzer mit einer Länge von knapp sieben Metern und einer Breite von 2,72 Metern soll Truppenverlegungen binnen kurzer Zeit ermöglichen, weil er mit bis zu 100 km/h deutlich schneller ist als viele Kettenpanzer. Mit bis zu 39 Millimetern Außenhülle ist er jedoch vergleichsweise schwach gepanzert. © IMAGO / ABACAPRESS
Ukrainische Soldaten werden an schwedischen Schützenpanzern CV 90 ausgebildet.
Das Combat Vehicle 90 (CV 90) gilt als einer der modernsten Schützenpanzer der Welt. Entwickelt wurde der Panzer in den 1990er Jahren vom britischen Rüstungskonzerns BAE Systems AB für die Streitkräfte Schwedens. Das skandinavische Land stellte der Ukraine im Frühjahr 2023 nach und nach 50 der Schützenpanzer bereit, die die 40-mm-Ma­schi­nen­ka­no­ne 40/70B auszeichnet. Bis zu acht Infanterie-Soldaten können mit dem CV 90 mitten in die Schlacht gefahren werden. © IMAGO / TT
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten. Bei den Maschinen soll es sich laut Medienberichten um Modelle der Variante „Mirage 2000-5“ handeln. Eine offizielle Bestätigung der Lieferung steht noch aus. Frankreich verfügt selbst über 26 modernisierte Kampfjets des Typs „Mirage 2000-5“. © KHALED DESOUKI/AFP
Ein Leopard-1-A5 der belgischen Armee, der in Deutschland produziert wurde. (Archivfoto)
Der Leopard 1A5 ist eine kampfwertgesteigerte Variante des „Leos“ 1 aus deutscher Produktion und Vorgänger des Leopard-2-Kampfpanzers der Bundeswehr. Zwischen 1986 und 1992 wurde im A5 eine neue Feuerleitanlage sowie erstmals ein Laserentfernungsmesser eingebaut. Anfang 2023 hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Ukraine 178 Exemplare in Aussicht gestellt. Beim Nato-Gipfel im Juli erfüllte Deutschland die zwischenzeitlich genannte Zielgröße von 25 gelieferten Leopard-1-A5 im Sommer 2023. © IMAGO / StockTrek Images
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet.
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet entwickelt. Sie trägt den offiziellen Spitznamen „Fighting Falcon“ (Kämpfender Falke), ist aber auch als „Viper“ bekannt. Der einstrahlige Kampfjet ist mit einer 20-Millimeter-Kanone mit mehreren Läufen bewaffnet und kann mit Luft-Luft-Raketen und Bomben ausgestattet werden. Nach Angaben der US-Luftwaffe erreicht die F-16 Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 2400 Kilometern pro Stunde und kann mehr als 860 Kilometer entfernt liegende Ziele anfliegen, ihre Raketen abfeuern und zum Startpunkt zurückkehren.  © PETRAS MALUKAS/afp
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert.
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert. Nach Abschuss vom Boden fliegen sie eine ballistische Kurve und sollen wieder am Boden detonieren. Obwohl sie als schwer abzufangen gelten, sind sie im Vergleich zu Marschflugkörpern nicht annähernd so präzise. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit. In der Spitze erreichen sie mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit (Mach 3). Dieses hohe Tempo von rund 3700 km/h macht es auch deutlich schwerer, die Rakete zu kontrollieren. Bisher haben die USA Atacms mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern geliefert. Die Ukraine wünscht sich aber Atacms mit einer Reichweite von 300 Kilometern. © U.S. Army/Imago
Kampfflugzeug des Typs „Gripen“ aus Schweden
Eigentlich sollte die Ukraine bereits im März 2024 die erste Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs „Gripen“ aus Schweden erhalten. Bislang sind aber keine Modelle des von der Firma Saab hergestellten Kampfjets im Kampf gegen Russland. Das wiederum liegt an der Lieferung der F16-Kampfjets an die Ukraine. Um die Luftwaffe des Landes und ihre Piloten nicht zu überfordern, wurde die Lieferung und Ausbildung des Personals an den schwedischen Flugzeugen zunächst ausgesetzt. Geplant sind die Lieferungen nun für 2025. © Sandor Ujvari/dpa

Gegenoffensive der Ukraine wird in den USA kontrovers diskutiert

Blinken traf in der Hauptstadt ein, während die ukrainischen Truppen eine schwierige Offensive zur Rückeroberung der besetzten Gebiete im Süden des Landes starteten, wo sich die russischen Streitkräfte auf den Angriff vorbereiteten, indem sie stark befestigte Verteidigungsstellungen errichteten und große Gebiete verminten. Diese Hindernisse haben sich als äußerst gewaltig erwiesen.

Ein Hauptziel der Anfang Juni begonnenen Gegenoffensive ist es, nach Süden vorzudringen und Russlands „Landbrücke“ zur Krim zu unterbrechen, eine lebenswichtige Passage, die es dem Kreml ermöglicht, seine Invasionstruppen zu versorgen, und die einen schützenden Puffer für die besetzte Halbinsel bildet, die Russland 2014 illegal erobert und annektiert hat.

In diesem Jahr hat sich Russland bei der Verteidigung seines eroberten Gebiets besser geschlagen und der ukrainischen Seite viele Verluste zugefügt, während es selbst erhebliche Verluste hinnehmen musste.

Die Ukraine hat in den letzten Wochen einige Fortschritte gemacht und behauptet, die Kontrolle über das Dorf Robotyne übernommen zu haben. Die Operation verläuft jedoch schleppend, und gleichzeitig kämpfen die russischen Streitkräfte um die Rückeroberung besetzter Gebiete, die sie letztes Jahr im Nordosten verloren haben.

In den letzten Wochen sind die US-Geheimdienste zu der Einschätzung gelangt, dass Kiew ein zentrales Ziel der Offensive nicht erreichen wird: die Rückeroberung der südöstlichen Stadt Melitopol, eines wichtigen Transitknotens, den Moskau in die besetzte Regionalhauptstadt Saporischschja verwandelt hat, eine der vier ukrainischen Provinzen, die der russische Präsident Wladimir Putin - unrechtmäßig - als an Russland angegliedert erklärt hat.

Insgeheim sagen hochrangige US-Beamte, dass Kiew von den Vorgaben Washingtons abgewichen sei, eine große Masse an Streitkräften auf einen einzigen Durchbruchspunkt zu konzentrieren, anstatt entlang mehrerer Achsen vorzustoßen. Die Ukraine hat sich gegen Zweifel an ihrer Strategie für die Gegenoffensive gewehrt, indem sie darauf beharrte, den Krieg besser zu kennen, und darauf hinwies, dass sie Munition und keine Ratschläge brauche.

Blinken betont Fortschritte ukrainischer Gegenoffensive

Blinken hat jedoch stets versucht, eine positive Einschätzung der ukrainischen Bemühungen zu verbreiten, eine Botschaft, die er am Mittwoch beibehielt. „In der aktuellen Gegenoffensive sehen wir in den letzten Wochen echte Fortschritte“, sagte er.

Die US-Gesetzgeber werden Fortschritte sehen wollen, wenn sie einen zusätzlichen Finanzierungsantrag in Höhe von rund 40 Milliarden Dollar abwägen, den die Regierung Biden letzten Monat gestellt hat. Neben der Bereitstellung von 24 Milliarden Dollar an zusätzlicher Hilfe für Kiew umfasst der Antrag auch Mittel für die US-Katastrophenhilfe und die Grenzsicherung.

Einige Republikaner im Repräsentantenhaus wollen Teile des Antrags separat prüfen, da sie nur begrenztes Interesse daran haben, weiterhin mehr Geld für die Ukraine auszugeben. Der Minderheitenführer im Senat, Mitch McConnell (R-Ky.), forderte am Mittwoch die Republikaner auf, das Paket zu unterstützen.

„Es ist sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt, um zu wackeln“, sagte McConnell. „Jetzt, wo die Ukraine ihre Souveränität tapfer verteidigt und Russlands Fähigkeit, die Nato zu bedrohen, schwindet, ist es nicht an der Zeit, nachzulassen. (...) Der Ukraine bei der Rückeroberung ihres Territoriums zu helfen, bedeutet, einen der größten strategischen Gegner Amerikas zu schwächen, ohne einen Schuss abzugeben.“

Rechte Abgeordnete in den USA wollen der Ukraine den Geldhahn zudrehen

Rechtsgerichtete GOP-Gesetzgeber wie Reps. Marjorie Taylor Greene (Ga.) und Matt Gaetz (Fla.) haben sich gegen weitere Hilfen für die Ukraine ausgesprochen und erklärt, der Konflikt sei nicht von zentraler Bedeutung für die Interessen der USA.

Seit Beginn des Krieges haben die Regierung Biden und der Kongress nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft mehr als 75 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern in die Ukraine geleitet.

In den letzten Monaten hat der Kreml wiederholt den Westen für die russische Invasion verantwortlich gemacht, die von einer Mehrheit in der UN-Generalversammlung verurteilt wurde. Gegen Putin liegt außerdem ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag wegen angeblicher Kriegsverbrechen vor.

Auf ihrer Reise nach Kiew hielten sich Blinkens Berater mit einer Gesamteinschätzung der Gegenoffensive zurück und erklärten, ein Grund für die Reise sei es gewesen, von ukrainischen Beamten etwas über den aktuellen Stand der Dinge zu erfahren. „Dazu werden wir später mehr sagen können“, sagte ein hochrangiger Beamter des Außenministeriums zu Reportern, die den Minister begleiteten, wie aus einem Protokoll des Gesprächs hervorgeht.

Ein weiterer Grund für die Reise sei das bevorstehende Treffen der Staats- und Regierungschefs bei der UN-Generalversammlung in New York in diesem Monat, sagten Blinkens Mitarbeiter.

„Die Ukrainer haben in New York die wichtige Aufgabe, ihren Verbündeten und Partnern auf der ganzen Welt zu erklären, was vor sich geht und dass sie weiterhin Unterstützung brauchen“, sagte der hohe Beamte. „Es ist wichtig, dass wir diese globalen Bemühungen um Unterstützung weiterhin anführen. Daher ist es sehr, sehr wichtig, dass wir die Möglichkeit haben, uns zu beraten und abzustimmen, bevor wir nach New York kommen.“

Zu den Autoren

David L. Stern hat für Nachrichtenagenturen in Russland, Osteuropa, dem Kaukasus, dem Nahen Osten und Zentralasien gearbeitet. Er lebt seit 2009 in der Ukraine und berichtete über die Maidan-Revolution 2014, den Krieg im Osten des Landes und die russische Invasion 2022.

John Hudson ist Reporter bei The Washington Post und berichtet über das Außenministerium und die nationale Sicherheit. Er gehörte zu dem Team, das für die Berichterstattung über die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi in die Endrunde des Pulitzer-Preises für Öffentlichkeitsarbeit kam. Er hat aus Dutzenden von Ländern berichtet, darunter die Ukraine, China, Afghanistan, Indien und Belarus.

Hudson berichtete aus Washington, D.C..

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Dieser Artikel war zuerst am 07. September 2023 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung. 

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