Parteitag der US-Republikaner

Trump-Schwiegertochter will Partei-Chefin der Republikaner werden

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Vor dem Parteitag der Republikaner, der über den Präsidentschaftskandidaten entscheidet, versucht Donald Trump seine Leute in Stellung zu bringen.

Update vom 14. Februar, 9.50 Uhr: In einem Fernsehinterview sagte Lara Trump, dass sie das gesamte Geld des Republikanischen Nationalkomitees für die Wahl von Donald Trump ausgeben würde, wenn sie nach dem Willen ihres Schwiegervaters Vorsitzende des RNC werden sollte. Dies berichtet das Portal mediaite.com.

Trump trat am Dienstag (13. Februar) bei Newsmax auf und sprach über ihre Vision für das RNC, wenn Ronna McDaniel als Vorsitzende zurücktritt – was wahrscheinlich noch in diesem Monat der Fall sein wird. McDaniels siebenjährige Amtszeit bei der Organisation hatte im Laufe der Jahre viele konservative Kritiker auf den Plan gerufen.

Lara Trump, Schwiegertochter von Ex-Präsident Donald Trump, tritt an, um Parteichefin der Republikaner zu werden.

Auf die Frage, was sich beim RNC ändern müsse, sagte Trump: „Der RNC muss die schlankeste, tödlichste politische Kampfmaschine werden, die wir je in der amerikanischen Geschichte gesehen haben. Das ist das Ziel für die nächsten neuneinhalb Monate. Wenn ich in dieses Amt gewählt werde, kann ich Ihnen versichern, dass es keine 70.000 Dollar mehr geben wird, oder was auch immer für eine exorbitante Menge Geld für Blumen ausgegeben wurde. Jeder einzelne Penny wird für die wichtigste und einzige Aufgabe des RNC verwendet. Das ist die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten und die Rettung dieses Landes. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir müssen uns an die Arbeit machen. Wir müssen eine Menge Geld auftreiben, und wir müssen sicherstellen, dass jeder Penny in die Dinge fließt, die ich gerade erwähnt habe.“

Trump schlägt Schwiegertochter für wichtigen Posten vor

Erstmeldung: Washington, D.C. – Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat am Montagabend (12. Februar, Ortszeit) öffentlich gemacht, was intern schon seit Tagen diskutiert wurde: Er hat seine Schwiegertochter Lara Trump als Co-Vorsitzende des Nationalen Komitees der republikanischen Partei (RNC) vorgeschlagen. Die Ehefrau von Sohn Eric Trump wäre damit Nachfolgerin von Ronna McDaniel. Ein Mitglied des RNC hatte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters letzte Woche gesagt, dass McDaniel, amtierende Vorsitzende des Komitees, auf Druck von Donald Trump erwäge, nach den Vorwahlen in South Carolina in diesem Monat von ihrem Amt zurückzutreten.

„Meine sehr talentierte Schwiegertochter Lara Trump hat sich bereit erklärt, als Co-Vorsitzende des RNC zu kandidieren. Sie hat mir gesagt, dass sie diese Herausforderung annehmen möchte. Und sie wäre großartig“, teilte Trump auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social mit. „Das RNC MUSS ein guter Partner bei den Präsidentschaftswahlen sein“, schrieb Trump in seiner Erklärung. „Es muss die Arbeit tun, die wir von der nationalen Partei erwarten, und zwar fehlerfrei. Das bedeutet, dass es helfen muss, faire und transparente Wahlen im ganzen Land zu gewährleisten und die Wahlbeteiligung zu erhöhen“, so Trump.

Trump spricht sich für seinen „Freund“ Whatley aus

Als ersten Vorsitzenden unterstütze er den republikanischen Parteichef im Bundesstaat North Carolina, Michael Whatley. „Michael hat mich von Anfang an unterstützt und hat in North Carolina großartige Arbeit geleistet“, erklärte Trump. Er sagte, er wolle, dass sein „Freund“ Whatley, und seine Schwiegertochter als Parteiführer fungieren. „Lara ist eine äußerst begabte Kommunikatorin und engagiert sich für alles, wofür MAGA steht“, sagte Trump über seine Schwiegertochter, die mit seinem mittleren Sohn Eric verheiratet ist. „Sie hat mir gesagt, dass sie diese Herausforderung annehmen möchte“.

Hintergrund RNC

Die Republican National Convention (RNC) ist ein alle vier Jahre stattfindender Parteitag, um die Kandidaten der Republikanischen Partei für die Wahl zum Präsidenten und Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten zu nominieren und das Parteiprogramm festzulegen.

Das Äquivalent der Demokratischen Partei ist die Democratic National Convention. Die Versammlungen enden traditionsgemäß mit der Rede des Präsidentschaftskandidaten und dem baloon drop, einem Luftballon- und Konfettifeuerwerk, das auf die Versammlungsbesucher niederregnet.

Trump, der im November bei den US-Wahlen 2023 erneut antreten will, hatte in den letzten Tagen mehrmals deutlich gemacht, dass das Nationale Komitee der Republikaner seiner Meinung nach umbesetzt werden müsse. Das Komitee spielt eine entscheidende Rolle bei der Beschaffung von Geldern für den republikanischen Präsidentschaftsbewerber, bei der Bereitstellung von Ressourcen für den Wahlkampf und bei der Aktivierung von Wählern.

Nikki Haley: „Stühle auf der Titanic neu sortiert“

Der Haken an der Sache: Sowohl der Vorsitzende als auch der stellvertretende Vorsitzende sind bezahlte Positionen, und Trump kann sie nicht einfach ernennen. Für McDaniel muss eine Nachfolge gewählt werden, wenn sie sich letztendlich entscheidet, zurückzutreten. Und trotz des großen Einflusses von Trump auf seine Partei, die Republikaner, ist es keinesfalls sicher, dass die Republikaner den Empfehlungen ihres potenziellen Präsidentschaftskandidaten folgen, wie die New York Times in einer Analyse schreibt.

Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus

Donald Trump will wieder US-Präsident werden
Nun ist es raus: Donald Trump will 2024 erneut als US-Präsident antreten. Dann wird der Milliardär aus New York 78 Jahre alt sein. Trump hatte das Amt 2017 bis 2021 inne, verlor 2020 aber die Wahl und musste auf eine zweite Amtszeit verzichten. Die soll nun im dritten Anlauf gelingen. Trump wäre erst der zweite Präsident in der Geschichte der USA, dem ein solches Comeback gelingen würde. © Andrew Harnik/dpa
Nikki Haley tritt als US-Botschafterin bei der UN zurück und 2024 vielleicht noch einmal an
Nikki Haley war Trumps letzte verbliebene Rivalin. Doch am Ende zog auch sie sich aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaft zurück. Nach ihrer Serie von Niederlagen am Super Tuesday verkündete Haley ihren Ausstieg. Die ehemalige Gouverneurin des Bundesstaates South Carolinas wechselt ihre Haltung zu Donald Trump wie andere Leute die Kleidung. Als Botschafterin Trumps bei den Vereinten Nationen war sie enge Vertraute des Ex-Präsidenten, nach dem Sturm aufs Kapitol distanzierte sie sich. Dann sagte sie, sie werde nicht kandidieren, sollte Trump erneut antreten. Haley gilt als Establishment-Republikanerin, die für möglichst geringe Sozialausgaben, niedrige Steuern und eine aggressive Außenpolitik steht. © Evan Vuccid/dpa
Floridas Gouverneur Ron de Santis spricht nach dem Sieg bei den Midterms zu seiner Anhängerschaft
Als härtester Konkurrent für die Nominierung bei den Republikanern für die US-Wahl 2024 galt lange Ron DeSantis. Der Gouverneur Floridas feierte bei den Midterms einen klaren Sieg und wurde von der Wählerschaft im Amt bestätigt. Er galt als der Hoffnungsträger in der Partei. Das Rennen um die Präsidentschaftsnominierung hat er aber inzwischen aufgegeben. DeSantis hatte sich in der Vergangenheit als Trump-Fan inszeniert, geht mittlerweile aber auf Distanz zum Ex-Präsidenten. Hier zu sehen ist der Politiker mit seiner Frau Casey DeSantis und den drei gemeinsamen Kindern. © IMAGO/Luis Santana
Der erfahrene Politiker Asa Hutchinson tritt als Anti-Trump-Kandidat an
Er war bereits Staatsanwalt, Abgeordneter im Repräsentantenhaus, Behördenleiter der Anti-Drogenbehörde DEA und Gouverneur des Bundesstaates Arkansas. Jetzt wollte Asa Hutchinson 2024 republikanischer Präsidentschaftskandidat werden, doch nach der Vorwahl in Iowa zog er seine Kandidatur zurück. Hutchinson trat als Alternative zu Donald Trump an, denn seines Erachtens sollte dieser „nicht der nächste Anführer unseres Landes sein“. Hutchinson forderte Trump auf, seine Kandidatur aufgrund der Anklage gegen ihn in New York zurückzuziehen – eine Sicht, die die republikanische Wählerschaft nicht teilt. © SCOTT OLSON / AFP
Vivek Ramaswamy, Trump-Fan mit Anti-Woke-Agenda
Vivek Ramaswamy hatte Großes vor. Der 38-jährige, rechtslibertäre Tech-Unternehmer mit indischen Wurzeln wollte US-Präsident werden. Nach seinem enttäuschenden Abschneiden bei der Vorwahl in Iowa warf er aber das Handtuch und empfahl, Trump zu Wählen. Der Trump-Fan sieht die USA in einer „nationalen Identitätskrise“ und fordert eine „nationale Wiederbelebung“. Dazu will er z.B. das FBI und das Bildungsministerium abschaffen. Er wolle Trumps „America-First-Aganda auf die nächste Stufe bringen“.  © Anna Moneymaker / AFP
US-Wahl 2024: Ehemaliger Trump-Vertrauter Christie will ins Weiße Haus
Chris Christie hatte auch noch einmal Ambitionen auf das Weiße Haus angemeldet. Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats New Jersey war einst ein enger Vertrauter von Donald Trump, hat sich aber mittlerweile von ihm losgesagt und kritisiert ihn sogar öffentlich. So bezeichnete er den früheren Präsidenten wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg als „Feigling“ und „Marionette“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Christie wollte 2016 schon einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden, zog nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurück. Diesmal gab er bereits vor den Vorwahlen der Republikaner auf. © Charles Krupa/dpa
Zu den krassen Außenseitern zählt auch Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt.
Zu den krassen Außenseitern zählte von Beginn an Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt. Der Republikaner, der am 4. Dezember aus dem Rennen ausstieg, ist seit dem 15. Dezember 2016 Gouverneur von North Dakota. Vor seiner politischen Karriere war er Softwareunternehmer, Microsoft-Manager und Risikokapitalgeber. Im April unterzeichnete Burgum ein Gesetz, das Abtreibungen in der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet. Zudem hat er zahlreiche Gesetze unterzeichnet, die die Rechte von trans Menschen einschränken. © SCOTT OLSON/afp
Senator Tim Scott aus dem Bundesstaat South Carolina begreift seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen als Verkörperung des amerikanischen Traumes. In einem im April veröffentlichten Video spricht er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und fordert mehr Optimismus. Scott betont darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nennt er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung.
Tim Scott (blaues Hemd) hat sich aus dem Rennen um die Kandidatur verabschiedet. Am 12. November zog der Senator aus South Carolina seine Kandidatur zurück. In einem im April veröffentlichten Video sprach er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und forderte mehr Optimismus. Scott betonte darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nannte er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung. Seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen begreift Scott als Verkörperung des amerikanischen Traumes.  © ALLISON JOYCE
Mike Pence könnte 2024 bei der US-Wahl für das Amt des Präsidenten kandidieren.
Ausgestiegen ist auch Trumps ehemaliger Vizepräsident. „Dies ist nicht meine Zeit“, sagte Mike Pence am 28. Oktober 2023. Pence war in Umfragen weit abgeschlagen und hatte Medienberichten zufolge Probleme bei der Beschaffung von Geldern für seine Kampagne. „Wir wussten immer, dass dies ein harter Kampf sein würde, aber ich bereue nichts“, erklärte Pence. Mit kritischen Kommentaren nach den Midterms hatte sich der ultrakonservative Pence für einen möglichen Machtkampf innerhalb der Republikanischen Partei in Stellung gebracht. © IMAGO/Aimee Dilger
Larry Elder ist 2024 der erste schwarze Präsidentschaftskandidat bei den Republikanern
Am 26. Oktober zog sich Larry Elder zurück. Schon bei seinem ersten Versuch als Politiker war er gescheitert: 2021 versuchte der rechte Radiomoderator und Rechtsanwalt erfolglos, Kaliforniens demokratischen Gouverneur Gavin Newsom abzulösen. Elder vertritt rechtsradikale Ansichten, wie ein Abtreibungsverbot, glaubt, dass an Grenzen „Mauern funktionieren“, Antirassismus sowie Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion hingegen nicht. © SCOTT OLSON / AFP
Perry Johnson ist im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur.
Am 20. Oktober zog sich auch Perry Johnson aus dem Wahlkampf zurück. Er war im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur. Aufgefallen war der Unternehmer zuvor nur im Jahr 2022, als er für das Amt des Gouverneurs in Michigan kandidieren wollte. Wegen unsauberer Machenschaften wurde er allerdings von den republikanischen Vorwahlen vorzeitig ausgeschlossen. Johnson positionierte sich im Wahlkampf gegen Abtreibungen. Zudem kritisierte er die Höhe der Hilfsgelder, die die USA der Ukraine zur Verfügung stellen. Zugleich stellte Johnson aber klar, dass er Wladimir Putin nicht vertraue. © SCOTT OLSON/afp
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung sind bisher Ryan Binkley, Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez.
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung waren auch Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez. Auch sie haben ihre Kandidatur bereits wieder zurückgezogen. Im Rennen sind dagegen noch Ryan Binkley, John Anthony Castro und E. W. Jackson. Chancen auf eine Nominierung dürften sie allerdings kaum haben. Großer Favorit bleibt allen Anklagen und Prozessen zum Trotz weiter der frühere Präsident Donald Trump. Die Republikaner haben auf jeden Fall die Qual der Wahl. © ALLISON JOYCE/afp

McDaniel, die seit mehreren Jahren an der Spitze des offiziellen Gremiums der Partei steht, war von Trump öffentlich zwar immer als „Freundin“ bezeichnet worden, aber sie sah sich in jüngerer Vergangenheit immer größerem Druck ausgesetzt. Sie hielt zu ihm, selbst als er drohte, seine eigene Partei zu gründen, Verschwörungen verbreitete, die Wahl 2020 verlor und dann versuchte, die Ergebnisse zu kippen. Am Ende war es nicht genug, und unter dem Druck von Trump entschloss sich McDaniel wohl zum Rücktritt.

Trumps einzige Konkurrentin um die Kandidatur, Nikki Haley, reagierte auf dessen Pläne mit den Worten, dass Trump „die Stühle auf der Titanic neu sortiert“. „Unter Donald Trump und der derzeitigen RNC-Führung haben die Republikaner die Wahlen 2018, 2020 und 2022 verloren, und jetzt ist das RNC praktisch bankrott“, sagte Haley Wahlkampfleiterin Betsy Ankney in einer Erklärung auf CNN. Sie fügte hinzu, dass Haley darauf drängen würde, dass alle Mitarbeiter des RNC entlassen werden. (skr)

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