Washington Post

Melania Trump fällt Donald bei einem Thema scheinbar in den Rücken

Melania Trump sorgt mit ihrem neuen Buch bereits vor Veröffentlichung für Aufregung. Abtreibungsgegner fühlen sich verraten – Befürworter vermuten politisches Kalkül.

Washington, D. C. – Die ehemalige First Lady Melania Trump spricht sich in ihren Memoiren, die demnächst erscheinen, uneingeschränkt für das Recht auf Abtreibung aus – eine Position, die sie in Konflikt mit vielen in der Partei ihres Mannes bringt, darunter auch mit dem ehemaligen Präsidenten.

Laut der Zeitung Guardian, die eine Vorabversion des Buches mit dem Titel „Melania“ rezensiert hat, schreibt die ehemalige First Lady, dass „es unerlässlich ist, sicherzustellen, dass Frauen die Autonomie haben, frei von jeglicher Einmischung oder Druck seitens der Regierung auf der Grundlage ihrer eigenen Überzeugungen zu entscheiden, ob sie Kinder haben möchten oder nicht“.

The Washington Post vier Wochen gratis lesen

Ihr Qualitäts-Ticket der washingtonpost.com: Holen Sie sich exklusive Recherchen und 200+ Geschichten vier Wochen gratis.

Der ehemalige Präsident Donald Trump hat die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, das Urteil „Roe gegen Wade“ aufzuheben, für sich beansprucht. Trump hat als Präsident drei der konservativen Richter nominiert, die 2022 an der Grundsatzentscheidung über das Recht auf Abtreibung mitgewirkt haben. Trump hat sich in jüngster Zeit dafür ausgesprochen, die Abtreibungspolitik den Bundesstaaten zu überlassen.

Melania Trump setzt sich in neuem Buch wohl für individuelles Recht auf Abtreibung ein

In einem Werbevideo für die Memoiren, das am Donnerstag auf ihrem X-Account veröffentlicht wurde, sagte Melania Trump. Sie glaube, dass die individuelle Freiheit „ein Grundprinzip ist, das ich schütze“, so die Frau von Ex-Präsident Trump. „Ohne Zweifel gibt es keinen Raum für Kompromisse, wenn es um dieses wesentliche Recht geht, das alle Frauen von Geburt an besitzen“, sagte sie. „Was bedeutet eigentlich ‘Mein Körper, meine Entscheidung‘?“

Melania Trumps Verteidigung des Abtreibungsrechts in ihrem demnächst erscheinenden Buch – das in der nächsten Woche, einen Monat vor der US-Wahl, veröffentlicht werden soll – ist ihr bisher ausführlichster öffentlicher Kommentar zu diesem Thema. Als First Lady vermied sie es, ihre politischen Ansichten öffentlich zu äußern, und trat nur selten in der Öffentlichkeit auf, während ihr Ehemann für eine zweite Amtszeit kandidierte.

Die ehemalige First Lady Melania Trump geht am 18. Juli in Milwaukee am letzten Tag des Republican National Convention zur VIP-Loge.

In dem Buch stellt sie die Bemühungen der Republikaner infrage, das Recht auf Abtreibung einzuschränken. Sie sagt, dass die Einschränkung des „Rechts einer Frau, zu entscheiden, ob sie eine ungewollte Schwangerschaft abbrechen möchte, dasselbe ist, wie ihr die Kontrolle über ihren eigenen Körper zu verweigern“.

Kurz vor der US-Wahl 2024: Melania Trump pocht bei Abtreibungen auf „Grundrecht einer Frau“

„Warum sollte jemand anderes als die Frau selbst die Macht haben, zu bestimmen, was sie mit ihrem eigenen Körper macht?“, fragt sie. „Das Grundrecht einer Frau auf individuelle Freiheit, auf ihr eigenes Leben, verleiht ihr die Befugnis, ihre Schwangerschaft abzubrechen, wenn sie dies wünscht.“ Sie fügt hinzu: „Diese Überzeugung begleitet mich schon mein ganzes Erwachsenenleben lang.“

Melania Trumps Äußerungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem ihr Ehemann und die Republikanische Partei darum kämpfen, eine überzeugende Botschaft zum Thema Abtreibung nach dem Roe-Urteil zu finden, die sowohl die konservative Basis als auch die breitere Mehrheit der Amerikaner, die Abtreibungsrechte unterstützen, zufriedenstellt. Eine Umfrage von Washington Post/ABC/Ipsos im August ergab, dass 62 Prozent der Amerikaner gegen die Aufhebung dieser fünf Jahrzehnte alten Entscheidung sind, während 35 Prozent sie unterstützen.

Befürworter des Abtreibungsrechts vermuteten, dass Melania Trumps Äußerungen darauf abzielten, die Wähler zu beschwichtigen, da die Republikaner in dieser Frage an Unterstützung verlieren. Sie wiesen auch darauf hin, dass Melania Trump als First Lady die Abtreibungsrechte nicht öffentlich verteidigt hat, obwohl ihr Ehemann und seine Regierung aktiv versucht haben, diese einzuschränken.

Ärger bei Trump-Anhängern: Setzt sich der Ex-Präsident nach der US-Wahl weiter gegen Abtreibungen ein?

Abtreibungsgegner verurteilten die Schriften der ehemaligen First Lady, während republikanische Strategen sagten, dass sie für die Wähler, die es gewohnt seien, dass Trump seine Meinung zu diesem Thema ändere, möglicherweise keine Rolle spielten. Sie würden aber darauf vertrauten, dass er sich weiterhin gegen Bemühungen zur Wiederherstellung des landesweiten Zugangs zu Abtreibungen aussprechen werde.

Sprecher von Trumps Wahlkampfteam reagierten nicht sofort auf Anfragen nach einer Stellungnahme.
Bevor der Oberste Gerichtshof Roe v. Wade aufhob, hatten Republikaner im ganzen Land seit langem nationale Beschränkungen für Abtreibungen gefordert, und das Parteiprogramm befürwortete während der Wahl 2016 ein Gesetz, das ein Bundesverbot für Abtreibungen nach der 20. Schwangerschaftswoche erlassen sollte.

US-Wahl 2024: Trump oder Harris – diese Promis beziehen Stellung

Taylor Swift kündigt ihre Unterstützung für Kamala Harris bei der US-Wahl 2024 an
Wie groß der Einfluss von Prominenten auf die US-Wahl sein kann, zeigte zuletzt Taylor Swift. Der Popstar teilte ihre Unterstützung für die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, in einem Instagram-Beitrag mit ihren 283 Millionen Followern. In einem separaten Beitrag teilte Swift auch einen Link zur Wahlregistrierung. Wie die US-Nachrichtenseite NPR berichtete, habe ein Mitarbeiter der U.S. General Services Administration (GSA) mitgeteilt, dass sicher über den geteilten Link der Sängerin in den ersten 24 Stunden bereits 405.999 Menschen für die US-Wahl 2024 registriert haben sollen. Unterzeichnet war Swifts Post außerdem mit den Worten: „Mit Liebe und Hoffnung. Taylor Swift. Kinderlose Katzenlady.“ Wohl eine Anspielung darauf, dass Trumps Vize JD Vance mehrere Demokratinnen als „kinderlose Katzenladys“ bezeichnete. © Lennart Preiss/dpa
Rapper Eminem stellt sich vor der US-Wahl auf die Seite von Kamala Harris
Auch US-Rapper Eminem schlägt sich im US-Wahlkampf auf die Seite von Kamala Harris. Bei einem Wahlkampfauftritt in seiner Heimatstadt Detroit sprach der Rapper zu Anhängerinnen und Anhängern der Demokratin. Dort sprach er auch davon, dass Harris als US-Präsidentin die „Freiheit schützen“ werde. Was er von Trump hält, hat Eminem bereits mehrfach deutlich gemacht. Im Jahr 2017 widmete er dem damaligen Präsidenten sogar ein „Freestyle“, in dem er die Politik Trumps massiv kritisierte. © Ryan Garza/IMAGO
Kid Rock heizt die Menge vor Trumps Auftritt auf dem republikanischen Parteitag vor der US-Wahl 2024 an
Doch auch der Republikaner Donald Trump erhält in seinem Wahlkampf musikalische Unterstützung. Der Sänger Kid Rock hat seine Unterstützung für den Präsidentschaftskandidaten bereits mehrfach unmissverständlich klargemacht. Am 13. Juli teilte er beispielsweise ein Video auf Facebook, in dem er oberkörperfrei in die Kamera sagt: „Wenn du dich mit Trump anlegst, legst du dich mit mir an!“ Beim diesjährigen Parteitag der Republikaner gab Kid Rock sogar den Anheizer für den Ex-Präsidenten. Am letzten Abend gab er das Lied „American Badass“ zum Besten, in dem er die Menge unter anderem mit den Worten „kämpft, kämpft, kämpft“ anstachelte. © Ron Sachs/IMAGO
Country Star Jason Aldean widmet Trump nach einem missglückten Attentat ein umstrittenes Lied.
Ebenfalls auf dem Parteitag der Republikaner war der Country-Sänger Jason Aldean. Er durfte sogar in dem für den Ex-Präsidenten abgesperrten Bereich Platz nehmen – direkt neben Trump. Dieses Privileg kommt jedoch nicht von Ungefähr. Der Sänger widmete Trump nach dem missglückten Attentat auf ihn ein eigenes Lied. „Präsident Trump ist ein Freund von mir, deshalb möchte ich ihm dieses nächste Lied widmen“, so Aldean bei einer Kundgebung am 13. Juli. Das Lied „try that in a small town“ gilt als umstritten. Kritiker werden dem Country-Sänger vor, in dem Lied Schusswaffen zu verherrlichen. Zudem habe das Musikvideo einen rassistischen Unterton. © Mike De Sisti/IMAGO
Hulk Hogan zerreist sein T-Shirt als Zeichen der Unterstützung für Trump bei der US-Wahl 2024.
Einer der einprägsamsten Momente des Parteitags war aber sicher der, als der ehemalige Wrestling Star Hulk Hogan bei seiner Rede sein T-Shirt vom Leib riss. Damit scheint er seine Wut über das Attentat auf Donald Trump zum Ausdruck bringen zu wollen, bei dem ein Schütze den EX-Präsidenten am Ohr verletzte. „Sie haben versucht, den nächsten Präsidenten der USA zu töten“, so Hogan. „Genug ist genug“. Unter dem tosenden Applaus der Anwesenden zerriss er sein schwarzes Shirt, unter dem ein rotes, ärmelloses Shirt mit der Aufschrift „Trump Vance 2024“ zum Vorschein kam. Dabei rief der Ex-Wrestler aus: „Lasst Trumpamania wieder regieren!“ © J. Scott Applewhite/dpa
Der Wrestler The Undertaker stellt sich bei der US-Wahl 2024 hinter Trump.
Trump scheint einen guten Draht zur Wrestling-Community zu haben. Kein Wunder, denn der Ex-Präsident trat des Öfteren in der Wrestling-Show WWE auf. Jetzt hat auch Mark William Calaway, besser bekannt als The Undertaker, Partei für den Republikaner ergriffen. Trump besuchte ihn in seinem Podcast “Six Feet Under with Mark Calaway”, wo er über Wrestling und seine Politik sprach. In einem kurzen Video machte Calaway dann noch einmal Werbung für Trump und sagte: „Ihr habt die Wahl. Ihr könnt euch für Präsident Trump, Kane und den Undertaker entscheiden, oder ihr könnt Kamala Harris, Dave Bautista und Tim Walz wählen. Wählt weise - die Nation hängt davon ab“.  © JP YIM/AFP
George Clooney unterstützt Harris bei der US-Wahl 2024.
Auch Harris kann im US-Wahlkampf auf die Unterstützung männlicher Prominenter zurückgreifen. Der „sexiest man alive“ und OScar-Preisträger bot nach ihrer Ernennung zur demokratischen Kandidatin gleich seine Hilfe an. „Präsident Biden hat gezeigt, was wahre Führung bedeutet. Er rettet wieder einmal die Demokratie“, schrieb der Schauspieler in einem Statement, dass der New York Times und CNN vorlag. „Wir freuen uns darauf, Vizepräsidentin Harris bei ihrer historischen Aufgabe nach Kräften zu unterstützen.“ Clooney äußerte zuvor Bedenken wegen des Gesundheitszustandes von Biden. Der langjährige Unterstützer der Demokraten schrieb, dass die Partei „im November mit diesem Präsidenten nicht gewinnen“ könne. Auf die Unterstützungserklärung folgte eine Welle der Kritik, auch von Ex-Präsident Trump. Der nannte Clooney auf seiner Social-Media-Webseite Truth Social eine „Ratte“ und riet ihm, sich nicht einzumischen. © Rolf Vennenbernd/dpa
Mark Hamill, alias Luke Skywalker, macht sich für Harris vor der US-Wahl 2024 stark.
Bei der US-Wahl kann sich Harris außerdem der Hilfe von Luke Skywalker persönlich sicher sein. Denn der Schauspieler Mark Hamill, der in den 70er Jahren den Hauptcharakter der Star Wars Trilogie verkörperte, macht sich für die Demokratin stark. „In den Filmen kämpfte ich gegen scheinbare Bösewichte“, sagte der Schauspieler gegenüber Sky News. Jetzt kämpfe man allerdings gegen das echte Böse. „Deshalb flehe ich euch an, bitte geht nicht auf die orange Seite“.  © Evan Agostini/dpa
Das Model Amber Rose unterstützt Trump wegen seiner Haltung zu Abtreibungen vor der US-Wahl 2024
Nicht nur Männer stellen sich öffentlich an die Seite von Donald Trump. Ein Beispiel dafür ist das Model und Rapperin Amber Rose. „Ich bin heute hier, um euch zu sagen, dass, ganz egal, welchen politischen Hintergrund wir haben, Donald Trump als Präsident zu wählen, die beste Chance ist, um unseren Babys ein besseres Leben zu ermöglichen“, sagte die Abtreibungsaktivistin auf dem republikanischen Parteitag. Die Frage, wie man in den USA mit Abtreibungen umgeht, ist eine der wichtigsten im laufenden Wahlkampf. Trump macht regelmäßig mit absurden Falschbehauptungen zu dem Thema auf sich aufmerksam. So sagte er bei dem TV-Duell gegen Harris, dass Biden behaupten würde, dass eine „Exekution“ von Babys nach der Geburt in Ordnung sei. Die Aussage wurde von der Moderatorin Linsey Davis sogleich als falsch entlarvt. © Paul Buck/dpa
Olivia Rodrigues unterstützt Harris in der Abtreibungsdebatte zur US-Wahl 2024
Das Thema Abtreibungen beschäftigt auch die Sängerin Olivia Rodrigo. Dabei steht sie jedoch auf der Seite von Kamala Harris. Auf der Social-Media-Plattform TikTok teilte die 21-Jährige ein Video von Harris Wahlkampfrede in Wisconsin. Dort sagte die Vize-Präsidentin: „Wir, die wir an die reproduktive Freiheit glauben, werden Donald Trumps extreme Abtreibungsverbote stoppen, weil wir darauf vertrauen, dass Frauen Entscheidungen über ihren eigenen Körper treffen und sich nicht von ihrer Regierung vorschreiben lassen, was sie zu tun haben.“ Rodrigos Stellungnahme erreicht dabei vor allem junge Menschen, die ihr auf der Plattform folgen. Und das könnte einen massiven Einfluss nehmen, denn insgesamt kann die Sängerin eine Followerzahl von 21,9 Millionen vorweisen. © Dave Bedrosian/IMAGO
Logan Paul bietet Trump vor der US-Wahl 2024 eine Bühne in seinem Podcast.
Doch nicht nur Harris kann jüngere Unterstützer für sich gewinnen. So trat Trump im Podcast des Influencers Logan Paul „Impaulsive“ auf. Bei dem Gespräch, das am 13. Juni veröffentlicht wurde, durfte Trump die YouTube-Reichweite von Paul (4,73 Millionen Abonnenten) für seinen Wahlkampf nutzen. Dass sich Paul und Trump so gut verstehen, könnte daran liegen, dass der YouTube-Star auch im Boxsport auftritt. Im Podcast unterhalten sich Trump und die Gastgeber beinahe freundschaftlich über die Boxkarriere von Paul. © MediaPunch/IMAGO
Comedian Tony Hinchcliffe sorgt mit rassistischen Äußerungen für Aufsehen auf Trumps Veranstaltung.
Trump wird auch von Comedian Tony Hinchcliffe unterstützt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in New York sprach sich der Host der Show „Kill Tony“ für den Ex-Präsidenten aus und machte mit teils rassistischen Bemerkungen auf sich aufmerksam. So sagte er: „Ich weiß nicht, ob Sie das wussten, aber da gibt es tatsächlich eine schwimmende Müllinsel mitten im Meer. Ich glaube, man nennt sie Puerto Rico“. Die Äußerung traf auf viel Kritik – auch unter Republikanern.  © Evan Vucci/dpa
Leonardo DiCaprio spricht sich wegen Umweltschutz für Harris als Präsidentin aus.
Schauspieler Leonardo DiCaprio macht sich vor allem wegen Umweltschutz für Harris stark. „Wir brauchen einen mutigen Schritt nach vorne, um unsere Wirtschaft, unseren Planeten und uns selbst zu retten“, sagte er in einem Video auf Instagram. „Deshalb stimme ich für Kamala Harris.“ Er lobte das Ziel der Demokratin, bis 2050 die Emissionen in den USA auf null zu bringen und den Aufbau einer grünen Wirtschaft zu unterstützen.  © Rocco Spaziani/dpa
Elon Musk könnte nach der US-Wahl 2024 für Donald Trump arbeiten
Die Liste der Trump-Unterstützer wird von Tech-Milliardär Elon Musk fortgesetzt. Der Unternehmer hat sich sogar für einen politischen Posten unter dem Republikaner beworben, sollte er die US-Wahl 2024 für sich entscheiden. Trump scheint dem Vorschlag nicht abgeneigt und schlug dem Besitzer des Kurznachrichtendienstes X wohl vor, in einer Kommission zur „Regierungseffizienz“ mitzuarbeiten, wie Daily Beast berichtete. Musk zeigte seine Unterstützung für den Ex-Präsidenten bereits auf unterschiedliche Weise. So führte er auf X ein Interview mit Trump und legte sich sogar mit Taylor Swift an, als diese ihre Unterstützung für Harris bekannt gab. „Na gut, Taylor, du hast gewonnen. Ich schenk’ dir ein Kind und werde deine Katzen mit meinem Leben beschützen“, schrieb der Tesla-Chef am 11. September auf X. Ein Kommentar, der von vielen als sexistisch und sexuell übergriffig kritisiert wurde. © Vincenzo Nuzzolese/dpa
Pop-Sängerin Beyoncé wirbt in Houston für Kamala Harris
Die Sängerin Beyoncé hat zehn Tage vor der US-Wahl ihre Unterstützung für Kamala Harris bekannt gegeben. Sie trat gemeinsam mit der Sängerin Kelly Rowland bei einer Wahlkampfveranstaltung der Demokratin in Houston, Texas, auf. Laut Beyoncé liefere Harris das, was die USA nun bräuchten – „Einheit“. © Annie Mulligan/dpa
Katy Perry trägt Harris-Walz Mütze in New York
Die Pop-Sängerin Katy Perry zeigte ebenfalls online ihre Unterstützung für Kamala Harris. In einem Beitrag auf Instagram unterlegte mehrere Videoausschnitte von Harris mit ihrem Lied „Woman‘s World“. Doch damit nicht genug: Kurz nach dem TV-Duell zwischen Harris und Trump wurde Perry in New York mit einer Mütze mit dem Aufdruck „Harris Walz“ gesehen. Außerdem teilte sie ein Bild von sich und der demokratischen Präsidentschaftskandidatin auf Instagram und schrieb dazu: „Glückwunsch Kamala Harris. Ich habe von Anfang an dich geglaubt!“ © PICJER/IMAGO
Die Pop-Sängerin Pink tritt beim demokratischen Parteitag vor der US-Wahl 2024 auf.
Neben Katy Perry, Olivia Rodrigo und Taylor Swift, hat sich auch die Pop-Sängerin Pink vor der US-Wahl klar positioniert. Die Grammy-Gewinnerin spielte gemeinsam mit ihrer Tochter Willow auf dem demokratischen Parteitag in Chicago ihr Lied „What about US“. Pink, die mit bürgerlichen Namen Alecia Beth Moore heißt, setzte sich bereits 2020 für die Kampagne des amtierenden Präsidenten Joe Biden ein. Außerdem sei sie in zahlreichen Wohltätigkeits-Kampagnen eingebunden, die sich für Rechte von Frauen, LGBTQ-Menschen und Tieren einsetzen, wie NBC News berichtete. © Christoph Hardt/IMAGO
Stevie Wonder spricht auf Parteitag der Demokraten und unterstützt Harris bei der US-Wahl 2024
Für musikalische Unterhaltung sorgte neben Pink auch der Soul- und Pop-Sänger Stevie Wonder. Bevor er sein Lied „Higher Ground“ spielte, richtete er sich mit einer Rede an die Anwesenden. „Das ist der Moment, an den man sich erinnert, wenn man seinen Kindern sagt wo du warst und was du getan hast“, so Wonder. „Wir brauchen Kamala Harris.“ © Erin Hooley/dpa
Musiker Usher unterstützt Harris bei der US-Wahl
Ein weiterer Sänger hat seine Unterstützung für Harris bekannt gemacht. Im wichtigen Swing State Georgia sagte der Musiker Usher: „Ich unterstütze Vizepräsidentin Harris, weil sie für die Freiheitsrechte aller Menschen kämpft“. Die Politik von Harris schließe niemanden aus und komme allen zugute. „Es ist egal, woher man kommt, sie hat eine Vision für unser Land, die alle einschließt“, sagte er weiter.  © Jacquelyn Martin/dpa
TV-Star Operah Winfrey hält bei US-Wahl 2024 zu Harris
Mit einem Überraschungsauftritt auf dem Parteitag der Demokraten sprach sich auch TV-Moderatorin Oprah Winfrey für Harris aus. „Bald, und sehr bald, werden wir unseren Töchtern und Söhnen erzählen, wie dieses Kind einer indischen Mutter und eines jamaikanischen Vaters, zweier idealistischer, energischer Einwanderer … zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten heranwuchs“, so Winfrey über Harris. Winfrey könnte vor allem Frauen von der Wahl der Demokratin überzeugen – eine Wählergruppe, mit der Trump besondere Schwierigkeiten zu haben scheint. In einer Umfrage von ABC News und Ipsos liegt Harris bei Wählerinnen 13 Prozent vor ihrem republikanischen Kontrahenten (Stand 8. September). © Ron Sachs/IMAGO
Kanye West unterstützt Trump seit Jahren. Trotz seiner antisemitischen und rechtsextremen Äußerungen hält Trump zu ihm.
Der wohl umstrittenste Unterstützer Trumps ist der US-Rapper Kanye West. Schon 2018 trat er als Freund des Ex-Präsidenten auf und wurde sogar ins Weiße Haus eingeladen. Seit dieser Zeit fiel der Rapper jedoch durch stark antisemitische und NS-verherrlichende Kommentare auf. In einem Podcast-Interview mit dem rechtsextremen Moderator Alex Jones sagte West sogar: „Ich mag Hitler.“ Zudem bezeichnete er sich selbst als Nazi. Trotz seiner offensichtlich rechtsextremen Gesinnung bezeichnete Trump West in einem Interview mit dem Streamer Adin Ross als „sehr netten Kerl“, der ein „gutes Herz“ habe. © John Taggart/IMAGO

Nach den verheerenden Verlusten der Republikaner im Kongress bei den Zwischenwahlen 2022, bei denen viele Abtreibungsgegner von den Demokraten besiegt wurden, die mit dem Versprechen geworben hatten, die reproduktiven Rechte zu verteidigen, hat die Republikanische Partei nun jedoch versucht, ihre Position in dieser Frage zu mäßigen. Die Demokraten haben diese Strategie in diesem Jahr noch verstärkt und die unpopulären Positionen der Republikaner zu Abtreibung und anderen reproduktiven Gesundheitsleistungen wie In-vitro-Fertilisation hervorgehoben.

Trump kommt bei der Abtreibungsfrage vor der US-Wahl in Bedrängnis

Der Konflikt in der Trump-Kampagne über die Frage, wie man mit der Abtreibungsbotschaft umgehen soll, wurde im August deutlich, als Trump vorschlug, er würde einen Änderungsantrag auf dem Stimmzettel in Florida unterstützen, der das sechswöchige Verbot des Staates aufheben würde. Es folgte eine schnelle Gegenreaktion von konservativen Anti-Abtreibungsgruppen, und am nächsten Tag sagte er, er würde dagegen stimmen.

In der Vizepräsidentschaftsdebatte am Dienstag versuchte Trumps Mitstreiter, Senator J.D. Vance (Ohio), der 2022 für den Senat kandidierte und dabei versprach, „die Abtreibung zu beenden“, gemäßigte und unabhängige Wähler anzusprechen. Er sagte, dass die Republikanische Partei sich mehr dafür einsetzen müsse, „das Vertrauen der amerikanischen Bevölkerung in Bezug auf Abtreibung zurückzugewinnen“. Er ging jedoch nicht näher auf das Parteiprogramm zu diesem Thema ein.

Am Donnerstag äußerten Abtreibungsgegner ihr Missfallen über die Position von Melania Trump. In einer Stellungnahme gegenüber The Post kritisierte Marjorie Dannenfelser, Präsidentin von Susan B. Anthony Pro-Life America, die ehemalige First Lady dafür, dass sie Abtreibung als „Freiheit“ bezeichnete. „Frauen mit ungeplanten Schwangerschaften schreien nach mehr Ressourcen, nicht nach mehr Abtreibungen“, sagte sie in einer Erklärung.

„Grenzenlose Abtreibung auf Abruf“ – Republikaner poltern vor der US-Wahl über Melania-Buch

Dannenfelser betonte, dass es ihrer Organisation vorrangig darum gehe, Vizepräsidentin Kamala Harris und die Agenda der Demokratischen Partei zu besiegen, und bezeichnete deren Unterstützung für nationale Abtreibungsrechte als Vorstoß für eine „grenzenlose Abtreibung auf Abruf“.

Befürworter des Rechts auf Abtreibung äußerten sich unterdessen skeptisch zu Melania Trumps Kommentaren zum Thema Abtreibung. Mini Timmaraju, Präsidentin der Interessenvertretung für das Recht auf Abtreibung „Reproductive Freedom For All“, sagte, sie finde die Äußerungen der ehemaligen First Lady zum Thema Abtreibung „widerlich“, „empörend“ und „beschämend“.

„Wenn sie tatsächlich glaubt, was sie sagt, hat sie, ähnlich wie ihr Ehemann, Blut an den Händen“, sagte Timmaraju. „Frauen sterben – das ist dokumentiert – aufgrund seiner Entscheidungen und dessen, was er dem Obersten Gerichtshof angetan hat. Wo war Melania Trump damals?“

Alexis McGill Johnson, Präsidentin und CEO von Planned Parenthood, warf den Trumps vor, sie versuchten, die Wähler „wie eine Geige“ zu spielen. „Dies ist nur das jüngste Beispiel dafür, dass Politiker – oder politisch Interessierte – ihre Position in der Rhetorik, aber nicht in der Tat ändern“, sagte Johnson in einer Erklärung und merkte an, dass Melania Trump „niemals öffentlich“ die Handlungen ihres Mannes missbilligt habe, “bis Wochen vor einer Wahl, bei der unsere Körper wieder auf dem Stimmzettel stehen und sie wegen dieses Themas Wähler verlieren.“

Demokraten warnen vor US-Wahl an Trump – Politik bedrohe „Gesundheit, Freiheit und Leben“ von Frauen

Die Demokraten haben sich unterdessen darauf konzentriert, die Wähler an die früheren Standpunkte der Republikaner und ihre Ablehnung des nationalen Schutzes der Abtreibungsrechte zu erinnern.

In einer Erklärung am Donnerstag sagte Sarafina Chitika, eine Sprecherin von Harris‘ Kampagne, dass „Frau Trumps Ehemann leider für die Frauen in ganz Amerika eine völlig andere Meinung vertritt als sie.“ Trump, fügte Chitika hinzu, „ist der Grund dafür, dass mehr als jede dritte amerikanische Frau unter einem Abtreibungsverbot von Trump lebt, das ihre Gesundheit, ihre Freiheit und ihr Leben bedroht.“

Lauren Zelt, eine Beraterin der Republikaner, die 2012 an der Präsidentschaftskampagne von Senator Mitt Romney (R-Utah) mitarbeitete, sagte der Post am Donnerstag, dass sie nicht glaube, dass Melania Trumps neue Kommentare zu ihren Ansichten über Abtreibung die republikanischen Wähler umstimmen werden. „Die früheren Standpunkte von Präsident Trump zur Abtreibung schienen die republikanischen Wähler 2016 nicht abzuschrecken“, sagte Zelt. “Und ich glaube nicht, dass dies die Wahrnehmung der Kampagne durch die Wähler am Wahltag ändern wird.“

Zu den Autoren

Mariana Alfaro ist Reporterin für das Team für aktuelle politische Nachrichten der Washington Post. Die gebürtige El Salvadorianerin kam 2019 zur Post. Zuvor absolvierte Mariana Praktika bei der New York Times, dem Wall Street Journal, Insider und The Texas Tribune.

Justine McDaniel berichtet über nationale Nachrichten. Sie kam 2022 zur Washington Post, nachdem sie für den Philadelphia Inquirer berichtet hatte.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 4. Oktober 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Ricky Carioti/The Washington Post