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Truth Social im freien Fall: Trumps Aktie stürzt dramatisch ab

Neu veröffentlichte Zahlen von Trumps Medienfirma Truth Social zeigen die Diskrepanz zwischen der Bewertung der Investoren und der tatsächlichen Geschäftsentwicklung.

Washington D.C. - Das Social-Media-Unternehmen des ehemaligen Präsidenten Donald Trump gab am Montag bekannt, dass es im vergangenen Jahr mehr als 58 Millionen Dollar verloren hat. Nur wenige Tage nach einem hochfliegenden Börsendebüt, bei dem der Wert des Unternehmens auf mehr als 8 Milliarden Dollar geschätzt wurde, stürzten die Aktien um mehr als 21 Prozent ab.

Die Trump Media and Technology Group, zu der Truth Social gehört, gab in einem Bericht an die Börsenaufsichtsbehörde an, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp über 4 Millionen Dollar erwirtschaftete, davon weniger als eine Million Dollar im letzten Quartal.

Neue Finanzzahlen zeigen: Die Aktie von Truth Social schmiert ab

Der abstürzende Aktienkurs des Unternehmens - das den Börsenkürzel DJT für Trumps Initialen verwendet - fiel auf den niedrigsten Stand seit dem Börsengang von Trump Media in der vergangenen Woche und nahm an einem einzigen Tag mehr als ein Fünftel seines Marktwertes ein. Auch der Wert von Trumps 57-prozentiger Beteiligung an dem Unternehmen sank um rund eine Milliarde Dollar auf 3,8 Milliarden Dollar.

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Die neuen Finanzzahlen verdeutlichen die Diskrepanz zwischen der von den Investoren hochgejubelten Bewertung von Trump Media an der Börse und der tatsächlichen Geschäftsentwicklung.

Trumps finanzieller Rettungsanker: Wirklich die Rettung aus den Schulden?

Sie werfen auch Fragen hinsichtlich der Möglichkeit auf, dass Trump das Unternehmen als finanziellen Rettungsanker nutzen könnte. Aufgrund einer Bestimmung in der Fusionsvereinbarung des Unternehmens, die als Lockup bezeichnet wird, kann Trump seine Aktien sechs Monate lang nicht verkaufen oder als Sicherheit für einen Kredit verwenden.

Der Vorstand des Unternehmens könnte für einen Verzicht auf diese Bestimmung stimmen, hat dies aber noch nicht getan, heißt es in den Unterlagen. Ein vorzeitiger Ausstieg könnte den Aktienkurs weiter sinken lassen, indem der Markt mit Aktien überschwemmt und das Vertrauen der Anleger in Trumps Engagement für die Marke untergraben wird, so Finanzanalysten.

Trump, der kein Geld in Trump Media investiert hat, erhielt letzte Woche 78 Millionen Aktien des Unternehmens und wird in den nächsten drei Jahren weitere Millionen verdienen, wenn der Aktienkurs über 12 bis 17 Dollar bleibt, wie aus den Unterlagen hervorgeht.

16 Millionen Dollar Betriebsverluste: Hoffnung in Erweiterung der Nutzerbasis

Trump Media sagte in einer Einreichung, dass es mehr „Betriebsverluste und negative Cashflows“ erwartet, während es daran arbeitet, seine Nutzerbasis zu erweitern, aber dass es erwartet, dass sein Wachstum von der „allgemeinen Attraktivität“ von Truth Social kommen wird.

Das Unternehmen sagte in einer Einreichung, dass sein Management Ende letzten Jahres „erhebliche Zweifel“ daran hatte, dass es genug Geld haben würde, um seine Schulden zu bezahlen, wenn sie fällig werden. Das Unternehmen zahlte im vergangenen Jahr fast 40 Mio. USD an Zinskosten und verzeichnete Betriebsverluste in Höhe von etwa 16 Mio. USD.

Der ehemalige Präsident Trump spricht am 9. März bei einer Kundgebung in Rome, Georgia, zu einer Menschenmenge.

Trumps Unternehmen konnte letzte Woche fast 300 Millionen Dollar an Investorengeldern freisetzen, als es einen Fusionsvertrag mit Digital World Acquisition abschloss, einer speziellen Akquisitionsgesellschaft, die dabei half, Trump Media an die Börse zu bringen.

Trump Media teilte in einem Bericht mit, dass es einen Teil dieses Geldes für „strategische Investitionen“ in Marketing, Werbeverkauf und andere Technologien verwenden wolle. Etwa 18 Millionen Dollar davon wurden auch für einen im letzten Jahr angekündigten Vergleich mit der SEC gezahlt.

Unternehmen hält Informationen geheim: Experten vermuten langfristigen Abwärtstrend

Das Unternehmen hat es abgelehnt, Leistungsindikatoren, wie sie in der Tech-Branche üblich sind, wie z. B. die Zahl der aktiven Nutzer, mitzuteilen, und sagte, dass es solche Zahlen möglicherweise weiterhin zurückhalten wird. Die Fokussierung auf diese Zahlen, so das Unternehmen, „könnte nicht mit den besten Interessen“ von Trump Media oder seinen Aktionären übereinstimmen.

Die wilde Berg- und Talfahrt von Trump Media in den letzten Wochen hat einige Beobachter dazu veranlasst, das Unternehmen als „Meme-Aktie“ zu betrachten, deren Wert weniger von den Fundamentaldaten als vielmehr von den persönlichen Gefühlen der Anleger in Bezug auf die namensgebende Marke abgeleitet wird.

Diese Trennung des Aktienwerts von der Fähigkeit des Unternehmens, Geld zu verdienen, könnte ihm langfristig schaden, sagte Jay Ritter, ein Finanzprofessor an der University of Florida, der einen weiteren Rückgang des Aktienkurses vorhersagte.

Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump in den späten 1980er Jahren.
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen und im Jahr 1990 ein Ende in Scheidung finden. © imago stock&people
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. © Imago
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab und erklärte seine Kandidatur für die US-Wahl 2016. Kaum jemand nahm die politischen Ambitionen des Fernsehstars zu diesem Zeitpunkt ernst. © Andrea Hanks/imago
Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush
In den Vorwahlen der Republikaner trat Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush (im Bild) an. Bei den TV-Debatten der Kandidaten machte er erstmals auf sich aufmerksam – indem er die alteingesessenen Politiker derbe attackierte. Trump sicherte sich so die Nominierung der Partei für die US-Wahl 2016. © imago
Donald Trump und Hillary Clinton beim Wahlkampf 2016
Dort traf Donald Trump auf Hillary Clinton. Die Kandidatin der Demokraten galt als Favoritin - vor allem, nachdem ein Tonband aufgetaucht war, in dem Trump damit angab, Frauen ungestraft sexuell belästigen zu können. Doch es geschah, was kaum jemand für möglich hielt: Trump setzte sich durch und wurde zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. © imago
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Barack Obama hatte sich bei der Wahl für Hillary Clinton, seine langjährige Außenministerin, eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago
2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) ein Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann.
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht 2020 eingestanden. Skandale produzierte er aber auch nach seiner Amtszeit weiter. So im Jahr 2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) einen Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann. Ein New Yorker Gericht sprach Caroll Schadensersatz in Höhe von 84 Millionen Dollar zu.  © IMAGO/Mary Crane
Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba
Noch heftiger fiel das Urteil in einem anderen Prozess gegen Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba aus. Ebenfalls in New York wurde der Ex-Präsident wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen - in insgesamt 34 Fällen.  © imago
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl 2020 nicht eingestanden.
Trotz aller Skandale tritt Donald Trump auch 2024 erneut zur US-Wahl an. Seine Kandidatur verkündete er in seinem neuen Wohnsitz, dem Luxus-Ressort Mar-a-Lago. © IMAGO/C-Span
Donald Trump und Kamala Harris
Nach dem Rückzug der Kandidatur Joe Bidens hatte Donald Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 eine neue Gegnerin: Vizepräsidentin Kamala Harris. Im ersten und einzigen TV-Duell produzierte Trump dann auch den nächsten Eklat. „Sie essen Katzen und Hunde“, sagte der Kandidat der Republikaner über Einwanderer aus Haiti, die sich im Bundesstaat Ohio angeblich über Haustiere der US-Bürgerinnen und Bürger hermachen würden. © SAUL LOEB/AFP
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024 und zog mit seinem neuen Vizepräsident JD Vance ins Weiße Haus ein. Am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Trump in der Mehrzweckhalle Capital One Arena in Washington DC unter dem Applaus seiner Anhängerschaft dutzende präsidentielle Dekrete. © JIM WATSON/AFP
Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um
Kaum angekommen im Oval Office sorgte Donald Trump für den nächsten Eklat. Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um. Weil die Nachrichtenagentur AP diese Umbenennung nicht mitmachen wollte, verbannte die Trump-Administration ihre Vertreterinnen und Vertreter von den Pressekonferenzen des Weißen Hauses. © imago
Donald Trump beim Interview im Oval Office
Ebenfalls im Oval Office kam es zu einem weiteren Eklat, an dem Donald Trump maßgeblich beteiligt war. Während eines Fernsehinterviews behauptete der US-Präsident, man habe die Tättowierung „MS13“ auf den Knöcheln eines abgeschobenen Südamerikaners gefunden, was wiederum dessen Mitgliedschaft in der gleichnamigen Kriminellen-Gang beweisen würde. Mehrfach wies der Reporter Trump daraufhin, dass es sich bei seinem angeblichen Beweisfoto um eine mit Photoshop bearbeitete Aufnahme handle. Trump wiederum ließ sich davon aber nicht stören. © IMAGO/White House
Trump auf der Beerdigung des Papstes in Rom
Doch nicht nur in Washington DC sorgte Donald Trump nach Amtsübernahme für Eklats und Kopfschütteln. Das gelang dem neuen Präsidenten auch in Rom. Bei der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan brach Trump mit seiner Anzugfarbe das Protokoll. Statt in Schwarz erschien der US-Präsident in Begleitung von First Lady Melania Trump in blauem Anzug. © ISABELLA BONOTTO/AFP

„Die Aktie wird mit ziemlicher Sicherheit extrem volatil bleiben, mit einigen großen Aufschwüngen und Abschwüngen auf Tagesbasis“, sagte er. Aber „der langfristige Trend wird nach unten gehen“.

Im Vergleich zu anderen Online-Plattformen: Trumps Medienfirma erreicht nicht breites Publikum

Trump Media, das sein Geld mit Werbung auf Truth Social verdient, hat nach Schätzungen des Online-Analyseunternehmens SimilarWeb nach zwei Jahren des Betriebs Schwierigkeiten, ein breites Publikum zu gewinnen. Den Schätzungen zufolge verzeichnete die Website von Truth Social am ersten Börsentag des Unternehmens in der vergangenen Woche mit rund 277.000 US-Besuchern die höchste Besucherzahl des Monats.

Das ist nur ein Bruchteil der meisten Online-Plattformen: Am selben Tag verzeichnete der Diskussionsforen-Dienst Reddit den Schätzungen zufolge mehr als 32 Millionen Besucher in den USA. Reddit, das wenige Tage vor Trump Media an die Börse ging und zu einem ähnlichen Aktienkurs gehandelt wird, erwirtschaftete im vergangenen Jahr 800 Millionen Dollar, also mehr als das 200-fache der Einnahmen von Trump Media im Jahr 2023.

Trumps Unternehmen erklärte, es habe mit der Erprobung einer „hochmodernen Technologie begonnen, die Videostreaming unterstützt und eine ‚Heimat‘ für abgebrochene Inhaltsersteller bietet“, die es „erwerben und so bald wie möglich in sein Produktangebot und/oder seine Dienstleistungen integrieren will“. Das Unternehmen reagierte nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme, um weitere Einzelheiten zu erfahren.

Der Vorstand des Unternehmens: Alles Berater Trumps

Zum Vorstand von Trump Media gehören Trumps Sohn Donald Trump Jr., Robert E. Lighthizer, Trumps ehemaliger Handelsbeauftragter, Linda McMahon, seine ehemalige Verwalterin der Small Business Administration, und Kash Patel, der in Trumps Nationalem Sicherheitsrat tätig war und von Trump Media im vergangenen Jahr im Rahmen eines Beratungsvertrags 130.000 Dollar erhielt.

Der Vorstandsvorsitzende von Trump Media, der ehemalige republikanische Kongressabgeordnete Devin Nunes, erhielt 115.000 Aktien, eine Beteiligung, die heute mehr als 5 Millionen Dollar wert ist. Er und andere Vorstandsmitglieder sind an die gleiche Vereinbarung gebunden.

Nunes erhält ein Gehalt von 750.000 Dollar, das innerhalb von zwei Jahren auf 1 Million Dollar erhöht werden kann, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Der Finanzchef des Unternehmens, Phillip Juhan, und der Chief Operating Officer, Andrew Northwall, erhalten jeweils etwa 350.000 Dollar. Nunes, Juhan und Northwall erhalten in diesem Monat außerdem jeweils 600.000 Dollar „Halteprämien“.

Dan Scavino Jr., Trumps Direktor für soziale Medien im Weißen Haus und Berater seiner Präsidentschaftskampagne 2024, erhielt im vergangenen Jahr ebenfalls 240.000 Dollar im Rahmen eines Beratungsvertrags, der ihn als unabhängigen Auftragnehmer auswies, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Auch er erhält einen Bonus von 600.000 Dollar.

Trump selbst könnte in den kommenden Wochen weitere 36 Millionen Aktien erhalten, sofern der Aktienkurs an „20 von 30 Handelstagen“ über 17,50 Dollar bleibt, wie es in einer „Earnout“-Klausel des Unternehmens heißt.

Klagen gegen das Unternehmen: Kostspielig und Rufschädigend

In den am Montag eingereichten Unterlagen des Unternehmens ist vermerkt, dass in den letzten Wochen fünf Klagen eingereicht wurden, an denen Trump Media, Digital World, die Mitbegründer von Trump Media, Andy Litinsky und Wes Moss, und der ehemalige Chef von Digital World, Patrick Orlando, beteiligt waren.

Digital World ließ letzte Woche eine Klage fallen, nachdem sein größter Gründungsinvestor - Arc Global Investments II, das von Orlando verwaltet wird - für die Fusion gestimmt hatte. Die anderen Fälle sind jedoch noch nicht abgeschlossen und beinhalten Klagen von Litinsky, Moss und Orlando, dass das Unternehmen darauf hingearbeitet habe, ihre Anteile unzulässig zu verwässern.

Trump Media sagte in einem am Montag eingereichten Bericht, dass eine laufende Klage, die gemeinsam von Trump Media und Digital World gegen Orlando und Arc eingereicht wurde, sich als „kostspielig und zeitaufwendig“ erweisen und sich negativ auf den Ruf von Trump Media auswirken könnte.

In der neuesten Klage, die letzte Woche bei einem Bezirksgericht in Florida eingereicht wurde, behauptet Trump Media, dass Moss und Litinsky das Unternehmen schlecht verwaltet hätten, dass aber Truth Social seither „eine der am schnellsten wachsenden Social-Media-Plattformen in der Geschichte“ geworden sei.

Zum Autor

Drew Harwell ist Reporter bei der Washington Post und berichtet über künstliche Intelligenz und die Algorithmen, die unser Leben verändern. Er war Mitglied eines internationalen Reportageteams, das 2021 mit dem George Polk Award ausgezeichnet wurde.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 2. April 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © David Walter Banks/The Washington Post.