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„Unglaubliche Dummheit“: Ukraine-Treffer in Kursk erzürnt russische Militärblogger
VonVictoria Krumbeck
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Die Ukraine soll einen Militärschlag gegen einen russischen Konvoi in Kursk verübt haben. Militärblogger sind auf russische Kommandeure sauer.
Oktjabrskoje/Rylsk – Die Kämpfe nach dem Einfall der ukrainischen Truppen in das russische Grenzgebiet Kursk dauern an. Am Freitagmorgen (9. August) wurden Videos in den sozialen Netzwerken veröffentlicht, die zerstörte und ausgebrannte Militärfahrzeuge zeigen. Dabei soll es sich um einen erneuten ukrainischen Angriff auf einen russischen Konvoi handeln, wodurch vermutlich viele russische Soldaten ums Leben gekommen sind.
Ukraine greift russischen Konvoi in Kursk an – Militärblogger wüten
Die ukrainischen Streitkräfte sollen am Rande der russischen Stadt Oktjabrskoje östlich von Rylsk, die rund 35 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt ist, einen mutmaßlichen Artillerieschlag ausgeführt haben, wie The Moscow Times schreibt. Ein Video, das auf X und Telegram aufgetaucht ist, soll brennende Fahrzeuge in der Nacht zeigen. Eine andere Aufnahme, die vermutlich nach dem Beschuss entstanden ist, zeigt das Ausmaß des mutmaßlichen ukrainischen Angriffes.
Ein vorbeifahrendes Auto filmt ausgebrannte Lastwagen, die rechts und links auf der Straße stehen. Zudem sind Soldaten zu erkennen, die sich auf den Militärlastern befinden. Vermutlich verletzt oder tot. Laut Mark Krutov, der für Radio Free Europe/Radio Liberty arbeitet, sind 14 Lastwagen zerstört, wie er am 9. August auf X postete. Bei einem Wagen, um den Soldaten stehen, soll es sich um ein Rettungsteam handeln. Das Video wurde von Reuters sowie von BBC Verify auf seine Echtheit überprüft.
🔥 Detailed video of a Russian military column near Rylsk which was targeted tonight. Dozens of Russian soldiers were killed during the transportation. https://t.co/gFNPNABAASpic.twitter.com/ICwIPMhR72
— Special Kherson Cat 🐈🇺🇦 (@bayraktar_1love) August 9, 2024
HIMARS-Angriff auf russischen Konvoi in Kursk? – Militärblogger spricht von „Dummheit“
Berichten zufolge soll der Konvoi am 9. August vor Tagesanbruch von HIMARS-Raketen getroffen worden sein. Auf Telegram veröffentlichte Fotos sollen die angeblichen Fragmente der HIMARS-Raketen zeigen. Zuletzt gelang es den ukrainischen Streitkräften, ein russisches Militärcamp in Saporischschja durch ATACMS-Raketenauszulöschen.
Wie das unabhängige russische Nachrichtenportal Meduzaberichtet, lösten die Aufnahmen unter den russischen Militärbloggern Unverständnis und Unzufriedenheit mit der russischen Militärführung aus. So schreibt der Telegram-Kanal Voennyi Osvedomitel, dass die Kommandeure, die für die Bewegung des Konvois in Grenznähe verantwortlich waren, sich einer „unglaublichen Dummheit“ schuldig gemacht hätten. Der Kanal Rybar schrieb, dass „die neuesten Aufnahmen aus der Region Kursk zeigen, dass aus fast drei Jahren Kampfhandlungen manche Leute noch immer nichts gelehrt haben.“
Militärblogger wütet: „Müsste Hinrichtungen geben“ – FSB ermittelt wegen Aufnahme
Härtere Töne kamen von dem Blogger Roman Alekhin: „Für die Konvois von heute müsste es Hinrichtungen geben! Wer ihnen befohlen hat, in Kolonnen in einem von Drohnen überwachten Gebiet und damit in HIMARS-Reichweite vorzurücken, ist nicht nur ein Idiot, sondern sollte auch nach Kriegsrecht verurteilt werden.“
Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB soll den Mann, der das Video der ausgebrannten Konvois gemacht hat, verhaftet haben, wie Meduza auf Berufung des Telegram-Kanals Mash schreibt. Demnach soll es sich um einen 48-jährigen Bewohner von Oktjabrskoje handeln, der die Aufnahmen mit einem ukrainischen Telegram-Kanal geteilt hat. Während des Verhörs mit dem FSB soll der Verdächtige gestanden haben, „im Auftrag“ gehandelt zu haben. Angeblich soll diesem im Austausch Geld sowie die Staatsbürgerschaft eines Nato-Mitgliedstaates versprochen worden sein. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. (vk)