Washington Post

Überraschende Wende: Trump verschiebt Zölle gegen Mexiko und Kanada

Justin Trudeau rechnet trotzdem mit einem längeren Handelskrieg zwischen den USA und Kanada. Mexikos Präsidentin Sheinbaum verhandelt – mit Erfolg.

MEXIKO-STADT – US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag die Einführung von Strafzöllen auf bestimmte mexikanische und kanadische Produkte, die unter das nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA fallen, um einen weiteren Monat verschoben – der jüngste Schlenker in der Achterbahnfahrt der US-Handelsbeziehungen, die die Finanzmärkte nun schon den dritten Tag in Folge in Aufruhr versetzt.

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum sagte, sie habe Trump am Donnerstagmorgen in einem Telefonat davon überzeugt, die Strafzölle aufzuschieben. Trump hatte Anfang Februar damit gedroht, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle mexikanischen und kanadischen Waren zu erheben, und dies damit begründet, dass die Länder seiner Meinung nach die illegale Migration und den Fentanylhandel nicht eindämmen könnten. Er verschob die Zölle jedoch um einen Monat, da die Länder sich bemühten, die Grenzsicherheit zu verstärken. Sie traten am Dienstag in Kraft.

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Trump setzt Zölle gegen Kanada und Mexiko teilweise wieder aus

Die Zollaussetzung gilt nur für Importe, die unter das Freihandelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko fallen, das während Trumps erster Amtszeit unterzeichnet wurde. Etwa 50 Prozent der Waren aus Mexiko und 62 Prozent aus Kanada, darunter auch Computer, werden weiterhin mit den in dieser Woche eingeführten Zöllen belegt, wie ein Beamter des Weißen Hauses am Donnerstag mitteilte. Kanadische Energie und Pottasche, ein wichtiger Bestandteil von Düngemitteln, werden mit einem niedrigeren Satz von 10 Prozent verzollt.

Elon Musk: Erst US-Schattenpräsident – und jetzt Trump-Gegenspieler?

Geboren wurde Elon Musk 1971 in Pretoria in Südafrika.
Geboren wurde Elon Musk 1971 in Pretoria in Südafrika. Seine Mutter Maye Musk, hier gemeinsam mit ihrem Sohn in der TV-Show „Saturday Night Life“, stammt aus Kanada und arbeitete dort als Model. Elon Musk hat zwei jüngere Geschwister: seinen Bruder Kimbal Musk und Schwester Tosca Musk. © dpa
Errol Musk baute als Maschinenbau- und Elektroingenieur ein Vermögen auf.
Vater Errol Musk baute als Maschinenbau- und Elektroingenieur ein Vermögen auf. Die Familie wuchs in großem Wohlstand in Pretoria auf. 1979 scheiterte die Ehe der Eltern. Elon Musk zog daraufhin mit seiner Mutter und seinen Geschwistern für zwei Jahre nach Durban (Südafrika), ehe er zurück zu seinem Vater nach Pretoria kehrte. © GIANLUIGI GUERCIA/dpa
Mitte der 1990er Jahre begann der Aufstieg Elon Musks in den USA.
Mitte der 1990er Jahre begann der Aufstieg Elon Musks in den USA. Im März 1999 gründete er das Online-Bankunternehmen X.com. Ein Jahr später wurde nach Fusion mit einer Firma von Milliardär - und Unterstützer von Donald Trump - Peter Thiel daraus der Online-Bezahldienst Paypal. Den wiederum kaufte Ebay, was Musk einen satten Gewinn von 176 Millionen Dollar eingebracht haben soll. © Michael Reynolds/dpa
Im Jahr 2002 gründete Elon Musk das Unternehmen SpaceX.
Im Jahr 2002 gründete Elon Musk das Unternehmen SpaceX. Er investierte rund 100 Millionen US-Dollar seines Geldes zum Start in die Firma. Kurzfristiges Ziel war die Entwicklung einer eigenen Trägerrakete, um die Kosten für die zivile Raumfahrt zu senken. Langfristig sollte SpaceX Musk der Erfüllung seines großen Traums näher bringen: die Besiedlung des Mars. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich SpaceX zu einem erfolgreichen Projekt. Das US-Verteidigungsministerium erteilte der Firma einen Auftrag in Höhe von 3,6 Milliarden US-Dollar zur Errichtung eines Netzwerks von Spioinagesatelliten. © Paul Buck/dpa
Sein geschäftlicher Erfolg in den Vereinigten Staaten brachte Elon Musk auch der US-Politik näher
Sein geschäftlicher Erfolg in den Vereinigten Staaten brachte Elon Musk auch der US-Politik näher. Im Jahr 2014 besuchte der frisch gebackene Milliardär gemeinsam mit seiner Ex-Frau Talulah Riley einen Empfang des damaligen Präsidenten Barack Obama. Musk heiratete Riley im Jahr 2010. Zwei Jahre später ließ sich das Paar aber wieder scheiden. © Andrew Harrer / Pool
Im Jahr 2004 übernahm Elon Musk die ein Jahr zuvor gegründete Automarke Tesla
Im Jahr 2004 übernahm Elon Musk die ein Jahr zuvor gegründete Automarke Tesla. Die Firma hatte zum Ziel, Elektro-Autos in allen Preisklassen zu entwickeln und weltweit zu verkaufen. Erstes Modell des Autobauers war der „Tesla Roadster“. Es folgten das „Model S“ und „Model X“. Neben dem Bau von Elektro-Autos investierte Tesla auch in den Ausbau von Ladestationen in den USA sowie in eigene Batteriefabriken. © Matt Sumner/dpa
Ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte von Tesla sollte der Cybertruck werden.
Ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte von Tesla sollte der Cybertruck werden. Elon Musk pries den Wagen 2023 in der Autostadt Detroit als nahezu unzerstörbar an. Dies wollte der Milliardär eigenhändig unter Beweis stellen und warf eine Stahlkugel auf die Fensterscheibe - mit unerwartetem Ergebnis. Die Scheibe splitterte unter den verdutzten Augen Musks. Der nahm es mit Humor. © IMAGO/Robert Hanashiro
Dennoch verkaufte sich Elon Musks Cybertruck - auch außerhalb der USA.
Dennoch verkaufte sich Elon Musks Cybertruck - auch außerhalb der USA. Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow gönnte sich ebenfalls einen der Tesla-SUVs. Der Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin modizifierte seinen Cybertruck mit einem Maschinengewehr. © IMAGO/Handout/Kadyrov 95
Ein Jahr Tesla Gigafactory Berlin Brandenburg
Im Jahr 2022 eröffnete Tesla das erste Werk in Deutschland. Zur Eröffnung der Tesla-Fabrik in Brandenburg begrüßte Musk unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz. Bund und Land hatten den Bau des Autowerks mit Millionenbeträgen subventioniert. In der „Tesla Gigafactory“ sollten kurz darauf 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt werden. Kritik wurde aber auch an Musks Unternehmensführung laut. Er soll großen Leistungsdruck auf seine Angestellten ausüben und infolge von Wutanfällen ganze „Wogen“ von Entlassungen verteilt haben, berichtete die New York Times. © Patrick Pleul/dpa
Auch Umweltaktivisten engagierten sich gegen den Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg.
Auch Umweltaktivistinnen und -aktivisten engagierten sich gegen den Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg. An einer Demonstration gegen die Erweiterung des Werks am Bahnhof Fangschleuse im nahegelegenen Grünheide beteiligten sich laut Veranstalter mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Polizei sprach von etwa 1.000 Personen. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jadranko Marja
Demonstrationen gegen Elon Musks Tesla-Werk in Brandenburg
Ganz friedlich blieb es dabei nicht. Während der Demonstrationen gegen Elon Musks Tesla-Werk in Brandenburg kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und der Polizei. Laut Informationen des RBB setzten die Sicherheitskräfte dabei auch Pfefferspray ein. Das Werksgelände musste zeitweise von einem Großaufgebot gesichert werden. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jadranko Marja
Weniger bekannt wie Elon Musks Ausflüge in die Weltraumwirtschaft und Elektromobilität ist sein Engagement in Hollywood
Weniger bekannt als Elon Musks Ausflüge in die Weltraumwirtschaft und Elektromobilität ist sein Engagement in Hollywood. 2005 war der Milliardär als Executive Producer an dem Film „Thank you for Smoking“ beteiligt. 2010 war Musk in derselben Funktion für den Film „Dumbstruck“ tätig. © Peter Foley/dpa
Von 2017 bis 2018 war Elon Musk mit der Schauspielerin Amber Heard liiert.
Von 2017 bis 2018 war Elon Musk mit der Schauspielerin Amber Heard liiert. © IMAGO/PacificCoastNews / Avalon
Einen weiteren Traum musste Elon Musk aber aufgeben: die menschliche Rohrpost.
Einen weiteren Traum musste Elon Musk aber aufgeben: die menschliche Rohrpost. Noch 2018 kündigte er in Begleitung seiner damaligen Freundin, der kanadischen Sängerin Grimes, den Hyperloop an. Ein Netz aus Vakuumröhren zwischen den Großstädten der USA sollte den öffentlichen Nahverkehr revolutionieren. 2022 wurde das Projekt eingestellt.  © Gene Blevins/dpa
Mit der Sängerin Grimes ging Elon Musk 2018 eine Beziehung ein.
Mit der Sängerin Grimes ging Elon Musk 2018 eine Beziehung ein. Zwei Jahre später bekam das Paar seinen ersten gemeinsamen Sohn. 2023 trennten sie sich. Seitdem streiten der Milliardär und die Sängerin vor Gericht um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. © IMAGO/RW
Neben den drei Kindern mit der Sängerin Grimes soll Musk fünf Kinder mit seiner ersten Ehefrau Justine Wilson haben.
Neben den drei Kindern mit der Sängerin Grimes soll Musk fünf Kinder mit seiner ersten Ehefrau Justine Wilson haben. Mit Shivon Zilis, Angestellte in Musks Firma Neuralink, hat er Zwillinge gezeugt. Insgesamt soll Musk zehn Kinder haben, die allesamt durch künstliche Befruchtung gezeugt wurden. © CHANDAN KHANNA/AFP
Eine wahre Erfolgsgeschichte unter den vielen Firmen, die Elon Musk betreibt, ist das Unternehmen SpaceX
Eine wahre Erfolgsgeschichte unter den vielen Firmen, die Elon Musk betreibt, wurde dagegen das Unternehmen SpaceX. Seit Jahren schickt die Firma hunderte Satelliten ins All und betreibt von dort „Starlink“, das schnellen Internetzugang überall auf der Welt bieten soll. © SPACEX via www.imago-images.de
Donald Trump beim Start einer Space X Rakete
Die Genauigkeit, mit der SpaceX in der Lage ist, Raketen ins All zu schießen, und wieder zu landen, begeisterte Donald Trump bereits in seiner ersten Amtszeit. Im Jahr 2020 besuchte der damalige US-Präsident gemeinsam mit seinem Vizepräsidenten Mike Pence den Start einer SpaceX-Rakete. © Linn/Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de
Schwer aktiv war Elon Musk seit jeher in den sozialen Medien.
Schwer aktiv war Elon Musk seit jeher in den sozialen Medien. Besonders auf Twitter kommentierte der Milliardär immer wieder das politische Geschehen der USA. Musk kritisierte die Verbannung Donald Trumps vom Kurznachrichtendienst nach dem Kapitolsturm am 6. Januar 2021. Ein Jahr später kaufte der Milliardär Twitter auf. Er teilte daraufhin ein Video, in dem er ein Waschbecken (englisch: sink) in die Twitter-Zentrale trug - kommentiert mit den Worten "Let that sink in“ (lass das sacken). 2023 benannte er das Unternehmen um in „X“. Die von Musk durchgeführten Änderungen sorgten für eine Flut von Abwanderungen aus dem bis dato größten Kurznachrichtendienst. © AFP
Elon Musk im November 2023 in die Kritik
Wegen antisemitisch anmutender Kommentare auf Twitter geriet Elon Musk im November 2023 in die Kritik. Er versuchte, seine Aussagen zu relativieren, doch bediente sich dabei antismetischer Verschwörungstheorien. Kurz darauf reiste Musk medienwirksam nach Israel. Dort besuchte er in Begleitung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Kibbutz Kfar Aza, den die Hamas beim Terroranschlag am 7. Oktober attackiert hatte.  © IMAGO
In den Vorwahlen der Republikaner zur US-Wahl 2024 unterstützte Elon Musk zunächst Ron DeSantis
In den Vorwahlen der Republikaner zur US-Wahl 2024 unterstützte Elon Musk zunächst Ron DeSantis. Der Gouverneur des US-Bundesstaates Florida galt als aussichtsreichster Gegenkandidat zu Donald Trump. Mit einem Interview auf X wollte Musk DeSantis zu Aufmerksamkeit verhelfen. Technische Pannen machten den Versuch aber zu einem ähnlichen Fehlschlag wie die ganze Kampagne DeSantis‘.  © ANGELA WEISS CHENEY ORR / AFP
Nach dem Attentat auf Donald Trump stellte sich Elon Musk endgültig hinter den Kandidaten der Republikaner.
Nach dem Attentat auf Donald Trump stellte sich Elon Musk endgültig hinter den Kandidaten der Republikaner. Es folgten zahlreiche Wahlkampfauftritte des Südafrikaners, auch mit der kommenden First-Lady Melania Trump. Deren Ehemann versprach dem Milliardär daraufhin eine einflussreiche Rolle in der US-Regierung. Musk solle sich um den Abbau der US-Bürokratie kümmern und Milliardenbeträge einsparen. © IMAGO/Jen Golbeck / SOPA Images
Im Wahlkampf nahm Donald Trump seine halbe Familie mit zu Elon Musks Raketenstart.
Im Wahlkampf nahm Donald Trump seine halbe Familie mit zu Elon Musks Raketenstart. Nach seinem Sieg bei der US-Wahl nutzte der kommende US-Präsident seine Rede dazu, minutenlang über die Schönheit und Präzision der SpaceX-Raketen zu philosophieren. © BRANDON BELL/AFP
Den Sieg Donald Trumps bei der US-Wahl feierte selbstredend auch Elon Musk.
Den Sieg Donald Trumps bei der US-Wahl feierte selbstredend auch Elon Musk. Für den Milliardär war damit der Weg frei ins Weiße Haus. In den Wochen nach der US-Wahl wich Musk nicht von der Seite Trumps und wurde laut Einschätzung der US-Medien zum einflussreichsten Mann in Trumps Umfeld. Vor allem die Auswahl des Kabinetts durch den kommenden US-Präsidenten soll Musk maßgeblich beeinflusst haben. © JIM WATSON/AFP
Trump verabschiedet Musk auf gemeinsamer Pressekonferenz
Doch dann kam es zum Streit zwischen Musk und Trump. Anlass war das Haushalts- und Steuergesetz, mit dem der US-Präsident zentrale Wahlversprechen umsetzen will. Vor allem die drohenden Rekordschulden sind Musk ein Dorn im Auge. Trumps Pläne trieben „Amerika in den Bankrott“, so Musk. © Evan Vucci/dpa
Mittlerweile gilt Elon Musk als reichster Mensch der Welt.
Mittlerweile gilt Elon Musk als reichster Mensch der Welt. Sein Vermögen wird laut Süddeutscher Zeitung auf über 400 Milliarden US-Dollar geschätzt (Stand: Dezember 2024). Politisch positioniert sich Musk seit Jahren als rechtskonservativer Hardliner. Nach dem Wahlsieg Donald Trumps posierte er in dessen Anwesen in Mar-a-Lago mit Brexit-Papst und Parteichef der rechten „UK Reform“ Nigel Farage (r) und dem Schatzmeisters der Partei, Nick Candy (l) vor einem Porträt des jungen Trumps. © dpa

Zuvor hatte Trump auf seiner Plattform Truth Social erklärt, dass er die Zölle auf Mexiko bis zum 2. April aussetzen werde, „als Entgegenkommen und aus Respekt vor Präsidentin Sheinbaum. Unsere Beziehung war sehr gut, und wir arbeiten gemeinsam hart an der Grenze, sowohl um illegale Einwanderer an der Einreise in die Vereinigten Staaten zu hindern sowie um Fentanyl zu stoppen.“ Er gab diese Ankündigung einen Tag nach der Gewährung einer begrenzten Zollbefreiung für Autohersteller bekannt.

Trudeau rechnet mit Handelskrieg zwischen Kanada und den USA

Trump hatte ursprünglich nicht angedeutet, dass er die Zölle auf Kanada zu diesem Zeitpunkt lockern würde, aber er bezog die Importe des Landes in ein am Donnerstagnachmittag unterzeichnetes Dekret ein. Premierminister Justin Trudeau sagte am Donnerstag, er erwarte, dass Kanada auf „absehbare Zeit“ in einen Handelskrieg mit den Vereinigten Staaten verwickelt sein werde. Seine Regierung, fügte er hinzu, sei „aktiv“ an Verhandlungen beteiligt, um Zollerleichterungen für bestimmte Sektoren zu erreichen.

Die Schlagzeilen über die Zölle ließen die Finanzmärkte erneut einbrechen, wobei der Dow Jones Industrial Average zum Handelsschluss um etwa 1 Prozent und der S&P 500 um 1,8 Prozent nachgaben, da die Anleger weiterhin über die Unsicherheit in der Handelspolitik besorgt sind.

„Sind Zölle verhängt? Gelten sie nicht? Wer weiß, was als Nächstes kommt?“, sagte Mike Schumacher, Leiter der Makrostrategie bei Wells Fargo. “Der Markt versucht nur, den ständigen Nachrichtenfluss zu verdauen. Man muss kein Anleihenexperte oder Marktspezialist sein, um zu erkennen, dass all diese Unsicherheit ein Zeichen für mehr Risiko ist.“

Trump fordert Vertrauen vom Volk – Zölle treiben die Preise

Trumps Plan, Zölle auf alles zu erheben, was Amerikaner in Mexiko und Kanada kaufen, würde die Preise wahrscheinlich in die Höhe treiben – ein außergewöhnliches Risiko, da die Verbraucher bereits über die Inflation besorgt sind und die Wähler die Republikaner zum Teil deshalb wieder an die Macht gebracht haben, weil sie hofften, dass er die Preise senken würde. In seiner Rede am Dienstag vor dem Kongress bat Trump die Amerikaner, ihm zu vertrauen, und sagte, dass die kurzfristige Störung den langfristigen Gewinn wert sei.

„Genau dafür sind Zölle gedacht – um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, damit das internationale Handelssystem beginnt, Einfallsreichtum, Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit und Stabilität zu belohnen – und nicht Lohnunterdrückung, Währungsmanipulation, Diebstahl geistigen Eigentums ... und drakonische Vorschriften“, sagte Finanzminister Scott Bessent am Donnerstag im Economic Club of New York. Er sagte auch, dass „der Zugang zu billigen Waren nicht das Wesen des amerikanischen Traums“ sei.

Einige konservative Ökonomen, sogar diejenigen, die Trump in der Vergangenheit beraten haben, sagten jedoch, dass sie sich über den unberechenbaren Ansatz der Regierung den Kopf zerbrechen.

„Meine Güte“ rechter Ökonom und Ex-Trump-Berater sichtlich genervt von Zoll-Volten

„Meine Güte, ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll – es scheint sich stündlich zu ändern, was die Verhandlungen betrifft“, sagte Stephen Moore, Gaststipendiat bei der Heritage Foundation und Wirtschaftsberater von Trump in seiner ersten Amtszeit. „Ich bin insgesamt der Meinung, dass dies angesichts der nervösen Börse und der Tatsache, dass wir [am Freitag] einen wahrscheinlich nicht allzu guten Beschäftigungsbericht erhalten werden, kein guter Zeitpunkt ist, um das Schwert der Zölle zu schwingen. Trump hat von Biden ein großes Chaos geerbt, aber seine Aufgabe Nummer eins sollte es sein, die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.“

In Mexiko gab Sheinbaum in einer morgendlichen Pressekonferenz bekannt, dass sie 10.000 Nationalgardisten an die US-Grenze geschickt habe, nachdem Trump Anfang Februar mit Zöllen gedroht hatte. Sie überstellte außerdem 29 hochrangige Drogenhändler in die Vereinigten Staaten, ein dramatischer Schritt, der laut Rechtswissenschaftlern gegen mexikanisches Recht verstößt.

Nach Angaben des mexikanischen Sicherheitsministeriums haben die mexikanischen Truppen seit Anfang Februar an der Grenze nur etwa 130 Pfund Fentanyl gefunden. Sheinbaum stellte die Maßnahmen Mexikos jedoch so dar, als würden sie die Drogenhändler davon abhalten, die tödliche Droge überhaupt erst in die Vereinigten Staaten zu bringen.

Sheinbaum sagte, Trump habe zunächst vorgeschlagen, die Zölle einzuführen und dann die Ergebnisse zu bewerten. Sie antwortete, indem sie die Erfolge Mexikos aufzählte, und wies auf die Zölle hin. „Wie können wir weiter kooperieren und zusammenarbeiten„, fragte Sheinbaum Trump, ‚wenn dies den Menschen in Mexiko schadet?“

„Es war keine Drohung – nein, nein, nein. Es war einfach – ‘Verstehen Sie mich. Das Wichtigste sind meine Leute‚“, sagte sie Trump, wie sie am Donnerstag berichtete. „‘Und ich muss weiterhin mit Ihnen zusammenarbeiten und kooperieren, aber auf Augenhöhe.‘“

Mexiko ist stark vom Handel abhängig, etwa 80 Prozent seiner Exporte gehen an seinen nördlichen Nachbarn.

Mexiko verhandelt mit Trump über Zölle – Kanada fährt harte Linie

Sheinbaum hat immer wieder gesagt, dass Mexiko bereit sei, auf Trumps Maßnahmen mit Vergeltungszöllen zu reagieren, falls nötig. Aber im Gegensatz zu Trudeau hat sie sich mit der Ankündigung zurückgehalten und auf eine diplomatische Lösung gedrängt. Sie hat öffentlich die Souveränität Mexikos betont, während sie im Stillen nicht nur Abgeschobene aus Mexiko, sondern auch aus anderen Ländern aufnimmt.

Unterdessen haben Trumps Zölle und Drohungen, Kanada zum 51. Bundesstaat zu machen, in Kanada für Wut gesorgt und die Beziehungen zwischen den USA und Kanada schwer belastet. Kanada schickt 80 Prozent seiner Exporte in die Vereinigten Staaten, und Ökonomen prognostizieren, dass die Zölle die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnten.

Kanada hat Anfang dieser Woche Vergeltungszölle auf US-Waren im Wert von 20 Milliarden US-Dollar verhängt und plant, 21 Tage später Abgaben auf weitere Waren im Wert von 90 Milliarden US-Dollar zu erheben. Der kanadische Finanzminister Dominic LeBlanc kündigte am Donnerstag in einem Beitrag auf X an, dass die Regierung die zweite Runde der Vergeltungszölle bis zum 2. April verschieben werde, „während wir uns weiterhin für die Abschaffung aller Zölle einsetzen“.

Kanadische Kabinettsminister, Diplomaten, hochrangige Strafverfolgungsbehörden, Provinzpremieren und Wirtschaftsführer haben im vergangenen Monat einen diplomatischen Vorstoß unternommen, um die Zölle abzuwenden, und sind in die Vereinigten Staaten gereist, um sich mit ihren US-amerikanischen Amtskollegen zu treffen. Sie haben einen 900 Millionen Dollar teuren Grenzplan angepriesen, den kanadische Beamte im Dezember vorgestellt haben, und darauf hingewiesen, dass weniger als 1 Prozent des Fentanyls, das von US-Behörden an den Landgrenzen im Haushaltsjahr 2024 beschlagnahmt wurde, aus Kanada stammte.

Trump hat Mexiko und Kanada ins Visier genommen, weil sie seine Meinung nach ihre Grenze zu den Vereinigten Staaten nicht ausreichend gesichert haben. Aber er versucht auch, die Produktion und andere Industriezweige wieder innerhalb der US-Grenzen zu zwingen, nachdem sie sich jahrzehntelang anderswo angesiedelt haben. Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) von 1994 hat die Verlagerung und Umschichtung von Arbeitsplätzen ermöglicht, insbesondere nach Mexiko, wo die Löhne niedriger sind.

Freihandel senkt Preise für alle, kostet aber auch einige den Job

Der Abbau von Handelsschranken und die Auslagerung von Arbeitsplätzen seit Mitte der 1990er Jahre haben zum Verlust von 4,5 Millionen Arbeitsplätzen im verarbeitenden Gewerbe in den Vereinigten Staaten beigetragen, obwohl viele Ökonomen sagen, dass ein Großteil des Rückgangs auf die Automatisierung zurückzuführen ist. Sie sagen, dass der Freihandel dazu beigetragen hat, jahrelang niedrigere Preise für amerikanische Verbraucher zu schaffen.

Das Weiße Haus hatte bereits am Mittwoch die Zölle auf die Automobilherstellung verschoben, die im Rahmen des Freihandelsabkommens, das während Trumps erster Amtszeit ausgehandelt wurde, zollfrei waren. Die drei großen US-Autohersteller hatten sich gegen den Zollplan ausgesprochen und erklärt, dass ihre Lieferketten und ihre Produktion schwer getroffen würden.

Es war nicht sofort klar, welche Waren am stärksten von den neuesten Maßnahmen der Regierung betroffen sein würden. Aber bestimmte Importe – wie Computer, Bier und Düngemittel –, die traditionell von Zöllen befreit waren, könnten nun mit 25 Prozent verzollt, weil sie technisch gesehen nicht in den Geltungsbereich des Abkommens zwischen den Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada fallen, sagte Daniel Anthony, Präsident von Trade Partnership Worldwide, einem Forschungsunternehmen.

„Diese Produkte fallen nicht unter das USMCA, weil sie nie darunter fielen – sie waren zollfrei, unabhängig davon, aus welchem Land sie kamen“, sagte er. “Aber jetzt hat sich das geändert.“

„Wir erleben eine Achterbahnfahrt“ – Unternehmen in Mexiko klagen über Chaos wegen Trumps Zöllen

Das Hin und Her bei den Zöllen bringt multinationale Unternehmen, die sich kürzlich in Kanada und Mexiko niedergelassen haben, in Schwierigkeiten, was zum Teil eine Reaktion auf Trumps Handelskrieg mit China während seiner ersten Amtszeit ist.

„Wir erleben die Definition einer Achterbahnfahrt“, sagte Javier Zarazua, geschäftsführender Gesellschafter bei JL Nearshoring, das Unternehmen bei der Einrichtung von Produktionsstätten in Mexiko unterstützt. “Es herrscht Chaos, pures Chaos, im Moment. Im Allgemeinen hat ein Drittel unserer Kunden Angst. Sie investieren nicht, sie machen nichts weiter, bis diese Situation geklärt ist.“

Andere, so sagte er, seien jedoch hoffnungsvoller, dass die rasanten Entwicklungen bedeuten, dass das Weiße Haus nicht an langfristige Zölle auf mexikanische Importe gebunden ist. „Trump ist ein Macher, und dies ist nur der erste Teil seiner Verhandlungen“, sagte er. „Es ist nicht gut, all diesen Lärm zu haben, aber ich bleibe bei meiner Meinung: Mexiko hat noch viel zu bieten.“

Coletta berichtete aus Toronto und Bhattarai aus Washington. Jeff Stein aus New York und Michael Birnbaum aus Washington trugen zu diesem Bericht bei.

Zu den Autoren

Abha Bhattarai ist Wirtschaftskorrespondentin für die Washington Post. Zuvor berichtete sie für die Zeitung über den Einzelhandel.

Amanda Coletta ist eine in Toronto ansässige Korrespondentin, die für die Washington Post über Kanada und die Karibik berichtet. Zuvor arbeitete sie in London, zunächst beim Economist und dann beim Wall Street Journal.

Mary Beth Sheridan ist Korrespondentin für Mexiko und Zentralamerika bei der Washington Post. Zuvor war sie in Rom, Bogota (Kolumbien) und in den 1990er Jahren fünf Jahre lang in Mexiko tätig. Sie hat für die Washington Post auch über Einwanderung, Heimatschutz und Diplomatie berichtet und war von 2016 bis 2018 stellvertretende Auslandsredakteurin.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 7. März 2025 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Jabin Botsford/The Washington Post