News-Ticker zum Ukraine-Krieg

Putin kündigt „heftige Gegenmaßnahmen“ an – Strom-Probleme in Kiew

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Seit 300 Tagen herrscht Krieg in der Ukraine. Die Versorgungslage in Kiew wird nach den jüngsten russischen Raketenangriffen immer schwieriger. Der News-Ticker.

  • Atomenergiebehörde warnt: Russische Drohne über AKW gesichtet
  • Offensive: Russland soll neue Offensive aus Belarus auf Ukraine vorbereiten
  • Hinweis der Redaktion: Lesen Sie aktuelle Entwicklungen im Ukraine-Konflikt in unserem News-Ticker. Die hier verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

Dieser Ticker wird nicht mehr aktualisiert. Die neusten Nachrichten zur Lage im Krieg in der Ukraine lesen Sie hier.

+++ 8.45 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat anlässlich des sogenannten Tages der Sicherheitskräfte Russlands mehr Einsatz in allen Bereichen gefordert. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll Putin die Sicherheitskräfte seines Landes aufgefordert haben, energischer und entschlossener gegen die Tätigkeit ausländischer Geheimdienste vorzugehen. Wie russische Nachrichtenagenturen berichten, habe Putin „heftige Gegenmaßnahmen“ angekündigt. „Die Aktionen ausländischer Geheimdienste sind unverzüglich zu unterdrücken“, sagte der Kremlchef. Aktionen ausländischer Spezialdienste müssten vereitelt und Verräter, Spione und Saboteure schnell identifiziert werden, heißt es in einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Tass.

Wladimir Putin, Präsident von Russland, fordert von den Sicherheitskräften seines Landes mehr Einsatz in allen Bereichen. (Archivfoto)

Eine der wichtigsten Aufgaben der Sicherheitskräfte in Russland sei der Schutz der Bürger der „neuen Regionen“ Russlands. Gemeint waren damit die von Moskau völkerrechtswidrig annektierten Teile der Ukraine. Tatsächlich sei die Lage in den Gebieten Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja schwierig, betonte Putin. „Aber die dort lebenden Menschen, alles Bürger Russlands, hoffen auf ihren Schutz.“ Russland hat große Teile dieser Gebiete besetzt und bemüht sich nun, sie gegen ukrainische Gegenangriffe zu verteidigen. Putin will dafür nach eigenen Angaben neue Einheiten mit modernster Technik und Waffen sowie mit erfahrenem Personal ausrüsten.

Der Ukraine-Krieg in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt. © BULENT KILIC/afp
Am 24. Februar beginnt Russland mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus.
Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus. © Aris Messinis/afp
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine.
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine. © Sergei Malgavko/dpa
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet.
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet. © Sergei Mikhailichenko/afp
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin. © Andrej Ivanov/afp
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion.
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion. © Facebook/afp
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden.
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden. © Daniel Leal/afp
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen.
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen. © Daniel Leal/afp
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. © Nikolay Doychinov/afp
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland.
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland. © Aris Messinis/afp
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg.
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg. © Fadel Senna/afp
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke.
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke. © Aris Messinis/afp
Mitten Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland.
Mitten im Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland. © Genya Savilov/afp
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland.
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland. © Michael Kappeler/dpa
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen.
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen. © Sergej Supinsky/afp
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen.
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen. © Aris Messinis/afp
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen.
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen. © Aris Messinis/afp
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind.
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind. © Aris Messinis/afp
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest.
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest. © Alexander Nemenov/afp
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes.
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes. © Yasuyoshi Chiba/afp
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben.
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben. © dpa
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol.
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol. © Dmytro ‚Orest‘ Kozatskyi/afp
Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz in der Bundeswehr.
Am 21. Juni treffen die ersten schweren Waffen aus Deutschland in der Ukraine ein. Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz der Bundeswehr. Sie sieht aus wie ein riesiger Kampfpanzer und kann Ziele in 40 Kilometern Entfernung treffen.  © Sven Eckelkamp/Imago
bombardiert die russische Luftwaffe ein Einkaufszentrum in der ostukrainischen Stadt Krementschuk
Am 27. Juni bombardiert Russland ein Einkaufszentrum im 100 Kilometer von der Frontlinie entfernten Krementschuk. Zum Zeitpunkt des Angriffs befinden sich laut ukrainischen Angaben etwa 1000 Menschen in dem Gebäude, mindestens achtzehn Menschen werden getötet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnet die Attacke als „absoluten Horror“.  © STR/afp
Dieses Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt einen Überblick über die Schlangeninsel im Schwarzen Meer.
Nach wiederholten ukrainischen Angriffen zieht sich das russische Militär Ende Juni von der Schlangeninsel südlich von Odessa zurück. Russland spricht von einem „Zeichen des guten Willens“. Die Die Ukraine feiert die Rückeroberung dagegen als Sieg. „KABOOM! Keine russischen Truppen mehr auf der Schlangeninsel“, schreibt der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, auf Twitter. „Unsere Streitkräfte haben großartige Arbeit geleistet.“ © dpa
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in Oleniwka, in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus.
In der Nacht auf den 29. Juli kommen bei einem Angriff auf ein Gefängnis in Oleniwka in der Donezk-Region Dutzende ukrainische Kriegsgefangene ums Leben. Der ukrainische Generalstab beschuldigt Russland, damit Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen. Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein © afp
Auf dem Gelände des Militärflugplatzes Saki nahe Nowofjodorowka kommt es zu heftigen Explosionen.
Am 9. August erschüttern mehrere Explosionen eine russische Luftwaffenbasis auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim. Mehrere Flugzeuge werden zerstört. Eine Woche später detoniert auf der Krim ein russisches Munitionslager. Rusland spricht von einem „Sabotageakt“. © dpa
Dieses Satellitenbild von Planet Labs PBC zeigt das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk Saporischschja.
Das Atomkraftwerk Saporischschja ist schwer umkämpft. Das Artilleriefeuer lässt international die Angst vor einer Atomkatastrophe steigen. Am 25. August wird das AKW erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des Kraftwerksgeländes und der Umgebung vor. © Planet Labs Pbc/dpa
Rauch steigt über einem Feuer in einem Naturschutzgebiet in der Nähe der Stadt Mykolajiw nach einem Beschuss durch die Streitkräfte der Ukraine auf.
Am 29. August gelingt den ukrainischen Truppen an mehreren Stellen in der Oblast Cherson ein Vorstoß über feindliche Frontlinien. Das russische Verteidigungsministerium bestätigt eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der Oblast Mykolajiw. © Kherson Region Emergency Service/Imago
Einheiten der ukrainischen Streitkräfte sind in der Region Charkiw unterwegs.
Im September erobert die Ukraine im Zuge ihrer Gegenoffensive in der Oblast Charkiw die strategisch bedeutsamen Städte Kupjansk und Isjum von Russland zurück und durchbricht die Frontlinie an mehreren Stellen.  © Imago
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.  © YASUYOSHI CHIBA/afp
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt.
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt. © GENYA SAVILOV/afp
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.  © afp

News zum Ukraine-Krieg: Stromdefizit in Kiew steigt nach russischen Angriffen

Update vom Dienstag, 20. Dezember, 7.00 Uhr: In der Ukraine bricht der 300. Kriegstag an. Die Behörden in Kiew ringen nach den jüngsten russischen Raketenangriffen weiter um die Versorgung der Menschen mit Wärme und Strom. Wie Bürgermeister Vitali Klitschko am Montagabend in Kiew sagte, habe sich das Stromdefizit auf nunmehr 50 Prozent erhöht. Die Reparaturarbeiten an den beschädigten Leitungen und Elektro-Stationen dauerten an. Neben Strom müssen die Bewohner von Kiew und Umgebung immer öfter auch auf das Internet verzichten. Auch in diesem Bereich sei der Zugang infolge des jüngsten russischen Angriffs auf knapp 50 Prozent gesunken, teilte der Netz-Beobachter Netblocks am Abend mit. Auch im Süden der Ukraine dauern die Kämpfe an. Bei einem russischen Artillerieüberfall auf die vor wenigen Wochen befreite Stadt Cherson im Süden der Ukraine wurde ein Mann getötet, wie die Staatsagentur Unian berichtet. Bei dem Angriff seien mehrere Verwaltungsgebäude getroffen worden.

News zum Ukraine-Krieg: Putin wird Belarus zur Kriegsbeteiligung „zwingen“

+++ 22.20 Uhr: Während seines heutigen Besuchs in Minsk hat der russische Präsident Wladimir Putin den selbsternannten Präsidenten von Belarus, Alexander Lukaschenko, nach einem Bericht von Ukrinform unter Druck gesetzt, belarussische Truppen in der Ukraine einzusetzen. Lukaschenko sei jedoch nicht bereit, diesen Schritt zu tun.

Oleksiy Danilow, Sekretär des ukrainischen Verteidigungsrates, kommentierte den Besuch Putins im staatlichen Fernsehen: „Putin fordert ein direktes Eingreifen von Belarus in den Krieg mit unserem Land. Soweit wir wissen, sind (…) weder Lukaschenko noch seine Bürger dazu bereit.“ Russland würde nun „alles Mögliche und Unmögliche tun, um Lukaschenko zu zwingen“, sich am Krieg zu beteiligen.

News im Ukraine-Krieg: Lawrow sieht „geopolitischen Spiele des Westens“ zerstört

+++ 21.30 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow wirft dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „fehlendes Verständnis für den Ernst der Lage und fehlende Besorgnis um sein Volk“ vor. „Er sprudelt nur vor Ideen“, sagte Lawrow gegenüber dem Fernsehsender Belarus 1 in Minsk. Diese Ideen, die Lawrow nicht näher nannte, würden den „rassistischen Charakter“ der Führung in Kiew enthüllen. Der ukrainische Staatschef hatte zuletzt mehrfach die Idee eines Internationalen Strafgerichts angeschoben, vor dem sich alle zuständigen Politiker und Militärs aus Moskau für die Kriegsverbrechen in der Ukraine verantworten sollten.

Gleichzeitig übte Lawrow scharfe Kritik am Westen. Die „hysterische Reaktion“ auf die „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion der Ukraine in Russland heißt, bestätigten demnach, dass der Krieg „absolut notwendig“ gewesen sei. Moskau habe damit die „geopolitischen Spiele des Westens“ zerstört. Der Westen habe die Ukraine in eine dauerhafte Bedrohung Russlands umwandeln wollen, zitierte die Staatsagentur Tass den russischen Außenminister.

News zum Ukraine-Krieg: Putin verkündet militärische Kooperation mit Belarus

+++ 20.25 Uhr: Putin und Lukaschenko sprachen bei ihrem Treffen in Minsk über eine zukünftige gemeinsame militärische Planung. Das verkündete der russische Präsident laut Ukrainska Pravda auf einer anschließenden Pressekonferenz. Es werde dabei eine gemeinsame militärische Truppenkoordination eingeführt, so Putin. Auch ein „einheitliches Luftabwehrsystem wurde geschaffen und ist im Kampfeinsatz“, betonte der russische Präsident.

„Wir haben vereinbart, weiterhin gemeinsam alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit unserer beiden Länder zuverlässig zu gewährleisten“, erklärte Putin. Vorrangige Aufmerksamkeit gelte dabei der Ausbildung der Truppen, um ihre Kampffähigkeit zu erhöhen. Auch die Pilotenausbildung von Kampfflugzeugen der belarussischen Armee sei möglich. Diese Art der Zusammenarbeit habe man nicht neu erfunden – die USA pflege Ähnliches bereits seit Jahrzehnten mit Nato-Verbündeten.

Nachdem Russland zuletzt militärische Ausrüstung nach Belarus verlegt hatte, wird über eine erneute Offensive gegen die Ukraine aus dem Nachbarland spekuliert (siehe Update 16.30 Uhr).

News im Ukraine-Krieg: Republik Moldau befürchtet russische Invasion

+++ 19.35 Uhr: Der Geheimdienst der an die Ukraine grenzenden Republik Moldau befürchtet eine russische Invasion im kommenden Jahr. „Die Frage ist nicht, ob die Russische Föderation eine neue Offensive gegen das Territorium der Republik Moldau durchführen wird, sondern wann“, sagte Geheimdienstchef Alexandru Musteata am heutigen Montag im Staatsfernsehen. Möglich sei ein Zeitraum zwischen Januar und April. 

Mit der „neuen“ Offensive bezog sich Musteata auf die Stationierung russischer Soldaten in dem seit Anfang der 1990er Jahre abtrünnigen Landesteil Transnistrien, die dort als sogenannte Friedenstruppen auftreten.

News im Ukraine-Krieg: Russland soll 250 weitere iranische Drohnen erhalten haben

+++ 18.35 Uhr: Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erhielt Russland eine neue Charge von Drohnen aus iranischer Produktion. Insgesamt seien 250 Shahed-Drohnen geliefert worden, erklärte er in einer Ansprache an die Führungskräfte der Joint Expeditionary Force (JEF) Großbritanniens. „Die Ukraine wurde heute Nacht erneut von Drohnen aus iranischer Produktion angegriffen. 34 Shaheds“, so Selenskyj.

Russland verwende die Raketen und Drohnen aus iranischer Produktion, um vor allem den ukrainischen Energiesektor anzugreifen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsnachrichtendienstes griffen die russischen Streitkräfte in der Nacht auf den heutigen Montag mit iranischen Shahed-136 und -131, Kamikaze-Drohnen an. 30 dieser Drohnen seien von den ukrainischen Verteidigungskräften zerstört worden.

News im Ukraine-Krieg: Lukaschenko empfängt Putin in Minsk

+++ 16.30 Uhr: Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat Kremlchef Wladimir Putin am Flughafen in Minsk auf einem roten Teppich mit Brot und Salz zum Staatsbesuch empfangen. Das zeigen Bilder des regierungsnahen belarussischen Telegram-Kanals Pool Perwogo am Montag (19. Dezember). Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken sind enge Verbündete, wobei Lukaschenkos Regierung nach den vom Westen verhängten Sanktionen politisch, wirtschaftlich und militärisch völlig abhängig von Moskau ist.

Während die Kontakte der beiden Staatschefs regelmäßig und häufig sind, ist es der erste Besuch Putins in Belarus seit drei Jahren. Vor der Visite hatte Lukaschenko angekündigt, dass es in erster Linie um eine Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit gehen werde. Auf Moskauer Seite trat Kremlsprecher Dmitri Peskow Spekulationen entgegen, dass Russland seinen westlichen Nachbarn zum Kriegseintritt gegen die Ukraine drängen werde.

News zum Ukraine-Krieg: „Kamikaze“-Drohne über AKW

+++ 15.40 Uhr: Die ukrainische Atomenergiebehörde Energoatom hat Russland beschuldigt, die nukleare Sicherheit zu missachten, indem es kurz nach Mitternacht eine „Kamikaze“-Drohne über einen Teil eines Kernkraftwerks in der Region Mykolaiv schickte. Energoatom teilte auf Telegram mit, dass die aus dem Iran stammende Shahed-Drohne am frühen Montag (19. Dezember) über dem südukrainischen Kernkraftwerk entdeckt worden sei.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj will weitere Waffen

+++ 14.03 Uhr: Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident, fordert weitere Waffen für die Ukraine im Krieg gegen Russland. „Ich bitte Sie, die Möglichkeit der Lieferung von Luftverteidigungssystemen an unser Land zu erhöhen und dazu beizutragen, die entsprechenden Entscheidungen unserer Partner zu beschleunigen“, sagte er bei einem Treffen mit mehreren Ländern. Darunter waren auch Großbritannien, die Niederlande, Norwegen und Schweden.

News zum Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe verheizt Rekruten

+++ 12.43 Uhr: Die russische Söldnertruppe Wagner nutzt in der Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste Rekruten als Kanonenfutter. Manche rekrutierte Soldaten erhielten ein Smartphone oder Tablet, das ihnen mithilfe von Satellitenbildern ihre vorgegebene Angriffsroute und ihr Ziel zeige, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Für diesen Vormarsch erhielten sie Feuerschutz, aber selten gepanzerte Fahrzeuge. „Wagner-Mitgliedern, die ohne Genehmigung von ihren Angriffsrouten abweichen, droht wahrscheinlich eine standesrechtliche Hinrichtung“, so der britische Geheimdienst.

News zum Ukraine-Krieg: Gehen Russland die Raketen aus?

+++ 11.44 Uhr: Die ukrainische Führung geht davon aus, dass die russischen Bestände an Raketen nur noch für wenige massive Angriffe reichen. „Wenn man Großangriffe zählt, dann bleiben ihnen maximal zwei bis drei, vielleicht können sie [Raketen für] vier zusammenkratzen“, sagte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, in einem am Montag bei der Onlinezeitung Ukrainska Pravda erschienenen Interview. Dann hätte Russland jedoch keine Reserven mehr.

News zum Ukraine-Krieg: Explosionen in Kiew und Umgebung

+++ 7.20 Uhr: In Kiew und Umgebung sind am frühen Montagmorgen mehrere laute Explosionen zu hören gewesen, wie Zeugen der Nachrichtenagentur Reuters berichten. Die Ukraine schießt eigenen Angaben zufolge neun aus dem Iran stammende Shahed-Drohnen im Kiewer Luftraum ab. „In Kiew herrscht weiterhin Luftalarm“, teilt das Militär auf Telegram mit. „Der Feind greift die Hauptstadt mit ‚Shahed‘-Sperrfeuer an. Die Luftabwehr ist im Einsatz.“

News im Ukraine-Krieg: Russische Truppen starten Übungen in Belarus

+++ 6.45 Uhr: Russische Streitkräfte werden nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax in Belarus mit taktischen Militär-Übungen beginnen. „Die endgültige Bewertung der Kampffähigkeit und der Kampfbereitschaft der Einheiten wird vom Kommando in der letzten Phase der Koordinierung – nach Durchführung der taktischen Bataillonsübungen – vorgenommen“, berichtet Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

Es ist unklar, wann und wo in Belarus die Übungen durchgeführt werden. Das belarussische Verteidigungsministerium hatte im Oktober erklärt, dass 9000 russische Soldaten als Teil einer „regionalen Zusammenlegung“ von Streitkräften zum Schutz der Grenzen in das Land verlegt würden.

News im Ukraine-Krieg: Großbritannien sagt weitere Waffenlieferungen im Ukraine-Krieg zu

Update vom Montag, 19. Dezember, 6.15 Uhr: Großbritannien will der von Russland angegriffenen Ukraine auch im kommenden Jahr kontinuierlich Rüstungsgüter liefern. Man werde im Laufe des Jahres mehrere Hunderttausend Schuss Artilleriemunition im Wert von rund 250 Millionen Pfund (rund 286 Mio. Euro) liefern, kündigte die britische Regierung an. Damit solle eine kontinuierliche Versorgung der Ukraine sichergestellt werden.

Bislang hat Großbritannien nach eigenen Angaben der Ukraine seit Beginn des Krieges mehr als 100.000 Schuss Artilleriemunition sowie mehrere Raketensysteme und kürzlich 125 Flugabwehrgeschütze geliefert. Die Briten sehen sich damit als führend in Europa an.

News im Ukraine-Krieg: Wasserversorgung in Kiew wieder hergestellt

Erstmeldung vom Freitag, den 16. Dezember, 18.20 Uhr: Kiew – Auch am 296. Kriegstag setzt die russische Armee ihre Angriffe in der Oblast Cherson unerbittlich fort. Wie der Nachrichtensender CNN berichtete, standen südliche Teile der namensgleichen Hauptstadt unter Artillerie- und Raketenbeschuss. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, dass durch den Angriff am frühen Freitagmorgen (16. Dezember) mehrere Wohnungen in einem mehrstöckigen Gebäude in Brand gesetzt wurden.

Der Beschuss steht am Ende einer Woche anhaltender russischer Angriffe auf die Stadt und die umliegenden Gebiete. Nach Angaben von Jaroslaw Januschewytsch, dem Leiter der Militärverwaltung der Region Cherson, wurden dabei „kritische Infrastrukturen, Wohngebäude, öffentliche Verkehrsmittel, medizinische Einrichtungen und Verteilungsstellen für humanitäre Hilfe“ getroffen. Insgesamt seien vier Menschen getötet worden. Cherson wurde im November durch eine Gegenoffensive der Ukraine befreit. Seither kämpft die Region mit der Wiederherstellung der Grundversorgung.

News zum Ukraine-Krieg: Russland beschießt Energieversorgung

Nicht nur in Cherson bangt die Ukraine um ihr Versorgungssystem. Wie das größte private Energieunternehmen der Ukraine DTEK am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt gegeben hat, seien nach einem Raketenangriff am Morgen des 16. Dezembers neun Erzeugungsanlagen zu Schaden gekommen. Es seien große Teile im Norden, Süden und Zentrum des Landes betroffen.

Die Zerstörung der Energieversorgung ist ein strategisches Ziel Russlands im Ukraine-Krieg. „Von September bis Dezember wurden 20 russische Terroranschläge auf die Energieanlagen von DTEK verübt. Dabei wurden vierundzwanzig Energietechniker verletzt und drei getötet. Auch unter den Rettungskräften und Mitarbeitern von Subunternehmern gab es Opfer“, resümierte das Unternehmen in seiner Pressemitteilung. (Red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Sergey Karpuhin/dpa

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