Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Ukraine schwer in Bedrängnis: Russland erhöht an der gesamten Front den Druck
Alle Autoren
schließen
Jens Kiffmeier
Nils Thomas Hinsberger
Tadhg Nagel
Franziska Schwarz
Die Ukraine gerät immer mehr in die Defensive. Die Lage wird für Kiew immer schwieriger. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Update vom 14. April, 6.00 Uhr: Die Ukraine gerät im Ukraine-Krieg immer mehr unter Druck. Die gesamte Frontlinie im Osten und Süden scheint zu wackeln. „Die Lage an der Front ist in einigen Gebieten schwierig“, räumte Präsident Selenskyj ein, ohne Details zu nennen.
Ähnlich hatte sich vor ihm der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj geäußert. „Die Lage an der Ostfront hat sich in den vergangenen Tagen deutlich zugespitzt“, schrieb Syrskyj auf Telegram. Dies hänge mit verstärkten Offensivbemühungen der russischen Truppen nach der Präsidentenwahl in Russland zusammen, meinte er. Besonders heikel ist seiner Einschätzung nach die Lage um die im Gebiet Donezk gelegenen Städte Lyman, Bachmut und Pokrowsk. Gerade in Pokrowsk, westlich der erst zu Jahresbeginn von den Russen eroberten Stadt Awdijiwka, versuche das russische Militär, unter Einsatz Dutzender Panzer die Verteidigungslinien zu durchbrechen.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 13. April, 22.20 Uhr: Nach Informationen des britischen Geheimdiensts hat der russische Machthaber Wladimir Putin bereits in der vergangenen Woche zwei neue Militärgesetze erlassen. Das schrieb das Verteidigungsministerium in London am Samstag in seinem regelmäßigen Statusreport auf dem Kurznachrichtendienst X. Demnach seien Soldaten, die in der Ukraine kämpfen, beim Kauf von Konsumgütern künftig von Kreditzinsen und Stundungsgebühren befreit. Die Witwen von in der Ukraine gefallenen russischen Soldaten erhielten außerdem nach dem Tod ihres Mannes eine einjährige Kündigungssperre. Der Geheimdienst deutet die beiden neuen Gesetze als Versuch, neue Rekruten anzuziehen und auf die Unzufriedenheit vieler Militärangehöriger zu reagieren. Auch der russischen Wirtschaft könnte die Novelle nach Einschätzung aus London womöglich nutzen.
Dreimal so viele Drohnen wie 2024: Ukraine setzt bei Verteidigung auf neue Technologien
Update vom 13. April, 21.50 Uhr: Allein in den ersten Monaten des Jahres 2024 hat die Ukraine ihre Streitkräfte offiziellen Berichten zufolge mit rund dreimal so vielen Drohnen beliefert wie im gesamten Jahr 2023. Das sagte der stellvertretende Militärchef Vadym Sukharevskyj bei einem öffentlichen Auftritt am Samstag. Doch nicht nur die Quantität der Drohnenlieferungen sei gestiegen, sondern auch die Qualität und Funktionalität der gelieferten Geräte. So könnten womöglich schon bald die ersten Drohnen mit einer Reichweite von über 1200 Kilometern eingesetzt werden, wie Sukharevskyj erklärt.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Vor allem in Zeiten nachlassender Unterstützung aus dem Westen sind die größtenteils in der Ukraine hergestellten Drohnen äußerst entscheidend für die ukrainische Verteidigungsstrategie. Zu den am meisten eingesetzten Geräten zählen neben sogenannten FPV-Drohnen, die mit VR-Brille gesteuert werden, auch unbemannte Wasser- und Bodenfahrzeuge, die im Schwarzen Meer und an der Kriegsfront eingesetzt werden.
Update vom 13. April, 21.15 Uhr: Nach nur vereinzelten Einsätzen im vergangenen Jahr greift Russland Berichten zufolge inzwischen vermehrt zu einer neu entwickelten Luft-Boden-Waffe. Der Nachfolger des Kh-59 Marschflugkörpers heißt Kh-69 und verfügt laut einer Beschreibung des US-amerikanischen „Institute for the Study of War“ über eine höhere Reichweite und mehr Flexibilität was die eingesetzten Flugzeugtypen angeht. Berichten des ukrainischen Militärs zufolge kam der neue Marschflugkörper etwa bei einem Angriff auf ein Wärmekraftwerk in der Region Kiew zum Einsatz.
Update vom 13. April, 18.44 Uhr: Zittern vor der Sommeroffensive: Offenbar plant Russlands Armee einen großen Vorstoß an der Ukraine-Front. So gehen ukrainische und westliche Geheimdienste von groß angelegten Angriffen im Spätfrühling in den Oblasten Donezk, Cherson, Luhansk und Saporischschja aus. Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf Behördenkreise. Russland wolle die Munitionsschwäche der Ukraine ausnutzen und endlich einen Durchbruch in dem festgefahrenen Stellungskrieg erzielen, hieß es.
Update vom 13. April, 16.31 Uhr: Das ukrainische Militär ist bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg nach eigenen Angaben in eine schwere Lage geraten. „Die Lage an der Ostfront hat sich in den vergangenen Tagen deutlich zugespitzt“, schrieb Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj am Samstag auf Telegram. Dies hänge mit verstärkten Offensivbemühungen der russischen Truppen nach der Präsidentenwahl in Russland zusammen, meinte er. Besonders heikel ist seiner Einschätzung nach die Lage um die im Gebiet Donezk gelegenen Städte Lyman, Bachmut und Pokrowsk. Gerade in Pokrowsk, westlich der erst zu Jahresbeginn von den Russen eroberten Stadt Awdijiwka, versuche das russische Militär, unter Einsatz Dutzender Panzer die Verteidigungslinien zu durchbrechen.
Syrskyj forderte die Aufrüstung der ukrainischen Armee mit Hightech-Waffen wie Drohnen. Nur mit technologischen Neuerungen könne es gelingen, das numerische Übergewicht der russischen Angreifer auszugleichen. Seit Monaten erbittet Kiew vom Westen eine stärkere Unterstützung. Wegen des Mangels an Munition und Waffen sind die Ukrainer immer stärker in die Defensive geraten.
Update vom 13. April, 15.11 Uhr: Zur Stärkung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland liefert die Bundesregierung ein weiteres Luftabwehrsystem vom Typ Patriot. Das teilte das Bundesverteidigungsministerium am Samstag laut der Nachrichtenagentur dpa mit. Es kommt aus Beständen der Bundeswehr und soll unverzüglich übergeben werden. Während Bundeskanzler Olaf Scholz seine weitere Solidarität zusagte, dankte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Deutschland für die Unterstützung.
AKW im Krieg unter Beschuss: Ukraine fährt Reaktor in Saporischschja herunter
Update vom 13. April, 10.35 Uhr: Der letzte Reaktor des zuletzt mehrfach unter Beschuss geratenen Atomkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine ist in den Kaltzustand versetzt worden. Damit seien nun alle sechs Reaktorblöcke im Kaltzustand, Radioaktivität sei bei der Prozedur nicht ausgetreten, teilte die von den russischen Besatzungstruppen eingesetzte Kraftwerksleitung am Samstag auf ihrem Telegram-Kanal mit. Die Arbeiten seien streng in Übereinkunft mit den geltenden Betriebsnormen vollzogen worden, betonte das Management.
Das mit einer Leistungsfähigkeit von knapp sechs Gigawatt potenziell größte Atomkraftwerk Europas wurde kurz nach Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine von russischen Truppen besetzt - und später vermint. Mehrfach geriet es unter Beschuss, worauf international die Sorge vor einem Atomunglück stieg. Beide Kriegsparteien werfen sich gegenseitig immer wieder vor, einen Vorfall am AKW provozieren zu wollen.
Update vom 13. April, 6.25 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einmal mehr die aus seiner Sicht mangelnde militärische Unterstützung des Westens im Abwehrkampf seines Landes gegen die russischen Invasionstruppen beklagt. „Leider verlangsamt sich ein Teil der Unterstützung, und wir müssen alles tun, was wir können, um unsere eigenen Fähigkeiten zu verbessern“, sagte er am Freitag bei einem Treffen lokaler und regionaler Gebietskörperschaften in Tscherniwzi in der Westukraine. Dennoch müsse alles getan werden, damit die Aufmerksamkeit der Welt auf die Ukraine gerichtet bleibe.
Aktuellstes Problemfeld der Ukraine sei gegenwärtig der Energiesektor, der im Visier ständiger schwerer russischer Angriffe steht und bereits unter großen Ausfällen in der Stromversorgung leidet. Zwar bemühe sich die Regierung in Kiew um einen weiteren Ausbau der Flugabwehr, doch sollten die einzelnen Gemeinden die Probleme im Auge behalten. Bei einem anschließenden Treffen mit ukrainischen Wirtschaftsvertretern erklärte Selenskyj, dass die Rüstungsindustrie weiterhin oberste Priorität habe: „Es herrscht Krieg und wir müssen schneller sein als der Feind.“
Update vom 12. April, 20.30 Uhr: Ungeachtet des massiven Drucks der russischen Streitkräfte auf die Frontlinien in der Ukraine haben die ukrainischen Militärs Wege gefunden, ihren Soldaten Möglichkeiten zur Entspannung zu bieten. „Die geplante Rotation der Einheiten, die seit Beginn der umfassenden Invasion in den Kampfgebieten im Einsatz sind, geht weiter“, teilte der Generalstab in Kiew am Freitagabend auf Facebook mit. Es seien Möglichkeiten gefunden worden, abwechselnd Brigaden von den Fronten abzuziehen und ihnen Ruhepause zu gönnen.
Neu an die Fronten befohlene Einheiten seien mit Reservisten aufgefüllt und verstärkt worden. „Dieser Prozess wird fortgesetzt“, hieß es. Viele ukrainische Soldaten hatten fast zwei Jahre ohne Pause an den Fronten gekämpft. Erst Anfang dieses Jahres war in Kiew beschlossen worden, viele der Frontkämpfer vorübergehend in die Reserve zu versetzen und die Streitkräfte mit der Einberufung neuer Rekruten zu verstärken.
Update vom 12. April, 14.40 Uhr: Die Ukraine befindet sich offenbar in der prekärsten Situation seit Beginn des Krieges, da es an Munition, Arbeitskräften und Luftabwehr mangelt. Das berichtet das US-Portal Bloomberg. Dies werde es dem Kreml ermöglichen, eine entscheidende Offensive zu starten. „Moskau plant, 6 Millionen Granaten zu lagern, die Produktion zu erhöhen und Munition aus der DVRK und dem Iran zu kaufen“, so die Quellen der Publikation. Die USA sehen demnach keine Anzeichen für einen bevorstehenden Durchbruch der russischen Streitkräfte, räumen aber die Gefahr einer Spaltung der ukrainischen Armee aufgrund der sinkenden Moral in der Bevölkerung ein.
Update vom 12. April, 8.40 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten gemeldet. Demnach sind in den Gefechten binnen eines Tages etwa 840 russische Soldaten entweder getötet oder verletzt worden. Zudem will die Ukraine neun Panzer und 57 Drohnen aus Russland zerstört haben. Die Zahlen im Überblick:
Soldaten: 451.730 (+840 zum Vortag)
Panzer: 7146 (+9)
Gepanzerte Fahrzeuge: 13.698 (+19)
Artilleriesysteme: 11.486 (+34)
Marschflugkörper: 2087 (+18)
Mehrfachraketenwerfer: 1042 (+2)
Luftabwehrsysteme: 755 (+1)
Drohnen: 9161 (+57)
(Quelle: Ukrainischer Generalstab am 12. April auf Facebook)
Erstmeldung: Kiew – Die Ukraine wird fast jede Nacht aus Russland angegriffen – die grenznahe Stadt Charkiw ist dabei besonders oft im Visier russischer Truppen. Die Ukraine verstärkte ihrerseits in den vergangenen Monaten ihren Beschuss der russischen Grenzgebiete durch Drohnenangriffe und Artilleriefeuer.
Am Morgen (11. April) hat Russland Charkiw ihrem Bürgermeister zufolge jetzt erneut mit Raketen angegriffen. Es seien Explosionen zu hören, schrieb Ihor Terechow auf Telegram. Im Westen der Ukraine ist die Luftabwehr im Einsatz. Das teilte der Gouverneur der Oblast Lwiw, Maxim Kosyzkyj, auf Telegram mit. Details sind laut Reuters noch nicht bekannt.
Ohne russische Beteiligung verkomme das Treffen am Berg Bürgenstock zu einer weiteren Runde fruchtloser Konsultationen, hieß es aus Russland weiter. Der Gipfel ist am 15. und 16. Juni geplant. (Redaktion mit Nachrichtenagenturmaterial)