Jewgeni Prigoschin wirbt angeblich in russischen Gefängnissen Kämpfer für die Armee von Wladimir Putin an
+
Jewgeni Prigoschin (r.) wirbt angeblich in russischen Gefängnissen Kämpfer für die Armee von Wladimir Putin an.

Kritik auch in Russland

Aufruhr um Häftlings-Rekrutierungen: „Putins Koch“ äußert sich vielsagend – „Gefangene oder eure Kinder“

  • Patrick Freiwah
    VonPatrick Freiwah
    schließen

Russland rekrutiert im Ukraine-Krieg offenbar Häftlinge als Truppen-Verstärkung. Der Chef der Gruppe Wagner steht im Fokus – und äußert sich in bemerkenswerter Weise.

Moskau - Jewgeni Prigoschin, als „Putins Koch“ bekannt gewordener Geschäftsmann, hat den Einsatz von russischen Gefangenen im Ukraine-Krieg verteidigt. Russische Medien berichten über die Stellungnahme des Kreml-treuen Mannes, der offenbar in Gefängnissen die Rekrutierung von Soldaten vornimmt:

Wer nicht wolle, dass in dem Konflikt private militärische Firmen und Gefangene eingesetzt würden, der solle seine eigenen Kinder an die Front schicken, zitierten Medien Prigoschin – der auch als Finanzier der Söldnergruppe „Wagner“ gilt. „Entweder private militärische Firmen und Gefangene oder Eure Kinder - entscheidet selbst“, führte der 61-Jährige demnach aus.

Russland rekrutiert Häftlinge als Soldaten: Video zeigt angeblich Prigoschin

Der Kreml-nahe Oligarch Prigoschin reagiert damit auf die Veröffentlichung eines Videos, das ihn beim Anwerben von Gefangenen in einem Gefängnis zeigen soll. Die Aufnahme ist angeblich in einem Gefängnis der Stadt Joschkar-Ola, etwa 760 Kilometer östlich von Moskau entstanden. Kremlkritiker Alexej Nawalny und weitere Medien verbreiteten das Video, auf ein Prigoschin ähnlich sehender Mann den Gefangenen Begnadigung und Freiheit verspricht.

Ob es sich bei dem Mann wirklich um den Putin-Vertrauten Prigoschin handelt? Unklar. Dessen Unternehmen ließ gegenüber der Staatsagentur Ria Nowosti lediglich wissen, dass der Mann in dem Video Prigoschin „verdammt ähnlich“ sei - und zugleich ein guter Redner. Zudem kursieren Gerüchte, dass Prigoschin nach dem jüngsten Scheitern der russischen Truppen in Charkiw möglicherweise zum neuen „Retter“ auserkoren wurde.

Russland: Straftäter können in der Ukraine „Schuld gegenüber Heimat“ begleichen

Straftäter aus Russlands Gefängnissen könnten durch den Kampfeinsatz ihre „Schuld gegenüber der Heimat“ begleichen, erklärte Prigoschin selbst. In dem Land kursieren bereits seit Wochen Berichte, dass er Gefangene in Straflagern für den Konflikt in der Ukraine anwerbe - womöglich aufgrund eines Personalmangels an der Front.

Zudem betone der Redner in dem Clip, dass nicht jeder der verurteilten Straftäter den militärischen Einsatz im Nachbarland überleben werde. So seien von 40 in St. Petersburg angeworbenen Wiederholungstätern drei einen „Heldentod“ für die russische Armee gestorben.

Unternehmer Prigoschin gilt als Geldgeber der russischen Söldnergruppe „Wagner“, die international in Kriegsgebieten wie Syrien, Mali und Libyen aktiv ist. Was ebenfalls dafür spricht, dass es sich bei dem Mann im Video um den 61-Jährigen handelt: Umgeben von zahlreichen Häftlingen erklärt der Redner, er sei „ein Vertreter der Gruppe Wagner“. Zudem erzählt er den potenziellen Putin-Soldaten über den Auftrag im Nachbarland: „Der Krieg ist hart und gleicht nicht mal annähernd dem Tschetschenien-Krieg oder anderen Kriegen.“

Russland rekrutiert Häftlinge für Ukraine-Krieg: „Kein Alkohol, keine Frauen“

Über die Anforderungen an russische Rekruten gibt es folgende Informationen: Das Mindestalter der Häftlinge liegt bei 22 Jahren, Jüngere benötigten eine Einwilligung von Verwandten. Die Alters-Höchstgrenze für Rekruten betrage 50 Jahre, mit einer Ausnahme: Wer stark und kräftig sei, könne sich ebenfalls der Armee Russlands anschließen. Dazu gebe es ein "Vorstellungsgespräch" mit Übungen und Tests im Hinblick auf die psychische Verfassung.

Außerdem gibt es wohl strenge Richtlinien für die kampfbereiten Inhaftierten: Wer bei der Wagner-Truppe mitmachen will, darf dem Vernehmen nach im Krieg weder Alkohol trinken, noch Drogen nehmen. Auch Plünderungen sowie "sexuelle Kontakte mit einheimischen Frauen" seien verboten. Was genauso schwer wiegen würde, sei eine "Fahnenflucht": "Keiner zieht sich zurück und keiner ergibt sich", zitiert die Schweizer Zeitung Blick. Dann drohe schlimmstenfalls die Erschießung.

Wladimir Putin: Der Aufstieg von Russlands Machthabern in Bildern

Wladimir Putin ist seit dem 24. Februar 2022 auch Kriegsherr – auch wenn in Russland nach offizieller Lesart nur von einer militärischen „Spezialoperation“ in der Ukraine gesprochen wird.
Am 24. Februar 2022 befahl Wladimir Putin den Angriff russischer Truppen auf die Ukraine. Setdem ist er nicht nur Präsident Russlands, sondern Kriegsherr – auch wenn in Russland der Ukraine-Krieg nach offizieller Lesart nur eine militärische „Spezialoperation“ genannt wird. © Mikhail Klimentyev/Imago
Wladmir Putin mit Flottenchef Kurojedow
Von 1975 bis 1982 war der am 7. Oktober 1952 geborene Putin KGB-Offizier, von 1984 bis 1985 besuchte er die KGB-Hochschule in Moskau. Ab 1985 war er in der DDR tätig, hauptsächlich in Dresden. Danach ging es wieder zurück nach St. Petersburg. Vom 25. Juli 1998 bis August 1999 war Putin Direktor des Inlandsgeheimdienstes FSB. In dieser Eigenschaft traf er sich im November 1998 mit Flottenchef Wladmir Kurojedow (rechts). © Stringer/dpa
So sah Wladimir Putin im Alter von 40 Jahren aus, als er an der Eröffnung der Honda Motor Show 1992 in St. Petersburg teilnahm.
Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt Wladimir Putin im Jahr 1992 im Alter von 40 Jahren, als er an der Eröffnung der Honda Motor Show 1992 in St. Petersburg teilnahm. Zwei Jahre später wurde er von einem der Vizebürgermeister zum ersten Vizebürgermeister der Stadt ernannt. Sein politischer Aufstieg nahm Formen an. © Russian Look/IMAGO
Dieses Foto zeigt den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Jahr 1994 in seinem Büro. Damals war er 42 Jahre alt und Vizebürgermeister von St. Petersburg.
In seinem ersten Jahr als erster Vizebürgermeister der Stadt St. Petersburg im Jahr 1994 wurde Wladimir Putin in seinem Büro fotografiert. Damals war er 42 Jahre alt. Von körperlichen Beschwerden aus dieser Zeit ist nichts bekannt. Putin war zudem bereits seit seiner Jugend sportlich und ging unter anderem dem Kampfsport Judo nach, in dem er sich einen Schwarzen Gurt verdiente. © Russian Look/IMAGO
Drei Jahre später enstand dieses Foto von Wladimir Putin zusammen mit Anatoly Sobchak, ehemaliger Bürgermeister von St. Petersburg.
Dieses Foto entstand drei Jahre später, 1997, und zeigt Wladimir Putin – damals 45 Jahre alt – zusammen mit Anatoly Sobchak, dem ehemaligen Bürgermeister von St. Petersburg. © Russian Look/IMAGO
Wladimir Putin mit Boris Jelzin im Kreml.
Im Jahr 1999 übernahm Putin zum ersten Mal das Amt des Ministerpräsidenten – mit Option auf die Nachfolge von Präsident Boris Jelzin (links). Als Jelzin am 31. Dezember 1999 sein Amt niederlegte, übernahm Putin kommissarisch auch die Amtsgeschäfte des Präsidenten. Im Mai 2000 wurde Putin dann regulär zum Präsidenten Russlands gewählt. © dpa
Im Jahr 2000 wurde Putin zum ersten Mal Präsident der Russichen Föderation. Das Foto zeigt den damals 48-Jährigen zusammen mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder in Berlin.
Im Jahr 2000 wurde Wladimir Putin erstmals zum Präsidenten der Russischen Föderation gewählt. Das Foto zeigt den damals 48-Jährigen zusammen mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in Berlin. Die Beiden sollte im weiteren Verlauf eine innige Freundschaft verbinden, die auch über Schröders politische Karriere hinaus Bestand hatte. © Thomas Imo/IMAGO
Wladimir Putin während einer Trainingssession in Sotschi im Jahr 2019. Der russische Präsident gilt als großer Judo-Fan und hat im Jahr 2000 in Tokio den Titel des sechsten Dan des „Kodokan-Judo“ verliehen bekommen.
Wladimir Putin während einer Trainingssession in Sotschi im Jahr 2019. Der russische Präsident gilt als großer Judo-Fan und hat im Jahr 2000 in Tokio den Titel des sechsten Dan des „Kodokan-Judo“ verliehen bekommen. © Mikhail Metzel/Imago
Am 7. Mai 2000 legte Putin seinen Amtseid ab.
Am 7. Mai 2000 legte Putin unter den Augen von Boris Jelzin seinen Amtseid ab. Mit einer Ausnahme einer Zeit als Regierungschef von 2008 bis 2012 hat Putin seither das Amt des Präsidenten der Russischen Föderation inne.  © Imago
Wladimir Putin und Bill Clinton bei der Unterzeichnung eines Vertrages in New York.
Im September 2000 führte Putin der Weg in die USA. Bill Clinton (rechts) war der erste US-Präsident, mit dem er es in den kommenden Jahren zu tun bekam. in seiner Mit dem damals noch amtierenden US-Präsidenten B © Imago
Mit einer Umarmung begrüßen sich Gerhard Schröder und Wladmir Putin im Foyer des Taschenbergpalais in Dresden.
Als Russlands Präsident reiste Putin im September 2001 zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Deutschland. Im Foyer des Taschenbergpalais in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden begrüßte ihn auch der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (links). Die beiden verstanden sich offensichtlich schon damals ausnehmend gut. Die Freundschaft hat auch heute noch Bestand. © Jan-Peter Kasper/dpa
Der schwarze Labrador von Wladimir Putin läuft beim Treffen seines Herrchens mit Angela Merkel durchs Zimmer.
Putin spielt gerne psychologische Spielchen – so auch 2007 mit Kanzlerin Angela Merkel. Bei ihrem Treffen in Sotschi am Schwarzen Meer ließ Putin während einer gemeinsamen Pressekonferenz eine Labradorhündin ohne Leine herumlaufen. Merkel, einst in ihrer Jugend von einem Hund gebissen worden, fühlte sich sichtlich unwohl.  © Dmitry Astakhov/dpa
George Bush und Wladimir Putin spazieren auf dem Gelände von Putins Sommerresidenz Bocharov Ruchei.
George W. Bush (rechts) war der zweite US-Präsident, mit dem es Putin zu tun bekam. Im April 2008 trafen sich beiden Staatschefs auf dem Gelände von Putins Sommerresidenz Bocharov Ruchei. © Imago
Wladimir Putin neuer russischer Regierungschef.
Am 7. Mai 2008 löste Dmitri Medwedew nach zwei Amtszeiten Putin im Amt des russischen Präsidenten ab. Einen Tag danach wählte die Duma Putin auf Vorschlag des neuen Präsidenten zum neuen Regierungschef. Putin blieb auch in dieser Position der starke Mann. © dpa
Im Jahr 2009 ließ sich Putin mit freiem Oberkörper auf einem Pferd sitzend zur Demonstration von Macht fotografieren, als er durch die südsibirische Republik Tuwa ritt.
Im Jahr 2009 ließ sich Wladimir Putin mit freiem Oberkörper auf einem Pferd sitzend fotografieren, als er durch die südsibirische Republik Tuwa ritt. Mit solchen Fotos pflegte Putin sein Macho-Image. Er wollte er laut Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ Wirkung in der russischen Bevölkerung erzielen und auch international demonstrieren, dass er ein starker Gegner ist. © epa Alexey Druzhinyn
Bekleidet mit olivgrüner Jagdhose und einem dazu passenden Sonnenhut präsentiert sich Wladimir Putin beim Angeln in den sibirischen Bergen im Jahr 2017. Geht es nach dem russischen Präsidenten, hat der Oberkörper aber freizubleiben.
Bekleidet mit olivgrüner Jagdhose und einem dazu passenden Sonnenhut präsentiert sich Wladimir Putin beim Angeln in den sibirischen Bergen im Jahr 2017. Geht es nach dem russischen Präsidenten, hat der Oberkörper aber freizubleiben. Das gilt für Reiten wie offenbar auch fürs Angeln. © Aleksey Nikolskyi/Imago
Putin und Obama stoßen miteinander an.
Am 7. Mai 2012 wurde Putin erneut zum Präsidenten gewählt. Sein Verhältnis zu US-Präsident Barack Obama war von Distanz geprägt. Das war auch im September 2015 bei einer Veranstaltung der Vereinten Nationen in New York der Fall.  © Amanda Voisard/dpa
Wladimir Putin in einem camouflage-farbendem Tauchanzug während eines Ausflugs in der russischen Republik Tuwa in Sibirien im Jahr 2017. Das Foto zeigt den russischen Präsidenten während einer Verschnaufpause.
Wladimir Putin in einem camouflage-farbendem Tauchanzug während eines Ausflugs in der russischen Republik Tuwa in Sibirien im Jahr 2017. Das Foto zeigt den russischen Präsidenten während einer Verschnaufpause. © Alexei Nikolsky/Imago
Putin trifft Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam.
Als Donald Trump die US-Wahl 2016 gegen Hillary Clinton gewann, hatte Russland wohl seine Hände mit im Spiel. Putin hatte sicher seinen Grund. Mit Donald Trump kam er jedenfalls gut zurecht. Im November 2017 begrüßten sie sich Familienfoto im Rahmen des Gipfeltreffens der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Da Nang (Vietnam) herzlich.  © Mikhail Klimentyev/dpa
Der chinesische Präsident Xi Jinping (r) und der russische Präsident Wladimir Putin (l) geben sich am 04.07.2017 im Kreml in Moskau (Russland) bei einem Gespräch die Hände
Unter Putin sind sich Russland und China zuletzt immer nähergekommen. Ein wichtiger Termin war der 4. Juli 2017, als der chinesische Präsident Xi Jiping im Kreml in Moskau zu Besuch war. Damals wurden mehrere Verträge und Wirtschaftsabkommen unterzeichnet. © Sergei Ilnitsky/dpa
Wladimir Putin und Olaf Scholz am Tisch im Kreml.
So pflegt Putin inzwischen seine Gäste zu empfangen – vor allem die aus dem Westen. Am 15. Februar 2022 reiste Kanzler Olaf Scholz nach Moskau. Damals hatte der Ukraine-Krieg noch nicht begonnen. Putin ließ sich von Scholz aber nicht beeindrucken. © Kremlin Pool/Imago
Wladimir Putin im Kreml.
Putin forcierte in seiner dritten Amtszeit die kriegerischen Auseinandersetzungen. Seit dem 21. März 2014 betrachtet Russland die Krim als Teil des eigenen Staatsgebiets, seit September 2015 unterstützt die russische Luftwaffe im Militäreinsatz in Syrien den syrischen Präsidenten Assad im dortigen Bürgerkrieg.  © Sergei Ilnitsky/dpa
Wladimir Putin (links) und Joe Biden schütteln sich bei ihrem Treffen in der „Villa la Grange“ die Hand.
Anlässlich der Genfer Gipfelkonferenz traf sich Putin am 16. Juni 2021 mit US-Präsident Joe Biden zu einem Gespräch. Schon damals waren die russischen Truppenaufmärsche an der Grenze zur Ukraine ein Thema. © Denis Balibouse/dpa
Wladimir Putin lacht
Genutzt hat das Gipfelgespräch wenig. Am 24. Februar 2022 begann mit dem Einmarsch der russischen Truppen ins Nachbarland der Ukraine-Krieg. Putin wusste es wohl schon in Genf.  © Denis Balibouse/dpa
Selbst wenn sich der Kreml-Chef nahe den Gewässern Russlands erholt, sind die Kameras der russischen Staatspresse nicht weit entfernt. Schnappschüsse von einem schwimmenden Wladimir Putin, wie hier im Jahr 2017, würde ihnen sonst glatt entgehen.
Selbst wenn sich der Kreml-Chef nahe den Gewässern Russlands erholt, sind die Kameras der russischen Staatspresse nicht weit entfernt. Schnappschüsse von einem schwimmenden Wladimir Putin, wie hier im Jahr 2017, würde ihnen sonst glatt entgehen. © Alexei Nikolsky/Imago

Ukraine-Krieg mit russischen Häftlingen? Kreml-Kritiker warnt vor Hinrichtungen

Dabei gibt es durchaus auch in Russland kritische Stimmen, was die Rekrutierung von verurteilten Straftätern betrifft: Ultranationalist Igor Strelkow befürwortete diesen Schritt zuletzt zwar grundsätzlich: Bereits im antiken Rom sowie in sowjetischen, britischen und französischen Truppen seien auf diese Weise Soldaten rekrutiert wurden. Der Russe merkte in einer Mitteilung bei Telegram jedoch an, dass die Verbrecher nicht ausreichend Gehorsam leisteten. Disziplin könne man bei Kriminellen mit drakonischen Strafen durchsetzen, so der Rebellenführer. Ohne drakonische Strafen würde die Gesetzeslosigkeit zunehmen und Russland die Kontrolle über Hunderte der Verbrecher verlieren.

So müsse auch mit massenhaftem Ungehorsam und bewaffneten Aufständen gerechnet werden, mahnt der Kreml-Kritiker. Wie Strelkow ausführt, müssten Kommandeure dann „außergerichtliche Hinrichtungen“ durchführen, was aber nur im Falle eines „Kriegsrechts“ möglich wäre. Dies würde aber auch „die Tötung derselben Kommandeure“ zur Folge haben, wodurch mehr Einheiten verloren gingen. Wochen später gibt es angeblich auch aus einem anderen Grund Unmut in Russland. Die Rede ist von einem „stillen Bürgerkrieg“.

Derweil schwelt angesichts der Eskalationsstufe die Sorge vor russischen Atomwaffen. Militärexperten zufolge droht ein Nuklear-Schlag derzeit eher nicht. Entwarnung geben aber nicht alle. (PF)