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Russland greift erneut mit Drohnen an: Mehrere Tote in Charkiw
VonSonja Thomaser
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Nail Akkoyun
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Drohnenangriff auf Charkiw. Finnland und Ukraine schließen Abkommen. Selenskyj fordert Luftabwehrsysteme. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Krieg in der Ukraine finden Sie in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 4. April, 6.20 Uhr: Bei erneuten russischen Luftangriffen sind in Charkiw im Osten der Ukraine fünf Menschen getötet worden. Vier Menschen, darunter drei Rettungskräfte, starben in der Nacht zum Donnerstag bei einem Angriff auf Wohngebäude in einem dicht besiedelten Gebiet, erklärte der Bürgermeister der zweitgrößten Stadt der Ukraine, Igor Terechow, im Onlinedienst Telegram. Fünf weitere Menschen wurden demnach verletzt.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Bei einem Angriff in einem anderen Wohngebiet habe es einen weiteren Toten gegeben. Laut Terechow waren Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion zum Einsatz gekommen. Der Leiter der Militärverwaltung von Charkiw, Oleg Synegubow, meldete „mindestens vier“ Angriffe auf die Stadt im Laufe der Nacht.
Die Ukraine wird fast jede Nacht aus Russland angegriffen - die grenznahe Stadt Charkiw ist dabei besonders oft im Visier russischer Truppen. Ukrainische Behörden fordern die westlichen Verbündeten regelmäßig auf, mehr Luftabwehrsysteme zu liefern, darunter moderne Patriot-Systeme aus dem USA. Im US-Kongress wird seit mehreren Monaten ein Hilfspaket für die Ukraine in Milliardenhöhe blockiert.
Update vom 3. April, 20.33 Uhr: Die Ukraine benötigt nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal gegenwärtig vor allem Waffenhilfe zur Abwehr russischer Luftangriffe. „Was brauchen wir am meisten? Meiner Meinung nach sind Flugabwehrsysteme und Raketen oberste Priorität“, sagte er am Mittwoch bei einem Besuch in Estland. Demnach mangele es der Ukraine an Ausrüstung, um ukrainische Städte sowie Energienetze und -produktionssysteme zu schützen. „Die zweite Priorität ist Munition für die Artillerie“, sagte Schmyhal nach einem Treffen mit seiner Amtskollegin Kaja Kallas in Tallinn.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine
Kallas sicherte der Ukraine die weitere militärische Unterstützung Estlands zu und rief auch andere Länder dazu auf, ihre Militärhilfe zu erhöhen. „Wir müssen die Ukraine so lange wie nötig und - ebenso wichtig - im erforderlichen Umfang unterstützen. Wir müssen jetzt handeln, wir dürfen keine Zeit verlieren“, betonte sie. „Die Ukraine benötigt dringend und schnell Lieferungen.“ Estland gehört international zu den entschlossensten Unterstützern der Ukraine.
Update vom 3. April, 17.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht nach eigenen Angaben keinen Bedarf, die ursprünglich anvisierten 500.000 Soldaten für den Kampf gegen Russlands Angriffskrieg einzuziehen. „Eine halbe Million brauchen wir nicht“, sagte der Staatschef am Mittwoch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Kiew.
Laut Selenskyj gibt es ausreichend Soldaten, die an die Front geschickt werden können. Zuvor hatte sich Armeechef Olexander Syrskyj unter Berufung auf eine Bestandsaufnahme ähnlich geäußert. Konkrete Angaben zum Personalbedarf machten weder Selenskyj noch Syrskyj. Im Dezember hatte Selenskyj unter Verweis auf das Militär von einem Bedarf von bis zu einer halben Million Soldaten gesprochen, die mobilisiert werden müssten. Eingezogen wurden bisher jedoch nur Männer im Reservistenalter ab 27 Jahren. Selenskyj hat nun ein Gesetz unterzeichnet, mit dem Reservisten ab einem Alter von 25 Jahren zum Wehrdienst einberufen werden können. Theoretisch können damit gut 400.000 zusätzliche Männer mobilisiert werden.
Finnland und die Ukraine schließen Abkommen
Update vom 3. April, 15.10 Uhr: Finnland und die Ukraine schließen ein Abkommen über ihre Zusammenarbeit in Sicherheitsbelangen und eine langfristige Unterstützung. Der finnische Präsident Alexander Stubb unterzeichnet die Vereinbarung bei seinem Besuch in der Ukraine. „Das Zehnjahresabkommen ist ein Beweis für Finnlands langfristiges Engagement zur Unterstützung der Ukraine“, erklärt das finnische Präsidialamt.
Das Abkommen umfasst eine ganze Reihe von Themen, darunter politische Unterstützung, Förderung der Verteidigung und Sicherheit der Ukraine sowie Hilfe bei Reformen und Wiederaufbau des Landes. Stubb teilt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zudem mit, dass Finnland die Ukraine mit einem weiteren Rüstungspaket im Wert von rund 188 Millionen Euro unterstützen werde. Damit beläuft sich die gesamte Hilfe Finnlands seit 2022 auf rund zwei Milliarden Euro.
Update vom 3. April, 11.02 Uhr: Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge in der vergangenen Nacht vier Drohnen in der Region Donezk abgeschossen. Angesichts der anhaltenden Attacken Russlands hat Präsident Selenskyj vor dem heutigen Treffen der Nato-Außenministerinnen und -Außenminister in Brüssel seine Forderung nach mehr Luftverteidigung bekräftigt. „Dieser Terror verwüstet Städte und Dörfer in der gesamten Ukraine, und Russland bombardiert besonders unnachgiebig die Front- und Grenzgebiete“, schrieb er auf X (vormals Twitter).
„All dies wird nicht möglich sein, wenn die Ukraine zuverlässige Luftabwehrsysteme erhält, die Leben retten und die Sicherheit in unseren Städten wiederherstellen können. Die ‚Patriots‘ (von den USA geliefertes Flugabwehrraketen-System, Anm. der Red.) in den Händen der Ukrainer haben bewiesen, dass alle Formen des russischen Terrors besiegt werden können“, sagte er.
Selenskyj will Armee der Ukraine im Krieg erweitern
Erstmeldung: Kiew/Moskau – Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch eine Großoffensive Russlands, weitet Kiew die Einberufung ins Militär aus. In der Ukraine können Reservisten künftig bereits ab einem Alter von 25 statt bisher 27 Jahren zum Wehrdienst eingezogen werden.
Ein entsprechender Eintrag wurde auf der Parlamentsseite veröffentlicht. Ausgehend von den Geburtenziffern Ende der 1990er-Jahre könnten damit gut 400.000 weitere Männer zur Verteidigung gegen die russischen Angreifer eingezogen werden. Angesichts der schweren Lage an der Front hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj schon vor dem Jahreswechsel den Zusatzbedarf betont.
Die Nato soll nach dem Willen von Generalsekretär Jens Stoltenberg indes eine deutlich größere Rolle bei der Unterstützung der Ukraine bekommen. Wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten, hat der Norweger dafür unter anderem den Aufbau einer speziellen Nato-Mission für das von Russland angegriffene Land vorgeschlagen. Kernaufgabe der „Nato Mission Ukraine“ würde im Fall einer Zustimmung der Mitgliedstaaten die Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für die ukrainischen Streitkräfte werden. Diese Koordination nehmen derzeit die USA wahr.
Die Idee von Stoltenberg sei es, die Unterstützung der Ukraine weniger abhängig von politischen Entwicklungen in einzelnen Bündnisstaaten zu machen, hieß es. Dies gelte besonders vor dem Hintergrund einer möglichen Rückkehr von Donald Trump als Präsident ins Weiße Haus. Damit verbunden ist die Sorge, dass der Republikaner dann die US-Unterstützung für die Ukraine stark reduzieren oder sogar einstellen könnte. Die Außenministerinnen und Außenminister der Nato-Staaten planen daher an diesem Mittwoch bei einem Treffen in Brüssel, die Vorbereitungen für den nächsten Bündnisgipfel voranzutreiben. (red mit Agenturen)
Karte des Frontverlaufs mit den russischen Befestigungsanlagen entlang der Front: