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Trump zeigt sich als Papst – Fassungslose Reaktionen: „Nicht voll zurechnungsfähig“
VonArmin T. Linder
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Noch vor einer Woche nahm Donald Trump an der Trauerfeier für den verstorbenen Papst Franziskus teil, nun hat er auf einem Bild dessen Platz eingenommen.
Update, 4. Mai 22.30 Uhr: Das KI-Bild, das Donald Trump als Papst zeigt, beschäftigt weiterhin Vertreter der katholischen Kirche. Nun hat sich Kadinal Timothy Dolan geäußert. Der Erzbischof aus New York verurteilte die Posse des Präsidenten. „Das war nicht gut“, sagte der einflussreichste Vertreter der Katholischen Kirche in den USA. „Ich hoffe, dass er nichts damit zu tun hatte“, ergänzte Dolan in Bezug zu Trump im Gespräch mit Reporten in Rom. Die Beziehung zwischen dem Kardinal und dem Präsidenten galt bislang als gut.
Update, 4. Mai, 13.15 Uhr: Donald Trump posiert als Papst: Mit einem KI-generierten Bild von sich selbst als Pontifex hat der US-Präsident den Unmut der katholischen Kirche auf sich gezogen. So reagierte der Bischof von Springfield im US-Bundesstaat Illinois, Thomas Paprocki, empört und forderte von Trump eine Entschuldigung. Durch die Veröffentlichung eines Bildes von sich selbst, auf dem er sich als Papst ausgebe, verhöhne der Präsident „Gott, die katholische Kirche und das Papsttum“. Das schrieb der Bischof laut der Nachrichtenagentur KNA auf der Plattform X. So lege die Bibel fest, dass man keinen Spott mit Gott treiben solle. Ähnlich äußerte sich auch der New Yorker Kardinal Timothy Dolan. Das Bild von Trump als Nachfolger für den verstorbenen Papst Franziskus sei „keine gute Sache“ gewesen.
Trump zeigt sich als Papst: Fassungslose Reaktionen über KI-Bild
Erstmeldung: Washington - In seinem Onlinedienst Truth Social teilte Donald Trump am Freitag (Ortszeit) eine mutmaßlich KI-generierte Darstellung, auf dem er in Papstkleidung posierte. Das offizielle Profil des Weißen Hauses im Onlinediensts X teilte das Bild ebenfalls.
Mit weißer Soutane, einem goldenen Kreuz um den Hals und einer Papstkrone als Kopfbedeckung ist Trump auf dem Bild auf einem thronartigen Sessel sitzend zu sehen. Im Gewand und mit den Insignien des Pontifex und mit ernstem Blick reckt er den Zeigefinger der rechten Hand in die Höhe.
Trump hatte gescherzt, er würde gerne Papst werden
Wenige Tage zuvor hatte der US-Präsident gescherzt, er würde gerne selbst das nächste Oberhaupt der katholischen Kirche werden. „Das wäre meine erste Wahl“, antwortete er auf die Frage von Journalisten, wer seiner Meinung nach bei dem am Mittwoch beginnenden Konklave in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan zum nächsten Papst gewählt werden sollte. Trump erklärte daraufhin, er habe keine eindeutige Vorliebe, doch der konservative New Yorker Kardinal und Abtreibungsgegner, Timothy Dolan, sei „sehr gut“.
„Schon geschmacklos“: Geschockte Reaktionen auf Trump-Posting
Trump als Papst? 12.000 „Gefällt mir“-Angaben bekam das Posting in den ersten sieben Stunden bei Truth Social, 73.000 in den ersten sechs Stunden bei X. Doch das Bild erntet auch reichlich Kritik. „Nächster Total-Ausfall: Trump macht den Papst!“, titelt die Bild. In den Reaktionen unter dem Posting des Weißen Hauses äußern viele ihr Unverständnis. Und auch deutschsprachige Kommentare bei X fallen ungläubig aus. So heißt es: „Ich halte nichts von der Kirche oder dem Papst, aber das ist schon geschmacklos. Zumal man bei Trump sagen kann, dass er das ernst meint, wenn er das machen könnte.“
Er „kann nicht voll zurechnungsfähig sein“, unkt eine andere Person. Andere reagieren in deutschsprachigen Kommentaren sogar noch heftiger. Einen weiteren X-Nutzer macht das Posting hingegen hellhörig: „Das bestätigt meine Sorge, dass Trump versuchen könnte einen, ihm freundlich gesinnten amerikanischen Papst durchzusetzen. Das sollte man sehr ernst nehmen, vor allem nach dem Skandal gestern von Vance und Rubio.“
Papst-Beerdigung in Rom: Trump trägt blau, Selenskyj im Anzug
Rund 20 Prozent der US-Bürger sind katholische Christen. Umfragen von November ergaben, dass etwa 60 Prozent der Katholiken bei den Präsidentschaftswahlen für Trump gestimmt hatten. Der US-Präsident bezeichnet sich selbst als Christen, sieht sich aber an keine christliche Konfession gebunden.
Der verstorbene Pontifex Franziskus stand Trump kritisch gegenüber. Infolge von Trumps Ankündigung während seiner ersten Amtszeit (2017-2021), eine Grenzmauer zu Mexiko bauen zu wollen, sagte Franziskus: „Wer nur Mauern und keine Brücken bauen will, ist kein Christ.“ (AFP/lin)