Neue Umfrage

Trump ist „zu soft“: Amerikaner wollen härtere Gangart gegenüber Putin

  • Babett Gumbrecht
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Die Mehrheit der Amerikaner ist mit Trumps Haltung gegenüber Putin unzufrieden. Auch die Verhandlungen zum Ende des Ukraine-Kriegs spalten die US-Bürger.

Washington D.C. – Wenige Monate nach Donald Trumps Amtsantritt zeigen sich die US-Amerikaner unzufrieden mit seinem Umgang mit Russland. Wie Newsweek berichtet, ist die Mehrheit der Amerikaner laut einer Umfrage der Meinung, dass Trump gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin keine harte Haltung einnimmt.

Harvard-Umfrage: 61 Prozent der US-Bürger bemängeln Trump-Putin-Beziehung

Das Harvard CAPS/Harris Institut befragte zwischen dem 26. und 27. März dazu 2.746 registrierte Wähler. 61 Prozent der Amerikaner waren dabei der Meinung, dass Trump gegenüber Putin nicht hart genug vorgeht. Davon waren 44 Prozent Republikaner und 76 Prozent Demokraten. Vor allem in den letzten zwei Monaten gab es mehrere Annäherungsversuche zwischen Trump und Putin, um über ein mögliches Ende im Ukraine-Krieg zu sprechen.

Trump und Putin: Die Geschichte ihrer Beziehung in Bildern

Wandbild Putin Trump Litauen
Einen besseren US-Präsidenten als Donald Trump kann sich Kremlchef Wladimir Putin gar nicht wünschen: So könnte dieses Wandbild in der litauischen Hauptstadt Vilnius interpretiert werden. Bemerkenswert: Es ist eine Aufnahme aus dem Mai 2016, als Trump nicht gar nicht im Amt war. Offenbar schwante den Menschen in Litauen schon damals Böses. © Petras Malukas/AFP
Trump telefoniert mit Putin
Trump hat seit Jahren einen guten Draht zu Putin. Am 28. Januar 2017 telefonierte er im Oval Office des Weißen Hauses zum ersten Mal mit dem russischen Präsidenten. © Mandel Ngan/AFP
Wachsfiguren von Trump und Putin
Schon damals standen sie sich auch in Wachsfigurenkabinetten nahe, so auch in Sofia (Bulgarien). © Valentina Petrova/dpa
G20-Gipfel - Trump trifft Putin
Das erste persönliche und extrem heikle Treffen mit Putin wickelte Trump beim G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 unfallfrei ab. Im Kreml wie im Weißen Haus herrschten anschließend Optimismus und Zufriedenheit.  © Evan Vucci/dpa
G20 Summit - Demonstration
Aktivisten von Oxfam standen dem G20-Gipfel kritisch gegenüber. Mit ihrer Aktion wollten sie auf den Abzweig zwischen mehr sozialer Ungleichheit und weniger Armut hinzuweisen. Sie trugen Masken von Theresa May, Donald Trump, Shinzō Abe, Emmanuel Macron, Angela Merkel, Justin Trudeau, Wladimir Putin, und Jacob Zuma. © Michael Kappeler/dpa
G20-Gipfel - Trump trifft Putin
„Der Fernseh-Trump unterscheidet sich sehr vom realen Menschen,“ sagte Putin nach dem G20-Gipfel in Hamburg vor der Presse über seinen US-Kollegen Donald Trump. © Steffen Kugler/dpa
Apec-Gipfel in Vietnam
Ein zweites Mal trafen sich Trump und Putin am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) im vietnamesischen Da Nang. © dpa
Putin trifft Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam
Beide Präsidenten stimmten damals überein, dass das Verhältnis ihrer Länder nicht gut sei. Putin sah weiter eine tiefe Krise. Russland sei aber bereit, „eine neue Seite aufzuschlagen, vorwärtszugehen, in die Zukunft zu schauen“. © Mikhail Klimentyev
Trump Putin Da Nang
„Wenn wir ein Verhältnis zu Russland hätten, das wäre eine gute Sache“, sagte Trump. Sein persönliches Verhältnis zu Putin sei gleichwohl in sehr gutem Zustand, obwohl man sich nicht gut kenne. © Jorge Silva/AFP
Helsinki-Gipfel
Im Juli 2018 kamen Trump und Putin in Helsinki zu ihrem ersten offiziellen Gipfel zusammen.  © Heikki Saukkomaa/dpa
USA Ausstieg aus INF-Abrüstungsvertrag
Sie begrüßten sich mit einem kurzen, doch kräftigen Händedruck. „Es ist an der Zeit, detailliert über unsere bilateralen Beziehungen zu sprechen und über die schmerzhaften Punkte auf der Welt. Davon gibt es sehr viele“, sagte Putin. Trump betonte: „Die Welt möchte, dass wir miteinander auskommen.“ © Alexander Zemlianichenko/dpa
Helsinki
Während des Gipfeltreffens gingen in Helsinki mehrere Hundert Menschen aus Protest auf die Straßen. Dabei machten sie auf eine Reihe von Missständen aufmerksam.  © Joonas SaloIlta-Sanomat/Imago
Melania Trump
Auch First Lady Melania Trump war in Helsinki mit von der Partie. © Alexei Nikolsky/AFP
Trump und Putin
Trump äußerte sich hinterher zufrieden über sein Treffen mit Putin: „Der Dialog ist sehr gut verlaufen“, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Putin. „Ein produktiver Dialog ist nicht nur gut für die Vereinigten Staaten und Russland, sondern für die Welt.“ © Brendan Smialowski/AFP
Proteste gegen Treffen von Trump und Putin
Derweil protestierten die Menschen auch im fernen Washington, D.C., gegen das Treffen. Unter anderem hielt eine Frau vor dem Weißen Haus ein Schild in die Höhe, auf dem die beiden Präsidenten karikiert waren.  © Andrew Harnik/dpa
100. Jahrestag Waffenstillstand Erster Weltkrieg
Im November 2018 nahmen Trump und Putin an einer Gedenkfeier anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs in Paris teil. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lud damals zum Spitzentreffen ein. © Ludovic Marin/AFP
Erster Weltkrieg - Waffenstillstand 1918
Auch vor Ort waren First Lady Melania Trump (links), die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und Brigitte Macron, die Ehefrau des französischen Präsidenten. © Francois Mori/dpa
Beginn des G20-Gipfels
Kurz danach trafen Trump und Putin beim G20-Gipfel in Buenos Aires erneut aufeinander. © Ralf Hirschberger/dpa
G20-Gipfel in Argentinien
Die Gespräche wurden von der Eskalation zwischen Russland und der Ukraine um einen Seezwischenfall vor der Krim überschattet. Deshalb sagte Trump ein direktes Treffen mit Putin am Rande des Gipfels kurzfristig ab.  © dpa
Japan, Osaka
Im Juni 2019 trafen Trump und Putin beim G20-Treffen im japanischen Osaka zusammen. © Imago
Osaka 2019
Trump wurde dabei von einem Reporter angesprochen, ob er Putin bei ihrem gemeinsamen Treffen auch sagen werde, dass sich der Kremlchef nicht in die US-Wahlen einzumischen habe. Trump beugte sich zu Putin und sagte: „Mische Dich nicht in unsere Wahlen ein“ – ein Lächeln glitt dabei über Trumps Gesicht. Die Aktion war allerdings nicht ganz ernst gemeint. © Brendan Smialowski/AFP
Osaka 2019
Trump nannte das Verhältnis zu Putin „sehr, sehr gut“.  © Brendan Smialowski/AFP
Trump Putin
Am Ende seiner ersten Amtszeit musste sich Trump wegen Machtmissbrauchs und Behinderung der Ermittlungen im Senat verantworten. Hintergrund war die sogenannte Ukraine-Affäre. Viele Menschen in den USA sahen Trump als Verräter – und Putin als Feind. © Olivier Douliery/AFP
Ukrainekrieg - Anti-Kriegsprotest in New York
Im Januar 2025 kam Trump zum zweiten Mal an die Macht. Im Ukraine-Krieg stellte er sich auf die Seite von Putin. Das rief Proteste hervor. Auch am Times Square in New York galt: Trump ist ein Verräter. © Adam Gray/dpa
Trump Putin
Trump sucht dennoch weiter die Nähe zu Putin. Nach offiziellen Angaben haben beide im Februar 2025 ein erstes Mal miteinander telefoniert, seit der US-Präsident wieder im Amt ist. Vor dem zweiten Gespräch am 18. März verkündete Trump: „Ich freue mich sehr auf das Gespräch mit Präsident Putin.“ Auch danach telefonierte er noch mehrmals mit seinem russischen Amtskollegen. © Alexander Nemenow/AFP
Trump und Putin
Am 15. Augsut 2025 kam es zum Gipfel zwischen Trump und Putin in Alaska. Es handelte sich um das erste persönliche Treffen der beiden Staatschefs seit Putins Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022. Das Treffen fand in der Stadt Anchorage statt. Am Ende gab es von beiden Staatschefs nichts Konkretes. © Andrew Caballero-Reynolds/AFP

Erst letzte Woche einigten sich Russland und die Ukraine auf einen Waffenstillstand im Schwarzen Meer. Während die Ukraine dem US-Vorschlag eines 30-tägigen Waffenstillstands zugestimmt hat, weigert sich Russland weiterhin, seine Bedingungen zu erfüllen. Die US-Regierung kündigte zudem an, sich für die Aufhebung von Handelsbeschränkungen für russische Agrarprodukte einzusetzen. Russland ist mit zahlreichen Sanktionen belegt.

Besonders bei dem Thema Sanktionen wünschen sich aber die US-Bürger ein härteres Durchgreifen. Denn Trump hatte in den vergangenen Monaten mehrmals mit zusätzlichen Zöllen und Sanktionen gegen Russland gedroht, derartige Schritte jedoch weitgehend vermieden. Laut der Harvard CAPS/Harris-Umfrage sind 44 Prozent der Amerikaner unzufrieden mit Trumps Verhandlungserfolgen bei der Beendigung des Krieges zwischen der Ukraine und Russland.

Nach Eklat im Weißen Haus: Viele US-Bürger glauben, Trump lässt Ukraine im Stich

Rund 47 Prozent glauben außerdem, dass Trump und seine Regierung die Ukraine zugunsten Russlands im Stich lassen würden. Auch der Umgang von Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wird von den befragten Wählern differenziert bewertet. 34 Prozent gaben an, Trump sei auch zu Selenskyj nicht hart genug. 35 Prozent dagegen halten ihn für zu hart.

Kein Wunder, schließlich war es bei einem Besuch Selenskyjs in Washington Anfang März zu einem Eklat gekommen. Trump und sein Vize J.D. Vance überzogen Selenskyj im Oval Office mit schweren Vorwürfen und warfen ihm unter anderem mangelnde Dankbarkeit vor.

Trump selbst sieht sein Verhalten gegenüber Putin als hart genug: „Ich glaube, ich bin sehr hart gegenüber Russland. Härter als irgendjemand zuvor, wenn man darüber nachdenkt. Ich bin derjenige, der Sanktionen gegen Russland verhängt hat“, sagte Trump. „Ich bin derjenige, der Russland mit Speeren attackiert hat. Ich bin sehr hart gewesen“, zitiert in der Sender Fox News.

Erstmals seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs: Russischer Unterhändler könnte in die USA reisen

Bei den Verhandlungen zum Ende des Ukraine-Kriegs soll diese Woche noch ein wichtiger russischer Unterhändler zu Gesprächen in die USA reisen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Mittwoch (2. April) zu Journalisten, ein Besuch von Unterhändler Kirill Dmitrijew in der US-Hauptstadt Washington sei „möglich“. Weiter hieß es: „Wir reden weiter mit den Amerikanern.“ Zuvor hatten US-Medien berichtet, geplant sei ein Treffen von Dmitrijew mit dem Russland-Sondergesandten von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff.

Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin (rechts) mit US-Präsident Donald Trump im Jahr 2018. Am 18. März 2025 sprachen die beiden Staatschefs über den Ukraine-Krieg.

Es wäre die erste Reise eines hochrangigen russischen Vertreters in die USA seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022. Der US-Nachrichtensender CNN berichtete, die US-Regierung habe gegen Dmitrijew verhängte Sanktionen vorübergehend ausgesetzt, um dessen Einreise zu ermöglichen.

Die Führung in Moskau hofft auf eine Verbesserung der Beziehungen zu den USA unter Präsident Trump - und auf eine Aufhebung der gegen Russland verhängten Sanktionen. Die Ukraine und die Europäer dagegen befürchten, dass die USA eine für Russland vorteilhafte Waffenruhe durchdrücken könnten (bg/dpa).

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