US-Präsident Trump behauptet: Der Streit mit dem ukrainischen Regierungschef Selenskyj im Weißen Haus war inszeniert.
Washington, D.C. – Nach eigenen Angaben hat US-Präsident Donald Trump den Streit im Weißen Haus mit dem ukrainischen Regierungschef Wolodymyr Selenskyj inszeniert. Das berichtete die ukrainische Online-Zeitung Ukrainska Pravda unter Berufung auf ein Gespräch zwischen Trump und der Presse.
Der vermeintliche Konflikt sei Teil einer Strategie gewesen, politischen Druck auf die Ukraine auszuüben. Laut Ukrainska Pravda sagte Trump gegenüber den Medien: „Wir mussten die Ukraine dazu bringen, das Richtige zu tun, und das war keine einfache Situation. Sie haben einen kleinen Einblick ins Oval Office bekommen, aber ich denke, sie handeln gerade richtig, und wir versuchen, ein Friedensabkommen zu erreichen. Wir wollen einen Waffenstillstand und anschließend ein Friedensabkommen.“ Der Republikaner zeigte sich von seinen Entscheidungen überzeugt. Er rechtfertigte seine Friedensbemühungen mit dem Verweis, dass im Ukraine-Krieg viele Menschen sterben.
Trump und Putin: Die Geschichte ihrer Beziehung in Bildern Einen besseren US-Präsidenten als Donald Trump kann sich Kremlchef Wladimir Putin gar nicht wünschen: So könnte dieses Wandbild in der litauischen Hauptstadt Vilnius interpretiert werden. Bemerkenswert: Es ist eine Aufnahme aus dem Mai 2016, als Trump nicht gar nicht im Amt war. Offenbar schwante den Menschen in Litauen schon damals Böses. © Petras Malukas/AFP Trump hat seit Jahren einen guten Draht zu Putin. Am 28. Januar 2017 telefonierte er im Oval Office des Weißen Hauses zum ersten Mal mit dem russischen Präsidenten. © Mandel Ngan/AFP Schon damals standen sie sich auch in Wachsfigurenkabinetten nahe, so auch in Sofia (Bulgarien). © Valentina Petrova/dpa Das erste persönliche und extrem heikle Treffen mit Putin wickelte Trump beim G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 unfallfrei ab. Im Kreml wie im Weißen Haus herrschten anschließend Optimismus und Zufriedenheit. © Evan Vucci/dpa G20 Summit - Demonstration Aktivisten von Oxfam standen dem G20-Gipfel kritisch gegenüber. Mit ihrer Aktion wollten sie auf den Abzweig zwischen mehr sozialer Ungleichheit und weniger Armut hinzuweisen. Sie trugen Masken von Theresa May, Donald Trump, Shinzō Abe, Emmanuel Macron, Angela Merkel, Justin Trudeau, Wladimir Putin, und Jacob Zuma. © Michael Kappeler/dpa G20-Gipfel - Trump trifft Putin „Der Fernseh-Trump unterscheidet sich sehr vom realen Menschen,“ sagte Putin nach dem G20-Gipfel in Hamburg vor der Presse über seinen US-Kollegen Donald Trump. © Steffen Kugler/dpa Apec-Gipfel in Vietnam Ein zweites Mal trafen sich Trump und Putin am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) im vietnamesischen Da Nang. © dpa Putin trifft Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam Beide Präsidenten stimmten damals überein, dass das Verhältnis ihrer Länder nicht gut sei. Putin sah weiter eine tiefe Krise. Russland sei aber bereit, „eine neue Seite aufzuschlagen, vorwärtszugehen, in die Zukunft zu schauen“. © Mikhail Klimentyev Trump Putin Da Nang „Wenn wir ein Verhältnis zu Russland hätten, das wäre eine gute Sache“, sagte Trump. Sein persönliches Verhältnis zu Putin sei gleichwohl in sehr gutem Zustand, obwohl man sich nicht gut kenne. © Jorge Silva/AFP Helsinki-Gipfel Im Juli 2018 kamen Trump und Putin in Helsinki zu ihrem ersten offiziellen Gipfel zusammen. © Heikki Saukkomaa/dpa USA Ausstieg aus INF-Abrüstungsvertrag Sie begrüßten sich mit einem kurzen, doch kräftigen Händedruck. „Es ist an der Zeit, detailliert über unsere bilateralen Beziehungen zu sprechen und über die schmerzhaften Punkte auf der Welt. Davon gibt es sehr viele“, sagte Putin. Trump betonte: „Die Welt möchte, dass wir miteinander auskommen.“ © Alexander Zemlianichenko/dpa Helsinki Während des Gipfeltreffens gingen in Helsinki mehrere Hundert Menschen aus Protest auf die Straßen. Dabei machten sie auf eine Reihe von Missständen aufmerksam. © Joonas SaloIlta-Sanomat/Imago Melania Trump Auch First Lady Melania Trump war in Helsinki mit von der Partie. © Alexei Nikolsky/AFP Trump und Putin Trump äußerte sich hinterher zufrieden über sein Treffen mit Putin: „Der Dialog ist sehr gut verlaufen“, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Putin. „Ein produktiver Dialog ist nicht nur gut für die Vereinigten Staaten und Russland, sondern für die Welt.“ © Brendan Smialowski/AFP Proteste gegen Treffen von Trump und Putin Derweil protestierten die Menschen auch im fernen Washington, D.C., gegen das Treffen. Unter anderem hielt eine Frau vor dem Weißen Haus ein Schild in die Höhe, auf dem die beiden Präsidenten karikiert waren. © Andrew Harnik/dpa 100. Jahrestag Waffenstillstand Erster Weltkrieg Im November 2018 nahmen Trump und Putin an einer Gedenkfeier anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs in Paris teil. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lud damals zum Spitzentreffen ein. © Ludovic Marin/AFP Erster Weltkrieg - Waffenstillstand 1918 Auch vor Ort waren First Lady Melania Trump (links), die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und Brigitte Macron, die Ehefrau des französischen Präsidenten. © Francois Mori/dpa Beginn des G20-Gipfels Kurz danach trafen Trump und Putin beim G20-Gipfel in Buenos Aires erneut aufeinander. © Ralf Hirschberger/dpa G20-Gipfel in Argentinien Die Gespräche wurden von der Eskalation zwischen Russland und der Ukraine um einen Seezwischenfall vor der Krim überschattet. Deshalb sagte Trump ein direktes Treffen mit Putin am Rande des Gipfels kurzfristig ab. © dpa Japan, Osaka Im Juni 2019 trafen Trump und Putin beim G20-Treffen im japanischen Osaka zusammen. © Imago Osaka 2019 Trump wurde dabei von einem Reporter angesprochen, ob er Putin bei ihrem gemeinsamen Treffen auch sagen werde, dass sich der Kremlchef nicht in die US-Wahlen einzumischen habe. Trump beugte sich zu Putin und sagte: „Mische Dich nicht in unsere Wahlen ein“ – ein Lächeln glitt dabei über Trumps Gesicht. Die Aktion war allerdings nicht ganz ernst gemeint. © Brendan Smialowski/AFP Osaka 2019 Trump nannte das Verhältnis zu Putin „sehr, sehr gut“. © Brendan Smialowski/AFP Trump Putin Am Ende seiner ersten Amtszeit musste sich Trump wegen Machtmissbrauchs und Behinderung der Ermittlungen im Senat verantworten. Hintergrund war die sogenannte Ukraine-Affäre. Viele Menschen in den USA sahen Trump als Verräter – und Putin als Feind. © Olivier Douliery/AFP Ukrainekrieg - Anti-Kriegsprotest in New York Im Januar 2025 kam Trump zum zweiten Mal an die Macht. Im Ukraine-Krieg stellte er sich auf die Seite von Putin. Das rief Proteste hervor. Auch am Times Square in New York galt: Trump ist ein Verräter. © Adam Gray/dpa Trump Putin Trump sucht dennoch weiter die Nähe zu Putin. Nach offiziellen Angaben haben beide im Februar 2025 ein erstes Mal miteinander telefoniert, seit der US-Präsident wieder im Amt ist. Vor dem zweiten Gespräch am 18. März verkündete Trump: „Ich freue mich sehr auf das Gespräch mit Präsident Putin.“ Auch danach telefonierte er noch mehrmals mit seinem russischen Amtskollegen. © Alexander Nemenow/AFP Trump und Putin Am 15. Augsut 2025 kam es zum Gipfel zwischen Trump und Putin in Alaska. Es handelte sich um das erste persönliche Treffen der beiden Staatschefs seit Putins Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022. Das Treffen fand in der Stadt Anchorage statt. Am Ende gab es von beiden Staatschefs nichts Konkretes. © Andrew Caballero-Reynolds/AFP Fachleute widersprechen Trumps Behauptungen über gestoppte Informationslieferungen Zudem sagte Trump, der zwischenzeitliche Waffenstopp und das Aussetzen von Geheimdienstinformationen an das von Russland angegriffene Land habe keine Konsequenzen für die ukrainische Armee gehabt. Auf eine Nachfrage antwortete Trump: „Nein, überhaupt nicht – ganz im Gegenteil.“
Zahlreiche Sicherheitsexperten und Militäranalysten widersprechen Trumps Behauptungen. Wegen fehlender US-Geheimdienstinformationen hätte sich die Ukraine unter anderem deutlich schlechter gegen russische Luftangriffe verteidigen können. Beispielsweise seien aus diesem Grund die Patriot-Batterien auf ukrainischer Seite verstummt, berichtete das ZDF . Dadurch sei die Ukraine praktisch schutzlos gegen ballistische Raketen Russlands gewesen.
US-Präsident Donald Trump steht in der Präsidentenloge, während er das „John F. Kennedy Center for the Performing Arts“ besichtigt.
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Ukraine muss sich in Kursk zurückziehen Ein starkes Indiz für die Auswirkungen der fehlenden Geheimdienstinformationen sind die enormen Gebietsverluste der ukrainischen Streitkräfte in der westrussischen Grenzregion Kursk . Als die Truppen von Selenskyj keine Daten erhielten, verkündete der ukrainische General Oleksandr Syrskyj einen Teilrückzug seiner Soldatinnen und Soldaten.
Am heutigen Dienstag (18. März) will Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über einen Waffenstillstand in der Ukraine telefonieren . (Jan-Frederik Wendt )
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