Aktuelle Lage im Nahen Osten

Geheimdienstler schildern noch blutigere Hamas-Pläne für Israel – Greta Thunberg liefert neuen Eklat

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  • Florian Naumann
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Im Israel-Krieg scheint ein Geisel-Deal möglich. Geheimdienstler enthüllen erschreckende Pläne der Hamas. Die aktuellen News zum Gaza-Krieg im Ticker.

Update vom 12. November, 22.28 Uhr: Die Terrorgruppe Hamas hatte für den 7. Oktober womöglich noch weitaus drastischere Pläne, als das ohnehin grauenerregende Massaker mit mehr als 1.000 Toten im Süden Israels. Das berichtet die Washington Post unter Berufung auf Angaben aus Sicherheitskreisen aus dem Nahen Osten.

Intendiert gewesen sei ein „Schlag historischen Ausmaßes“, heißt es. Einige der Terroristen hätten genug Essen, Munition und Ausrüstung für eine mehrtägige Attacke bei sich gehabt. Eine Einheit habe Informationen und Karten bei sich getragen, die einen Angriff bis zum Westjordanland nahelegten, schreibt das Blatt. Diese Information stamme von zwei hochrangigen Geheimdienst-Mitarbeitern aus dem Nahen Osten und einem früheren US-Beamten, die allerdings unter der Maßgabe der Anonymität gesprochen hätten.

Greta Thunberg liefert nächsten Eklat im Israel-Krieg: Klimaschützerin ergreift wieder für Palästina Partei

Update vom 12. November, 22.20 Uhr: Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat einmal mehr bei einer Klimademonstration für die Palästinenser Partei ergriffen. Mit einem traditionellen schwarz-weißen Palästinensertuch um den Hals sagte sie bei einer per Livestream übertragenen Kundgebung in Amsterdam, die Klimaschutzbewegung habe die Pflicht, „auf die Stimmen jener zu hören, die unterdrückt sind und die für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen“.

Thunberg gab daraufhin das Mikrofon an eine Frau weiter, die ebenfalls ein Palästinensertuch trug und behauptete, Israel begehe „in meinem Land einen Völkermord“. Israel greife gezielt Krankenhäuser und Zivilisten an, sagte die Frau. Viele Teilnehmer reagierten empört auf die Anschuldigungen. Ein Mann sprang auf die Bühne und rief ins Mikrofon: „Ich bin für eine Klimademonstration hierher gekommen, nicht, um politische Ansichten zu hören.“ Thunberg rief die Teilnehmer daraufhin auf, Ruhe zu bewahren und skandierte mehrfach: „No climate justice on occupied land.“ („Auf besetztem Land gibt es keine Klimagerechtigkeit.“)

Greta Thunberg mit Palästinensertuch in Amsterdam.

Update vom 12. November, 18.30 Uhr: Im Gazastreifen sind nach Angaben von UN-Generalsekretär Antonio Guterres bislang 101 Mitarbeiter der Vereinten Nationen ums Leben gekommen. Guterres bekräftigte zudem im US-Sender CNN, dass die barbarischen Angriffe der Hamas keine Kollektivstrafe für die palästinensische Bevölkerung seitens Israel rechtfertigten. „Man kann die schrecklichen Dinge, die die Hamas getan hat, nicht als Grund für eine kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes nutzen.“

Plötzlich Geisel-Deal für Israel greifbar? Netanjahu macht Andeutung im TV

Update vom 12. November, 17.10 Uhr: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat im US-Fernsehen einen möglichen Deal mit der Hamas über einen Geiselaustausch angedeutet. Eine solche Übereinkunft „könnte“ es geben, sagte er dem Sender NBC. Weitere Angaben wollte Netanjahu unter Verweis auf Verhandlungen nicht machen: „Ich denke, je weniger ich darüber sage, desto mehr erhöhe ich die Chancen, dass dieser Fall eintritt.“ Die Hamas hingegen behauptet gegenüber Reuters, alle Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln abzubrechen. 

Netanjahu erklärte zugleich, erst der Bodeneinsatz von Israels Armee in Gaza haben die Chancen auf eine Verständigung erhöht. Er werde eine Einigung verkünden, sobald sie zustande gekommen sei. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte unterdessen dem Sender ABC, es liefen Verhandlungen, an denen Katar beteiligt und die US-Regierung aktiv eingebunden sei. NBC und andere US-Medien berichteten unter Berufung auf Regierungskreise, die Hamas könne etwa 80 Frauen und Kinder freilassen – im Gegenzug für palästinensische Frauen und Teenager, die in Israel in Gewahrsam seien.

Bei der verheerenden Attacke der Hamas und anderer Gruppierungen auf Israel Anfang Oktober waren auch mehr als 200 Menschen gewaltsam verschleppt worden. Nur einzelne wurden bislang freigelassen. Nach Angaben Israels hält die Hamas weiter 239 Menschen als Geiseln, darunter auch Frauen, Kinder und Ältere.

Treibstoff für Krankenhaus im Gazastreifen: Netanjahu zeigt sich gesprächsbereit

Update vom 12. November, 15.10 Uhr: Israel hat laut Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angeboten, dem Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt Treibstoff zu liefern. Die radikal-islamische Hamas habe das abgelehnt, sagte Netanjahu dem US-Sender NBC. Details nannte Netanjahu nicht. Am Samstag haben die palästinensischen Gesundheitsbehörden erklärt, das Al-Schifa-Krankenhaus, das größte im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen, habe seinen Betrieb einstellen müssen, weil der Treibstoff für die Stromgeneratoren ausgegangen sei.

Evakuierungen aus dem Gazastreifen: Grenzübergang Rafah im Israel-Krieg geöffnet

Update vom 12. November, 13.59 Uhr: Der Grenzübergang Rafah ist wieder für Evakuierungen offen. Die ersten Ausländer hätten so den Gazastreifen verlassen und befänden sich auf Ägyptens Territorium, hieß es aus ägyptischen Sicherheitskreisen.

Auch mehrere verletzte Palästinenser hätten den Gazastreifen über diesen Weg verlassen und würden in Ägypten medizinisch behandelt. Vor zwei Tagen waren die Ausreisen über Rafah im Israel-Krieg ausgesetzt worden, nachdem es beim Transport verletzter Palästinenser zu Problemen gekommen war.

Angriff der Hisbollah? Panzerabwehrrakete aus dem Libanon trifft Ziele im Israel-Krieg

Update vom 12. November, 13.06 Uhr: Die israelische Armee meldet im Gaza-Krieg jetzt einen Angriff aus dem Libanon. Mehrere Zivilisten seien bei der Attacke verletzt worden. Wie viele Menschen betroffen sind und welche Gruppierung im Libanon für den Angriff verantwortlich war, blieb vorerst unklar. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben aus dem Israel-Krieg zunächst nicht.

Hisbollah-Mitglieder bei einer Militärübung im Libanon (Archivbild vom Mai 2023)

Medienberichten zufolge traf eine Panzerabwehrrakete mehrere Fahrzeuge. Im Internet kursierende Videos zu dem Vorfall zeigten Autos in Flammen. Seit Beginn des Kriegs in Gaza kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen mit der libanesischen islamistischen Hisbollah-Miliz. Auf beiden Seiten gab es bereits Todesopfer.

Hisbollah will 500-Kilo-Bomben gegen Israel eingesetzt haben – und Angriffe verstärken

Update vom 12. November, 11.48 Uhr: Der Hisbollah-Chef spricht jetzt von verstärkten Angriffen auf Israel – mit neuen Waffen.
Laut ihrem Anführer Hassan Nasrallah soll die islamistische Miliz erstmals Kampfdrohnen und „Burkan-Raketen“ mit einer Bombenlast von 300 bis 500 Kilogramm eingesetzt und Überwachungsdrohnen weit in den Norden Israels gelenkt haben.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant warnte – ebenso wie Premier Benjamin Netanjahu – die Hisbollah unterdessen davor, einen Krieg gegen Israel zu beginnen. „Was wir in Gaza tun, können wir auch in Beirut tun“, sagte er nach Angaben seines Büros. Seit Beginn des Israel-Kriegs mehren sich die militärischen Konfrontationen an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

WHO verliert im Israel-Krieg Kontakt zum Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen

Update vom 12. November, 10.08 Uhr: Das Al-Schifa-Krankenhaus ist der wichtigste Klinikkomplex im Gazastreifen. Israel wirft der Hamas vor, das Krankenhaus als Kommando- und Kontrollzentrum zu missbrauchen. Nun hat die WHO nach eigenen Angaben den Kontakt zu den Klinikmitarbeitern verloren.

„Da immer wieder erschreckende Berichte über wiederholte Angriffe auf das Krankenhaus auftauchen, gehen wir davon aus, dass sich unsere Kontakte den Zehntausenden Vertriebenen angeschlossen haben und aus der Gegend fliehen“, teilte das WHO-Regionalbüro am Morgen mit.

Die WHO mache sich „große Sorgen um die Sicherheit des medizinischen Personals, Hunderter kranker und verletzter Patienten“. Darunter seien auch Säuglinge, die lebenserhaltende Maßnahmen benötigten.

Netanjahu droht im Israel-Krieg der Hisbollah im Libanon

Update vom 12. November, 9.13 Uhr: Netanjahu droht der Hisbollah: „Macht nicht den Fehler, in den Krieg einzusteigen. Das wäre der Fehler eures Lebens“, sagte Israels Ministerpräsident gestern Abend an die Schiitenmiliz gerichtet. „Euer Einstieg in den Krieg wird das Schicksal des Libanons besiegeln.“ Die Hisbollah in Israels Nachbarland Libanon wird hauptsächlich vom Iran finanziert.

Nach Beschuss der Golanhöhen: Israel greift Ziele in Syrien an

Update vom 12. November, 7.36 Uhr: Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober wächst die Angst vor einer Ausweitung des Kriegs in der Region. Nun hat Israel Ziele im benachbarten Syrien angegriffen – als Reaktion auf den Beschuss der annektierten Golanhöhen. Die Luftwaffe habe dabei „terroristische Infrastruktur“ ins Visier genommen, teilte die Armee am Morgen mit. Ihr zufolge waren gestern zwei von Syrien aus abgefeuerte Geschosse in unbewohnten Gebieten auf den Golanhöhen eingeschlagen.

Al-Schifa-Krankenhaus laut einem Mitarbeiter „totales Kriegsgebiet“

Update vom 12. November, 6.34 Uhr: Ahmed al-Mokhallalati, ein leitender plastischer Chirurg im Al-Schifa Krankenhaus im Gazastreifen, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, die Bombardierung im Umfeld des Krankenhauses dauere seit mehr als 24 Stunden an: „Es ist ein totales Kriegsgebiet. Es herrscht eine völlig unheimliche Atmosphäre hier im Krankenhaus.“ Die meisten Mitarbeiter und Flüchtlinge hätten das Krankenhaus verlassen. 500 Patienten seien geblieben.

Hamas verliert im Israel-Krieg Kontrolle über nördlichen Gaza-Streifen

Update vom 11. November, 22.01 Uhr: Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach israelischer Darstellung die Kontrolle über den nördlichen Teil des Gazastreifens verloren. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Samstagabend, Hamas-Kämpfer hätten „keinen sicheren Ort mehr, um sich zu verstecken“. Netanjahu sagte zu den jüngsten Entwicklungen im Israel-Krieg, dass die Streitkräfte die Einkreisung von Gaza-Stadt abgeschlossen hätten. Derzeit soll es in der Nähe des Al-Shifa-Krankenhauses im Gazastreifen zu weiteren Kämpfen kommen.

Netanjahu fügte hinzu, dass Israel inzwischen „Tausende“ Hamas-Kämpfer getötet habe, darunter auch diejenigen, die an dem Angriff der Hamas am 7. Oktober auf Israel beteiligt waren. Der israelische Ministerpräsident sagte bezüglich der weiteren Entwicklungen im Israel-Krieg, dass Israel die militärische Kontrolle über Gaza behalten werde, ähnlich wie seine militärische Kontrolle über das Westjordanland. Derweil betonte Israels Ministerpräsident, dass die Rettung der Geiseln und die „Ausrottung der Hamas“ oberste Priorität hätten.

Demonstrationen in Tel Aviv wegen Gaza-Krieg: Menschen in Israel für Waffenruhe

Update vom 11. November, 21.10 Uhr: Tausende Menschen haben am Samstagabend in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv und anderen Städten für die Freilassung von 239 Geiseln demonstriert, die im Israel-Krieg im Gazastreifen festgehalten werden. Sie hielten Schilder in die Höhe, auf denen unter anderem stand: „Israelis für eine Waffenruhe“, „Im Krieg gibt es keine Sieger“ und „Es gibt keine militärische Lösung“.

Auch in anderen Städten wie Jerusalem, Caesarea, Beerscheva, Haifa und Eilat kam es zu Demonstrationen. Dabei wurde auch den Opfern des Massakers am 7. Oktober gedacht. In Haifa forderten Demonstranten nach Medienberichten den Rücktritt des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und seiner Regierung, weil sie die Hamas-Attacke nicht verhinderten.

Entwicklung im Israel-Krieg: Militär will bei Evakuierung von Babys in Gaza helfen

Update vom 11. November, 20.20 Uhr: Im Israel-Krieg wird das israelische Militär am Sonntag bei der Evakuierung von Babys helfen, die im Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza gefangen sind. Das kündigte laut Reuters Konteradmiral Daniel Hagari, Chefsprecher des israelischen Militärs, am Samstag an.

„Das Personal des Shifa-Krankenhauses hat darum gebeten, dass wir morgen den Babys in der Kinderabteilung helfen, in ein sichereres Krankenhaus zu gelangen. Wir werden die nötige Hilfe leisten“, sagte Hagari auf einer Pressekonferenz.

Berichte über Panzer in Gaza: Im Israel-Krieg rückt wohl das Militär vor

Update vom 11. November, 19.40 Uhr: Israelische Panzer sind nach Augenzeugenberichten auf zentralen Straßen der Stadt Gaza im Einsatz. Der Palästinensische Rote Halbmond berichtete am Samstag, Panzer seien in etwa 20 Meter Entfernung vom Al-Kuds-Krankenhaus in der Stadt Gaza. Zudem soll es im Israel-Krieg zu heftigen Beschüssen kommen. Wie es weiter heißt, seien derzeit Tausende Flüchtlinge in größter Angst. Derzeit sollen im Gazastreifen nur noch sieben Krankenhäuser einsatzfähig sein.

Anfang der Woche hatte die israelische Armee erklärt, Bodentruppen seien „tief“ in die Stadt Gaza vorgedrungen. Israel bekräftigte seither mehrmals Aufrufe an Zivilisten in der Stadt Gaza, in den Süden des Gazastreifens zu fliehen. Israel wirft der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas vor, sie missbrauche Zivilisten gezielt als menschliche Schutzschilde. Die Berichte aus dem Krieg in Israel lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Versorgung im Gazastreifen wegen Israel-Krieg gefährdet – Betroffener berichtet von Lieferengpässen

Update vom 11. November, 19.22 Uhr: Wie der britische Guardian berichtet, ist die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter angespannt. „Hier mangelt es an allem, was man braucht. Entweder gibt es kein Wasser oder es ist sehr knapp und nicht sauber“, sagte ein älterer Mitarbeiter vom Khan Younis Training Center gegenüber UNRWA zur Situation im Israel-Krieg, der UN-Agentur für palästinensische Flüchtlinge. „Einen Laib Brot zu besorgen gehört der Vergangenheit an.“

Neue Waffen im Israel-Krieg: Hisbollah aus dem Libanon erhöht Druck an Grenze

Update vom 11. November, 18.54 Uhr: Der Anführer der libanesischen militanten Hisbollah-Gruppe sagte wegen des Gaza-Kriegs in Richtung Israel, seine Kämpfer hätten im Israel-Krieg neue Waffen eingesetzt, darunter eine Rakete mit einem schweren Sprengkopf. Er fügte hinzu, dass die Kämpfer die angespannte Grenze weiterhin nutzen würden, um Druck auf Israel auszuüben.

Sayyed Hassan Nasrallah kritisierte auch die Vereinigten Staaten wegen des Krieges zwischen Israel und der Hamas und sagte, es sei das einzige Land, das Israels groß angelegte Offensive im Gazastreifen stoppen könne

Lage in Krankenhäusern im Gazastreifen angespannt: Versorgung im Israel-Krieg nicht mehr gewährleistet

Erstmeldung vom 11. November, 18.39 Uhr: Tel Aviv – Fünf Wochen nach dem Angriff der Hamas auf Israel und dem Ausbruch des Israel-Kriegs bleibt die Lage im Nahen Osten weiter angespannt. Besonders dramatisch soll weiterhin die Situation in den Krankenhäusern im Gazastreifen sein. Zuletzt stand der Gaza-Krieg auch im Mittelpunkt eines Sondergipfels arabischer und anderer islamischer Staaten in Saudi-Arabien.

Neue Entwicklungen im Israel-Krieg: Militär tötet erneut Hamas-Kommandeur im Gazastreifen

Das Militär aus Israel berichtete am Samstag, dass Truppen und Luftwaffeneinheiten Ahmed Siam, einen Kompaniechef der Naser Radwan Company der Hamas, eliminiert hätten. Radwan soll dafür verantwortlich sein, dass schätzungsweise 1000 Zivilisten im Gazastreifen im Rantisi-Krankenhaus festgehalten wurden. „Ahmed Siam wurde getötet, als er sich in der ‚al Buraq‘-Schule versteckte, wo sich auch weitere Terroristen unter diesem Kommando versteckten und getötet wurden“, hieß es in einer Erklärung der IDF zum jüngsten Einsatz im Gaza-Krieg.

Derweil hat Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah vom Sondergipfel arabischer und islamischer Staaten zum Gaza-Krieg mehr Unterstützung für die Menschen im Gazastreifen gefordert. „Können nicht 57 arabische und muslimische Länder den Grenzübergang Rafah öffnen?“, sagte Nasrallah bei einer Rede am Samstag in Beirut unter Hinweis auf den Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Die Palästinenser hofften auf mehr Hilfslieferungen und den Transport von Verwundeten.

Israel-Krieg: Schlechte Aussichten für Weihnachten wegen Lage im Gazastreifen

Über einen Monat nach dem Ausbruch des Kriegs in Israel wird inzwischen bekannt, dass wegen des Gaza-Kriegs Weihnachten und Advent im Heiligen Land in diesem Jahr nur auf sehr schlichte Weise begangen werden. Die Oberhäupter der verschiedenen Kirchen in Jerusalem legten dies in einem gemeinsamen Brief fest. Das legten die Oberhäupter der verschiedenen Kirchen in Jerusalem fest.

Normalerweise gebe es neben Gottesdiensten in der Vorweihnachtszeit auch „viele öffentliche Feierlichkeiten, eine großräumige Zurschaustellung hell erleuchteter und teurer Dekorationen, um unsere Freude über das kommende Weihnachtsfest auszudrücken“, hieß es in dem Brief. Wegen des Kriegs im Gazastreifen seien es allerdings keine normalen Zeiten. „Seit Beginn des Krieges herrscht eine Atmosphäre der Trauer und des Schmerzes.“ Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MsF) hat ihren Appell für eine Waffenruhe im Gazastreifen erneuert. Angesichts weiterer Attacken auf das Schifa-Krankenhaus und andere Gesundheitseinrichtungen sei das die einzige Möglichkeit, Patienten und Personal zu retten, teilte die Organisation am Samstag in Genf mit.

Kritik an Gaza-Krieg: Ägypten gegen „Umsiedelung“ von Palästinenser aus Gazastreifen

Zuletzt hatte Israel für die Einsätze im Gaza-Krieg internationale Kritik geerntet. Nicht nur aus der arabischen Welt wurden die ausgedehnten Bodeneinsätze im Gazastreifen kritisiert. Während die Regierung in Israel entsprechende Anschuldigungen zurückweist, kamen zuletzt immer wieder Berichte über eine mögliche „Umsiedelung der Palästinenser“ auf. Ägypten hat seinen Widerstand gegen eine Vertreibung der Palästinenser in andere Länder bekräftigt.

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi sagte am Samstag zum Auftakt des arabisch-islamischen Sondergipfels in Riad, alles, was auf „die Zwangsumsiedlung von Palästinensern“ zu Orten „außerhalb ihres Landes“ abziele, müsse gestoppt werden. (mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Israel Fuguemann / SOPA Images

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