Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Ukraine-Gipfel der EU: „Group of Five“ bekräftigt Unterstützung für Kiew
Alle Autoren
schließen
Nail Akkoyun
Paula Völkner
Felix Busjaeger
Simon Schröder
Franziska Schwarz
Lisa Mahnke
Nach dem Ukraine-Gipfel in London berät Europa weiter. Man wolle Kiew weiter unterstützen. Die Entwicklungen im News-Ticker.
Update, 22.00 Uhr: Nach der Blockade-Ankündigung von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban zu möglichen Ukraine-Hilfen hält EU-Ratspräsident António Costa an langfristigen Sicherheitsgarantien für Kiew fest. „Die EU sollte sich auch darauf vorbereiten, sich an Diskussionen zu beteiligen, um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen“, schreibt Costa in einem Brief an Orban, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Darüber hinaus werden wir zur Gewährleistung starker Sicherheitsgarantien für die Ukraine beitragen müssen, damit der Frieden Bestand hat.“ Er gehe davon aus, dass sich die 27 EU-Staaten entsprechend abstimmen könnten.
Ungarns Ministerpräsident hatte am Samstag angekündigt, neue Unterstützungsbemühungen für die Ukraine blockieren zu wollen. In einem Brief an Costa schrieb Orban, er könne einer gemeinsamen Erklärung der EU-Staats- und Regierungschefs bei einem Sondergipfel am Donnerstag nicht zustimmen. Es gebe „strategische Unterschiede in unserem Ansatz gegenüber der Ukraine, die nicht durch Entwürfe oder Kommunikation überbrückt werden können“. Die EU solle dem Beispiel der USA folgen und direkte Gespräche mit Russland über einen Waffenstillstand und eine Einigung in der Ukraine führen.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Update, 19.10 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat mit seinen Amtskollegen aus vier großen Nato-Staaten in Europa die weitere politische und militärische Hilfe für die Ukraine bekräftigt. Das ist das Ergebnis eines kurzfristig einberufenen virtuellen Treffen der Fünfergruppe („Group of Five“), der auch Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen angehören. „Alle sind sich einig, dass diese sich auf die fortgesetzte und breite Unterstützung der Group of Five verlassen kann“, teilte das deutsche Verteidigungsministerium nach dem Treffen mit.
Das nächste Treffen der Fünfergruppe im Format der Verteidigungsminister in Präsenz ist für den 12. März in Paris geplant. Die Treffen im Fünfer-Format wurden nach dem Wahlsieg Trumps eingerichtet. Ziel ist eine Stärkung der europäischen Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft.
Ukraine-Friedensplan: Starmer berichtet von „Unterstützung“
Update, 17.21 Uhr: Die Beratungen über einen europäischen Friedensplan für eine Waffenruhe in der Ukraine dauern der britischen Regierung zufolge an. „Eine Reihe von Ländern und Verbündeten hat ihre Unterstützung zugesagt“, sagte Premierminister Keir Starmer am Montag im Parlament. Details der bisherigen Gespräche nannte er nicht. Welche Staaten außer Großbritannien und Frankreich an den Beratungen teilnehmen, ist noch unklar.
Auf dem Ukraine-Gipfel am Sonntag hatten westliche Staats- und Regierungschefs in London beschlossen, dass eine Staatengruppe angeführt von Großbritannien und Frankreich mit der Ukraine an einem Friedensplan arbeiten solle, der dann mit den USA erörtert und bestenfalls umgesetzt werden solle. Das sei die „klare Strategie“, sagte Starmer.
Frankreich und Großbritannien prüfen Ukraine-Friedensplan: „Eine Reihe von Optionen auf dem Tisch“
Update, 17.04 Uhr: Nach dem Ukraine-Gipfel am Sonntag prüfen Großbritannien, Frankreich und weitere Staaten derzeit wohl verschiedene Pläne, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Ein Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer erklärte auf Nachfrage vor der Presse: „Es liegen eindeutig eine Reihe von Optionen auf dem Tisch.“ Er fügte laut Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hinzu: „Ich werde mich aber nicht auf einen laufenden Kommentar zu den Optionen einlassen.“
Ukraine-Gipfel am Donnerstag: Bundesregierung lässt Frage nach Friedenstruppen offen
Update, 15.58 Uhr: Nach dem Ukraine-Gipfel am Sonntag steht am Donnerstag bereits das nächste Treffen an. Bei dem EU-Sondertreffen in Brüssel, zu dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eingeladen ist, soll es unter anderem um den drastischen Kurswechsel der USA in der Ukraine-Politik und einen Plan für die Wiederaufrüstung Europas gehen. Deutschland wird bei dem Gipfel vom scheidenden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vertreten.
Vorab lässt die Bundesregierung die Frage nach einer möglichen Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine nach wie vor offen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit betonte am Montag laut AFP-Bericht, dass eine Entsendung „hohe Anforderungen“ stellen würde. Vor einem derartigen Einsatz müsste sorgfältig geprüft werden: „Ist das der richtige Weg, und hat man die Mittel und die Wege, um dort an dieser Stelle diesen Schritt zu gehen?“, äußerte Hebestreit in Berlin.
Ukraine-Krieg: Selenskyj spricht von mehr als 2.300 russischen Luftangriffen in einer Woche
Update, 15.20 Uhr: Der Ukraine-Gipfel ist vorbei, doch der Ukraine-Krieg geht weiter. In der Nacht auf Montag hat Russland die Ukraine erneut mit einer Vielzahl an Drohnen und Raketen beschossen. Auf X schrieb Wolodymyr Selenskyj: „Wenn ihr Gespräche wollt, solltet ihr keine Menschen mit ballistischen Raketen angreifen. Um Russland dazu zu bringen, die Angriffe einzustellen, muss die Welt geeinter und stärker sein.“ Russland und die US-Regierung warfen Selenskyj nach dem Eklat im Weißen Haus vor, gar keinen Frieden zu wollen.
Nach dem Ukraine-Gipfel: London äußert sich zu „Vier-Stufen-Plan“
Update, 14.20 Uhr: Nach dem Ukraine-Gipfel arbeiten die europäischen Partner „intensiv“ an einem Plan, der Ukraine zu helfen, wie ein Sprecher des britischen Premierministers am Montagnachmittag betonte. „Auf dem gestrigen Gipfeltreffen wurden einige wichtige Schritte nach vorn vereinbart, und der Premierminister skizzierte dort einen Vier-Stufen-Plan, der sowohl die Aufrechterhaltung der Militärhilfe für die Ukraine als auch die Verstärkung des wirtschaftlichen Drucks auf Russland vorsieht.“ Weiter erklärte der Sprecher, dass ein dauerhafter Frieden „die Souveränität und Sicherheit der Ukraine gewährleisten muss“.
Auf die Frage, wie Großbritannien zu dem vom französischen Präsidenten vorgeschlagenen ein monatigen Waffenstillstand stehe, sagte der Sprecher, dies sei eine Option, die auf dem Tisch läge. Näher wollte sich der Sprecher des Premierministers nicht äußern.
Klingbeil betont Deutschland wird bei Ukraine-Verhandlungen „eine starke Rolle spielen“
Update, 13.17 Uhr: Steht Deutschland in der jüngsten Debatte über die Ukraine nur am Rande? SPD-Ko-Chef Lars Klingbeil hat diesen Eindruck jetzt zurückgewiesen. Aufgabe sei, Europa stark zu machen, und dabei werde Deutschland „natürlich eine starke Rolle spielen“, sagte er laut Reuters. Seine Partei werde auch in den Sondierungen darauf achten. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat für heute die Parteivorsitzenden von SPD und CDU sowie den CSU-Landesgruppenchef zu Gesprächen ins Kanzleramt eingeladen, hieß es weiter. Es gehe dabei um das weitere Vorgehen bei der Unterstützung der Ukraine. Am Donnerstag (6. März) soll es einen EU-Sondergipfel geben.
London: Noch keine Einigung über Waffenruhe-Plan für Ukraine
Update, 12.31 Uhr: Großbritannien hat Spekulationen zur Ukraine dementiert: „Es gibt noch keine Einigung darüber, wie eine Waffenruhe aussehen soll“, sagte der britische Verteidigungs-Staatssekretär Luke Pollard heute dem Sender Times Radio. Aber man arbeite mit Frankreich und anderen europäischen Verbündeten an einem gemeinsamen Vorstoß. Ein weiterer britischer Regierungsvertreter sagte, es lägen „verschiedene Optionen auf dem Tisch“.
Update, 10.06 Uhr: Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot hat den Vorschlag einer einmonatigen Waffenruhe erörtert. Sie würde Kämpfe der Luftwaffe, der Marine und Angriffe auf Energieanlagen betreffen – Bodenkämpfe allerdings nicht. Durch eine solche Maßnahme könnten die Ukraine und ihre Verbündeten eruieren, ob Russlands Präsident Wladimir Putin zu Verhandlungen über eine längerfristige Friedensvereinbarung bereit sei, sagt Barrot dem französischen Radiosender RTL, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Hofreiter kritisiert Ergebnisse von Ukraine-Gipfel in London als unzureichend
Update, 7.17 Uhr: Der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter hat die Ergebnisse des Ukraine-Gipfels bewertet: Es sei gut, dass Großbritannien und Frankreich einen Plan für eine Waffenruhe ausarbeiten wollen, aber das werde nicht reichen, sagte er den Funke-Zeitungen. Er forderte ein großes Hilfspaket für die Ukraine, zu dessen Finanzierung auch die eingefrorenen russischen Mittel – mehr als 200 Milliarden Euro – beschlagnahmt werden sollten. Zudem forderte er „belastbare“ europäische Sicherheitsgarantien. Von der nächsten Bundesregierung mit Kanzler Friedrich Merz (CDU) forderte Hofreiter massive Investitionen in eine moderne Verteidigung. Dafür seien „wohl oder übel“ etwa 3,5 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung nötig, sagte er mit Blick auf eine entsprechende Forderung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
Update vom 3. März, 5.55 Uhr: Die Ukraine ist nach Angaben ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereit zur Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens mit den USA. Das sagte Selenskyj gestern mehreren britischen Medien nach dem EU-Krisengipfel zur Ukraine in London. Die Unterzeichnung des Abkommens, das einen Schritt zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sein sollte, war am Freitag geplatzt, als es im Weißen Haus zu einem Eklat kam.
Ukraine-Gipfel in London: Macron und Starmer schlagen einmonatige Waffenruhe vor – Merz äußert sich
Update, 22.11 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz hat sich beim britischen Premier Keir Starmer und dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron für deren Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg bedankt. „Vielen Dank für Ihre Führung, um einen dauerhaften und gerechten Frieden in der Ukraine zu erreichen“, schrieb Merz auf X. Ihre Bemühungen seien ein Schlüssel, um Brücken über den Atlantik zu bauen. „Wir müssen geeint bleiben in unserem Ziel, Russlands Angriffskrieg zu beenden“, schrieb Merz, der nach der von der Union gewonnenen Bundestagswahl wahrscheinlich nächster deutscher Regierungschef wird.
Großbritannien und Frankreich wollen einen Plan für eine Waffenruhe in der Ukraine ausarbeiten. Das hatte der britische Premierminister Keir Starmer in einem BBC-Interview angekündigt.
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
Starmer mit Vier-Punkte-Plan für Frieden nach Ukraine-Gipfel
Update, 19.13 Uhr: Einen Plan mit vier Punkten präsentierte Starmer, um Frieden in der Ukraine zu erreichen. Europa solle die Ukraine weiterhin militärisch unterstützen und den wirtschaftlichen Druck auf Russland verstärken. Er hob hervor, dass ein Frieden in der Ukraine die Souveränität und Sicherheit des Landes wahren müsse. Bei Verhandlungen müsse die Ukraine mit am Tisch sitzen.
Starmer führte zudem an, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs darauf abzielen sollten, einen zukünftigen russischen Angriff abzuschrecken. Abschließend betonte er die Notwendigkeit einer „Koalition der Willigen“, die die Ukraine verteidigen und den Frieden im Land sichern solle.
Starmer fordert „Koalition der Willigen“ – Tusk: „Europa ist aufgewacht“
Update, 18.45 Uhr: Nach dem Ukraine-Gipfel äußerte sich der britische Premierminister Keir Starmer zur Unterstützung der Ukraine. Er betonte: „Unser Ausgangspunkt muss sein, die Ukraine jetzt in eine möglichst starke Position zu bringen, damit sie aus einer Position der Stärke heraus verhandeln kann, und wir verdoppeln unsere Unterstützung.“ Gleichzeitig erklärte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk: „Europa ist aufgewacht.“
Starmer hob zudem die Notwendigkeit einer „Koalition der Willigen“ hervor. Er stellte klar, Großbritannien wolle eine führende Rolle übernehmen, um einen langfristigen Frieden auch durchzusetzen: „Nicht jede Nation wird sich in der Lage fühlen, einen Beitrag zu leisten, aber das kann nicht bedeuten, dass wir uns zurücklehnen. Stattdessen werden diejenigen, die dazu bereit sind, die Planung jetzt mit echter Dringlichkeit intensivieren. Das Vereinigte Königreich ist bereit, dies zusammen mit anderen Ländern mit Truppen am Boden und Flugzeugen in der Luft zu unterstützen.“
Scholz trifft vor Ukraine-Gipfel in London ein
Update, 15.00 Uhr: In London versammeln sich nach und nach immer mehr Staats- und Regierungschefs. Zu den zuletzt eingetroffenen Gästen zählen der norwegische Premierminister Jonas Gahr Støre, der tschechische Regierungschef Petr Fiala und Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Kommission.
Die erste Sitzung ist für 15.00 Uhr deutscher Zeit angesetzt. Der Ukraine-Gipfel könnte kaum zu einem kritischeren Zeitpunkt stattfinden, insbesondere nach dem umstrittenen Vorfall im Weißen Haus zwischen Selenskyj und Trump. Auch Olaf Scholz ist bereits im Lancaster House eingetroffen.
Update, 12.54 Uhr: Großbritanniens Premier Keir Starmer hat in der BBC bekräftigt, dass eine Art US-Rückversicherung nötig sei, damit eine europäische Friedenstruppe der Ukraine eine Sicherheitsgarantie geben könne. „Denn ich denke nicht, dass es ohne dies eine Garantie wäre“, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Reuters aus dem Interview. Starmer berät heute mit europäischen Staats- und Regierungschefs in London über die Lage.
Update vom 2. März, 10.23 Uhr: Auf Einladung des britischen Premiers Keir Starmer beraten ab heute rund ein Dutzend europäische Staats- und Regierungschefs über die „Sicherung eines gerechten und dauerhaften Friedens“ in der Ukraine. Jetzt gibt es erste News zum Ukraine-Gipfel in London: Starmer teilte mit, dass Großbritannien und Frankreich sowie „möglicherweise ein oder zwei andere Länder“ gemeinsam mit der Ukraine an einem Waffenruhe-Plan arbeiten, meldet die Nachrichtenagentur AFP.
Der Waffenruhe-Plan solle im Anschluss den USA vorgestellt werden, sagte Starmer heute dem Sender BBC. Die Ankündigung erfolgte kurz vor Beginn des Gipfels.
Ukraine-Gipfel in London nach Trump-Eklat
Erstmeldung: London – Der US-Präsident Donald Trump sorgte mit seinem Eklat bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für Verunsicherung. Vor diesem Hintergrund sind am Sonntag (2. März) alle Augen auf den Ukraine-Gipfel in London gerichtet – als Signal für eine weitere Unterstützung der Ukraine, die notfalls auch ohne die USA auskommen muss.
Auf Einladung des britischen Premierministers Keir Starmer werden rund ein Dutzend europäische Staats- und Regierungschefs erwartet. Laut Angaben der britischen Regierung seien neben dem Bundeskanzler Olaf Scholz auch Vertreter Frankreichs, Italiens, Polens und der Türkei eingeladen. Auch der kanadische Premier Justin Trudeau, der nach seinem Rücktritt die Amtsgeschäfte noch bis mindestens Ende März weiterführen soll, machte sich auf den Weg nach London. Starmers Büro gab bei der Einladung an, dass das Ziel des Gipfels sei, „jetzt die Position der Ukraine zu stärken“. Außerdem sollen Nato-Generalsekretär Mark Rutte, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der EU-Ratspräsident António Costa teilnehmen.
Selenskyj und Trump gerieten beim Treffen im Weißen Haus in einen heftigen Streit, bei dem Trump, unterstützt durch seinen Vizepräsidenten J.D. Vance, der Ukraine schwere Vorwürfe machte. Die eigentlich geplante Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens zwischen den USA und der Ukraine platzte. Viele europäische Staaten solidarisierten sich nach dem Eklat im Weißen Haus erneut mit der Ukraine und riefen zu entschlossener Unterstützung auf.
Außenministerin Annalena Baerbock beispielsweise präsentierte der Presse am Samstag bereits einen konkreten Sechs-Punkte-Plan, durch den die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine und Europas gestärkt werden solle. Seitdem riefen einige Staats- und Regierungschef die Ukraine allerdings auch auf, Verhandlungen mit den USA wieder aufzunehmen und die Beziehung wieder herzustellen.
Vom Trump-Eklat direkt zu Starmer: Selenskyj schon vor dem Ukraine-Gipfel in London
Wie Selenskyj zu den zahlreichen Forderungen und Plänen seiner europäischen Partner steht, wird wohl am Sonntag deutlicher werden. Der ukrainische Präsident ist bei dem Ukraine-Gipfel mit von der Partie. Er reiste nach dem Desaster im Weißen Haus direkt nach Großbritannien und traf sich am Samstag bereits für Gespräche mit dem britischen Premierminister Keir Starmer. Laut dem britischen Schatzamt, das Reuters zitierte, unterzeichneten dort beide Regierungschefs einen Vertrag für ein Darlehen im Volumen von 2,26 Milliarden Pfund für die Ukraine.
Voraussichtlich nächste Woche soll davon bereits erstes Geld an die Ukraine ausgezahlt werden. Später schrieb Selenskyj auf Telegram, dass er mit Starmer auch über verlässliche Sicherheitsgarantien gesprochen habe. Am Sonntag soll Selenskyj zusätzlich vom britischen König Charles III. auf seinem Anwesen Sandringham in Ostengland empfangen werden, wie die Zeitung The Sun berichtete. Der ukrainische Präsident deutete bereits an, dass er die Hoffnung auf ein besseres Verhältnis mit den USA nicht aufgeben werde.
Wolodymyr Selenskyj – Vom Komödianten zum Symbol des Widerstands
Macron prescht zu nuklearer Abschreckung vor – und ruft vorm Ukraine-Gipfel zu Ruhe auf
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mahnte laut Reuters nach dem Eklat im Weißen Haus zur Ruhe. „Jenseits der angespannten Nerven müssen sich alle beruhigen“, forderte er. Selenskyj habe ihm in einem Telefoninterview bereits gesagt, er sei bereit, den Dialog mit Trump wieder aufzunehmen. Das könnte allerdings am US-Präsidenten scheitern: Nach seinem Eklat gab er an, Gespräche mit Selenskyj vorerst nicht verfolgen zu wollen.
Angesichts der Situation wird spannend, ob auch Europa Dammbrüche vollzieht. Beispielsweise zeigte sich Macron gegenüber dem portugiesischen Sender RTP offen für Gespräche über eine mögliche künftige europäische nukleare Abschreckung, nachdem der voraussichtliche neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zuletzt für solche Gespräche mit London und Paris plädiert hatte.
Wenn der Druck der CDU Erfolg hatte, könnte Merz sogar zum Ukraine-Gipfel mitkommen. Scholz hatte mit ihm telefoniert, nachdem Trump seine Kehrtwende in der Ukraine-Politik deutlicher denn je gemacht hat. Das Kanzleramt revidierte Aussagen, dass es vor dem Ukraine-Gipfel keine näheren Abstimmungen mit Merz geben müsse. Eigentlich war der Plan, den CDU-Chef außenpolitisch nicht an die Hand zu nehmen. Scholz wird am späten Nachmittag in London vor die Presse treten.
Britischer Premier Starmer will bei Ukraine-Gipfel vermitteln – Italien fordert Gipfel mit den USA
Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni scheint in dem Streit zwischen Trump und Selenskyj eine Schlichtung für möglich zu halten. Sie plädierte am Freitagabend für einen sofortigen Ukraine-Gipfel zwischen den USA und Europa. Bei dem Gipfel in London sind die USA nicht eingeladen. Die Türkei brachte sich währenddessen erneut mit einer möglichen Vermittlerrolle im Ukraine-Krieg ins Spiel. Laut Reuters gebe es aus türkischen Diplomatenkreisen Berichte, dass der Außenminister Hakan Fidan am Samstag mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow telefoniert habe. Fidan wolle sich beim Ukraine-Gipfel zu seinen Friedensbemühungen äußern, heißt es.
Es sind große Fragen und verschiedene Positionen, die bei dem Ukraine-Gipfel aufeinandertreffen. Der britische Premier Keir Starmer hat sich zur Aufgabe gemacht, zu vermitteln: Er positionierte sich vor dem Gipfel als „Brückenbauer“. Auch nach Trumps Eklat bei dem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef telefonierte er sowohl mit Selenskyj als auch mit Trump. Neben der Unterstützung der Ukraine und der Position zur Kehrtwende der USA muss sich bei dem Ukraine-Gipfel auch eine Grundfrage der aktuellen globalen Ordnung gestellt werden: Wie steht es um die transatlantische Allianz und was kann getan werden, um weitere Brüche zu vermeiden? (lismah/AFP)