Forderung nach Brandmauer für die CDU
„Grundfragen unseres Landes verraten“: Laschet keilt gegen AfD-Chef Chrupalla
- VonSimon Schröderschließen
In einer Debatte bei Maybrit Illner stellt Armin Laschet AfD-Chef Chrupalla zur Rede. Innerhalb der AfD gebe es keine Konsequenzen aufgrund der Spionageaffäre.
Berlin – Der AfD-Co-Vorsitzende Tino Chrupalla versucht seiner Partei in der Spionageaffäre um Spitzenkandidat Maximilian Krah den Rücken freizuhalten. In der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“ diskutierte der AfD-Politiker die Vorgänge mit Armin Laschet (CDU) und versuchte sich aus der Verantwortung herauszuwinden. Die Stimmung blieb nicht lange gelassen. Als der ehemalige Kanzlerkandidat der Union scharfe Worte an Chrupalla richtete, entbrannte eine hitzige Debatte.
„Solche Zustände hat es in der Bundesrepublik Deutschland in diesem Ausmaß noch nicht gegeben“, wetterte Laschet. Er beschuldigte den AfD-Politiker direkt und merkte an: „Wenn Sie sich so sicher wären, wie Sie hier tun, müssten Sie sagen, ich schicke Krah in jede Talkshow, damit er seine Unschuld beweist. Verkaufen Sie bitte nicht uns und das deutsche Volk für dumm!“
Spionage im EU-Parlament: AfD-Europaspitzenkandidat Krah möglicherweise involviert
Zuvor stand ein Mitarbeiter des AfD-Politikers Maximilian Krah in Verdacht, für die chinesische Regierung im EU-Parlament spioniert zu haben. Der besagte Mitarbeiter Jian G. befindet sich aktuell in Untersuchungshaft. Unterdessen scheint die AfD-Führung keine Konsequenzen aus der Affäre zu ziehen. Krah bleibt Spitzenkandidat der AfD für die anstehenden Europawahlen, soll im Wahlkampf allerdings in den Hintergrund rücken.
„Jeder Tag bestätigt mich darin: Hier muss eine Brandmauer zu Leuten sein, die die Grundfragen unseres Landes verraten“, keilte Laschet den AfD-Politiker weiter an. Chrupalla versuchte unterdessen das Handeln der AfD-Spitze zu verteidigen. Bereits vor der Affäre hatte der Vorsitzende mögliche Verbindungen nach Russland oder China unter AfD-Politikern vehement bestritten.
Chrupalla blockt ab – Krah bleibt weiterhin Spitzenkandidat der AfD
„Wir werden klare Konsequenzen ziehen, wenn sich diese Dinge gegen Herrn Krah und Herrn Bystron bestätigen“, merkte Chrupalla sichtlich entnervt an. Welche Konsequenzen die Parteispitze genau ziehen werde, führte Chrupalla nicht aus. Krah hatte der AfD-Führung zunächst schriftlich versichert, dass er in die Spionagevorwürfe nicht verwickelt sei.
Auch sehe der AfD-Europaabgeordnete die Notwendigkeit solcher Maßnahmen nicht ein, wie der Spiegel berichtet. Krah mache deutlich, dass er bei sich kein persönliches Fehlverhalten sehe. Somit bleibe er weiterhin Mitglied der AfD und ist auch während die Spionagevorwürfe noch nicht vollständig aufgeklärt sind, weiterhin Europaspitzenkandidat der Alternative für Deutschland. (SiSchr)
Rubriklistenbild: © zdf Maybrit Illner/Screenshot
