News-Ticker

Scholz gibt CNN-Interview in den USA: Putin hat Einigkeit des Westens „falsch eingeschätzt“

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Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einem Interview weitere Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt und die Einigkeit des Westens gelobt. Der News-Ticker.

Update vom Montag, 6. März, 7.45 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet – die weiteren Entwicklungen finden Sie hier.

Update vom Sonntag, 5. März, 21.36 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigener Aussage fest davon überzeugt, dass die Verantwortlichen in Russland für den Krieg gegen sein Land ihrer gerechten Strafe entgegensehen. „Alle russischen Mörder, jeder Organisator dieser Aggression, jeder, der in irgendeiner Weise für den Krieg gegen unser Land und den Terror gegen unser Volk sorgt, sie alle müssen bestraft werden“, sagte Selenskyj am Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache. Der Grundstein dafür sei bereits bei der internationalen Konferenz „United for Justice“ (Vereint für Gerechtigkeit) in den vergangenen Tagen in Lwiw gelegt worden.

Die Bestrafung der Verantwortlichen für den Krieg gegen die Ukraine sei „nicht nur ein Traum von Gerechtigkeit“, unterstrich Selenskyj. „Das ist eine Arbeit, die bereits im Gange ist.“ Die Welt sei „stark genug“, um Russland für den Krieg zu bestrafen. „Und wir werden der Welt den Mut und die Mittel geben, um die Bestrafung zu vollziehen.“

Scholz: Putin hat Einigkeit des Westens „falsch eingeschätzt“

Update vom Sonntag, 5. März, 18.15 Uhr: Wladimir Putin hat nach Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Einigkeit des Westens bei der Unterstützung der Ukraine unterschätzt. „Er hat die Einigkeit Europas, der Vereinigten Staaten und aller Freunde der Ukraine sowie die ständige Lieferung von Waffen, die wir der Ukraine zur Verfügung stellen, falsch eingeschätzt“, sagte Scholz auf Englisch in einem Interview des US-Senders CNN, das am Sonntag ausgestrahlt wurde. So seien die Ukrainer in der Lage gewesen, ihr Land zu verteidigen. „Und sie werden auch in Zukunft in der Lage sein, dies zu tun“, sagte Scholz und bekräftigte, dass es weitere Waffenlieferungen geben werde.

„Wir sind jetzt der stärkste Unterstützer der Ukraine in Kontinentaleuropa, und das werden wir auch weiterhin sein“, betonte Scholz. „Und das liegt auch an den Waffen, bei denen wir uns mit den Vereinigten Staaten und anderen Freunden abstimmen.“

Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem Besuch im Weißen Haus in Washington D.C..

Ukraine-News: IEA-Chef – „Russland hat die Energieschlacht verloren“

Update vom Sonntag, 5. März, 12.30 Uhr: Nach der Abkehr des Westens von russischem Öl und Gas sieht der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, Russland dauerhaft geschwächt. „Russland hat die Energieschlacht verloren“, sagte Birol am Samstag in Paris der französischen Zeitung „Libération“. Die Öl- und Gasexporte seien seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine um 40 Prozent zurückgegangen, hieß es von der Agentur, die vor allem von westlichen Industriestaaten getragen wird.

Das sei erst der Anfang, denn die russischen Öl- und Gasfelder seien technisch und geologisch komplex, erklärte Birol. Sie benötigten die technologische Unterstützung internationaler Experten. „Diese haben sich jedoch aus Russland zurückgezogen.“ Daher werde die Förderung mittelfristig zurückgehen. Russland könne Europa als einst größten Abnehmer auch nicht einfach durch Asien ersetzen.

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

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Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp
Ukraine-Krieg - Jahrestag Kriegsbeginn- Kiew
Ukrainische Soldaten erinnern am 24. Februar 2023 an der Sophienkathedrale in Kiew an den Beginn des Ukraine-Kriegs ein Jahr zuvor. © Kay Nietfeld/dpa
Ukraine-Krieg - Orthodoxe Ostern in Saporischschja
Die kirchlichen Rituale werden in der Ukraine auch im April 2023 befolgt: Orthodoxe christliche Priester und Gläubige bei der Segnung der traditionellen Osterkörbe am Ostersonntag in der St. Nikolaus-Kirche in Saporischschja. © Andriy Andriyenko/dpa
Ukraine-Krieg - Ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes
Ukrainische Soldaten gestikulieren im September 2023 auf ihrem Bradley Fighting Vehicle (BFV) in der Frontstadt Orichiw. Aus ihrem amerikanischen Schützenpanzer berichten sie von schweren Gefechten. Seit Kriegsbeginn stand Orichiw unter ständigem Beschuss der russischen Armee. © Oliver Weiken/dpa
Ukraine-Krieg - Kupjansk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mitte) wird am 30. November 2023 während eines Besuchs in einem Gefechtsstand an der Front in Kupjansk über die Kriegssituation informiert. © dpa
Lwiw
Auch im Dezember 2023 feiern die Menschen in der Ukraine Weihnachten. In Lwiw besuchen sie den Gottesdienst an Heiligabend und bereiten sich darauf vor, den ersten Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember zu feiern.  © Yuriy Dyachyshyn/AFP
Ukraine-Krieg - Charkiw
Ein großer Haufen Trümmer mit Resten von russischen Raketen liegt in der Stadt Charkiw. In den frühen Morgenstunden des 15. Februar 2024 schlug eine russische Rakete in einem Wohngebiet von Chugugyv ein und tötete eine 67-jährige Frau. © Ximena Borrazas/dpa
Charkiw
Trotz Gesprächen über eine Waffenruhe dauert der Ukraine-Blick auch im Jahr 2025 weiter an. Charkiw steht mehrmals schwer unter russischem Beschuss. Das Kunstwerk „Kreuz des Friedens“ mit einem Kruzifix aus 20.000 Fragmenten russischer Artilleriegeschosse wurde vom amerikanisch-ukrainischen Künstler Sergey Melnikoff (besser bekannt als MFF) und dem ukrainischen Künstler Viktor Belchik geschaffen. © Sergey Bobok/AFP
Ukraine-Krieg - Sumy
Bei einem schweren russischen Luftschlag mit ballistischen Raketen gegen die Stadt Sumy kommen am Palmsonntag 2025 mehr als 30 Menschen ums Leben. Mehr als 100 Zivilpersonen werden verletzt. Unter den Toten sind auch Kinder. © Evgeniy Maloletka/dpa

Ukraine-News: Türkei arbeitet an Verlängerung des Getreideabkommens

Update vom Sonntag, 5. März, 10.00 Uhr: Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu erklärte am Sonntag (5. März), Ankara arbeite intensiv an der Ausweitung einer von den Vereinten Nationen unterstützten Initiative, die es der Ukraine ermöglicht, Getreide aus den von Russland nach der Invasion blockierten Häfen zu exportieren.

Die von den Vereinten Nationen und der Türkei im vergangenen Juli vermittelte Schwarzmeer-Getreide-Initiative ermöglicht die Ausfuhr von Getreide aus drei ukrainischen Häfen. Die Vereinbarung wurde im November verlängert und wird am 18. März auslaufen, wenn keine Verlängerung vereinbart wird, berichtet Reuters.

Ukraine-News: Ukraine will Kooperation mit EU verstärken

Update vom Sonntag, 5. März, 6.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die Kooperation mit den europäischen Institutionen im laufenden Jahr deutlich ausbauen und sein Land auf Sicht in die EU führen. „Die Aufgabe besteht darin, aktiv alles für die Mitgliedschaft unseres Landes in der Europäischen Union vorzubereiten, die Waffenlieferungen an die Ukraine zu erhöhen und die Sanktionen gegen Russland zu verstärken“, sagte Selenskyj am Samstag in seiner allabendlichen Videobotschaft. Dazu hätten er und EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola auch bei einem persönlichen Treffen gesprochen.

Selenskyj treibt die Annäherung seines Landes an die EU voran, den Angriffskrieg Russlands führt er dabei als Argument, nicht als Hindernis an. Auch beim Gespräch mit Metsola sei es darum gegangen, die Forderungen der EU-Kommission so schnell wie möglich zu erfüllen, um noch in diesem Jahr mit Beitrittsverhandlungen beginnen zu können, sagte er. Daneben seien auch die von Kiew vorgeschlagene „Friedensformel“ und die Aussichten auf einen Friedensgipfel unter breiter Beteiligung der Länder des Globalen Südens besprochen worden, teilte die ukrainische Seite nach dem Treffen mit der EU-Parlamentspräsidentin mit.

Ukraine-News: Lettland für Kampfjet-Lieferung an Ukraine

Update vom Samstag, 4. März, 19.50 Uhr: Der lettische Ministerpräsident Krišjānis Kariņš rechnet damit, dass der Westen in den kommenden Monaten auch Kampfjets an die Ukraine liefern werde. „Die Lieferung von Kampfflugzeugen ist nur noch eine Frage der Zeit. Ich sehe nicht, weshalb der Westen keine Kampfjets liefern sollte. Wenn die Ukrainer Kampfflugzeuge benötigen, sollten sie sie bekommen“, sagte der Regierungschef im Interview mit dem Spiegel. Die ukrainischen Streitkräfte hätten bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass sie die Bedienung von westlichen Waffensysteme schnell erlernen könnten.

Ukraine-News: Medwedew droht mit Beschuss von Rheinmetall-Fabrik in der Ukraine

Update vom Samstag, 4. März, 15.16 Uhr: Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat aggressiv-sarkastisch auf den Vorschlag von Rheinmetall reagiert, eine Panzerfabrik in der Ukraine zu bauen. Die Initiative sei wohl eine Art „primitives Trolling“ gegenüber der Staatsführung in der Ukraine, schrieb er auf seinem Telegram-Kanal.

„Wenn die Fritzen aber entscheiden, dort tatsächlich zu bauen (obwohl sie eigentlich pragmatische Leute sind), dann warten wir sehnlich. Das Ereignis wird mit gebührendem Salut aus „Kalibr“ und anderen pyrotechnischen Anlagen begangen“, drohte er. Kalibr sind Marschflugkörper, die in erster Linie von Schiffen aus verschossen werden. Die russische Schwarzmeerflotte hat sie in den vergangenen Monaten intensiv für den Beschuss ukrainischer Energieanlagen genutzt.

Ukraine-News: EU-Parlamentspräsidentin will Kampfjet-Lieferungen

Update vom Samstag, 4. März, 13.55 Uhr: EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola dringt auf eine Ausweitung der Waffenlieferungen an die Ukraine. „Die Mitgliedstaaten sollten ernsthaft erwägen, Kampfflugzeuge in die Ukraine zu schicken“, sagte sie bei einem Besuch in der westukrainischen Großstadt Lwiw. Sie werde weiterhin dazu auffordern, alles an Ausrüstung bereitzustellen, was die Ukraine für einen Sieg benötige.

Mit Blick auf das Streben der Ukraine in die Europäische Union sagte Metsola, sie hoffe, dass die Beitrittsverhandlungen bereits in diesem Jahr beginnen könnten. Das Tempo, mit dem das Land Fortschritte mache, beeindrucke sie.

Nawalny-Tochter richtet Nachricht an Putin: „Ich habe ihm ein paar Dinge zu sagen“

Update vom Samstag, 4. März, 10.58 Uhr: Die Tochter des bekannten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat laut einem Bericht von CNN eine Nachricht an Putin übermittelt – und ihn mit scharfen Worten angegriffen. Dascha Nawalnaya sagte demnach: „Ich habe ihm ein paar Dinge zu sagen – dass er diese unglaublich unnötige und schreckliche Invasion der Ukraine stoppen sollte, dass er meinen Vater und alle politischen Gefangenen Russlands freilassen sollte, die nur für ein demokratischeres, wohlhabenderes Land kämpfen. Und dass wir nicht aufhören werden zu kämpfen, bis unter anderem diese beiden Hauptziele erreicht sind“, sagte sie.

Nawalny sitzt derzeit in einem russischen Straflager. Seine Tochter sagte, sobald er entlassen werde, „wird er weiterkämpfen, bis Russland ein Land ist, das freie und faire Wahlen abhalten kann.“

Update vom Samstag, 4. März, 10.00 Uhr: Kanzler Olaf Scholz war bei einem Kurzbesuch bei US-Präsident Joe Biden in Washington. Die beiden Regierungschefs sprachen sich für eine weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland aus - und Scholz holte sich bei Biden ein großes Lob für seine bisherige Haltung im Ukraine-Krieg ab, wie FR.de berichtet.

Ukraine-News: Trotz Differenzen zu Ukraine-Krieg betont China Partnerschaft mit EU

Update vom Samstag, 4. März, 9.16 Uhr: Ungeachtet der Meinungsunterschiede mit der Europäischen Union zum Ukraine-Krieg sieht China „keine grundlegenden strategischen Differenzen und Konflikte“ zwischen beiden Seiten. Der Sprecher der am Sonntag beginnenden Jahrestagung des Volkskongresses, Wang Chao, sprach sich dagegen für einen Ausbau der Beziehungen aus.

Angesichts der unterschiedlichen Geschichte, Kultur, Entwicklung und Ideologie sei es nur normal, „verschiedene Ansichten über einige Fragen“ zu haben, sagte Wang Chao. Chinas Führung gibt Putin bisher politisch Rückendeckung und stellt die USA und die Nato als eigentliche Verursacher des Konflikts dar, was von europäischer Seite zurückgewiesen wird.

Einige Leute stellten Europa und China als „systemische Rivalen“ dar und sprächen von einer „chinesischen Bedrohung“, beklagte der Sprecher. Dahinter steckten eine „Mentalität des Kalten Krieges und ideologischen Vorurteile“. „Es stimmt nicht mit den grundlegenden und langfristigen Interessen beider Seiten überein.“

Ukraine und USA wollen gegen Kriegsverbrecher vorgehen – „Größte Gräueltaten seit Zweitem Weltkrieg“

Update vom Samstag, 4. März, 8.55 Uhr: Die ukrainische Regierung hat den Weg für die Eröffnung eines Büros des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in der Ukraine geebnet. Das Kabinett habe eine mit dem IStGH ausgehandelte Vereinbarung gebilligt, teilte am Freitag der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin auf einer Konferenz in Lwiw mit.

Kostin verwies aber darauf, dass der IStGH im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg nicht gegen Russland vorgehen könne. Dafür müsse ein internationales Sondergericht gegründet werden, forderte er.

Auch US-Justizminister Merrick Garland reiste überraschend zu der Konferenz. „Wir sind heute in der Ukraine, um klar und mit einer Stimme zu sagen: Die Täter dieser Verbrechen werden nicht ungestraft davonkommen“, sagte er mit Blick auf „russische Kriegsverbrecher“. Die Vereinigten Staaten stünden an der Seite der ukrainischen Ermittler für Kriegsverbrechen. Seit Beginn der Invasion habe Russland Gräueltaten im größten Ausmaß aller Konflikte seit dem Zweiten Weltkrieg begangen.

Ukraine-News: USA versprechen neue Militärhilfen

Update vom Freitag, 3. März, 19.45 Uhr: Die US-Regierung hat am Freitagabend neue Militärhilfen in Höhe von 400 Millionen US-Dollar (ca. 377 Millionen Euro) für die Ukraine angekündigt. Das Paket umfasse vor allem Munition, etwa für die von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfer des Typs Himars und Haubitzen, teilte das US-Außenministerium am Freitag mit. Auch Munition für Bradley-Schützenpanzer sei dabei. Seit Kriegsbeginn summieren sich die US-Militärhilfen für die Ukraine nach jüngsten Angaben aus dem Pentagon auf mehr als 32 Milliarden Dollar, das neue Paket nicht einberechnet.

Verhärtete Fronten im Ukraine-Krieg: Verhandlungen weiterhin nicht in Sicht

Erstmeldung vom Freitag, 3. März: Kiew/Washington D.C. – Eine diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg scheint nach wie vor in weiter Ferne – daran ändert wohl auch ein kurzes Treffen zwischen US-Außenminister Antony Blinken und seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow im Rahmen eines G20-Treffens in Neu-Delhi nichts. Dass das Gespräch stattgefunden hat, teilte das Außenministerium der USA am Freitag in Washington mit. Auch worüber gesprochen wurde, ist zumindest in Teilen bekannt.

Am Rande der Konferenz hätten sich Blinken und Lawrow erstmals seit Beginn des Ukraine-Kriegs zu einem Gespräch zu zweit getroffen. Um das Treffen gebeten hat laut Angaben von Lawrows Sprecherin gegenüber der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass der US-Chefdiplomat Blinken. Wie der US-Fernsehsender CBS berichtet, hat das Gespräch rund zehn Minuten gedauert. Später habe sich Blinken auch telefonisch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba über die Unterredung ausgetauscht.

Nach dem Treffen gab Blinken bekannt, dass er Lawrow mehrere Forderungen vorgetragen hätte. So hätte er den russischen Außenminister dazu aufgerufen, dass Russland seinen „nicht gerechtfertigten Krieg“ gegen die Ukraine beende und ihn darauf hingewiesen, dass die USA die Ukraine anderenfalls weiterhin unterstützen würde. Auch zur Wiederaufnahme des ausgesetzten Abrüstungsvertrags New Start sowie zur Freilassung des inhaftierten US-Bürgers Paul Whelan rief Blinken seinen Amtskollegen auf. Zudem soll Blinken Lawrow laut CBS deutlich gemacht haben, dass die USA den von der Ukraine vorgeschlagenen Zehn-Punkte-Friedensplan unterstützt.

Dass es zu baldigen Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine kommen könnte, gilt jedoch als unwahrscheinlich. Das machte auch der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow in einem Gespräch mit der Bild-Zeitung deutlich. Laut seiner Darstellung bleibt der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj bei der Position, dass die Ukraine „nicht mit dem derzeitigen Kremlchef verhandeln“ und stattdessen „Reparationen, ein internationales Tribunal und die Verantwortung für die Kriegsverbrechen des Kremlpersonals“ anstreben werde.

Treffen in Washington: Scholz und Biden beraten sich zum Ukraine-Krieg

Wie die Alliierten der Ukraine das Land dabei weiter unterstützen wollen, könnte auch Thema beim für Freitag geplanten Treffen zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und US-Präsident Joe Biden sein, für das Scholz eigens nach Washington gereist ist. Das Format des Besuchs, der ohne Begleitung durch Presse- und Wirtschaftsvertreter und ohne anschließende Pressekonferenz stattfinden soll, hat nicht nur in Deutschland für einige Spekulationen gesorgt. (red mit dpa)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Ukrainian Presidentia

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