SPD vor schwieriger Wahl

Scholz kassiert heftige Umfrage-Klatsche im Vergleich mit Pistorius

  • Marcus Giebel
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Die SPD scheint Olaf Scholz als ihren Spitzenkandidaten in den Wahlkampf zu schicken. In einer neuen Umfrage muss der sich Boris Pistorius deutlich beugen.

Berlin – Es ist nach dem offenbar von der FDP lange vorbereiteten Ampel-Bruch aktuell die spannendste Personalfrage in der Politik: Mit welchem Kanzlerkandidaten soll die SPD in die wahrscheinlich am 23. Februar stattfindende Bundestagswahl 2025 gehen?

Als amtierender Regierungschef müsste Olaf Scholz das Vorrecht besitzen. Doch die Sozialdemokraten verfügen eben auch über den seit Monaten mit Abstand beliebtesten Politiker Deutschlands: Boris Pistorius. Wie sehr der Verteidigungsminister seinen Chef in der Gunst der Wähler abhängt, unterstreicht nun eine frische Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und Stern. Darüber berichtet das zur RTL Group gehörende ntv.

Besser mal zurückschauen, Kanzler: Olaf Scholz (l.) liegt in der Wählergunst deutlich hinter Verteidigungsminister Boris Pistorius.

Umfrage-Klatsche für Scholz: Kanzler schneidet vor Neuwahlen deutlich schlechter ab als Pistorius

Für diese wurden am 13. und 14. November 1001 Menschen in Deutschland zu ihrer Meinung nach den beiden SPD-Politikern, die als enge Vertraute gelten, befragt. Neben den Optionen Scholz und Pistorius gab es jeweils auch die Antwortmöglichkeit „weiß nicht“, weshalb sich die angegebenen Werte für die beiden Politiker nicht immer zu 100 Prozent aufaddieren lassen.

Von den Teilnehmern sehen 66 Prozent Pistorius als besseren Kanzlerkandidaten, nur 18 Prozent entscheiden sich für Scholz. Während das Bild im Westen genauso aussieht, rücken beide im Osten um einen Hauch näher zusammen: Hier erreicht Pistorius 62 Prozent, der Kanzler 19 Prozent.

Die SPD sollte bei der nächsten Bundestagswahl antreten mit
Olaf Scholz18 %
Boris Pistorius66 %

Pistorius als Kanzlerkandidat? Union-Anhänger stellen sich vor Neuwahlen hinter Verteidigungsminister

Beim Blick auf die Anhänger der verschiedenen Parteien liegt Pistorius ebenfalls immer deutlich vorne. Der größte Unterschied entsteht unter den Union-Anhängern: 76 Prozent stimmen für den Bundeswehr-Chef, nur 15 Prozent für Scholz.

Den niedrigsten Wert erreicht der Kanzler unter AfD-Anhängern mit vier Prozent (Pistorius: 57 Prozent), bei Pistorius sind die 47 Prozent unter BSW-Anhängern das schlechteste Abschneiden. Interessant: Die Unterstützer der erst im Januar gegründeten Partei von Sahra Wagenknecht verschaffen Scholz mit 34 Prozent Zustimmung den Bestwert – mutmaßlich wegen seiner als besonnen wahrgenommenen Position im Ukraine-Krieg, der für die Partei das alles überstrahlende Thema ist.

Unter den SPD-Anhängern sind dagegen nur 27 Prozent für Scholz als Kanzlerkandidat, 67 Prozent wollen Pistorius an der Spitze sehen. Ähnlich ist das Bild unter den Anhängern der Grünen (24 zu 68 Prozent) und der FDP (17 zu 69 Prozent).

Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit

Olaf Scholz spricht zur Energiepolitik.
Olaf Scholz (SPD) ist der neunte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Politisch wird er dem konservativen Flügel der Sozialdemokraten zugerechnet. Lange Zeit galt er als reiner „Scholzomat“ – ein Spitzname, den er sich wegen seiner mechanisch wirkenden Sprechblasen in seiner Zeit als Generalsekretär unter Kanzler Gerhard Schröder verdiente. Kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine kündigte er in einer Sondersitzung des deutschen Bundestages einen Wandel der deutschen Politik an: „Wir erleben eine Zeitenwende.“  © Britta Pedersen/dpa
Robert Habeck auf Deutschlandtour.
Robert Habeck ist Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz im Kabinett Scholz sowie Stellvertreter des Kanzlers. Vom 27. Januar 2018 bis zum 14. Februar 2022 hatte er zusammen mit Annalena Baerbock den Bundesvorsitz der Partei Bündnis 90/Die Grünen inne. Habeck ist auch als Schriftsteller tätig. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane, u.a. Hauke Haiens Tod (2001). © Soeren Stache/dpa
Jörg Kukies kommt zu Beginn der Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt.
Am 7. November 2024 hat Jörg Kukies das Amt des Finanzminister übernommen. Der Sozialdemokrat Kukies ist derzeit Staatssekretär im Kanzleramt und gilt als einer der wichtigsten Berater von Kanzler Scholz. Er ist sein Mann für Wirtschaft und Finanzen und verhandelt für ihn die Abschlussdokumente der G7- und G20-Gipfel.  © Michael Kappeler/dpa
Christian Lindner im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022.
Christian Lindner ist Bundesminister der Finanzen im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker ist seit dem 7. Dezember 2013 Bundesvorsitzender der Liberalen. Schon 2017 sah es lange so aus, als würde die FDP an der Regierung beteiligt sein. Doch nach vierwöchigen Sondierungsgesprächen zur Bildung einer Jamaika-Koalition erklärte Lindner die Verhandlungen schließlich für gescheitert. Seine Begründung: „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren!“ © Emmanuele Contini/Imago
Nancy Faeser (SPD), alte und neue Landesvorsitzende der SPD in Hessen und Bundesinnenministerin, freut sich über ihre Wiederwahl.
Nancy Faeser führt im Kabinett Scholz als erste Frau das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Die Juristin ist seit dem 2. November 2019 Vorsitzende der SPD Hessen. Zuvor war sie 16 Jahre lang Abgeordnete des Hessischen Landtags und ab 2019 als Vorsitzende der hessischen SPD-Fraktion auch Oppositionsführerin. Zudem war sie Spitzenkandidatin der SPD bei der Landtagswahl in Hessen 2023. Als Abgeordnete im Landtag erhielt sie zwei Drohbriefe, die mit NSU 2.0 unterschrieben waren. © Andreas Arnold/dpa
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. © Thomas Imo/Imago
Marco Buschmann FDP, Bundesjustizminister, stellt Eckpunktepapier zum Selbstbestimmungsgesetz vor.
Marco Buschmann war bis zum 7. November 2024 Bundesminister der Justiz im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker war von Oktober 2017 bis Dezember 2021 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion. Im Herbst 2020 warnte er während der Corona-Pandemie vor einer Verfassungskrise. Buschmann war auch Mitkoordinator der erfolgreichen Verfassungsklage der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP gegen den Berliner Mietendeckel. Nach dem Rauswurf von Finanzminister Christian Lindner verließ Buschmann die Ampel.  © Jürgen Heinrich/Imago
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister FDP, vor der Kabinettssitzung im Berliner Kanzleramt Bundeskanzleramt in Berlin
Volker Wissing wurde nah dem Ampel-Aus für sein Ausscheren aus dem Kurs von FDP-Parteichef Christian Lindner belohnt. Der Bundesminister für Digitales und Verkehr erhielt zusätzlich das Justizressort. Einer der letzten großen Ampel-Fans in der FDP zog nach dem Koalitionsbruch Konsequenzen: In einem beispiellosen Schritt trat er aus der Partei aus und bleibt bis zu den geplanten Neuwahlen als Parteiloser im Amt. Der Jurist war vom 19. September 2020 bis zum 23. April 2022 Generalsekretär der FDP. Wissing gibt als Hobby Weinbau an, vor allem im familieneigenen Weingut.  © Stefan Boness/Imago
Hubertus Heil besucht die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau.
Hubertus Heil ist im Kabinett Scholz Bundesminister für Arbeit und Soziales – ein Amt, das der SPD-Politiker bereits seit dem 14. März 2018 innehat. Heil ist seit Dezember 2019 stellvertretender Bundesvorsitzender der Sozialdemokraten. Von November 2005 bis November 2009 und von Juni bis Dezember 2017 war er Generalsekretär seiner Partei. Heil spricht sich für einen Mindestlohn von mindestens 12 Euro aus, eine Erhöhung des Rentenalters auf über 67 Jahre lehnt er ab. © M. Popow/Imago
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen.
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen. © Michael Kappeler/dpa
Verteidigungsministerin Lambrecht besucht Marder-Kompanie
Bis zum 19. Januar 2023 hatte Christine Lambrecht das Amt der Verteidigungsministerin inne. Die SPD-Politikerin stand zumeist unter einem immensen Druck. Kritische Stimmen warfen ihr fehlende Sachkenntnis, die schleppend angelaufene Beschaffung für die Bundeswehr, aber auch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit vor. Irritation rief schließlich eine Neujahrsbotschaft hervor, in der sie begleitet von Silvesterfeuerwerk in Berlin über den Ukraine-Krieg sprach. © Robert Michael/dpa
Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft läuft beim Treffen der G7 Agrarminister zum Eingang des Schlosses Hohenheim.
Cem Özdemir ist Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett Scholz. Özdemir ist der erste Bundesminister mit türkischem Migrationshintergrund. Von November 2008 bis Januar 2018 war er Bundesvorsitzender der Grünen. Im Dezember 2021 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ gewählt. Nach dem Ampel-Aus übernahm er auch das Ministerium für Bildung und Forschung.  © Bernd Weißbrod/dpa
Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, spricht beim hybriden Gipfeltreffen „Women7-Summit“.
Elisabeth „Lisa“ Paus ist seit dem 25. April 2022 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Scholz. Sie ist die Nachfolgerin von Anne Spiegel, die zuvor von diesem Posten zurückgetreten war. Paus gehört zum linken Parteiflügel der Grünen. Sie ist seit 2009 Abgeordnete im Deutschen Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergibt im Schloss Bellevue anlässlich des Amtswechsels im Bundesfamilienministerium die Entlassungsurkunde an Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen), bisherige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Vorgängerin von Lisa Paus war Anne Spiegel, die am 25. April 2022 die Entlassungsurkunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhielt. „Es war zu viel“, hatte die Grünen-Politikerin vorher bekennen müssen. Ihr Verhalten als Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in Rheinland-Pfalz nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 wurde vom Untersuchungsausschuss des Landtags bis ins Detail untersucht. Die Kritik wurde zum Sturm – ihr Amt als Bundesfamilienministerin gab Spiegel deshalb auf. In ihrer Rücktrittserklärung betonte Spiegel, dass sie das Amt nicht länger belasten wolle und entschuldigte sich für begangene Fehler. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, beantwortet auf einer Pressekonferenz Fragen von Journalisten zum Infektionsgeschehen und zur Impfentwicklung.
Karl Lauterbach ist Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Scholz. Der SPD-Politiker ist Professor am Universitätsklinikum Köln und dort Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie. Wegen seines Bundestagsmandats ist er derzeit beurlaubt. Während der Pandemie ist er für viele zu einer Reizfigur geworden. Als Minister konnte er sich mit seiner Forderung nach einer allgemeinen Corona-Impfpflicht nicht durchsetzen.  © Wolfgang Kumm/dpa
Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz beim Treffen der G7 Klima-, Energie- und Umweltministerinnen und -minister.
Steffi Lemke hat im Kabinett Scholz den Posten als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz inne. Die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen absolvierte ein Studium der Agrarwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, das sie 1993 als Diplom-Agraringenieurin abschloss. Von 2002 bis 2013 war sie politische Bundesgeschäftsführerin ihrer Partei. © Chris Emil Janssen/Imago
Bettina Stark-Watzinger im Portrait bei der Bundespressekonferenz zum Thema Veroeffentlichung des nationalen Bildungsberichts Bildung in Deutschland.
Bettina Stark-Watzinger ist Bundesministerin für Bildung und Forschung im Kabinett Scholz. Seit 2017 ist sie Abgeordnete im Deutschen Bundestag und seit März 2021 Vorsitzende der FDP Hessen. Ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main schloss sie 1993 als Diplom-Volkswirtin ab. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Karl-Hermann-Flach-Stiftung. © Imago
Svenja Schulze SPD, Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aufgenommen im Rahmen der Konferenz fuer globale Ernaehrungssicherheit im Auswaertigen Amt in Berlin.
Svenja Schulze ist Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland im Kabinett Scholz. Die SPD-Politikerin ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), ver.di, im Naturschutzbund Deutschland (NABU) und im Verein Slowfood. Sie ist Mitbegründerin des Netzwerkes „Frauenzeiten“. © Florian Gaertner/Imago
Klara Geywitz im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022. Kabinettssitzung in Berlin.
Klara Geywitz ist Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Kabinett Scholz. Zudem ist sie Beauftragte der Bundesregierung für den Berlin-Umzug und den Bonn-Ausgleich. Im Dezember 2019 wurde sie zu einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD gewählt. Geywitz gehört seit 2014 dem Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit an. © Emmanuele Contini/Imago
Wolfgang Schmidt hisst die Regenbogenfahne am Bundeskanzleramt in Berlin.
Wolfgang Schmidt ist Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes im Kabinett Scholz. In dieser Funktion ist er außerdem Beauftragter der Nachrichtendienste des Bundes. Schmidt, der seit 1989 der SPD angehört, gilt als engster Vertrauter von Olaf Scholz. © Christian Spicker/Imago

SPD sucht Kanzlerkandidat: Vernichtendes Umfrage-Ergebnis für Scholz vor Neuwahlen

Von allen Befragten stimmten nur zwölf Prozent der These zu, dass die Kanzler-Partei mit Scholz ein deutlich besseres Wahl-Ergebnis als derzeit in den Umfragen erzielen würde. Überwältigende 86 Prozent glauben das nicht.

Sollte Pistorius die Partei anführen, gehen dagegen 62 Prozent von einem Aufschwung in der Wählergunst aus, 34 Prozent verneinen das. In Umfragen liegt die SPD bei 15 oder 16 Prozent, 2021 hatte Scholz sie zu 25,7 Prozent geführt.

Unter SPD-Anhängern trauen immerhin 27 Prozent der Partei unter Scholz eine Verbesserung zu, allerdings sind es hier 76 Prozent, sollte Pistorius ans Ruder dürfen.

Zweistellige Werte erreicht der Kanzler bei dieser Frage nur noch unter den Anhängern des BSW (18 Prozent) und der Grünen (15 Prozent). Pistorius schafft hier bei Union, Grünen und FDP Zustimmungswerte von rund zwei Dritteln, beim BSW sind es 51 Prozent, einzig bei den AfD-Anhängern überwiegt die Skepsis: Sie sehen mit ihm als Kanzlerkandidaten lediglich zu 45 Prozent eine Verbesserung der SPD, 51 Prozent glauben nicht daran.

Ob er den Kanzlerkandidaten-Wechsel bei der SPD schon riechen kann? Olaf Scholz bekommt bei einer neuen Umfrage niederschmetternde Zahlen vorgelegt.

Pistorius hängt Scholz vor Neuwahlen in Umfrage ab: Nur einmal punktet der Kanzler

Beim Eigenschaftsprofil zieht Scholz ebenfalls in fast allen Punkten den Kürzeren – mit einer Ausnahme. Pistorius wird für vertrauenswürdiger (65 zu 35 Prozent), führungsstärker (64 zu 14 Prozent) und sympathischer (63 zu 38 Prozent) gehalten. Deutlich hebt er sich auch ab, wenn es darum geht, Deutschland gut im Ausland vertreten (62 zu 31 Prozent) und seine Politik gut erklären zu können (60 zu 18 Prozent).

Nur in einem Punkt liegt Scholz vor Pistorius. 39 Prozent gestehen ihm zu, etwas von Wirtschaftspolitik zu verstehen. Bei Pistorius, der vor seinem Wechsel nach Berlin zehn Jahre als Innenminister von Niedersachsen amtierte, sehen das nur 28 Prozent so.

Die für sich gesehen besten Werte erreicht Scholz mit jeweils 48 Prozent bei den Aussagen, er hat einen klaren Kurs beim Umgang mit dem Ukraine-Krieg und er kennt die Probleme in Deutschland. Pistorius kommt hier auf 59 respektive 58 Prozent. Dass er gut mit anderen Staatsmännern auf Augenhöhe verhandeln kann, attestieren Scholz dagegen nur 39 Prozent, Pistorius 57 Prozent.

Wo bitte geht‘s hier ins Kanzleramt? Boris Pistorius hängt in der Wählergunst nicht nur Olaf Scholz ab.

Umfrage vor Neuwahlen Scholz wird nur von jedem vierten SPD-Anhänger für führungsstark gehalten

Geradezu verheerend wirken zwei Ergebnisse unter SPD-Anhängern. Nur 18 Prozent von ihnen finden, dass Scholz seine Politik gut erklären kann, führungsstark finden ihn 24 Prozent. Dagegen erreicht Pistorius bei diesen Kompetenzen 74 respektive 75 Prozent. Topwert des Kanzlers sind die 71 Prozent beim Punkt, er kenne die Probleme in Deutschland – auch hier muss er sich aber Pistorius mit 72 Prozent geschlagen geben.

Nur hinsichtlich der Wirtschaftspolitik setzt sich auch unter SPD-Anhängern Scholz durch – mit 58 zu 42 Prozent. Die Umfrage, die frühere Ergebnisse bestätigt, dürfte Wasser auf die Mühlen der Kritiker des 66-Jährigen sein. Auch innerhalb der Partei mehren sich die Stimmen, die dafür eintreten, Pistorius zum Gesicht der Kampagne zu machen. Die Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil stützen Scholz jedoch. Zumindest bislang. (mg)

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