News-Ticker zum Ukraine-Krieg

Mehr Nato-Atomwaffen in Europa? Kreml spricht von „Eskalation der Spannungen“

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Die Ukraine setzt zunehmend auf Kriminelle. Russland verschärft seine Angriffe an der Front. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen finden Sie in unserem neuen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 17. Juni, 22.10 Uhr: Die Zahl der Verletzten bei einem russischen Angriff auf Poltawa ist auf 22 gestiegen, darunter drei Kinder. Dies sagte der Gouverneur der Region Poltawa, Filip Pronin, in einem Beitrag im Messenger Telegram, berichtet Ukrinform. „Es ist bekannt, dass 22 Menschen medizinische Hilfe suchten. Drei von ihnen sind Kinder. Ein Kind wurde ins Krankenhaus eingeliefert“, schrieb Pronin.

Update vom 17. Juni, 19.16 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bei einem Besuch in Washington für mehr Waffenlieferungen an die Ukraine geworben und zugleich Chinas Handeln angesichts des russischen Angriffskriegs kritisiert. „Es mag paradox erscheinen, aber der Weg zum Frieden führt über mehr Waffen für die Ukraine“, sagte Stoltenberg am Montag vor einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden. Die Regierung in Kiew müsse „glaubwürdig und dauerhaft“ unterstützt werden.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 17. Juni, 17.22 Uhr: Luftangriffe im Oblast Charkiw sollen täglich durchschnittlich 16 Stunden andauern. Das gab der Leiter der Verwaltung des Gebiets Charkiw, Oleh Syniehubov, in einer landesweiten Nachrichtensendung bekannt.

Er betonte, dass Russland immer noch besiedelte Gebiete im Oblast Charkiw angreifen und zivile Infrastruktur zerstören würde. Derzeit haben etwa 50.000 Menschen in der Oblast aufgrund der russischen Angriffe keinen Strom.

Update vom 17. Juni, 16.16 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin entlässt vier stellvertretende Verteidigungsminister. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ein amtliches Dekret. Demnach setzt Putin eine Verwandte, Anna Zivilewa, in einen der freigewordenen Posten ein.

Update vom 17. Juni, 15.19 Uhr: Russische Streitkräfte sollen am Nachmittag zivile Infrastruktur in der Region Poltawa angegriffen haben. Neun Zivilisten sollen dabei verletzt worden sein. Das berichtet der Leiter der Militärverwaltung des Oblast auf Telegram. Menschen könnten laut dem Bericht unter den Trümmern eines Gebäudes eingeschlossen sein.

Ukrainische Streitkräfte sollen 15 russische Luftverteidigungssysteme auf der Krim zerstört haben

Update vom 17. Juni, 14.41 Uhr: Die ukrainischen Verteidigungskräfte sollen in den letzten anderthalb Monaten etwa 15 russische Luftverteidigungssysteme auf der vorübergehend besetzten Krim zerstört haben. Das berichtet das Zentrum für strategische Kommunikation der Ukraine. Dabei soll es sich insbesondere um Luftverteidigungsbataillone handeln, die mit den Systemen S-300, S-350 und S-400 ausgerüstet sind.

Update vom 17. Juni, 14.07 Uhr: Soldaten der 22. mechanisierten Brigade der Ukraine haben die Besatzung eines sogenannten russischen „Scheunenpanzers“ gefangen genommen. Laut Bericht des Offiziers der Brigade, handelt es sich dabei um einen russischen Panzer, der mit zusätzlicher provisorischer Panzerung versehen ist, um sie vor direkten Angriffen von Drohnen zu schützen. Das Fahrzeug sollen sie als Trophäe in der Nähe von Klischtschjiwka an der Bachmut-Front mitgenommen haben, berichtet Ukrainska Pravda.

Kreml-Sprecher über Äußerung des Nato-Generalsekretärs: „Weitere Eskalation der Spannungen“

Update vom 17. Juni, 13.11 Uhr: Die Äußerungen von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg über eine mögliche Stationierung weiterer Atomwaffen wertet Russland als Provokation. Vor der Presse erklärte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow: „Das ist nichts anderes als eine weitere Eskalation der Spannungen.“

Stoltenberg hatte zuvor gegenüber Daily Telegraph gesagt, die Nato sei in Gesprächen über die Stationierung weiterer Atomwaffen und ihrer Versetzung in Bereitschaft.

Update vom 17. Juni, 12.23 Uhr: Das staatliche russische Unternehmen Rostec hat bekannt gegeben, einen weiteren Su-34-Jagdbomber an das russische Verteidigungsministerium geliefert zu haben. Eine genaue Anzahl der ausgelieferten Jagdbomber nannte das Unternehmen laut Bericht der Ukrainska Pravda nicht.

Rostec betonte demnach, dass der Su-34 für die Zerstörung von Boden- und Luftzielen sowie von Infrastrukturanlagen konzipiert sei, die durch Luftverteidigungssysteme geschützt und in erheblicher Entfernung vom Basisflugplatz platziert sind.

Russland greift Strom- und Gasanlagen in der Ukraine an

Update vom 17. Juni, 11.55 Uhr: Russische Truppen haben in der Nacht auf Montag Strom- und Gasanlagen in zwei Oblasten der Ukraine angegriffen. Das berichtete das Energieministerium der Ukraine. Dabei sollen ein Gebäude und ein Stromkabel im Süden der Ukraine beschädigt worden sein. „In einem anderen Kontaktliniengebiet wurde eine Gasinfrastrukturanlage getroffen“, heißt es in dem Bericht weiter.

Im Oblast Donezk seien 108 Verbraucher von der Gasversorgung abgeschnitten, weil die Gasverteilungsnetze infolge der russischen Angriffe beschädigt worden seien, fügte das Ministerium hinzu.

Russland soll ukrainische Rettungskräfte bei Einsatz beschossen haben

Update vom 17. Juni, 11.31 Uhr: Berichten des ukrainischen Gesundheitsministeriums zufolge soll Russland ukrainische Rettungskräfte in der Region Charkiw beschossen haben. Bei dem Angriff sollen eine schwangere Frau, ein Kind und ein Mann verletzt worden sein. Die Rettungskräfte selbst sollen zum Zeitpunkt des Angriffs im Innenbereich eine Untersuchung durchgeführt haben, sodass sie sich schützen konnten, teilte das Ministerium in einem Statement auf Facebook mit.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland soll in den vergangenen 24 Stunden 1.080 Soldaten verloren haben

Update vom 17. Juni, 10.44 Uhr: Die russischen Streitkräfte sollen in den vergangenen 24 Stunden 1.080 Soldaten sowie zwei Panzer und 14 Artilleriesysteme verloren haben. Die Soldaten sollen im Krieg getötet oder verwundet worden sei. Das vermeldete am Montagmorgen der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine.

Ukrainischer Verteidigungsgeheimdienst soll militärische Einrichtungen in Russland beschossen haben

Update vom 17. Juni, 9.49 Uhr: In der Nacht auf Montag haben Kamikaze-Drohnen des Verteidigungsgeheimdienstes der Ukraine (DIU) militärische Einrichtungen in den Oblasten Belgorod, Woronesch und Lipezk in Russland angegriffen. Das berichtet Ukrainiska Pravda unter Berufung auf Informationen des Verteidigungsgeheimdienstes.

Die Drohnen zielten demzufolge insbesondere auf ein Gebäude des russischen Stahlherstellers NLMK und das örtliche Traktorenwerk. Die Russen nutzen beide Anlagen für militärische Zwecke, wie die Quelle betont. Informationen zu den Folgen des Angriffs seien noch nicht bekannt.

Update vom 17. Juni, 7.15 Uhr: Seit das neue ukrainische Wehrpflichtgesetz in Kraft getreten ist, sind laut Washington Post mehr als 2.750 Gefangene aus der Haft entlassen worden, um dem ukrainischen Militär beizutreten. Die Rekrutierung von Kriminellen ist der Post zufolge „das jüngste Anzeichen dafür, dass Kiew darum kämpft, seine Streitkräfte wieder aufzufüllen, die nach mehr als zwei Jahren nahezu ununterbrochener Kämpfe erschöpft und ausgelaugt sind“. In Russland ist die Rekrutierung von Kriminellen gängige Praxis.

Russischer Angriff mit Gleitbomben auf Charkiw

Update vom 17. Juni, 5.10 Uhr: Charkiw ist am späten Abend mit einer Gleitbombe beschossen worden. Das teilte der Bürgermeister von Charkiw mit. Nach Angaben von Ihor Terechow soll eine Kindererholungseinrichtung getroffen und ein Gebäude zerstört worden sein. Informationen über mögliche Verletzte gibt es nicht.

Die ukrainische Armee ist aufgrund ausbleibender Waffen- und Munitionslieferungen aus dem Westen stark in der Defensive gebunden.

Update vom 16. Juni, 22.04 Uhr: Die Ukrainer müssen sich wegen des systematischen russischen Beschusses ihrer Energieanlagen in den kommenden Wochen auf noch größere Probleme bei der Stromversorgung einstellen. „In der nächsten und den darauffolgenden Wochen wird die Situation deutlich schwieriger werden als heute“, warnte der Chef des Energieversorgers Ukrenerho, Wolodymyr Kudryzkyj am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Bis Ende Juli werde es vermehrt planmäßige Abschaltungen und Stromsperren geben.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Update vom 16. Juni, 20.46 Uhr: Russland hat nach Angaben aus Kiew seine militärischen Angriffe auf die Ukraine verschärft. „Im Tagesverlauf hat der Feind intensiv das Tempo seiner Angriffs- und Sturmhandlungen ausgebaut und sucht nach Wegen, entweder einen Keil in unsere Verteidigung zu treiben oder die ukrainischen Einheiten aus ihren Positionen zu vertreiben“, teilte der ukrainische Generalstab am Sonntag in seinem abendlichen Lagebericht mit.

Ein ukrainischer Soldat feuert einen 120-mm-Mörser auf eine russische Stellung an der Frontlinie in der Region Donezk.

Die Zahl der Gefechte ist demnach auf 88 gestiegen. Vor allem im Raum Pokrowsk im ostukrainischen Donezk habe das russische Militär versucht weiter vorzudringen.

Update vom 16. Juni, 20.23 Uhr: Die Ukraine soll nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte nun über die Überwasserdrohne „Stalker 5.0“ verfügen. Wie die Streitkräfte auf Telegram mitteilten, soll die Drohne „Stalker 5.0“ bis zu 75 Kilometer pro Stunde fahren und bis zu 150 Kilogramm Last transportieren können. Die Drohne soll über eine Reichweite von etwa 600 Kilometer verfügen.

Update vom 16. Juni, 19.44 Uhr: In der Ostukraine soll bei einem Drohnenangriff ein russischer Journalist getötet worden sein. „Unser Korrespondent Nikita Zizagi wurde bei einem Angriff von Drohnen der ukrainischen Armee getötet“, schreibt die Website News.Ru auf Telegram. Der Angriff soll sich demzufolge nahe der Stadt Wugledar ereignet haben.

Ukrainische Truppen sollen in Region Luhansk vorgerückt sein – Russland soll Stellungen verloren haben

Update vom 16. Juni, 18.25 Uhr: Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte, rücken Truppen der Ukraine im Serebrjansker Wald in der Region Luhansk vor. Einen Kilometer tief sollen die Brigaden „Asow“ und „Burewij“ in den Wald vorgerückt sein, heißt es auf der Telegram-Seite der ukrainischen Streitkräfte. Zuvor hatte die „Asow“-Brigade erklärt, die russischen Truppen hätten ihre Stelllungen in dem Waldgebiet verloren.

Kreml erhöht Druck – Vermeintliche Friedensangebote Putins seien an Umstände an der Front gebunden

Update vom 16. Juni, 16.58 Uhr: Der Kreml hat den Druck auf die Ukraine mit der Drohung nach einer Verschärfung seiner Gebietsforderungen erhöht. Alle Friedensinitiativen von Präsident Wladimir Putin seien auch an die aktuellen Umstände an der Front gebunden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem Interview für das russische Staatsfernsehen. „Jedes Mal verschlechtern sie sich für die Ukraine.“

Update vom 16. Juni, 16.00 Uhr: Russland fordert Kiew zum Truppenabzug aus dem Osten und Süden der Ukraine auf. Die Regierung des Landes solle darüber „nachdenken“, um so den Weg für mögliche Friedensverhandlungen freizumachen. „Die aktuelle Entwicklung der Lage an der Front zeigt uns eindeutig, dass sie sich für die Ukrainer weiter verschlechtert“, zitiert die AFP den Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Sonntag.

„Es ist wahrscheinlich, dass ein Politiker, der die Interessen seines Landes über die eigenen und die seiner Herren stellt, über so einen Vorschlag nachdenken würde“, so Peskow weiter. Er betone, dass es sich dabei nicht um ein „Ultimatum“ Russlands, sondern eine „Friedensinitiative“ handele, die die Realitäten vor Ort berücksichtige.

Update vom 16. Juni, 14.55 Uhr: Dänemark soll „in naher Zukunft“ F-16-Kampfflugzeuge an die Ukraine liefern. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Gesprächen mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederisken beim Friedensgipfel in der Schweiz mit. „Während des Treffens hatten wir die Gelegenheit, den Fortschritt der Vorbereitungen für den Transfer dänischer F-16-Flugzeuge zu besprechen, die in naher Zukunft in der Ukraine eintreffen werden“, wird er von Ukrainska Pravda zitiert.

Russland nimmt Dorf in Saporischschja im Ukraine-Krieg ein

Update vom 16. Juni, 13.48 Uhr: Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete, dass Russland das Dorf Sahirne in der Region Saporischschja eingenommen haben soll. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitgeteilt habe, soll der Vorstoß von der Wostok-Gruppe durchgeführt worden sein.

Update vom 16. Juni, 11.45 Uhr: Die russische Armee versucht in der Region Donezk weiter vorzudringen. Die Truppen von Russlands Präsident Wladimir Putin sollen alleine heute (16. Juni) 18 Versuche gestartet haben, die Verteidigungslinien der ukrainischen Armee zu durchbrechen, berichtete Ukrainska Pravda. Die Lage sei nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte „angespannt“.

Drei Tote bei Angriffen Russlands auf die Ukraine

Update vom 16. Juni, 10.20 Uhr: Bei russischen Angriffen auf die Ukraine sind am vergangenen Tag (15. Juni) drei Menschen gestorben. Russland soll insgesamt neun ukrainische Regionen mit Raketen attackiert haben, berichtete der Kyiv Independent unter Berufung auf Informationen der Regionalbehörden. Bei den Angriffen seien außerdem sechs Menschen verletzt worden.

Update vom 16. Juni, 8.43 Uhr: Donald Trump will die Militärhilfen an die Ukraine stoppen. Der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat für die Republikaner bei der US-Wahl im November sagte am Samstag (15. Juni) auf der Veranstaltung „Turning Point Action“, dass er Wolodymyr Selenskyj für den „größten Geschäftsmann unter allen bisherigen Politikern“ halte.

„Jedes Mal, wenn er in unser Land kommt, geht er mit 60 Milliarden Dollar“, zitiert ihn der US-Sender C-Span. Trump kündigte deshalb an, die Unterstützung für die Ukraine einzustellen „noch bevor ich als gewählter Präsident ins Weiße Haus einziehe“, so Trump.

Schwere Verluste für Russland in der Ukraine

Update vom 16. Juni, 7.46 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten genannt. Demnach hat die russische Armee in den Gefechten innerhalb eines Tages etwa 1160 Soldaten verloren; entweder wurden sie getötet oder verletzt. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht. Der Überblick:

  • Soldaten: 526.310 (+1160 zum Vortag)
  • Panzer: 7956 (0)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 15.269 (+6)
  • Artilleriesysteme: 13.913 (+58)
  • Mehrfachraketenwerfer: 1104 (+1)
  • Luftabwehrsysteme: 853 (0)
  • Drohnen: 11.159 (+11)
    Quelle: ukrainischer Generalstab am 15. Juni 2024 auf Facebook

Russland mit erneuten Raketenangriffen im Ukraine-Krieg

Update vom 16. Juni, 6.20 Uhr: In der Oblast Poltawa ist es offenbar zu Raketenangriffen gekommen. Dies berichtetet die Ukrainska Pravda unter Berufung auf die ukrainische Luftwaffe sowie der Gouverneur der Region, Filip Pronin, auf Telegram. Die Attacken konnten aber abgewehrt werden; Pronin zufolge wurden bislang keine Treffer bekannt – auch Verletzte wurden nicht gemeldet.

Update vom 15. Juni, 19.35 Uhr: Trotz der intensiven Friedensbemühungen vieler Länder weltweit, setzten russische Streitkräfte am Samstag ihre Offensive an verschiedenen Frontlinien in der Ukraine fort. Unterstützt durch ihre Luftstreitkräfte, unternahmen russische Truppen erneut Angriffe in der Nähe von Wowtschansk im Osten des Landes, wie aus dem täglichen Bericht des Generalstabs in Kiew hervorgeht.

Besonders heftige russische Angriffe wurden aus der Region Pokrowsk im Südosten der Ukraine gemeldet. Dort wurden fast ein Drittel der insgesamt 74 russischen Angriffe des Tages verzeichnet. Es wurde jedoch berichtet, dass alle Angriffe erfolgreich abgewehrt wurden. Die Generäle in Kiew verkündeten: „Unsere Jungs halten sich wacker“. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überoprüfen.

Explosion in Russland – Gas-Pipeline steht in Flammen

Update vom 15. Juni, 17.20 Uhr: Bei einer Gas-Pipeline in der russischen Region Saratov kam es Samstag offenbar zu einer Explosion. „Ursache war nach vorläufigen Angaben eine ungewöhnliche Hitze, die zu Druckentlastung und Verbrennung führte“, schrieb der Regionalgouverneur Roman Busargin auf seinem Telegram-Kanal. Die Pipeline wurde abgesperrt, Rettungsdienste seien vor Ort im Einsatz. Saratov liegt etwa 470 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Scholz bei Ukraine-Hilfspaket optimistisch: „Ganz sicher, dass es gelingen wird“

Update vom 15. Juni, 13.05 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich trotz noch ungeklärter Fragen überzeugt gezeigt, dass der beim G7-Gipfel vereinbarte Kredit von 50 Milliarden Dollar für die Ukraine kommen wird. „Ich bin jetzt ganz sicher, dass es gelingen wird“, sagte Scholz am Samstag dem Nachrichtenportal ZDFheute.de. „Jetzt ist klar für die Ukraine, dass sie die Unterstützung bekommt.“

Scholz sprach von einer großen Summe, „die für die Verteidigung, aber auch für andere Aufgaben genutzt werden kann“. Gleichzeitig sei die G7-Zusage „eine Botschaft“ an Russlands Präsident Wladimir Putin, „dass es nicht richtig ist, daraufzusetzen, dass die Unterstützung nachlässt.“ Scholz sagte in einem weiteren Interview mit der ARD, die G7-Entscheidung solle Putin dazu bewegen, „dass er einsieht, dass ein Einfach-immer-weitermachen mit seinem brutalen Krieg völlig sinnlos ist“.

Ukraine attackiert Grenzregion Belgorod: Mehrere Tote

Update vom 15. Juni, 10.50 Uhr: Bei ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzstadt Schebekino sind laut russischen Angaben fünf Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Wie der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Samstag mitteilte, wurden vier Leichen aus den Trümmern eines Hauses geborgen. Eine Frau starb demnach im Krankenhaus. Zudem seien sechs Zivilpersonen bei dem Angriff am späten Freitagabend verletzt worden.

Die 40.000-Einwohnerstadt Schebekino liegt im Süden der russischen Region Belgorod, die an die ukrainische Region Charkiw grenzt. Dort begannen russische Truppen am 10. Mai eine Bodenoffensive. Die Ukraine will sich laut eigenen Angaben mit den Angriffen auf Ziele in Belgorod selbst verteidigen. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge soll mit der Bodenoffensive eine Pufferzone zum Schutz russischer Grenzorte geschaffen werden.

Update vom 15. Juni, 9.47 Uhr: Bei russischen Angriffen auf das Gebiet sind offenbar zwei Zivilpersonen verletzt sowie eine 58-jährige Frau getötet worden. Dies berichtet die Ukrainska Pravda unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung. Die russische Luftwaffe habe mehrere Dörfer bombardiert; Wohnhäuser seien zerstört worden. Russlands Armee attackiert seit mehr als zwei Jahren nicht nur militärische Einrichtungen der Ukraine, sondern auch zivile Infrastruktur und Wohnsiedlungen.

Krieg in der Ukraine: Putin äußert sich zur Charkiw-Offensive

Update vom 15. Juni, 6.35 Uhr: Nach Angaben Putins sollen die russischen Truppen auch im östlichen Gebiet Charkiw weiter vorrücken. „Wir sind einfach gezwungen, jetzt im Gebiet Charkiw die Frontlinie weiter zu verschieben, um die terroristischen Schläge gegen Belgorod und andere Ortschaften zu verringern.“ Russland beschießt seit Kriegsbeginn ukrainische Städte und insbesondere die in Grenznähe gelegene Großstadt Charkiw. Zuletzt hatten sich aber auch ukrainische Angriffe gegen das westrussische Belgorod verstärkt.

Update vom 14. Juni, 22.43 Uhr: Am Freitag soll es in der Ukraine insgesamt zu 71 militärischen Auseinandersetzungen zwischen russischen und ukrainischen Truppen an der Front gekommen sein. Laut Informationen des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine sollen am Freitag russische Streitkräfte weiterhin versucht haben, die ukrainische Verteidigung an den Fronten Kupjansk und Kurachiw zu durchbrechen.

Update vom 14. Juni, 20.52 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Zahl der in seinem Angriffskrieg in der Ukraine kämpfenden Soldaten auf derzeit knapp 700.000 Mann beziffert. Das verkündete Putin am Freitag bei einem Treffen mit Soldaten. Bei der Pressekonferenz im Dezember 2023 hatte Putin noch von 617.000 Soldaten gesprochen.

Ukrainische Organisation befreit 14 Kinder aus Russland und besetzen Gebieten im Ukraine-Krieg

Update vom 14. Juni, 20.30 Uhr: Die Ukraine soll laut Angaben der Wohltätigkeitsorganisation „Save Ukraine“ 14 weitere ukrainische Kinder aus Russland und den vorübergehend besetzten Gebieten befreit haben.

Das Team der Organisation brachte nach eigenen Angaben insgesamt 373 Kinder in die Ukraine zurück, die von Russland deportiert worden waren oder unter der Besatzung gelebt hatten.

Mutmaßliche Kriegsverbrechen Russlands: Internationaler Strafgerichtshof prüft russische Hackerangriffe

Update vom 14. Juni, 19.10 Uhr: Informationen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge prüfen Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, ob mutmaßliche russische Hackerangriffe auf zivile ukrainische Ziele Kriegsverbrechen darstellen. Insider berichteten demzufolge der Nachrichtenagentur, dass Angriffe auf die zivile Infrastruktur untersucht werden.

Bei den mutmaßlichen Hackerangriffen Russlands seien Menschenleben gefährdet worden, etwa durch eine Unterbrechung der Strom- und Wasserzufuhr oder die Kappung des Notrufs. Eine Anklage des Gerichts wäre die erste ihrer Art.

Ukraine beschießt Verteilungszentrum für russisches Gas in Russland

Update vom 14. Juni, 17.43 Uhr: Die Ukraine beschießt nach russischen Angaben einen Umschlagplatz für russische Gasexporte in Russland. Berichten der Nachrichtenagentur Reuters zufolge teilte der Gouverneur der Region Kursk auf Telegram mit, die Ukraine habe mehrere Siedlungen angegriffen, darunter die Stadt Sudscha.

Dort befinde sich das letzte funktionierende Verteilzentrum für russische Gasexporte nach Europa über die Ukraine. Zwei Menschen sollen bei dem Beschuss verletzt worden sein. Smirnow erwähnte keine Schäden an der Gasinfrastruktur. Die zuständige ukrainische Betreiberfirma erklärte, dass der russische Gastransit nicht von den Angriffen betroffen sei.

Ukraine-Hauptquartier der Nato in Deutschland – Stoltenberg kündigt Bau in Wiesbaden an

Erstmeldung: Brüssel – Die Nato will das Hauptquartier zur Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für die Ukraine in Deutschland aufbauen. Zum Abschluss eines Treffens der Verteidigungsminister habe Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mitgeteilt, dass der neue Standort in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden aufgebaut werde. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP.

700 Nato-Kräfte an neuem Hauptquartier in Deutschland

Ein entsprechender Operationsplan für den Nato-Einsatz sei am Donnerstag vom Nordatlantikrat beschlossen worden, so die dpa. Die Koordinierungsaufgaben sollen von einem 3-Sterne-General überwacht werden. Dieser berichte direkt an den Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa.

Laut Stoltenberg werden insgesamt 700 Kräfte aus der Nato und anderen Partnerländern in das Vorhaben mit eingebunden. Außerdem sollen im östlichen Bündnisgebiet Logistik-Knotenpunkte entstehen, berichtete die AFP.

Nato baut Ukraine-Hauptquartier in Deutschland

Laut dpa ist der Nato-Einsatz eine Vorkehrung für eine mögliche Rückkehr von Donald Trump als US-Präsident. Denn bislang hatten die USA die Koordinierungsaufgaben wahrgenommen. Äußerungen aus dem Lager der Republikaner hatten jedoch zuletzt Zweifel daran gestreut, ob die USA ihre Unterstützung für die Ukraine aufrechterhalten würden, sollte Trump die US-Wahl im November gewinnen.

Stoltenberg habe jedoch betont, dass die Nato mit dem Schritt „nicht zu einer Konfliktpartei“ werde. Es gehe lediglich darum, dass die europäischen Staaten mehr Verantwortung von den USA übernehmen.

Welche Gebiete hat Russland im Ukraine-Krieg erobert? Wo konnten die Truppen des Kreml zurückgeschlagen werden und an welchen Orten wird derzeit gekämpft? Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf in der Ukraine geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (Redaktion mit Agenturen)

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