Strategischer Radarstützpunkt
Ukraine will russischen Kommandeur bei Krim-Angriff getötet haben
- VonLisa Mahnkeschließen
Ein ukrainischer Angriff auf einen Luftwaffenstützpunkt der Krim ist laut Berichten folgenschwer. Ein Kommandeur Russlands soll getötet worden sein.
Simferopol – Bei einem Angriff auf einen „geheimen“ Luftwaffenstützpunkt im Krim-Gebirge soll das Militär der Ukraine einen Kommandeur getötet haben. Auf dem dortigen Berg Ai-Petri ist laut Medienberichten das dritte Funktechnikregiment der russischen Streitkräfte stationiert. Der Stützpunkt könnte eine strategische Rolle in der Auseinandersetzung um die umkämpfte Krim spielen.
Am Montagmorgen (13. Mai) gab es laut Aussagen des Notfallservices der Krim, die dem Telegram-Nachrichtenchannel Astra vorliegen, Angriffe durch mehrere Raketen. Es werde demnach angenommen, dass es sich um Marschflugkörper des Typs „Storm Shadow“ handele – nicht zum ersten Mal wäre dann ein hochrangiger Vertreter des russischen Militärs durch eine Storm Shadow umgekommen. Der Kommandeur der Militäreinheit 85683 auf dem Gipfel Mount Ai-Petri, Alexander Kulakow, sei bei dem Angriff getötet worden, ebenso wie ein anderer Soldat. Die Anzahl an Verwundeten sei noch nicht bekannt.
Der Telegram-Channel Crimean Wind bestätigte die Informationen von Astra. Ebenso schrieb die ukrainische Seite des Nachrichtenportals Pravda von einer Quelle, die den Angriff bestätigte, jedoch ohne weitere Details. Auch das russische Verteidigungsministerium schrieb von Angriffen auf die Krim mit vier Storm Shadow und sieben UAVs (Unbemannte Luftfahrzeuge), wahrscheinlich handelte es sich dabei um Drohnen. Den Aussagen des russischen Ministeriums nach wurden die Raketen und UAVs jedoch abgefangen.
Ausgebaute Radaranlage aus Sowjetzeiten – Was über den Stützpunkt im Krim-Gebirge bekannt ist
Das „Auge“ Russlands, wie es die Nachrichtenseite Krym.Realii nannte, soll bereits während der Sowjetzeit auf dem Mount Ai-Petri platziert worden sein. Ziel der Station sei die weiträumige Aufklärung und Luftabwehrführung. Wenig geheim sind die Stationen aufgrund großer Kuppeln, die vom Fuß des Berges sichtbar sind und daher auch eine Touristenattraktion bilden würden.
„Die Radaranlage am Südufer ist die bekannteste militärische Einrichtung im Großraum Jalta“, hieß es außerdem in der Meldung vom Crimean Wind. Allerdings ist der Zutritt für Außenstehende geschlossen. Unter den Kuppeln sollen Radarsysteme versteckt sein, die unter anderem vom russischen Verteidigungsministerium genutzt würden.
Reuters berichtete bereits 2016 von einer Militarisierung der Krim und nannte auch einen „Ring von Radaren“ auf den Bergen der Krim als ein Ziel des Militarisierungsprogramm. Die sowjetischen Stationen wurden von der Ukraine vernachlässigt und nach der Annexion der Krim von Russland aufgebaut. Demnach sei der Standort vor allem für die Beobachtung des Schwarzen Meers im Ukraine-Krieg und die Observation der nahen NATO-Staaten Türkei, Bulgarien und Rumänien ideal. (lismah)
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