Gerüchte um Wahlbetrug

Rechte Aktivisten behindern US-Wahl: Anfechtungen beginnen

  • Fabian Hartmann
    VonFabian Hartmann
    schließen

Im Wahlkampf versuchte Trump, die Glaubwürdigkeit der US-Wahl zu untergraben. In den Swing States wird jetzt das Stimmrecht Tausender Wähler bezweifelt.

Update vom 6. November, 2.02 Uhr: In der Nacht zum Mittwoch (deutscher Zeit) blieben schwere Ausschreitungen in den USA bisher aus. Rechtsextreme hatten im Vorfeld der US-Wahl mit Gewalt gegen Andersdenkende gedroht. Ausschlaggebend für Gefahr von Ausschreitungen könnte Trumps erwartete Rede am Wahlabend sein. Erklärt er sich voreilig zum Sieger, könnte ein schlussendliches Wahlergebnis zugunsten von Vizepräsidentin Kamala Harris in einen Gewaltausbruch, wie beim Sturm auf das US-Kapitol nach der US-Wahl 2020 führen.

Der rechtslibertäre Milliardär Elon Musk, Großspender des Ex-US-Präsidenten Donald Trump, verbreitete unterdessen auf seiner Plattform X einen martialischen Videoclip im Stil einer Anime-Serie: Darin kämpft sich eine Cartoon-Version von Donald Trump mit Unterstützung von Kampfjets ins Weiße Haus. Musk verbreitete am Dienstagnachmittag (Ortszeit) bereits Verschwörungserzählungen von angeblicher Wahlmanipulation. Er wird auf Trumps Wahlparty erwartet.

US-Wahl: Rechtsextreme drohen mit „Bürgerkrieg“ – Egal ob Harris oder Trump gewinnt

Update vom 5. November, 23.31 Uhr: Auf Social-Media-Plattformen zeigen sich Anhänger der extremen Rechten mit Blick auf die Ergebnisse der US-Wahl 2024 gewaltbereit. In Telegram-Gruppen schreiben Nutzer über gewalttätige Ausschreitungen nach der Wahl. So zitiert der Guardian eine Umfrage, zu der ein Telegram-Account am Rande der extremen Rechten aufgerufen hat. Zur Wahl standen dabei die Optionen: „Trump gewinnt, der Bürgerkrieg beginnt“ oder „Kamala ‚siegt‘, der Bürgerkrieg beginnt“. In der Community des Kanals seien die beiden Optionen begrüßt worden.

Über extreme Rechte sagte Clara Broekaert, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin am Soufan Center, gegenüber der Zeitung: „Die Sehnsucht nach Krieg ist sehr präsent.“ Diese Gruppe, so Broekaert, sehe „Zerstörung – Chaos, Konflikt und Zusammenbruch – als notwendiges Mittel, um ihre Ziele zu erreichen.“ Extremen Rechten gehe es dabei darum, das politische System zu zerstören.

Trump-Anhänger bei einem Wahlkampfauftritt in in North Carolina (Symbolbild)

US-Wahl 2024: Sorge vor Ausschreitungen bei Trump-Niederlage

Erstmeldung: Washington, D.C. – Am Tag der US-Wahl scheinen sich bereits früh Szenarien zu bewahrheiten, die zahlreiche Expertinnen und Experten schon während der Wochen und Monate des Wahlkampfs immer wieder prognostiziert hatten. Sie befürchteten, der Republikaner Donald Trump und Teile seiner Anhänger könnten während der US-Wahl oder im Falle einer drohenden Niederlage bei der Stimmenauszählung zu besonders aggressiven Strategien greifen, um die Glaubwürdigkeit und Legitimität der US-Wahl zu untergraben. 

Damit könnte Trump, so fürchten sie, an seine Linie von 2020 anknüpfen. Damals hatte Trump den Wahlausgang zugunsten Joe Bidens erfolglos angefochten. Zudem entlud sich der Frust rechter und radikaler Trump-Anhänger am 6. Januar 2021 mit dem Sturm auf das US-Kapitol in Washington. Auf welche Zustimmung Trumps Vorwürfe der Wahlmanipulation teils treffen, zeigt sich nun unmittelbar vor der Wahl im potenziell wahlentscheidenden Swing State Pennsylvania.

Alle Infos zur US-Wahl

Die US-Wahl 2024 hat begonnen und letzte Umfragen deuteten bereits ein knappes Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris an. Alle News live zur US-Wahl 2024 finden Sie in unserem Ticker. Die Live-Entwicklungen zu den ersten Ergebnissen der US-Wahl 2024 können Sie ebenfalls im Ticker verfolgen. 

Die US-Wahl 2024 zwischen Trump und Harris dürfte erneut zu einer Zitterpartie werden. Das könnte die offizielle Bekanntgabe des Ergebnisses der US-Wahl 2024 verzögern. Nach deutscher Zeit müssen sich Interessierte auf zeitliche Verschiebungen einstellen. Die US-Wahl 2024 kann derweil auch im Livestream verfolgt werden.

Anfechtungen bei der US-Wahl – im Swing State Pennsylvania gingen Tausende Klagen ein

Denkbar knapp ist die Differenz, die das Meinungsforschungsinstitut FiveThirtyEight Kamala Harris und ihrem republikanischen Kontrahenten Trump aktuell (5. November) im so bedeutenden Swing State Pennsylvania voraussagt: Dort kann die Demokratin laut Prognose 47,9 Prozent Stimmenanteil auf sich vereinen, und damit 0,2 Prozent mehr als der Republikaner (47,7 Prozent).

Weil jeder einzelnen Stimme bei einem solch engen Rennen noch einmal mehr Gewicht zukommt, setzen einige rechtsgerichtete Aktivistinnen und Aktivisten und republikanische Senatoren in Pennsylvania bereits im Vorfeld der US-Wahl auf neue krude Mittel der Wahlanfechtung.

Vor US-Wahl gibt es in Pennsylvania Gerüchte um Wahlbetrug

Wie die New York Times am Montagabend (Ortszeit) berichtete, gingen in Pennsylvanias Wahlbüros bis zum Stichtag am Freitag (1. November) insgesamt rund 4000 Wahlanfechtungen ein. Sie verteilen sich auf 14 verschiedene Wahlbüros im Bundesstaat und zielen darauf ab, die Wahlberechtigung von Wählerinnen und Wählern anzuzweifeln, die zuvor ihre Briefwahlunterlagen eingereicht hatten.

In Chester County, einem Vorort von Philadelphia, stellten sich zahlreiche Wählerinnen und Wähler, deren Wahlberechtigung zuvor angefochten wurde, einer Anhörung und sagten unter Eid aus. Unter ihnen waren der New York Times zufolge ein Militärangehöriger, der alle drei Jahre umzieht, ein Mann, der gerade von einer sechsmonatigen Reise durch das Land zurückgekommen war, sowie ein Hochschulstudent, der vorübergehend nicht in der Stadt ist.

Ihnen und mehr als 200 anderen in Chester County wurde die Stimmabgabe von einem einzigen Aktivisten streitig gemacht, der infrage stellte, dass betreffende Wählerinnen und Wähler die Wohnsitzvoraussetzungen für die US-Wahl erfüllen.

Wirksame Trump-Rhetorik – Anfechtungen im Vorfeld der US-Wahl

In anderen Wahlbezirken Pennsylvanias sollen in dieser Woche, nach dem Wahltag, ähnliche Anhörungen stattfinden. Ob das jedoch wirklich ermöglicht, abgegebene Stimmen nachträglich für ungültig zu erklären, darf bezweifelt werden. In Chester County zog die Aktivistin Diane Houser, die die Wahlanfechtungen eingereicht hatte, einige von ihnen laut New York Times wieder zurück, nachdem Wählerinnen und Wähler in den Wahllokalen erschienen waren, um die Beschuldigungen anzufechten. Die restlichen Vorwürfe wurden von der Bezirkswahlkommission zurückgewiesen. 

US-Wahl 2024: Trump oder Harris – diese Promis beziehen Stellung

Taylor Swift kündigt ihre Unterstützung für Kamala Harris bei der US-Wahl 2024 an
Wie groß der Einfluss von Prominenten auf die US-Wahl sein kann, zeigte zuletzt Taylor Swift. Der Popstar teilte ihre Unterstützung für die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, in einem Instagram-Beitrag mit ihren 283 Millionen Followern. In einem separaten Beitrag teilte Swift auch einen Link zur Wahlregistrierung. Wie die US-Nachrichtenseite NPR berichtete, habe ein Mitarbeiter der U.S. General Services Administration (GSA) mitgeteilt, dass sicher über den geteilten Link der Sängerin in den ersten 24 Stunden bereits 405.999 Menschen für die US-Wahl 2024 registriert haben sollen. Unterzeichnet war Swifts Post außerdem mit den Worten: „Mit Liebe und Hoffnung. Taylor Swift. Kinderlose Katzenlady.“ Wohl eine Anspielung darauf, dass Trumps Vize JD Vance mehrere Demokratinnen als „kinderlose Katzenladys“ bezeichnete. © Lennart Preiss/dpa
Rapper Eminem stellt sich vor der US-Wahl auf die Seite von Kamala Harris
Auch US-Rapper Eminem schlägt sich im US-Wahlkampf auf die Seite von Kamala Harris. Bei einem Wahlkampfauftritt in seiner Heimatstadt Detroit sprach der Rapper zu Anhängerinnen und Anhängern der Demokratin. Dort sprach er auch davon, dass Harris als US-Präsidentin die „Freiheit schützen“ werde. Was er von Trump hält, hat Eminem bereits mehrfach deutlich gemacht. Im Jahr 2017 widmete er dem damaligen Präsidenten sogar ein „Freestyle“, in dem er die Politik Trumps massiv kritisierte. © Ryan Garza/IMAGO
Kid Rock heizt die Menge vor Trumps Auftritt auf dem republikanischen Parteitag vor der US-Wahl 2024 an
Doch auch der Republikaner Donald Trump erhält in seinem Wahlkampf musikalische Unterstützung. Der Sänger Kid Rock hat seine Unterstützung für den Präsidentschaftskandidaten bereits mehrfach unmissverständlich klargemacht. Am 13. Juli teilte er beispielsweise ein Video auf Facebook, in dem er oberkörperfrei in die Kamera sagt: „Wenn du dich mit Trump anlegst, legst du dich mit mir an!“ Beim diesjährigen Parteitag der Republikaner gab Kid Rock sogar den Anheizer für den Ex-Präsidenten. Am letzten Abend gab er das Lied „American Badass“ zum Besten, in dem er die Menge unter anderem mit den Worten „kämpft, kämpft, kämpft“ anstachelte. © Ron Sachs/IMAGO
Country Star Jason Aldean widmet Trump nach einem missglückten Attentat ein umstrittenes Lied.
Ebenfalls auf dem Parteitag der Republikaner war der Country-Sänger Jason Aldean. Er durfte sogar in dem für den Ex-Präsidenten abgesperrten Bereich Platz nehmen – direkt neben Trump. Dieses Privileg kommt jedoch nicht von Ungefähr. Der Sänger widmete Trump nach dem missglückten Attentat auf ihn ein eigenes Lied. „Präsident Trump ist ein Freund von mir, deshalb möchte ich ihm dieses nächste Lied widmen“, so Aldean bei einer Kundgebung am 13. Juli. Das Lied „try that in a small town“ gilt als umstritten. Kritiker werden dem Country-Sänger vor, in dem Lied Schusswaffen zu verherrlichen. Zudem habe das Musikvideo einen rassistischen Unterton. © Mike De Sisti/IMAGO
Hulk Hogan zerreist sein T-Shirt als Zeichen der Unterstützung für Trump bei der US-Wahl 2024.
Einer der einprägsamsten Momente des Parteitags war aber sicher der, als der ehemalige Wrestling Star Hulk Hogan bei seiner Rede sein T-Shirt vom Leib riss. Damit scheint er seine Wut über das Attentat auf Donald Trump zum Ausdruck bringen zu wollen, bei dem ein Schütze den EX-Präsidenten am Ohr verletzte. „Sie haben versucht, den nächsten Präsidenten der USA zu töten“, so Hogan. „Genug ist genug“. Unter dem tosenden Applaus der Anwesenden zerriss er sein schwarzes Shirt, unter dem ein rotes, ärmelloses Shirt mit der Aufschrift „Trump Vance 2024“ zum Vorschein kam. Dabei rief der Ex-Wrestler aus: „Lasst Trumpamania wieder regieren!“ © J. Scott Applewhite/dpa
Der Wrestler The Undertaker stellt sich bei der US-Wahl 2024 hinter Trump.
Trump scheint einen guten Draht zur Wrestling-Community zu haben. Kein Wunder, denn der Ex-Präsident trat des Öfteren in der Wrestling-Show WWE auf. Jetzt hat auch Mark William Calaway, besser bekannt als The Undertaker, Partei für den Republikaner ergriffen. Trump besuchte ihn in seinem Podcast “Six Feet Under with Mark Calaway”, wo er über Wrestling und seine Politik sprach. In einem kurzen Video machte Calaway dann noch einmal Werbung für Trump und sagte: „Ihr habt die Wahl. Ihr könnt euch für Präsident Trump, Kane und den Undertaker entscheiden, oder ihr könnt Kamala Harris, Dave Bautista und Tim Walz wählen. Wählt weise - die Nation hängt davon ab“.  © JP YIM/AFP
George Clooney unterstützt Harris bei der US-Wahl 2024.
Auch Harris kann im US-Wahlkampf auf die Unterstützung männlicher Prominenter zurückgreifen. Der „sexiest man alive“ und OScar-Preisträger bot nach ihrer Ernennung zur demokratischen Kandidatin gleich seine Hilfe an. „Präsident Biden hat gezeigt, was wahre Führung bedeutet. Er rettet wieder einmal die Demokratie“, schrieb der Schauspieler in einem Statement, dass der New York Times und CNN vorlag. „Wir freuen uns darauf, Vizepräsidentin Harris bei ihrer historischen Aufgabe nach Kräften zu unterstützen.“ Clooney äußerte zuvor Bedenken wegen des Gesundheitszustandes von Biden. Der langjährige Unterstützer der Demokraten schrieb, dass die Partei „im November mit diesem Präsidenten nicht gewinnen“ könne. Auf die Unterstützungserklärung folgte eine Welle der Kritik, auch von Ex-Präsident Trump. Der nannte Clooney auf seiner Social-Media-Webseite Truth Social eine „Ratte“ und riet ihm, sich nicht einzumischen. © Rolf Vennenbernd/dpa
Mark Hamill, alias Luke Skywalker, macht sich für Harris vor der US-Wahl 2024 stark.
Bei der US-Wahl kann sich Harris außerdem der Hilfe von Luke Skywalker persönlich sicher sein. Denn der Schauspieler Mark Hamill, der in den 70er Jahren den Hauptcharakter der Star Wars Trilogie verkörperte, macht sich für die Demokratin stark. „In den Filmen kämpfte ich gegen scheinbare Bösewichte“, sagte der Schauspieler gegenüber Sky News. Jetzt kämpfe man allerdings gegen das echte Böse. „Deshalb flehe ich euch an, bitte geht nicht auf die orange Seite“.  © Evan Agostini/dpa
Das Model Amber Rose unterstützt Trump wegen seiner Haltung zu Abtreibungen vor der US-Wahl 2024
Nicht nur Männer stellen sich öffentlich an die Seite von Donald Trump. Ein Beispiel dafür ist das Model und Rapperin Amber Rose. „Ich bin heute hier, um euch zu sagen, dass, ganz egal, welchen politischen Hintergrund wir haben, Donald Trump als Präsident zu wählen, die beste Chance ist, um unseren Babys ein besseres Leben zu ermöglichen“, sagte die Abtreibungsaktivistin auf dem republikanischen Parteitag. Die Frage, wie man in den USA mit Abtreibungen umgeht, ist eine der wichtigsten im laufenden Wahlkampf. Trump macht regelmäßig mit absurden Falschbehauptungen zu dem Thema auf sich aufmerksam. So sagte er bei dem TV-Duell gegen Harris, dass Biden behaupten würde, dass eine „Exekution“ von Babys nach der Geburt in Ordnung sei. Die Aussage wurde von der Moderatorin Linsey Davis sogleich als falsch entlarvt. © Paul Buck/dpa
Olivia Rodrigues unterstützt Harris in der Abtreibungsdebatte zur US-Wahl 2024
Das Thema Abtreibungen beschäftigt auch die Sängerin Olivia Rodrigo. Dabei steht sie jedoch auf der Seite von Kamala Harris. Auf der Social-Media-Plattform TikTok teilte die 21-Jährige ein Video von Harris Wahlkampfrede in Wisconsin. Dort sagte die Vize-Präsidentin: „Wir, die wir an die reproduktive Freiheit glauben, werden Donald Trumps extreme Abtreibungsverbote stoppen, weil wir darauf vertrauen, dass Frauen Entscheidungen über ihren eigenen Körper treffen und sich nicht von ihrer Regierung vorschreiben lassen, was sie zu tun haben.“ Rodrigos Stellungnahme erreicht dabei vor allem junge Menschen, die ihr auf der Plattform folgen. Und das könnte einen massiven Einfluss nehmen, denn insgesamt kann die Sängerin eine Followerzahl von 21,9 Millionen vorweisen. © Dave Bedrosian/IMAGO
Logan Paul bietet Trump vor der US-Wahl 2024 eine Bühne in seinem Podcast.
Doch nicht nur Harris kann jüngere Unterstützer für sich gewinnen. So trat Trump im Podcast des Influencers Logan Paul „Impaulsive“ auf. Bei dem Gespräch, das am 13. Juni veröffentlicht wurde, durfte Trump die YouTube-Reichweite von Paul (4,73 Millionen Abonnenten) für seinen Wahlkampf nutzen. Dass sich Paul und Trump so gut verstehen, könnte daran liegen, dass der YouTube-Star auch im Boxsport auftritt. Im Podcast unterhalten sich Trump und die Gastgeber beinahe freundschaftlich über die Boxkarriere von Paul. © MediaPunch/IMAGO
Comedian Tony Hinchcliffe sorgt mit rassistischen Äußerungen für Aufsehen auf Trumps Veranstaltung.
Trump wird auch von Comedian Tony Hinchcliffe unterstützt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in New York sprach sich der Host der Show „Kill Tony“ für den Ex-Präsidenten aus und machte mit teils rassistischen Bemerkungen auf sich aufmerksam. So sagte er: „Ich weiß nicht, ob Sie das wussten, aber da gibt es tatsächlich eine schwimmende Müllinsel mitten im Meer. Ich glaube, man nennt sie Puerto Rico“. Die Äußerung traf auf viel Kritik – auch unter Republikanern.  © Evan Vucci/dpa
Leonardo DiCaprio spricht sich wegen Umweltschutz für Harris als Präsidentin aus.
Schauspieler Leonardo DiCaprio macht sich vor allem wegen Umweltschutz für Harris stark. „Wir brauchen einen mutigen Schritt nach vorne, um unsere Wirtschaft, unseren Planeten und uns selbst zu retten“, sagte er in einem Video auf Instagram. „Deshalb stimme ich für Kamala Harris.“ Er lobte das Ziel der Demokratin, bis 2050 die Emissionen in den USA auf null zu bringen und den Aufbau einer grünen Wirtschaft zu unterstützen.  © Rocco Spaziani/dpa
Elon Musk könnte nach der US-Wahl 2024 für Donald Trump arbeiten
Die Liste der Trump-Unterstützer wird von Tech-Milliardär Elon Musk fortgesetzt. Der Unternehmer hat sich sogar für einen politischen Posten unter dem Republikaner beworben, sollte er die US-Wahl 2024 für sich entscheiden. Trump scheint dem Vorschlag nicht abgeneigt und schlug dem Besitzer des Kurznachrichtendienstes X wohl vor, in einer Kommission zur „Regierungseffizienz“ mitzuarbeiten, wie Daily Beast berichtete. Musk zeigte seine Unterstützung für den Ex-Präsidenten bereits auf unterschiedliche Weise. So führte er auf X ein Interview mit Trump und legte sich sogar mit Taylor Swift an, als diese ihre Unterstützung für Harris bekannt gab. „Na gut, Taylor, du hast gewonnen. Ich schenk’ dir ein Kind und werde deine Katzen mit meinem Leben beschützen“, schrieb der Tesla-Chef am 11. September auf X. Ein Kommentar, der von vielen als sexistisch und sexuell übergriffig kritisiert wurde. © Vincenzo Nuzzolese/dpa
Pop-Sängerin Beyoncé wirbt in Houston für Kamala Harris
Die Sängerin Beyoncé hat zehn Tage vor der US-Wahl ihre Unterstützung für Kamala Harris bekannt gegeben. Sie trat gemeinsam mit der Sängerin Kelly Rowland bei einer Wahlkampfveranstaltung der Demokratin in Houston, Texas, auf. Laut Beyoncé liefere Harris das, was die USA nun bräuchten – „Einheit“. © Annie Mulligan/dpa
Katy Perry trägt Harris-Walz Mütze in New York
Die Pop-Sängerin Katy Perry zeigte ebenfalls online ihre Unterstützung für Kamala Harris. In einem Beitrag auf Instagram unterlegte mehrere Videoausschnitte von Harris mit ihrem Lied „Woman‘s World“. Doch damit nicht genug: Kurz nach dem TV-Duell zwischen Harris und Trump wurde Perry in New York mit einer Mütze mit dem Aufdruck „Harris Walz“ gesehen. Außerdem teilte sie ein Bild von sich und der demokratischen Präsidentschaftskandidatin auf Instagram und schrieb dazu: „Glückwunsch Kamala Harris. Ich habe von Anfang an dich geglaubt!“ © PICJER/IMAGO
Die Pop-Sängerin Pink tritt beim demokratischen Parteitag vor der US-Wahl 2024 auf.
Neben Katy Perry, Olivia Rodrigo und Taylor Swift, hat sich auch die Pop-Sängerin Pink vor der US-Wahl klar positioniert. Die Grammy-Gewinnerin spielte gemeinsam mit ihrer Tochter Willow auf dem demokratischen Parteitag in Chicago ihr Lied „What about US“. Pink, die mit bürgerlichen Namen Alecia Beth Moore heißt, setzte sich bereits 2020 für die Kampagne des amtierenden Präsidenten Joe Biden ein. Außerdem sei sie in zahlreichen Wohltätigkeits-Kampagnen eingebunden, die sich für Rechte von Frauen, LGBTQ-Menschen und Tieren einsetzen, wie NBC News berichtete. © Christoph Hardt/IMAGO
Stevie Wonder spricht auf Parteitag der Demokraten und unterstützt Harris bei der US-Wahl 2024
Für musikalische Unterhaltung sorgte neben Pink auch der Soul- und Pop-Sänger Stevie Wonder. Bevor er sein Lied „Higher Ground“ spielte, richtete er sich mit einer Rede an die Anwesenden. „Das ist der Moment, an den man sich erinnert, wenn man seinen Kindern sagt wo du warst und was du getan hast“, so Wonder. „Wir brauchen Kamala Harris.“ © Erin Hooley/dpa
Musiker Usher unterstützt Harris bei der US-Wahl
Ein weiterer Sänger hat seine Unterstützung für Harris bekannt gemacht. Im wichtigen Swing State Georgia sagte der Musiker Usher: „Ich unterstütze Vizepräsidentin Harris, weil sie für die Freiheitsrechte aller Menschen kämpft“. Die Politik von Harris schließe niemanden aus und komme allen zugute. „Es ist egal, woher man kommt, sie hat eine Vision für unser Land, die alle einschließt“, sagte er weiter.  © Jacquelyn Martin/dpa
TV-Star Operah Winfrey hält bei US-Wahl 2024 zu Harris
Mit einem Überraschungsauftritt auf dem Parteitag der Demokraten sprach sich auch TV-Moderatorin Oprah Winfrey für Harris aus. „Bald, und sehr bald, werden wir unseren Töchtern und Söhnen erzählen, wie dieses Kind einer indischen Mutter und eines jamaikanischen Vaters, zweier idealistischer, energischer Einwanderer … zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten heranwuchs“, so Winfrey über Harris. Winfrey könnte vor allem Frauen von der Wahl der Demokratin überzeugen – eine Wählergruppe, mit der Trump besondere Schwierigkeiten zu haben scheint. In einer Umfrage von ABC News und Ipsos liegt Harris bei Wählerinnen 13 Prozent vor ihrem republikanischen Kontrahenten (Stand 8. September). © Ron Sachs/IMAGO
Kanye West unterstützt Trump seit Jahren. Trotz seiner antisemitischen und rechtsextremen Äußerungen hält Trump zu ihm.
Der wohl umstrittenste Unterstützer Trumps ist der US-Rapper Kanye West. Schon 2018 trat er als Freund des Ex-Präsidenten auf und wurde sogar ins Weiße Haus eingeladen. Seit dieser Zeit fiel der Rapper jedoch durch stark antisemitische und NS-verherrlichende Kommentare auf. In einem Podcast-Interview mit dem rechtsextremen Moderator Alex Jones sagte West sogar: „Ich mag Hitler.“ Zudem bezeichnete er sich selbst als Nazi. Trotz seiner offensichtlich rechtsextremen Gesinnung bezeichnete Trump West in einem Interview mit dem Streamer Adin Ross als „sehr netten Kerl“, der ein „gutes Herz“ habe. © John Taggart/IMAGO

Laut New York Times stammen die Anfechtungen von Aktivistinnen und Aktivisten, die bereits zuvor für Trumps unbelegte Vorwürfe unfairer Wahlen mobil gemacht hatten. Im Zuge dessen warnten die Wahlbehörden, die Anfechtungen drohe nicht nur Wählerinnen und Wähler zu entrechten, sondern streue auch unnötige Skepsis über die Integrität der US-Wahl. 

„Jene Anfechtungen basieren auf Theorien, die von Gerichten wiederholt zurückgewiesen wurden“, sagte das Pennsylvania Department of State der New York Times zufolge in einer Erklärung. Seine Verantwortlichen fügten hinzu, dass die Anfechtungen in „bösem Glauben“ erfolgten, koordiniert erschienen und darauf abzielten, „das Vertrauen in die Wahl am 5. November zu untergraben“.

Trump streut Zweifel an der Legitimität der US-Wahl

In den Wochen und Monaten vor der US-Wahl machte Trump immer wieder mit Vorwürfen der Wahlmanipulation von sich reden, sodass das Thema die Form eines zentralen Instruments im rhetorischen Repertoire des Republikaners annahm. Damit bereitete der Republikaner seinen Anhängern den Boden, eine potenzielles Wahlergebnis zu seinen Ungunsten offensiv anzufechten. Unterstützt wurde das auch von Aussagen vom Trump-Vizekandidaten J.D. Vance, der wiederholt öffentlich Zweifel daran erhob, dass Trump die US-Wahl 2020 rechtmäßig gegen Joe Biden verlor.

Vielfach signalisierte Trump, dass den Demokraten bei der US-Wahl nur eine Möglichkeit für einen Sieg bliebe: Betrug. So sagte Trump bei einem Auftritt im Swing State Michigan Ende September (27. September): „Falls ich verliere – und ich meine, das ist möglich. Dann, weil sie (die Demokraten, Anm. d. Redaktion) betrügen. Ihr einziger Weg uns zu schlagen, ist zu betrügen.“ Und bereits zuvor im August hatte er CNN zufolge bei Kundgebungen in den Swing States Arizona und North Carolina jeweils betont: „Unser Hauptfokus ist nicht, Stimmen zu holen, sondern sie vom Betrügen abzuhalten.“

Nach Harris-Kandidatur für US-Wahl sprach Trump bereits von Wahlbetrug

Auch zielte Trump in seinen unbestätigten Vorwürfen gegen den Ablauf der US-Wahl darauf ab, dass Harris im Juli als Präsidentschaftskandidaten für den amtieren US-Präsidenten Biden einsprang. So bezeichnete der Republikaner Harris’ Aufstieg im August als „verfassungswidrigen Staatsstreich“ und behauptete, Biden sei von Harris die Präsidentschaft „verfassungswidrig gestohlen“ worden.

Eine Falschbehauptung in jedem Falle, denn Bidens Aufgabe der Kandidatur ist weder verfassungswidrig noch unrechtmäßig, zumal Harris anschließend von den Delegierten der Demokraten zur Präsidentschaftskandidatin der Partei gewählt wurde. (fh)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/AP | Julia Demaree Nikhinson