Neue Höchstmarke im November

Putins Armee nähert sich dramatischer Verlust-Marke im Ukraine-Krieg

  • Momir Takac
    VonMomir Takac
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Verluste sind in Kriegen normalerweise streng gehütete Geheimnisse. Doch eine Zahl toter russischer Soldaten im Ukraine-Krieg ist alarmierend.

Kiew – Seit mehr als 1000 Tagen herrscht Krieg in der Ukraine, und hat bereits sehr vielen Menschen Leid gebracht. Um die Kriegsmoral aufrechtzuerhalten, machen weder die Ukraine noch Russland detaillierte Angaben zu toten und verwundeten Soldaten. Doch die Opferzahl dürfte immens hoch sein. Jetzt hat das ukrainische Verteidigungsministerium Zahlen über Gefallene in Wladimir Putins Armee genannt.

Russland und Putin sollen im Ukraine-Krieg schon fast 750.000 Soldaten verloren haben

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sollen im russischen Militär fast eine Dreiviertelmillion Mann gestorben sein, genauer gesagt 745.700, wie das ukrainische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Update auf X schreibt. Am 3. Dezember soll Putin 1.760 Soldaten verloren haben. Die Zahl deckt sich mit Erkenntnissen der Bundeswehr. Der Ukraine-Koordinator im deutschen Verteidigungsministerium, Generalmajor Christian Freuding, sagte dem Handelsblatt, dass aktuell die russische Armee „täglich deutlich über 1.500 Mann“ verliere.

Im Ukraine-Krieg gefallene russische Soldaten werden beerdigt.

Seit Oktober ist Russland an der Front im Osten des Landes auf dem Vormarsch, erobert Dorf um Dorf, und strategisch wichtige Städte wie Kurachowe. Doch für die Erfolge zahlt Putin einen sehr hohen Preis. Angaben der ukrainischen Streitkräfte zufolge sollen die Verlustzahlen in den vergangenen Monaten stetig angestiegen sein.

80.000 tote Soldaten innerhalb ukrainischer Armee?

Nach 38.130 Toten im September, sollen es im Oktober fast 42.000, und im November gar rekordverdächtige 45.700 Gefallene sein. Dazu habe das russische Militär auch mit Deserteuren zu kämpfen. So sollen laut Newsweek einmal ein ganzes Regiment von mehr als 1.000 Soldaten eine russische Division verlassen haben. Der britische Militärgeheimdienst zählte Ende Oktober fast 700.000 Verluste für Putin.

Russland feuert Raketen auf Kinderkrankenhaus in Kiew: Fotos zeigen erschütternde Szenen

Rauch über Kiew. Die ukrainische Hauptstadt wurde am Montag von mehreren russischen Raketen getroffen.
Rauch über Kiew. Die ukrainische Hauptstadt wurde am Montag von mehreren russischen Raketen getroffen. © Evgeniy Maloletka / dpa
Die Schäden nach dem russischen Angriff auf Kiew sind beachtlich, wie hier zu sehen im Lukianivska Bezirk.
Die Schäden nach dem russischen Angriff auf Kiew sind beachtlich, wie hier zu sehen im Lukianivska Bezirk. © Andreas Stroh / dpa
Das Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew wurde durch die russischen Raketen schwer getroffen.
Das Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew wurde durch die russischen Raketen schwer getroffen. Rettungskräfte und Zivilisten suchen nach möglichen Verschütteten. © Evgeniy Maloletka / dpa
Ein augenscheinlich verletzter Mann telefoniert nach dem schweren Angriff auf Kiew.
Ein augenscheinlich verletzter Mann telefoniert nach dem schweren Angriff auf Kiew. © dpa/AP | Efrem Lukatsky
Eine Frau kümmert sich um ein Kind vor dem von russischen Raketen getroffenen Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew.
Eine Frau kümmert sich um ein Kind vor dem von russischen Raketen getroffenen Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew. © Evgeniy Maloletka / dpa
Ein Blick in das Kinderkrankenhaus zeigt, wie schwer die Raketen aus Russland die Klinik in der Ukraine verwüstet haben.
Ein Blick in das Kinderkrankenhaus zeigt, wie schwer die Raketen aus Russland die Klinik in der Ukraine verwüstet haben. © Evgeniy Maloletka / dpa
Mit blutigem Gewand steht ein Krankenhaus-Mitarbeiter vor den Trümmern nach dem russischen Raketenangriff auf Kiew.
Mit blutigem Gewand steht ein Krankenhaus-Mitarbeiter vor den Trümmern nach dem russischen Raketenangriff auf Kiew. © IMAGO/Madeleine Kelly/ZUMA Press Wire
Rettungskräfte räumen die Trümmer nach dem schweren russischen Angriff auf Kiew vor der Kinderklinik.
Rettungskräfte räumen die Trümmer nach dem schweren russischen Angriff auf Kiew vor der Kinderklinik. © Evgeniy Maloletka / dpa
In der nähe des von einer Rakete getroffenen Okhmatdyt-Kinderkrankenhauses trägt ein Mann ein Kind aus der Gefahrenzone.
In der nähe des von einer Rakete getroffenen Okhmatdyt-Kinderkrankenhauses trägt ein Mann ein Kind aus der Gefahrenzone. © Evgeniy Maloletka / dpa
Nach dem schweren russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt werden verletzte abtransportiert.
Nach dem schweren russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt werden Verletzte abtransportiert. © IMAGO/Madeleine Kelly/ZUMA Press Wire
Kinder warten in der Nähe des Okhmatdyt-Kinderkrankenhauses, das von russischen Raketen getroffen wurde.
Kinder warten in der Nähe des Okhmatdyt-Kinderkrankenhauses, das von russischen Raketen getroffen wurde. © Evgeniy Maloletka / dpa
Vereinte Kräfte bei den Bergungsarbeiten: Retter tragen ein Stück des Daches am Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew weg.
Vereinte Kräfte bei den Bergungsarbeiten: Retter tragen ein Stück des Daches am Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew weg. © Evgeniy Maloletka / dpa
Ein Feuerwehrmann sitzt bei Rettungsarbeiten in Kiew nach dem schweren russischen Angriff im Schutt.
Ein Feuerwehrmann sitzt bei Rettungsarbeiten in Kiew nach dem schweren russischen Angriff im Schutt. © Aleksandr Gusev / dpa
Auch am Tag nach dem russischen Raketenangriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew gehen die Aufräumarbeiten weiter.
Auch am Tag nach dem russischen Raketenangriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew gehen die Aufräumarbeiten weiter. © IMAGO/Maxym MarusenkoNurPhoto
Nach dem russischen Angriff auf das Kinderkrankenhaus mussten die schwer kranken Kinder draußen vor der Klinik behandelt werden.
Nach dem russischen Angriff auf das Kinderkrankenhaus mussten die schwer kranken Kinder draußen vor der Klinik behandelt werden. © IMAGO/Maxym Marusenko/NurPhoto
In Kiew stehen Krankenhaus-Betten auf der Straße, um nach dem Angriff auf die Kinderklinik die Patienten weiter betreuen zu können.
In Kiew stehen Krankenhaus-Betten auf der Straße, um nach dem Angriff auf die Kinderklinik die Patienten weiter betreuen zu können. © IMAGO/Bahmut Pavlo/Ukrinform/Abaca
Ein Blick in das Kinderkrankenhaus in Kiew zeigt, wie schwer die russischen Raketen die Klinik zerstört haben.
Ein Blick in das Kinderkrankenhaus in Kiew zeigt, wie schwer die russischen Raketen die Klinik zerstört haben. © IMAGO/Ruslan Kaniuka/Ukrinform/ABACA
Medizinisches Personal und Freiwillige räumen Trümmer, suchen unter dem Schutt des Kinderkrankenhauses nach Opfern.
Medizinisches Personal und Freiwillige räumen Trümmer, suchen unter dem Schutt des Kinderkrankenhauses nach Opfern. © Anton Shtuka / dpa
Verzweiflung herrscht in Kiew. Nach dem Angriff auf die Kinderklinik suchen Erwachsene und Kinder Schutz in Kellern.
Verzweiflung herrscht in Kiew. Nach dem Angriff auf die Kinderklinik suchen Erwachsene und Kinder Schutz in Kellern. © Anton Shtuka / dpa

Auch Opferzahlen innerhalb der ukrainischen Armee lassen sich kaum sicher überprüfen. Das Wall Street Journal berichtete im September von 80.000 getöteten Soldaten innerhalb der ukrainischen Truppen. Eine Größenordnung, die Präsident Wolodymyr Selenskyj bestritt. In einem Interview mit Kyiv Independent sagte er, „dass die Zahl der Getöteten tatsächlich geringer ist, viel geringer.“ (mt)

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