Präsident spricht „tiefen Dank“ aus

Putin fürchte Trump – Selenskyj gibt Einblicke in den geplanten Ukraine-„Deal“

  • Stephanie Munk
    VonStephanie Munk
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Was beabsichtigt Trump im Ukraine-Krieg? Offenbar setzt Selenskyj auf Frieden. Trump ist jemand, den Putin fürchtet, sagte er.

Kiew/Washington, D.C. – Angela Merkel schildert in ihrem jüngst erschienenen Memoiren, dass Donald Trump ein schwieriger Gesprächspartner sei. Wer mit ihm verhandle, müsse wissen, dass Trump jemand sei, der anderen gefallen wolle.

Vielleicht appelliert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jetzt genau an diese Eigenschaft Trumps: seine Eitelkeit. Selenskyj schrieb am Dienstag (10. Dezember) auf X zu einem Treffen mit dem künftigen US-Präsidenten zwei Tage zuvor: „Ich habe Trump gesagt, dass Putin nur ihn und vielleicht noch China fürchtet.“

Kann Donald Trump (l.) der Ukraine den Frieden bringen? Der künftige US-Präsident bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Paris.

Selenskyj setzt auf Trump bei Ukraine-Deal – Putin fürchte den neuen US-Präsidenten

Selenskyj ist in seinem Abwehrkampf gegen Wladimir Putins Krieg in der Ukraine dringend auf die USA angewiesen. Gleichzeitig ist die Gefahr groß, dass Trump die militärische Unterstützung für die Ukraine nach seinem Amtsantritt im Januar drastisch herunterfährt.

Auch darüber dürften Trump, Selenskyj und Frankreichs Präsident Macron bei einem Dreiertreffen in Paris am Sonntag (8. Dezember) gesprochen haben. Es heißt, Trump habe im Zuge der Notre-Dame-Eröffnung sehr viel Wert darauf gelegt, Selenskyj zu begegnen – und sogar einen Trick angewandt, um im Élysée-Palast auf den ukrainischen Präsidenten zu treffen. Vorgesehen hatte Macron nämlich nur separate Vier-Augengespräche mit Trump und Selenskyj.

Direkt nach dem Treffen hatte Selenskyj das Treffen mit Trump bereits als „gut und produktiv“ bezeichnet, den künftigen US-Präsidenten selbst charakterisierte er als „resolut“.

Eröffnung von Notre-Dame: Trump zurück auf der Weltbühne - er trifft alte Feinde und neue Verbündete

Der designierte US-Präsident Donald Trump (l) spricht lachend mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in der Kathedrale Notre Dame.
Der designierte US-Präsident Donald Trump (l) spricht lachend mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in der Kathedrale Notre Dame. © Ludovic Marin/dpa
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (M) schüttelt einem Gast in der Kathedrale Notre Dame die Hand. Frankreichs berühmte Kathedrale wurde nach einem verheerenden Brand offiziell wiedereröffnet wird. Viele Staatschefs und andere Prominente waren dabei.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (M) schüttelt einem Gast in der Kathedrale Notre Dame die Hand. Frankreichs berühmte Kathedrale wurde nach einem verheerenden Brand offiziell wiedereröffnet wird. Viele Staatschefs und andere Prominente waren dabei.  © Thibault Camus/dpa
Der französische Präsident Emmanuel Macron (2.v.l) und seine Frau Brigitte (r) begrüßen den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender vor der Kathedrale Notre Dame anlässlich ihrer feierlichen Wiedereröffnung.
Der französische Präsident Emmanuel Macron (2.v.l) und seine Frau Brigitte (r) begrüßen den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender vor der Kathedrale Notre Dame anlässlich ihrer feierlichen Wiedereröffnung. © Christophe Petit-Tesson/dpa
Der französische Präsident Emmanuel Macron (l) spricht mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump vor der Kathedrale Notre Dame, die in Paris feierlich wiedereröffnet wird.
Der französische Präsident Emmanuel Macron (l) spricht mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump vor der Kathedrale Notre Dame, die in Paris feierlich wiedereröffnet wird. © Teresa Suarez/dpa
Der französische Präsident Emmanuel Macron (l-r) und seine Frau Brigitte posieren für ein Foto mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump vor der Kathedrale Notre Dame. Melania Trump begleitete ihren Mann nicht auf seiner Reise nach Frankreich.
Der französische Präsident Emmanuel Macron (l-r) und seine Frau Brigitte posieren für ein Foto mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump vor der Kathedrale Notre Dame. Melania Trump begleitete ihren Mann nicht auf seiner Reise nach Frankreich.  © Christophe Petit-Tesson/dpa
Die Ehefrau von Präsident Emmanuel Macron, Brigitte Macron (Mitte l), unterhält sich flüsternd mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump (Mitte r). Daneben sitzen die Tochter von US-Präsident Joe Biden, Ashley Biden, (l.), First Lady Jill Biden (2.v.l.) und Emmanuel Macron (r.).
Die Ehefrau von Präsident Emmanuel Macron, Brigitte Macron (Mitte l), unterhält sich flüsternd mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump (Mitte r). Daneben sitzen die Tochter von US-Präsident Joe Biden, Ashley Biden, (l.), First Lady Jill Biden (2.v.l.) und Emmanuel Macron (r.). © Ludovic Marin/dpa
Glanzvolle Kulisse für Trump: Der britische Prinz William trifft den designierten US-Präsidenten Donald Trump (l) nach der Wiedereröffnung von Notre Dame in der Residenz des britischen Botschafters in Paris.
Glanzvolle Kulisse für Trump: Der britische Prinz William trifft den designierten US-Präsidenten Donald Trump (l) vor der Wiedereröffnung von Notre Dame in der Residenz des britischen Botschafters in Paris. © Aaron Chown
Elon Musk (M.), CEO von Tesla und SpaceX, nimmt am Gottesdienst in der Kathedrale Notre Dame teil und schaut fasziniert zur Decke. Frankreichs ikonische Kathedrale wurde zum ersten Mal seit einem verheerenden Brand, der das 861 Jahre alte Wahrzeichen im Jahr 2019 fast zerstört hätte, offiziell wiedereröffnet.
Elon Musk (M.), CEO von Tesla und SpaceX, nimmt am Gottesdienst in der Kathedrale Notre Dame teil und schaut fasziniert zur Decke. Frankreichs ikonische Kathedrale wurde zum ersten Mal seit einem verheerenden Brand, der das 861 Jahre alte Wahrzeichen im Jahr 2019 fast zerstört hätte, offiziell wiedereröffnet. © Ludovic Marin
Der französische Präsident Emmanuel Macron (l) begrüßt den designierten US-Präsidenten Donald Trump vor der Kathedrale Notre Dame, die am Samstag, 7. Dezember 2024, in Paris feierlich wiedereröffnet wurde.
Der französische Präsident Emmanuel Macron (l) begrüßt den designierten US-Präsidenten Donald Trump vor der Kathedrale Notre Dame, die am Samstag, 7. Dezember 2024, in Paris feierlich wiedereröffnet wurde.  © Christophe Petit-Tesson/dpa
Der französische Präsident Emmanuel Macron (l.) und seine Frau Brigitte begrüßen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor der Kathedrale Notre-Dame anlässlich ihrer feierlichen Wiedereröffnung.
Der französische Präsident Emmanuel Macron (l.) und seine Frau Brigitte begrüßen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor der Kathedrale Notre-Dame anlässlich ihrer feierlichen Wiedereröffnung. © Teresa Suarez/dpa
Der designierte US-Präsident Donald Trump sitzt in der Kathedrale Notre-Dame und wartet auf den Beginn der feierlichen Wiedereröffnung.
Der designierte US-Präsident Donald Trump sitzt in der Kathedrale Notre-Dame und wartet auf den Beginn der feierlichen Wiedereröffnung.  © Thibault Camus/dpa
Elon Musk kommt in der Kathedrale Notre Dame an. Frankreichs ikonische Kathedrale wurde zum ersten Mal seit einem verheerenden Brand, der das 861 Jahre alte Wahrzeichen 2019 fast zerstört hätte, offiziell wiedereröffnet.
Elon Musk kommt in der Kathedrale Notre Dame an. Frankreichs ikonische Kathedrale wurde zum ersten Mal seit einem verheerenden Brand, der das 861 Jahre alte Wahrzeichen 2019 fast zerstört hätte, offiziell wiedereröffnet. © Thibault Camus/dpa
Pariser Kathedrale Notre-Dame steht in Flammen
Am 15. April 2019 fing der Dachstuhl der Notre-Dame Kathedrale Feuer. Vier Stunden lang wüteten die Flammen und fügten dem historischen Bauwerk schwere Schäden zu. Wenige Monate später beschloss das französische Parlament den Wiederaufbau der Kathedrale. Fünf Jahre später und nach Ausgaben von bis zu 600 Millionen Euro wird Notre-Dame am 8. Dezember 2024 feierlich wiedereröffnet. © Christian Böhmer/dpa
Vor der Wiedereröffnung der Pariser Notre-Dame
Kurz vor der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame verschaffte sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Begleitung seiner Ehefrau Brigitte Macron einen eigenen Eindruck von den Reparaturarbeiten. © Sarah Meyssonnier/dpa

Selenskyj lobt Trumps „feste Entschlossenheit“ zu Deal mit Putin im Ukraine-Krieg

Am Dienstag äußerte sich der ukrainische Präsident dann auf X (vormals Twitter) erneut zu seinem Gespräch mit Trump. Der Präsident der kriegsgebeutelten Ukraine äußerte seinen „tiefen Dank an Präsident Trump für seine feste Entschlossenheit, diesen Krieg zu einem gerechten Ende zu bringen.“

Dies sei „der richtige Ansatz“ lobte Selenskyj weiter. Jetzt sei es wichtig, an alle Details zu denken, „um sicherzustellen, dass der Friede wirklich von Dauer ist“. Am Vortag hatte Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal gewarnt, der Ukraine-Krieg könne „nicht einfach mit einem Stück Papier und ein paar Unterschriften beendet werden“. Bei einem Waffenstillstand ohne Garantien könne der Konflikt jederzeit erneut entflammen.

Selenskyj glaubt, Trump sei in der Lage, gegenüber Putin „bemerkenswerte Dinge zu erreichen“

In seinem X-Beitrag appellierte Selenskyj nun an die Macht, die Trump als US-Präsident bald gegenüber Putin haben wird: „Wir wissen, dass Amerika in der Lage ist, bemerkenswerte Dinge zu erreichen – Dinge, die andere nicht erreichen konnten“, schrieb er.

Das sind Worte, die Trump sicher gerne hört. Selenskyj warnte jedoch auch vor Alleingängen: „Um diesen Krieg erfolgreich zu beenden, brauchen wir Einheit – die Einheit Amerikas, Europas und aller Menschen auf der Welt, denen Sicherheit wichtig ist.“

Nach dem Sturz von Assad in Syrien richtete Trump einen Appell an Putin: Es sei Zeit, dass der russische Präsident den Krieg in der Ukraine nun beende, forderte er und betonte: „Ich kenne Wladimir gut. Es ist Zeit.“ Selenskyj habe bereits einen Ukraine-Deal vorbereitet, behauptete Trump. (smu)

Rubriklistenbild: © Presidential Office of Ukraine