Nach Abstimmung im Bundestag

CDU-Parteitag: Merz verspricht kein weiteres Profitieren von AfD-Stimmen – „war eine Ausnahme“

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  • Paula Völkner
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News zum CDU-Parteitag: Heute stand das Sofortprogramm von Friedrich Merz auf der Agenda. Trotz massiver Proteste wurde der Plan in Berlin beschlossen.

Update vom 4. Februar, 8.45 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Beschlüsse des Parteitages der CDU in Berlin kritisiert. „Wir müssen Migration mit Humanität und Ordnung steuern – nicht mit Illusionen“, sagte sie gegenüber dem Tagesspiegel. Auf ihrem Parteitag hat die CDU einstimmig ein Sofortprogramm beschlossen. Für den Fall einer Regierungsbeteiligung sind darin dauerhafte Grenzkontrollen, Zurückweisungen an den Grenzen und ein unbefristeter Ausreisearrest für ausländische Straftäter geplant.

„Die Unionsvorschläge für eine Generalabschottung tun einfach so, als gebe es Deutschlands europäische Nachbarn nicht“, so Baerbock. Die ungeordnete Migration zu bewältigen ist laut der Außenministerin eine gemeinsame, europäische Aufgabe. So betonte sie: „Daher darf es keine Alleingänge geben, die das Vertrauen unserer europäischen Partner in uns erschüttern.“

Update vom 3. Februar, 19.57 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz hat beim Parteitag sein Vorgehen aus der vergangenen Woche gerechtfertigt, eine Mehrheit für einen Antrag mit Stimmen der AfD erreicht zu haben. Gleichzeitig warf er der SPD vor, das Thema lieber zum Wahlkampfthema zu machen, obwohl man in der Sache nicht weit auseinander liege. Bei phoenix sagte Merz, er sei überzeugt: „Nach der Wahl werden wir uns auf diese Themen, die in unserem Gesetzentwurf vorhanden waren, einigen, zumal sie im Wahlprogramm der SPD stehen.“

Hätte die SPD zugestimmt, dann, so Merz, „hätten wir heute eine verbesserte Rechtslage, gerade was das Thema Migration betrifft. Jetzt müssen wir auf die Zeit nach der Bundestagswahl warten.“ Mit Blick auf das Verhältnis zu SPD und Grünen schlug Merz aber auch versöhnliche Töne an: „Das war eine heftige Debatte, die war auch nötig, aber wir haben am Freitagabend, nach dieser Debatte, mit der alten Koalition aus SPD, Grünen und FDP zum Beispiel noch ein Gewalthilfegesetz gemeinsam verabschiedet.“

Das zeige, so der Kanzlerkandidat der Union: „Es wird auch danach weitergehen.“ Der Bundestag könne auch noch nach der Bundestagswahl zusammentreten und Entscheidungen treffen, auch wenn das neugewählte Parlament erst vier Wochen später zusammenkomme. „Es wird nie eine Zeit ohne handlungsfähigen Bundestag geben. Wenn die SPD, wenn die Grünen Entscheidungen treffen wollen, an uns wird es nicht scheitern.“

Merz will keine Wiederholung der Abstimmung mit AfD-Mehrheit

Update vom 3. Februar, 19.18 Uhr: Die Bundestags-Abstimmungen der Union mit der AfD bei Initiativen zur Begrenzung der Migration sollen sich nach den Worten von CDU-Chef Friedrich Merz nicht wiederholen. Auf die Frage, ob er in einer ähnlichen Situation wieder von den Stimmen der AfD profitieren würde, sagte der Unionskanzlerkandidat RTL/ntv am Rande des CDU-Parteitages: „Ich profitiere nicht von Stimmen mit der AfD. Es wird auch eine Situation wie diese nach menschlichem Ermessen nicht noch einmal eintreten.“ 

Merz erläuterte, diese Situation sei nur dadurch entstanden, weil es keine Regierungsmehrheit mehr im Bundestag gebe. „Sobald wir eine Regierungsmehrheit haben, wird sich so eine Situation ohnehin nicht mehr stellen. Das war in der letzten Woche eine Ausnahme“, sagte der Unionsfraktionschef. Auf dem Parteitag betonte der Kanzlerkandidat von CDU und CSU mit Blick auf die AfD: „Es gibt keine Zusammenarbeit, es gibt keine Duldung, es gibt keine Minderheitsregierung, gar nichts.“

CDU-Parteitag: Merz geht auf Distanz zu AfD und schließt Zusammenarbeit aus

Update vom 3. Februar, 19.05 Uhr: Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz hat auf dem CDU-Parteitag drei Wochen vor der Bundestagswahl angesichts breiter Proteste gegen eine Kooperation mit der AfD einen Befreiungsschlag versucht. „Es gibt keine Zusammenarbeit, es gibt keine Duldung, es gibt keine Minderheitsregierung, gar nichts“, versprach der Parteichef auf dem CDU-Wahlparteitag in Berlin. Die CDU wolle „gerade in diesem Wahlkampf alles tun, um diese Partei wieder so klein wie möglich zu machen“. Auch CSU-Chef Markus Söder erteilte jeder Zusammenarbeit mit der AfD eine klare Absage.

Merz rief: „Ich kann den Wählerinnen und Wählern in Deutschland eines sehr klar und sehr deutlich versichern: Wir werden mit der Partei, die sich da Alternative für Deutschland nennt, nicht zusammenarbeiten. Vorher nicht, nachher nicht, niemals.“ Der Kanzlerkandidat ging nicht auf die Bundestagsabstimmungen ein, in denen die Union sich vergangene Woche nicht dagegen gesperrt hatte, dass Mehrheiten nur mit AfD-Stimmen möglich waren.

Der Parteivorsitzende rief die Union auf, geschlossen Kurs zu halten. Die große Mehrheit der Bevölkerung sei mit CDU/CSU der Meinung, dass es in der Migrationspolitik so nicht weitergehen könne. Wenn es nicht gelinge, die Herausforderungen zu bestehen, „steht möglicherweise auch Deutschland vor einem Abrutschen in den linken oder rechten Populismus“. Die „kleiner werdende gesellschaftliche und politische rot-grüne Minderheit“ kämpfe verzweifelt um den Rest ihrer Deutungs- und Entscheidungshoheit. 

CDU-Parteitag vor Bundestagswahl: Merz ruft zum Wahlkampf-Endspurt auf

Update vom 3. Februar, 17.30 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz beendet seine Rede auf dem CDU-Parteitag unter Applaus seiner Parteikolleginnen und Parteikollegen. Mit Blick auf die Bundestagswahl sagt er: „Je größer der Abstand, je mehr können wir von unserem Plan umsetzen.“ Es liege nun an den Wählerinnen und Wählern.

Update vom 3. Februar, 17.24 Uhr: Auf dem Parteitag der CDU äußert sich Merz über die Kritik an der Union angesichts der Migrations-Abstimmungen in der vergangenen Woche. „Wir werden angegriffen“, sagt der CDU-Chef. Gerade jetzt, so Merz, „kommt es darauf an, Kurs zu halten“. Wie bereits sein Parteikollege Jens Spahn behauptete auch Merz trotz Massenprotesten und heftiger Kritik: „Die ganz große Mehrheit der Bevölkerung ist mit uns der Meinung, dass es beispielsweise in der Migrationspolitik nicht so weitergehen kann.“ Es sei die „rot-grüne Minderheit“, die nun „um den Rest ihrer Deutungshoheit“ kämpfe. Die Bundestagswahl am 23. Februar sei eine „Richtungswahl“.

Update vom 3. Februar, 17.12 Uhr: Auch in Sachen Klimapolitik setzt Merz in seiner Ansprache auf die Abgrenzung zur Ampel. Unter SPD, Grünen und FDP sei Deutschland ein „energie- und klimapolitischer Geisterfahrer geworden“. Die Union wolle das beenden. Der CDU-Chef betont: „Wir lassen uns von den Grünen nie wieder in Entscheidungen hineintreiben, die sich später als falsch erweisen.“ Als Beispiel nennt Merz den Atomausstieg. CDU und CSU wollen daher „aufhören, ständig auszusteigen“. Während Merz Applaus von seinen Parteikollegen bekommt, fällt der Blick auch auf CSU-Chef Markus Söder, der infolge der Ausführungen über die Grünen zustimmend nickt.

Merz-Rede bei CDU-Parteitag: Kanzlerkandidat der Union teilt gegen Ampel-Parteien aus

Update vom 3. Februar, 17.05 Uhr: Friedrich Merz kündigt in seiner Rede auf dem CDU-Parteitag bessere Rahmenbedingungen für Unternehmen an. Bürokratieabbau allein könne nicht ausreichen, so der CDU-Chef. Dabei teilt er auch gegen SPD, Grüne und FDP aus und spricht von einer „gescheiterten Wirtschaftspolitik der Ampel“.

Update vom 3. Februar, 17 Uhr: Ähnlich wie Markus Söder versicherte auch Friedrich Merz auf dem Parteitag in Berlin: Mit der AfD werde es keine Zusammenarbeit geben. „Vorher nicht, nachher nicht, niemals“, so Merz. Für seine Worte gibt es wie schon zu Beginn des Parteitages langen und lauten Beifall von den Delegierten. „Diese Partei steht gegen alles, was unsere Partei und unser Land in den letzten Jahren und Jahrzehnten in Deutschland ausgebaut hat“, betonte der CDU-Chef. Die AfD stehe gegen die Westbindung, den Euro und die Nato. Daher werde man alles tun, um die AfD „so klein wie möglich“ zu machen. Sie sei „der wichtigste Gegner“ der Union im Wahlkampf. Man wolle die AfD wieder zu einer „Randerscheinung machen, da wo sie hingehört“. Es gebe kein „wenn und aber“ in dieser Sache. Erneut stehen die Delegierten auf, erneut gibt es lange Zeit lauten Beifall. Merz bedankt sich dafür.

Merz-Rede wenige Wochen vor Bundestagswahl: „Legen gerade den Grundstein für den Wahlsieg“

Update vom 3. Februar, 16.50 Uhr: Auf dem CDU-Parteitag in Berlin betonte CDU-Chef und Unionskandidat Friedrich Merz, man stehe vor „weitreichenden“ politischen Entscheidungen. Es handle sich um Entscheidungen, die man politisch „konzipieren und durchsetzen“ müsse. Sie würden Deutschland „für viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte prägen“. Außerdem müssten diese Entscheidungen im politischen Wettbewerb „erstritten“ und „wenn möglich auch erkämpft“ werden. „Wir legen gerade den Grundstein für den Wahlsieg am 23. Februar“, so Merz.

Update vom 3. Februar, 16.40 Uhr: Nach Markus Söder spricht auf dem CDU-Parteitag nun erneut Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz. „Wir sind fest entschlossen, wir werden diese Bundestagswahl mit einem sehr guten Ergebnis gewinnen“, so der CDU-Vorsitzende. Man wolle die Freiheit, den Frieden, den Wohlstand und den Sozialstaat auch in den nächsten Jahren erhalten. Dafür würden die CDU und CSU stehen.

CDU-Parteitag in Berlin: Söder wirft Grünen Heuchelei und Unglaubwürdigkeit vor

Update vom 3. Februar, 16.05 Uhr: Auf dem CDU-Parteitag in Berlin warf CSU-Chef Markus Söder den Grünen Heuchelei vor. Deutschland sei mit „großer Euphorie“ aus der Kernenergie ausgestiegen, habe dann aber den gesamten Atomstrom in Europa aufgekauft. Dies sei „nicht glaubwürdig“ und „gerade von den Grünen“ Heuchelei. Seine Kritik richtete sich besonders gegen Wirtschaftsminister Robert Habeck. Laut Söder hat Habeck das Heizungsgesetz damit begründet, dass er ein Experiment mit der Bevölkerung durchführen wollte. Damals hatte Habeck tatsächlich gesagt, es habe sich um einen „Test“ gehandelt.

Weiter hieß es von Söder, nach dem Streichen der Prämie für E-Mobilität sei der Markt innerhalb weniger Tage zusammengebrochen. Ausgerechnet Habeck habe sich dann über die Notwendigkeit von „langfristigen Plänen“ für die Automobilität geäußert. „Die Grünen sind keine Auto-Freunde, das waren schon immer Auto-Hasser“, so Söder. Doch Deutschland benötige die Automobilindustrie und müsse sich dazu bekennen.

Das Hauptproblem sei jedoch das „Mindset“ von Habeck. Er glaube, dass man nur mit milliardenschweren Subventionen ausländischer Unternehmen die Wirtschaft steuern könne. Die „planwirtschaftliche Denke“ offenbare „keine Ahnung von Wirtschaft“. Denn die Subventionen würden durch den Mittelstand finanziert werden, betonte Söder.

Update vom 3. Februar, 15.50 Uhr: Bei seiner Rede auf dem CDU-Parteitag kritisierte Bayerns Ministerpräsident Söder die Ampel-Politik. Man habe Deutschland ein „grünes Wirtschaftswunder“ versprochen, das Ergebnis sei aber „so schlecht wie nie zuvor“. Söder sagte: „Drei Jahre Ampel bedeuteten drei Jahre Streit zwischen Grün und Gelb, wie Hund und Katz.“ Es gab auch Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz. Statt zu führen habe er immer geschwiegen. Nur am Abend des Zusammenbruchs der Ampel habe er „zum ersten Mal ein bisschen Gefühl gezeigt“. Scholz sei nicht dazu geeignet, Deutschland weiterzuführen: „Auf gar keinen Fall.”

CDU-Parteitag in Berlin: Söder mit klarer AfD-Botschaft bei Rede vor Delegierten

Update vom 3. Februar, 15.45 Uhr: Auf dem CDU-Parteitag in Berlin sendet CSU-Chef Markus Söder klare Botschaften inmitten der Debatte über die Zusammenarbeit mit der AfD. Die rechtsextreme Partei wolle die Union zerstören, da nur sie die AfD aufhalten könne. Er kritisierte die Pläne der AfD wie etwa den Austritt aus dem Euro und der EU, was laut Söder alle „ökonomischen Hoffnungen“ zerstören würde. Zwar würden manche Teile des AfD-Programms „Anleihen“ von der Union nehmen. Doch Personen dahinter seien „nicht sittlich geeignet“. Söder stellte klar: „Wir dürfen der AfD unser Land nicht überlassen“. Man sage „deutlich und klar“: „Nein, nein, nein, zu jeder Form der Zusammenarbeit mit der AfD, wir helfen der AfD nicht, sondern wir werden sie bekämpfen, mit ganzer Entschlossenheit.“

Update vom 3. Februar, 15.40 Uhr: CSU-Chef Markus Söder warnte auf dem CDU-Parteitag in Berlin vor einem Erstarken der Rechtspopulisten wie etwa in Deutschlands Nachbarländern, Belgien und Frankreich. Sollte dies passieren, „dann steht der ganze Kontinent vor’m Wackeln“, warnte Söder und blickte in die Geschichte. „Weimar, war kein Einzelereignis“, so Söder. Es sei ein „schleichender Prozess“ gewesen, „wo die Demokraten Stück für Stück die Kraft verloren haben, müde waren“. Bis auf die SPD hätten dann alle demokratischen Parteien kapituliert, räumte der bayerische Ministerpräsident ein. „Das darf uns nicht passieren.“ Daher gehe es nicht nur um einen Regierungswechsel, sondern um eine „neue Richtung“.

Update vom 3. Februar, 15.30 Uhr: Auf dem CDU-Parteitag spricht nun CSU-Chef und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. „Heute in drei Wochen ist alles vorbei“, sagte er zu Beginn seiner Rede. Das Ziel: Eine unionsgeführte Regierung in Deutschland mit Friedrich Merz als Kanzler. Klar sei: „Deutschland tickt künftig anders.“ Mit Blick auf den Zusammenhalt zwischen der CDU und CSU versicherte er, man habe „das gemeinsame große Ziel“. Es gebe keinen Platz für „Eitelkeiten, Streitigkeiten“. Deutschland brauche einen „Richtungswechsel“, was nur gemeinsam gehe.

Rückhalt für Merz aus der eigenen Partei – Boris Rhein attestiert ihm auf CDU-Parteitag Kanzler-Format

Update vom 3. Februar, 15.15 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz bekommt beim Parteitag in Berlin Rückhalt für seinen Wahlkampfkurs zur Migration. Die Haltung von Merz hatte wegen der gemeinsamen Bundestags-Abstimmungen mit der AfD bundesweit Proteste ausgelöst. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sagte vor den CDU-Delegierten in Berlin, Merz habe gestanden und gezeigt, dass die Union zu ihren Überzeugungen stehe, „auch wenn es Sturm gibt“. So verhalte sich ein Kanzler. 

Markus Söder hält nach der gescheiterten Gesetzesabstimmung im Bundestag zu Friedrich Merz. (Archivfoto)

CDU-Bundesvize Karin Prien nannte Vorwürfe von SPD und Grünen „infam“, die Union würde auch nur einen kleinen Finger in Richtung AfD ausstrecken. „Niemals, keine Zusammenarbeit, keine Koalition, keine Minderheitsregierung“, rief sie und betonte: „Wir brauchen keinen antifaschistischen Nachhilfeunterricht von niemandem in diesem Land.“ CDU-Schatzmeisterin Julia Klöckner sagte, es wäre besser, Demos gegen Gewalt und Judenhass zu veranstalten, „als gegen eine verdiente Volkspartei zu demonstrieren, die genau diesen Zustand von Gewalt und Judenhass abschaffen will“. 

Update vom 3. Februar, 15.01 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sagte, die Menschen müssten sich darauf verlassen können, dass die irreguläre Migration beendet werde. Dafür lägen Vorschläge der Union auf dem Tisch. „Wir werben dafür, sie mit einer Allianz der Mitte zu lösen.“ Wüst betonte, Deutschland profitiere von offenen Märkten wie kein anderes Land. „Nur ein weltoffenes Deutschland bleibt auch wirtschaftlich stark.“ In der Parteitags-Aussprache meldeten sich überwiegend Mitglieder der CDU-Führung zu Wort.

CDU-Parteitag live: Sofortprogramm einstimmig beschlossen

Update vom 3. Februar, 14.40 Uhr: Das CDU-Sofortprogramm wird einstimmig beschlossen – ohne Gegenstimmen.

Update vom 3. Februar, 13.45 Uhr: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat der SPD Wahltaktik bei dem am Freitag im Bundestag gescheiterten Unionsgesetz zur Migrationspolitik vorgeworfen. Der SPD sei es „nie um die Sache“ gegangen, sagte Linnemann beim CDU-Parteitag in Berlin. Den Sozialdemokraten sei es bei der Ablehnung des Gesetzes „um Wahlkampf“ und „wahltaktisches Kalkül“ gegangen.

Bei dem sogenannten Zustrombegrenzungsgesetz hatte CDU-Chef Friedrich Merz ausdrücklich in Kauf genommen, dass es mit Unterstützung der AfD eine Mehrheit erhält. Es scheiterte dann aber an fehlender Unterstützung in der CDU und FDP, obwohl die in Teilen als rechtsextremistisch eingestufte Partei dafür stimmte.

Linnemann zeigte sich empört, dass SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich in der Bundestagsdebatte davor gewarnt hatte, mit der AfD-Beteiligung öffne Merz das „Tor zur Hölle“. Dies sei „niederträchtig“, sagte der Generalsekretär. „Das macht man nicht.“ Er dankte Merz, dass dieser „im Gegenwind stehen geblieben“ sei. Dieser habe ausdrücklich eine Mehrheit für das Gesetz in der Mittel des demokratischen Spektrums gesucht.

CDU-Parteitag in Berlin: Linnemann verteidigt Härte gegen Straftäter

Update vom 3. Februar, 13.40 Uhr: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann betonte auf dem CDU-Parteitag in Berlin, derzeit würden vor allem die Themen Wirtschaft und Sicherheit die Menschen in Deutschland umtreiben. Die CDU sei die Partei der inneren Sicherheit, hieß es vom Generalsekretär. Recht und Ordnung müsse durchgesetzt werden, der Rechtsstaat müsse funktionieren. Es könne nicht sein, dass „Aktivisten und Israel-Hasser“ Hochschulen in Berlin besetzen oder in Hamburg für das Kalifat auf die Straße gegangen werde.

„Es kann nicht sein, dass es vollziehbar ausreisepflichtige Asyl-Bewerber gibt, die viele Straftaten auf dem Buckel haben, die auf dem Bahnhof nicht festgehalten werden von einem Bundespolizisten, weil die Bundespolizei nicht die Kompetenz hat, einen Haftbefehl bei Gericht zu beantragen“, so Linnemann. Dabei kam er auf die Abstimmung zum Zustrombegrenzungsgesetz im Bundestag zu sprechen. Diese Kompetenzerweiterung sei eines der zentralen Punkte dieser Abstimmung gewesen, sagte der CDU-Generalsekretär.

Gegenüber Straftätern müsse man „hart“ sein. Zwar sei es eine Minderheit, aber man müsse genau deshalb Härte zeigen, damit die Mehrheit der Menschen mit ausländischen Wurzeln ohne Generalverdacht leben könnten. Sie hätten Deutschland schließlich mitaufgebaut, betonte Linnemann und nannte das Ruhrgebiet als Beispiel.

CDU-Parteitag in Berlin: Linnemann (r.) verteidigt Härte gegen Straftäter. Die Parteiführung um Merz zeigt sich unbeeindruckt von Protesten.

Linnemann sieht Ampel als Schuldigen für „Polarisierung“ in Deutschland

Update vom 3. Februar, 13.30 Uhr: Laut CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann gibt es in Deutschland eine „Polarisierung“. Dies habe dabei mit der Ampel-Koalition immer weiter zugenommen. Die Hauptverantwortung trage die Ampel-Regierung. Linnemann bezeichnete sie als „Desaster“. Weiter hieß es: „Die Ampel war die schlechteste Bundesregierung aller Zeiten.“ Bundeskanzler Olaf Scholz habe nicht geführt, Wirtschaftsminister Robert Habeck habe keine Planungssicherheit geschaffen. Die Ampel habe „ohne Ende“ gestritten. Daher habe die AfD ihren Erfolg im Vergleich zu 2021 verdoppelt. „Null Prozent der Menschen in Deutschland wünschen sich nochmals eine Ampel“, sagte Linnemann.

In den letzten 20 Tagen des Wahlkampfs müsse man nicht nur das sagen, was die Gegner schlecht mache. Sondern nun müsse man auch verstärkt sagen, was man besser als die Ampel-Regierung machen werde.

Update vom 3. Februar, 13.25 Uhr: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann räumt ein, dass man bei der Bundestagswahl 2021 ein „großes Finale“ verloren habe. „Wir waren ehrlich zu uns selbst“, so der Generalsekretär. Nach der Niederlage habe man daher gesagt: „Wir waren nicht gut genug.“ Man sei hingefallen, aber auch wieder aufgestanden und es besser gemacht. Mit dem Grundsatzprogramm habe man Großes geleistet. „Wir alle haben in den letzten drei Jahren hart gearbeitet - an uns selbst, Tag für Tag“, betonte er weiter und hob dabei besonders Kanzlerkandidat Friedrich Merz hervor. Dank ihm sei die Union wieder „geschlossen und entschlossen, die Zukunft zu gewinnen“.

Update vom 3. Februar, 13.15 Uhr: Auf dem CDU-Parteitag in Berlin spricht CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann. „Ich freue mich, dass auch unsere Freunde der CSU da sind, ich freue mich, dass Markus Söder gleich kommt“, so der Generalsekretär. Der CSU-Chef mache einen „herausragenden Job“. Er hieß auch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und CSU-Politiker Martin Huber willkommen.

Polizei sichert CDU-Parteitag in Berlin ab – Flugzeug mit Banner am Himmel gesichtet

Update vom 3. Februar, 12.50 Uhr: Die Polizei sichert mit rund 700 Einsatzkräften in Berlin den CDU-Parteitag ab, der von mehreren Demonstrationen begleitet wird. „Wir lassen diesen Rechtsruck nicht zu“, sagte Klimaaktivistin Carla Reemtsma, Mitorganisatorin der Proteste. Man lasse nicht zu, dass eine Partei, die sich „Mitte-Partei“ nenne, gemeinsame Sache mache mit einer Partei, „die in Teilen rechtsextrem und faschistisch“ sei. Demonstrierende riefen „Shame on you CDU“ („Schäm dich CDU“).

Am Himmel flog eine Propellermaschine über den Veranstaltungsort mit einem Banner mit der Aufschrift „CDU unchristlich“. Gegenüber dem Veranstaltungsort stand auf einer LED-Leinwand „Mitte-statt-Merz.de“. Es handelte sich um eine Aktion der SPD.

Update vom 3. Februar, 12.25 Uhr: Friedrich Merz erinnert daran, dass es noch 20 Tage bis zur Bundestagswahl sind. Es gehe nun darum, ein „klares und starkes Signal“ an das ganze Land zu senden. „Wir, die CDU Deutschlands, stehen bereit, Deutschland wieder nach vorne zu führen“, so der Unionskandidat. Eine unionsgeführte Regierung werde die Probleme, die seit langer Zeit bestehen würden, „an der Wurzel packen“. Sowohl die Bevölkerung als auch die Unternehmen würden schon in die Sommerpause 2025 mit „neuer Zuversicht“ gehen. Man habe einen „Plan“ für Deutschland.

Update vom 3. Februar, 12.20 Uhr: Die Eröffnungsrede von CDU-Chef Friedrich Merz auf dem Parteitag in Berlin beginnt. Merz betritt unter langem und lautem Beifall die Bühne.

Jetzt live: CDU-Bundesparteitag in Berlin startet mit Verspätung – Merz-Rede erwartet

Update vom 3. Februar, 12.19 Uhr: Mit gut 20 Minuten Verspätung startet der CDU-Parteitag in der Messehalle CityCube im Bezirk Berlin-Charlottenburg.

Update vom 3. Februar, 12.08 Uhr: Vor Beginn des CDU-Parteitags in Berlin kritisieren Flüchtlings- und Sozialverbände die Diskussionen um die Pläne einer verschärften Migrationspolitik. Auch Verbände aus Hessen gehören zu den Unterzeichnern.„Stehen Sie zu Ihren christlichen und demokratischen Werten und bewahren Sie Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte zum Wohle aller Menschen in Deutschland“, heißt es in einem Schreiben.

Der Appell ist unter anderem vom Caritasverband für die Diözese Limburg, dem Paritätischem Wohlfahrtsverband Hessen, der Diakonie Hessen und dem Flüchtlingsrat Hessen unterzeichnet. Insgesamt werden mehr als 140 Unterzeichner aufgeführt.

Sie appellieren an die CDU, sich zu einer „menschenrechtlichen Brandmauer“ zu bekennen. Zudem kritisieren sie die von der Union geforderte Maßnahmen wie die Zurückweisungen an den Grenzen und die Aussetzung des Familiennachzugs für bestimmte Gruppen als „polarisierende und grob rechtswidrige Forderungen“. Diese seien nicht dafür geeignet, aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann vor Parteitag mit klarer Ansage zur AfD

Update vom 3. Februar, 11.59 Uhr: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann macht vor dem heutigen Parteitag der CDU deutlich, dass die CDU-Linie zur AfD aufrechterhalten werde: Er betonte beim TV-Sender Phoenix, dass man mit der Partei nicht zusammenarbeiten werde. Und dann die Ansage: „Dann bin ich auch nicht mehr da“, so Linnemann. „Es gab und gibt keine Mehrheit mit der AfD. Die wird es nie geben. Ich will mit dieser Partei nichts zu tun haben. Ich will sie gar nicht mehr sehen“, sagt der CDU-Generalsekretär.

In den 90er-Jahren habe man das geschafft. Damals habe die Partei Republikaner gehießen. „Durch ein parteiübergreifendes Arbeiten hat man die Republikaner marginalisiert. Und ich möchte auch die AfD marginalisieren. Das schaffe ich aber nur, wenn ich die Probleme löse und nicht negiere“, so Linnemann vor dem CDU-Parteitag bei Phoenix.

CDU-Parteitag jetzt live: Demonstrationen in Berlin – Parteiführung um Merz unbeeindruckt

Update vom 3. Februar, 10.55 Uhr: Im Rahmen des heutigen CDU-Parteitags in Berlin sind heute mehrere Demonstrationen geplant. Rund um die Messehalle CityCube im Bezirk Berlin-Charlottenburg sind nach Angaben eines Polizeisprechers elf verschiedene Kundgebungen geplant. Nicht bei allen Demonstrationen geht es um Kritik an Zusammenarbeit mit der AfD. Die Themen sind vielfältig. Der Ex-Grünen Politiker Boris Palmer kritisierte die Demos vor CDU-Parteizentralen.

Am Mittag startet der CDU-Parteitag in Berlin. Friedrich Merz und Carsten Linnemann stehen im Fokus.

Für die Demonstration von Fridays for Future, die um 10 Uhr beginnen soll, sind laut Polizeiangaben 200 Menschen angemeldet. Noch mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer könnten zur Demonstration mit dem Namen „Protest zum CDU-Bundesparteitag - Gegen Faschismus, Queer-, Trans- und Frauenfeindlichkeit – für progressive statt rechtskonservative Politik!“ kommen. Eine Privatperson hat wohl 350 Menschen angemeldet, wie die Polizei meldete. Die Entwicklungsorganisation Oxfam rief zur Kundgebung für eine Milliardärssteuer auf.

Von den bisherigen Protesten, knapp 160.000 in Berlin, zeigt sich die CDU-Führung unbeeindruckt, erfuhr der Deutschlandfunk von Delegierten. Man könne diese Menschen eh nicht für sich gewinnen, heißt es.

CDU-Parteitag heute live: „Haben uns auf Dinge konzentriert, die wirklich schnell gehen“

Update vom 3. Februar, 9.45 Uhr: Vor dem CDU-Parteitag in Berlin hat der Parlamentsgeschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei (CDU), eine schnelle Umsetzung des geplanten „Sofortprogramms“ zugesagt. „Wir haben uns auf Dinge konzentriert, die wirklich schnell gehen“, sagte Frei am Montag den Sendern RTL und ntv. Das CDU-Sofortprogramm enthalte nur Punkte, die keine Bundesratszustimmung und auch keine komplexen Gesetzgebungsvorhaben bräuchten, betonte der CDU-Politiker.

Friedrich Merz: Bierdeckel, Blackrock und schließlich Bundeskanzler

Friedrich Merz wurde am 11. November 1955 in Brilon geboren.
Friedrich Merz wird am 11. November 1955 in Brilon im Hochauerlandkreis (NRW) geboren. Er wächst in einer juristisch geprägten Familie auf, sein Vater Joachim Merz war als Richter am Landgericht Arnsberg tätig und seine Mutter Paula Merz hat als Hausfrau die Familie unterstützt. Diese familiären Hintergründe prägen Merz‘ frühes Interesse an Recht und Politik, was ihn dazu motiviert, sich später in der politischen Arena zu engagieren. © Imago
Luftbild des Gymnasiums Petrinum in Brilon, wo Friedrich Merz seine Schulzeit verbrachte und 1975 das Abitur ablegte.
Friedrich Merz besucht das Gymnasium Petrinum in Brilon, wo er 1975 das Abitur ablegt. In dieser Zeit entwickelt er eine Leidenschaft für Debatten und politische Themen, die ihn nachhaltig prägen. Später sagt er, dass ihn die Werte wie Disziplin und Engagement, die ihm von seinen Eltern vermittelt wurden, durch seine schulische Laufbahn begleitet hätten und so den Grundstein für seine spätere Karriere in der Politik legten. © Hans Blossey/Imago
Friedrich Merz studierte unter anderem an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Jura.
Nach dem Abitur 1975 absolviert Friedrich Merz sein Jurastudium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Philipps-Universität Marburg, das er 1982 mit dem Ersten juristischen Staatsexamen abschließt. © Dominik Bund/Imago
Friedrich Merz leistet seinen Wehrdienst von Juli 1975 bis September 1976 bei der Artillerietruppe der Bundeswehr in Kusel.
Friedrich Merz leistet seinen Wehrdienst von Juli 1975 bis September 1976 bei der Artillerietruppe der Bundeswehr in Kusel, wo er den Fahnenjunker-Lehrgang absolviert. © Imago
Friedrich Merz ist seit 1986 verheiratet und Vater von drei Kindern.
Seit 1981 ist Friedrich Merz mit Charlotte Merz verheiratet. Das Paar hat drei gemeinsame Kinder. Familie spielt für den CDU-Chef eine zentrale Rolle in seinem Leben, und er betont oft die Bedeutung von familiären Werten und Zusammenhalt.  © Imago
1989 wird Friedrich Merz erstmals in das Europäische Parlament gewählt, wo er sich vor allem für wirtschaftliche Themen starkmacht.
1989 wird Friedrich Merz erstmals in das Europäische Parlament gewählt, wo er sich vor allem für wirtschaftliche Themen starkmacht. © Jean-Francois Badias/dpa
Als Bundestagsabgeordneter von 1994 bis 2009 etabliert sich Merz als einflussreiche Stimme der CDU.
Als Bundestagsabgeordneter von 1994 bis 2009 etabliert sich Merz als einflussreiche Stimme der CDU, insbesondere durch sein Engagement für wirtschaftliche Reformen, die Förderung von Unternehmensgründungen und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Er setzt sich erfolgreich für die Senkung der Unternehmenssteuern ein, um Investitionen zu fördern. Hier ein Archivbild mit Merz (links) und Peter Struck (rechts, SPD) im Bundestag. © Imago
Friedrich Merz gilt als ein prominentes Mitglied des wirtschaftsliberalen Flügels der CDU und setzt sich seit langem für wirtschaftliche Deregulierungen und Privatisierungen ein.
Friedrich Merz gilt als ein prominentes Mitglied des wirtschaftsliberalen Flügels der CDU und setzt sich seit langem für wirtschaftliche Deregulierungen und Privatisierungen ein. In den 2000er Jahren unterstützte er die Agenda 2010 und sprach sich unter anderem für Einschränkungen bei Sozialleistungen aus. Auch im Jahr 2020 plädierte er dafür, nach der Krise staatliche Leistungen zu überprüfen und betonte die Unterstützung erfolgreicher Unternehmen. Merz wird oft als Befürworter der Trickle-down-Ökonomie angesehen, die davon ausgeht, dass der Wohlstand der Reichen letztlich auch den Ärmeren zugutekommt. © Michael Gstettenbauer/Imago
Merz wird 2000 zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt und übernimmt eine Schlüsselrolle in der Opposition.
Merz wird 2000 zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt und übernimmt eine Schlüsselrolle in der Opposition. © Martin Schutt/dpa
Friedrich Merz und Angela Merkel hatten über die Jahre hinweg ein komplexes und spannungsreiches Verhältnis innerhalb der CDU.
Das Verhältnis zwischen Friedrich Merz und Angela Merkel (Bundeskanzlerin a. D.) ist während ihrer Amtszeit ambivalent. Während Merz als Kritiker von Merkels Kurs in der Flüchtlingspolitik und ihrer wirtschaftlichen Ausrichtung gilt, schätzt er ihre Fähigkeit, die CDU über viele Jahre hinweg zu führen und die Partei in schwierigen Zeiten zu stabilisieren. Das Bild zeigt Merz, wie er im Jahr 2000 Angela Merkel zu ihrer Wahl zur neuen Vorsitzenden der CDU gratuliert. Merkel war die erste Frau an der Spitze der Christdemokraten. © Michael Jung/dpa
In den letzten Jahren hat sich das Verhältnis zwischen Merz und Merkel weiterentwickelt, insbesondere nachdem Merz 2022 zum CDU-Vorsitzenden gewählt wurde.
In den letzten Jahren hat sich das Verhältnis zwischen Merz und Merkel weiterentwickelt, insbesondere nachdem Merz 2022 zum CDU-Vorsitzenden gewählt wurde. Trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten über die Zukunft der CDU betont Merz, dass er die Errungenschaften von Merkels Kanzlerschaft anerkenne und die Partei in einer Weise führen möchte, die sowohl ihre Traditionen respektiert als auch neue Wege geht, um die Wählerschaft zu verjüngen. Im Jahr 2021 fand zur Verabschiedung von Merkel der Große Zapfenstreich statt. © Imago
Von 2016 bis 2018 war Friedrich Merz als Senior Advisor für BlackRock tätig, eine der größten Investmentgesellschaften der Welt
Nach einer politischen Pause von 2009 bis 2018 arbeitet Friedrich Merz als Lobbyist und Rechtsanwalt, unter anderem für die Investmentgesellschaft BlackRock, und knüpft wichtige Kontakte zu führenden Unternehmen und Entscheidungsträgern in der Finanz- und Wirtschaftswelt. Von 2016 bis 2018 war er als Senior Advisor für BlackRock tätig, eine der größten Investmentgesellschaften der Welt, wo er seine Expertise in wirtschaftlichen und finanziellen Fragen einbrachte. Diese Rolle wird kritisch betrachtet: Seine politischen Gegner befürchten, dass seine Verbindungen zur Finanzwelt zu Interessenkonflikten führen könnten, insbesondere in Bezug auf seine politischen Entscheidungen und die Wahrnehmung der CDU als wirtschaftsfreundliche Partei. Seine Kritiker argumentieren, dass Merz dadurch die Unabhängigkeit der politischen Entscheidungen gefährden könnte, während er gleichzeitig für eine Partei steht, die sich für die Belange der breiten Bevölkerung einsetzen sollte. © Bernd Von Jutrczenka/dpa
2018 kehrt Friedrich Merz in die Politik zurück und kandidiert für den CDU-Parteivorsitz, um die Partei wieder in die politische Mitte zu führen.
2018 kehrt Friedrich Merz in die Politik zurück und kandidiert für den CDU-Parteivorsitz, um die Partei wieder in die politische Mitte zu führen und ihre Wählerschaft zu verjüngen. Mit seiner Rückkehr zeigt er Ambitionen, die CDU als starke Oppositionskraft zu positionieren und eine klare wirtschaftsfreundliche Agenda zu verfolgen. © Imago
Merz‘ politische Reden sind geprägt von einer Mischung aus Tradition und modernen Ansätzen.
Merz‘ politische Reden sind geprägt von einer Mischung aus Tradition und modernen Ansätzen. Er betont traditionelle Werte wie die soziale Marktwirtschaft, den Schutz der Familie und die Bedeutung von Sicherheit und Ordnung, die in der CDU verwurzelt sind. Gleichzeitig zeigt er moderne Ansätze, indem er Themen wie Digitalisierung, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit in den Vordergrund stellt und innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen präsentiert. Merz plädiert für eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik, die sowohl wirtschaftliches Wachstum als auch ökologische Nachhaltigkeit berücksichtigt, und spricht sich für eine stärkere Einbindung junger Menschen in politische Entscheidungsprozesse aus. © Kay Nietfeld/dpa
Den Kampf um den CDU-Parteivorsitz 2018 verliert Friedrich Merz gegen Annegret Kramp-Karrenbauer.
Den Kampf um den Parteivorsitz verliert Friedrich Merz gegen Annegret Kramp-Karrenbauer. Das Verhältnis zwischen Merz und Kramp-Karrenbauer ist von einer Mischung aus politischer Konkurrenz und respektvollem Austausch geprägt. Nachdem Kramp-Karrenbauer 2018 als Nachfolgerin von Angela Merkel zur CDU-Vorsitzenden gewählt wurde, stellte Merz eine ernsthafte Herausforderung für ihre Führung dar, was zu Spannungen innerhalb der Partei führte. Trotz dieser Rivalität betonen beide Politiker die Notwendigkeit eines konstruktiven Dialogs und einer gemeinsamen Linie für die Zukunft der CDU, um die Partei nach den Herausforderungen der letzten Jahre zu stärken. © dpa
Bei der Bundestagswahl 2021 wird Merz erneut Abgeordneter und zeigt, dass er in der politischen Arena nicht vergessen ist.
Bei der Bundestagswahl 2021 wird Merz erneut Abgeordneter und zeigt, dass er in der politischen Arena nicht vergessen ist. Hier bei einem Wahlkampfauftritt mit dem damaligen Bundeskanzlerkandidaten der CDU, Armin Laschet (links). © Henning Kaiser/dpa
2022 wird Merz zum Bundesvorsitzenden der CDU gewählt und übernimmt die Verantwortung für die Neuausrichtung der Partei
2022 wird Friedrich Merz zum Bundesvorsitzenden der CDU gewählt und übernimmt die Verantwortung für die Neuausrichtung der Partei, die sich auf eine stärkere wirtschaftliche Ausrichtung, eine klare Haltung zu Migration und Integration sowie die Stärkung der inneren Sicherheit konzentriert. Unter seiner Führung wurden erste Schritte zur Reform der Parteistrukturen und zur Ansprache jüngerer Wähler umgesetzt, während die CDU versucht, sich von den Verlusten der vorherigen Wahlen zu erholen. Auf dem Foto ist Merz bei einem Parteitag im Oktober 2022 in Augsburg zu sehen. © Christof Stache/dpa
Als CDU-Parteivorsitzender betont Merz die Bedeutung von wirtschaftlicher Stabilität und sozialer Gerechtigkeit.
Als CDU-Parteivorsitzender betont Merz die Bedeutung von wirtschaftlicher Stabilität und sozialer Gerechtigkeit, indem er argumentiert, dass eine stabile Wirtschaft die Grundlage für Wohlstand, Arbeitsplätze und soziale Sicherheit ist. Er hebt hervor, dass wirtschaftliche Stabilität notwendig ist, um Investitionen zu fördern, Innovationen voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im globalen Markt zu sichern, während gleichzeitig soziale Gerechtigkeit durch gezielte Förderprogramme für benachteiligte Gruppen gewährleistet werden muss. © Rolf Vennenbernd/dpa
Während seiner Amtszeit als CDU-Vorsitzender wird Friedrich Merz mit internen Konflikten und Herausforderungen konfrontiert, insbesondere mit Spannungen zwischen moderaten und konservativen Flügeln der CDU sowie mit der Kritik an seiner Strategie zur Wählergewinnung.
Während seiner Amtszeit als CDU-Vorsitzender wird Friedrich Merz mit internen Konflikten und Herausforderungen konfrontiert, insbesondere mit Spannungen zwischen moderaten und konservativen Flügeln der CDU sowie mit der Kritik an seiner Strategie zur Wählergewinnung. Um diese Konflikte zu lösen, setzt Merz auf einen Dialog innerhalb der Partei, fördert die Einbindung verschiedener Strömungen und organisiert regelmäßige Treffen, um gemeinsame Positionen zu finden. Zudem stärkt er die Kommunikation mit der Basis, um das Vertrauen in die Parteiführung wiederherzustellen und ein einheitliches Auftreten der CDU zu gewährleisten. Hier zu sehen bei einem Statement der CDU/CSU-Bundestagsfraktion nach der fraktionsoffenen Sitzung auf der Fraktionsebene im Februar 2022. © Frederic Kern/Imago
Friedrich Merz nutzt gerne das Bild des „Bierdeckels“, um zu verdeutlichen, dass politische Ideen und Konzepte klar und verständlich vermittelt werden müssen.
Friedrich Merz nutzt gerne das Bild des „Bierdeckels“, um zu verdeutlichen, dass politische Ideen und Konzepte klar und verständlich vermittelt werden müssen. Er fordert eine Politik, die sich an den Bedürfnissen der Bürger orientiert und komplexe Themen so aufbereitet, dass sie für jeden nachvollziehbar sind. Diese Ansprache zielt darauf ab, das Vertrauen in die Politik zu stärken und die Bürger aktiv in den politischen Diskurs einzubeziehen. © Branscheid/ photothek.net/Imago
Friedrich Merz setzt sich für eine klare politische Linie ein, die sich auf wirtschaftliche Stabilität, soziale Marktwirtschaft und eine restriktive Migrationspolitik konzentriert.
Friedrich Merz setzt sich für eine klare politische Linie ein, die sich auf wirtschaftliche Stabilität, soziale Marktwirtschaft und eine restriktive Migrationspolitik konzentriert. Er betont die Notwendigkeit von Reformen im Steuerrecht, um Unternehmen zu entlasten, und spricht sich für eine stärkere Integration von Migranten aus, während er gleichzeitig die Sicherheit und Ordnung in Deutschland priorisiert, um die CDU wieder als verlässliche Mitte-Rechts-Partei zu positionieren. Hier ist Merz bei einer Rede zu sehen, die er bei den Future Days des deutschen Mittelstandes Ende Oktober 2024 gehalten hat. © Imago
Friedrich Merz spricht sich für eine klare Haltung gegenüber Migration und Integration aus.
Friedrich Merz spricht sich für eine klare Haltung gegenüber Migration und Integration aus, indem er betont, dass eine kontrollierte Zuwanderung notwendig ist, um die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen in Deutschland zu erhalten. Er fordert eine striktere Regelung des Asylrechts und eine schnellere Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig distanziert sich Merz von der AfD, indem er deren populistische Ansätze kritisiert und betont, dass die CDU eine verantwortungsvolle und sachliche Migrationspolitik verfolgen muss, die sowohl die Interessen der deutschen Bevölkerung als auch die der Migranten berücksichtigt. © Patrick Pleul/dpa
Im September 2024 wird Merz als Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl 2025 nominiert, nachdem er sich in einem internen Wettkampf gegen Markus Söder (links, CSU)durchsetzt.
Im September 2024 wird Merz als Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl 2025 nominiert, nachdem er sich in einem internen Wettkampf gegen Markus Söder (links, CSU)durchsetzt. Merz konnte sich durch seine klare wirtschaftspolitische Agenda und seine Fähigkeit, die Partei zu einen, profilieren, während Söder mit internen Konflikten und einer weniger klaren Positionierung zu kämpfen hatte. © Frank Hoermann/Sven Simon/dpa
Merz betont die Notwendigkeit von Reformen innerhalb der CDU, um die Wählerschaft zu verjüngen und eine moderne, zukunftsorientierte Partei zu etablieren.
Merz betont die Notwendigkeit von Reformen innerhalb der CDU, um die Wählerschaft zu verjüngen und eine moderne, zukunftsorientierte Partei zu etablieren. Er schlägt unter anderem vor, die Parteistrukturen zu modernisieren, die Mitgliederbeteiligung zu erhöhen und gezielte Programme zur Ansprache junger Wähler zu entwickeln. Im Wahlkampf 2025 setzt Merz auf eine aktive Nutzung sozialer Medien wie Instagram, Twitter und TikTok, um jüngere Wähler anzusprechen und seine politischen Ideen zu verbreiten, wobei er Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung und soziale Gerechtigkeit in den Vordergrund stellt. © Bode/Imago
Im aktuellen Bundestagswahlkampf zeigt sich Friedrich Merz in seiner Rolle als Kanzlerkandidat, der die CDU in eine neue Ära führen will.
Im Bundestagswahlkampf zeigt sich Friedrich Merz in seiner Rolle als Kanzlerkandidat, der die CDU in eine neue Ära führen will. Er polarisiert, indem er einerseits von seinen Unterstützern für seine klare wirtschaftliche Agenda, seine Fähigkeit zur Parteieinheit und seine modernen Ansätze in der Politik gelobt wird. Andererseits kritisieren Gegner, dass seine Verbindungen zur Finanzwelt und seine strikte Haltung zu Migration und Integration zu einem Verlust an sozialer Sensibilität führen könnten. Unterstützer sehen in ihm einen starken Führer, der die CDU revitalisieren kann, während Kritiker befürchten, dass er die Partei weiter nach rechts drängt und damit die Wählerschaft spaltet. © Chris Emil Janssen/Imago
Bundestag - Kanzlerwahl
Die Union gewinnt die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 – muss sich aber mit gerundet 28,5 Prozent der Stimmen begnügen. Für die CDU (22,6 %) war es das zweitschlechteste Abschneiden in der Geschichte der Bundesrepublik, für die CSU (6,0 %) das drittschlechteste. Es kommt zu einer schwarz-roten Koalition. Doch die Wahl zum Kanzler verläuft holprig. Er verpasst zunächst die nötige Mehrheit und wird erst im zweiten Durchgang zum zehnten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Erster Gratulant ist sein Vorgänger Olaf Scholz. © Christoph Soeder/dpa
Merz, Macron, Starmer und Tusk in Kiew
Wenige Tage nach der Wahl zum Kanzler setzt Merz ein erstes Zeichen. Zusammen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer reist er mit dem Zug nach Kiew. Dort kommt noch Polens Regierungschef Donald Tusk dazu. Gemeinsam beraten sie mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über den Weg zu einer Friedenslösung im Ukraine-Krieg. „Wir arbeiten gemeinsam darauf hin, dass Russland sich endlich auf einen längeren Waffenstillstand einlässt, statt immer wieder neue Vorbedingungen zu stellen“, sagt Merz - und betont: „Wir stehen fest und bleiben fest an der Seite der Ukraine.“ © Kay Nietfeld/dpa

Als Beispiel nannte Frei „die Reform des Arbeitszeitgesetzes, wonach man nur noch eine Wochenhöchstarbeitszeit hat, aber eben keine Tageshöchstarbeitszeit mehr“. Außerdem wolle die CDU eine schnelle Entlastung der Landwirtschaft und der Gastronomie. „Wir möchten, dass Überstundenzuschläge steuerfrei bleiben. Und wir möchten, dass diejenigen, die über das gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus freiwillig weiterarbeiten, die ersten 2000 Euro im Monat steuerfrei behalten.“

„Das sind alles Dinge, die man sehr schnell machen kann, genauso wie beispielsweise auch die Zurückweisungen an der Grenze“, fuhr Frei fort. „Auch dafür braucht man kein Gesetz.“

CDU-Parteitag heute live in Berlin soll Umsetzung von Merz‘ Sofortprogramm beschließen

Update vom 3. Februar, 8.55 Uhr: Bis zur Bundestagswahl sind es noch knapp drei Wochen. Heute steht für die CDU der nächste wichtige Termin auf dem Programm. Bei einem Parteitag will sie ein „Sofortprogramm“ beschließen, das auch den Fünf-Punkte-Plan des Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz zur Migration enthält. Dieser Vorschlag bekam in der vergangenen Woche im Bundestag nur deshalb eine Mehrheit, weil die Union dazu Stimmen der AfD in Kauf genommen hat. Am Wochenende protestierten Tausende gegen diesen Kurs. Das Streitthema Migrationspolitik dürfte das Abstimmungsverhalten vieler Wählerinnen und Wähler am 23. Februar beeinflussen.

Erstmeldung vom 2. Februar: Berlin – Am Ende reichte es bei der Abstimmung im Bundestag nicht aus: Am späten Freitagnachmittag fand das Migrations-Gesetz von Friedrich Merz (CDU) keine Mehrheit. Nach einem langen Schlagabtausch musste der Unions-Kanzlerkandidat eine Niederlage hinnehmen. Es folgten Protesten und Kritik, sogar aus den eigenen Reihen.

Trotz des Widerstands plant die CDU, unmittelbar nach einer möglichen Regierungsübernahme den umstrittenen Fünf-Punkte-Plan von Parteichef Friedrich Merz zur Eindämmung der illegalen Migration umzusetzen. Dazu soll ein Sofortprogramm verabschiedet werden.

CDU-Sofortprogramm: Merz gibt vor Bundestagswahl „Garantie“ für Veränderung bei Asylpolitik

Drei Wochen vor der Bundestagswahl 2025 gibt Merz eine „Garantie“ für eine grundlegende Veränderung in der Wirtschafts- und Asylpolitik, sollte er Kanzler werden. In der Bild am Sonntag erklärte er: „Ich gebe den Wählerinnen und Wählern in Deutschland die Garantie, dass es in der Wirtschaftspolitik und in der Asylpolitik eine wirkliche Wende gibt. Wir brauchen in Deutschland einen Politikwechsel.“ Dazu gehöre eine strikte Begrenzung des Zuzugs von Asylbewerbern. Nach der Abstimmung im Bundestag zeigten erste Umfragen zwei minimale Gewinner.

Mit Blick auf die verlorene Abstimmung und die bevorstehende Wahl sagte Merz: „Ich möchte, dass wir so stark werden, dass sich andere nach uns richten müssen und wir uns nicht nach anderen.“ Er warf SPD und Grünen vor, im Wahlkampf den Fokus „hin zu persönlicher Herabsetzung und Diffamierung meiner Person“ verschoben zu haben. Auch Sahra Wagenknecht äußerte sich bereits nach der Abstimmung im Bundestag.

Am Montag, dem 3. Februar, soll das Sofortprogramm der CDU zur Eindämmung der illegalen Migration von den 1001 Delegierten eines Wahlparteitags in Berlin verabschiedet werden. Das Dokument liegt der Deutschen Presse-Agentur vor, und die Rheinische Post sowie das Portal Politico berichteten zuerst darüber. Das 15-Punkte-Programm mit dem Titel „Unser Sofortprogramm für Wohlstand und Sicherheit“ wurde am Samstagabend an den Parteivorstand verteilt. Es ist in zwei Hauptthemen unterteilt und enthält wesentliche Teile des CDU-Wahlprogramms.

In dem Dokument legt die CDU einen Schwerpunkt auf wirtschaftliche Themen. Mehrere Beschlüsse der gescheiterten Ampel-Regierung von SPD, Grünen und FDP sollen schnell rückgängig gemacht werden. Bei jeder Entscheidung werde darauf geachtet, „dass sie der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, dem Wohlstand und der Sicherheit der Menschen im Land dient“, so das Papier.

CDU-Sofortprogramm mit Maßnahmen für Migration: Merz hält an Gesetz fest

Das CDU-Sofortprogramm umfasst auch konkrete Maßnahmen im Bereich Migration. Neben dem Fünf-Punkte-Plan von Merz, der dauerhafte Grenzkontrollen, Zurückweisungen an den Grenzen und einen unbefristeten Ausreisearrest für ausreisepflichtige Straftäter und Gefährder vorsieht, bleibt das „Zustrombegrenzungsgesetz“ ein zentrales Element. Dieses Gesetz soll unter einer zukünftigen Unions-Regierung weiterverfolgt werden. Eine Begrenzung der Migration wird als klares Ziel genannt, ebenso das Ende des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte und erweiterte Befugnisse für die Bundespolizei.

Ein weiterer Punkt im Sofortprogramm der CDU ist die Abkehr von der „Express-Einbürgerung der Ampel“. Die Partei betont, dass „der deutsche Pass steht am Ende der Integration und nicht am Anfang“.

In ihrem Sofortprogramm plant die CDU auch die Abschaffung des Cannabis-Gesetzes. Der sexuelle Missbrauch von Kindern soll durch die Speicherung von IP-Adressen bekämpft werden. Mit einer elektronischen Fußfessel will die Partei Gewalttäter gegen Frauen überwachen. Die Stromsteuer und Netzentgelte sollen gesenkt werden, um eine Entlastung von mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde zu erreichen. Zur Reduzierung der Bürokratie plant die CDU weniger Betriebsbeauftragte, keine Bonpflicht, die Abschaffung der deutschen Lieferkettenregulierung und der Belastungen durch das Energieeffizienzgesetz.

Auch das umstrittene „Heizungsgesetz“ soll abgeschafft und zur Agrardieselrückvergütung zurückgekehrt werden. Zudem ist eine wöchentliche Höchstarbeitszeit geplant, um flexibleres Arbeiten zu ermöglichen. Überstundenzuschläge sollen steuerfrei werden. Wer in der Rente freiwillig mehr arbeiten möchte, soll bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei verdienen können. Die CDU plant, die Umsatzsteuer auf Speisen in Restaurants und Gaststätten auf sieben Prozent zu senken.

Nach Bundestagswahl: CDU plant mit Sofortprogramm – wer zieht mit?

Ob die Pläne der CDU nach der Bundestagswahl umgesetzt werden können, bleibt unklar. Aktuelle Umfragen deuten darauf hin, dass die Union möglicherweise auf die SPD oder die Grünen angewiesen sein könnte, um eine Koalition zu bilden. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließt Friedrich Merz aus. Sollte die CDU mit Parteien der „Reste-Ampel“ koalieren, könnte es schwierig werden, viele Vorhaben des Sofortprogramms ohne Anpassungen umzusetzen, da die meisten Änderungen Vorhaben betreffen, die die gescheiterte Ampel-Regierung beschlossen hatte. (fbu mit Agenturen)

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