News-Ticker

Rheinmetall plant Panzerfabrik in der Ukraine – Medwedew droht mit Zerstörung

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    VonStephanie Munk
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    Sandra Kathe
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Die Kämpfe um die Stadt Bachmut dauerten auch am Sonntag weiter an. Die Lage in der stark zerstörten Stadt ist unübersichtlich. Der News-Ticker.

Update vom 6. März, 7.53 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet – die weiteren Entwicklungen finden Sie hier.

Update vom 5. März, 21.55 Uhr: Auch am Sonntag setzten russische Truppen und Wagner-Söldner die unerbittlichen Angriffe auf Bachmut weiter fort. „Sie (die russischen Truppen) hören nicht auf, gegen Bachmut und die umliegenden Siedlungen anzustürmen“, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht am Abend mit. Zahlreiche Siedlungen rund um Bachmut seien mit Mörsern und Artillerie beschossen worden. Angaben zu eventuellen Geländegewinnen der russischen Angreifer machte Kiew jedoch nicht. Bisher wird Bachmut von drei Seiten bedrängt, lediglich eine Seite im Westen ist noch offen.

Der Generalstab in Kiew sprach in seinem Bericht von „erfolglosen Offensivaktionen“ russischer Truppen bei Awdijiwka und Schachtarsk im Osten des Landes. Auch dort seien viele Ortschaften von russischer Artillerie wahllos beschossen worden.

Noch Tausende Zivilisten in Bachmut – „Der Feind greift die Stadt mit allen Mitteln an“

Update vom 5. März, 15.30 Uhr: Die Lage in der umkämpften Stadt Bachmut spitzt sich am Wochenende weiter zu. Durch den massiven russischen Beschuss können aktuell kaum noch Zivilisten aus der Stadt evakuiert werden. Aktuell können gerade einmal fünf bis zehn Menschen pro Tag aus der Stadt gebracht werden. Zum Höhepunkt der Evakuierungen hatten jeden Tag knapp 600 Menschen die Stadt verlassen. Vor dem Krieg lebten über 70.000 Menschen in Bachmut. Aktuell sollen sich noch 4.000 Zivilisten in der Stadt befinden.

„Der Feind sprengt alles in die Luft, greift mehrstöckige Gebäude und den Wohnsektor an. Es gibt Luftangriffe, Artilleriebeschuss, Mörserbeschuss. Der Feind greift die Stadt mit allen Mitteln an“, erklärte der stellvertretende Bürgermeister von Bachmut gegenüber CNN.

Ein Polizeitransporter fährt auf einer Schnellstraße, während Zivilisten aus Bachmut evakuiert werden.

Ukraine-Krieg: Rheinmetall plant Panzerfabrik in der Ukraine – Medwedew droht mit Zerstörung

Update vom 5. März, 10.40 Uhr: Der Rüstungskonzern Rheinmetall verhandelt über den Bau einer Panzer-Fabrik auf ukrainischem Boden. Diese könne jährlich bis zu 400 Kampfpanzer vom Typ Panther produzieren, sagte Unternehmenschef Armin Papperger der Rheinischen Post vom Sabachmutmstag (5. März). Er hofft auf eine Entscheidung „in den nächsten zwei Monaten“. Aus Moskau kamen bereits Drohungen mit einem Angriff auf das Werk.

„Für rund 200 Millionen Euro kann ein Rheinmetall-Werk in der Ukraine aufgebaut werden“, sagte Papperger. Demnach sind die Gespräche mit der ukrainischen Regierung „vielversprechend“. Der Rheinmetall-Chef zeigte sich überzeugt, dass das Werk auch gegen russische Luftangriffe geschützt werden könne: „Ein Schutz durch Flugabwehr wäre nicht schwierig.“

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

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Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp
Ukraine-Krieg - Jahrestag Kriegsbeginn- Kiew
Ukrainische Soldaten erinnern am 24. Februar 2023 an der Sophienkathedrale in Kiew an den Beginn des Ukraine-Kriegs ein Jahr zuvor. © Kay Nietfeld/dpa
Ukraine-Krieg - Orthodoxe Ostern in Saporischschja
Die kirchlichen Rituale werden in der Ukraine auch im April 2023 befolgt: Orthodoxe christliche Priester und Gläubige bei der Segnung der traditionellen Osterkörbe am Ostersonntag in der St. Nikolaus-Kirche in Saporischschja. © Andriy Andriyenko/dpa
Ukraine-Krieg - Ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes
Ukrainische Soldaten gestikulieren im September 2023 auf ihrem Bradley Fighting Vehicle (BFV) in der Frontstadt Orichiw. Aus ihrem amerikanischen Schützenpanzer berichten sie von schweren Gefechten. Seit Kriegsbeginn stand Orichiw unter ständigem Beschuss der russischen Armee. © Oliver Weiken/dpa
Ukraine-Krieg - Kupjansk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mitte) wird am 30. November 2023 während eines Besuchs in einem Gefechtsstand an der Front in Kupjansk über die Kriegssituation informiert. © dpa
Lwiw
Auch im Dezember 2023 feiern die Menschen in der Ukraine Weihnachten. In Lwiw besuchen sie den Gottesdienst an Heiligabend und bereiten sich darauf vor, den ersten Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember zu feiern.  © Yuriy Dyachyshyn/AFP
Ukraine-Krieg - Charkiw
Ein großer Haufen Trümmer mit Resten von russischen Raketen liegt in der Stadt Charkiw. In den frühen Morgenstunden des 15. Februar 2024 schlug eine russische Rakete in einem Wohngebiet von Chugugyv ein und tötete eine 67-jährige Frau. © Ximena Borrazas/dpa
Charkiw
Trotz Gesprächen über eine Waffenruhe dauert der Ukraine-Blick auch im Jahr 2025 weiter an. Charkiw steht mehrmals schwer unter russischem Beschuss. Das Kunstwerk „Kreuz des Friedens“ mit einem Kruzifix aus 20.000 Fragmenten russischer Artilleriegeschosse wurde vom amerikanisch-ukrainischen Künstler Sergey Melnikoff (besser bekannt als MFF) und dem ukrainischen Künstler Viktor Belchik geschaffen. © Sergey Bobok/AFP
Ukraine-Krieg - Sumy
Bei einem schweren russischen Luftschlag mit ballistischen Raketen gegen die Stadt Sumy kommen am Palmsonntag 2025 mehr als 30 Menschen ums Leben. Mehr als 100 Zivilpersonen werden verletzt. Unter den Toten sind auch Kinder. © Evgeniy Maloletka/dpa

Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew drohte mit solchen Angriffen. Die Eröffnung der Fabrik werde „mit einer Salve Kalibr und anderem Feuerwerk gebührend gefeiert“, schrieb die Nummer zwei des russischen Sicherheitsrates am Samstag im Onlinedienst Telegram. Kalibr sind russische Lenkwaffen, die von Flugzeugen, Schiffen, U-Booten und von Land abgefeuert werden können.

Ukraine-Krieg: Ukrainische Piloten machen sich in den USA mit F-16-Kampfjets vertraut

Update vom 5. März, 8.40 Uhr: Zwei ukrainische Piloten befinden sich derzeit in den Vereinigten Staaten, um sich mit F-16-Kampfjets vertraut zu machen. Dies berichtet t-online unter Berufung auf den US-Sender NBC. Dabei will die US-Luftwaffe herausfinden, wie lange eine Ausbildung ukrainischer Piloten dauern würde, wenn Kampfjet-Lieferungen im Ukraine-Krieg stattfinden sollten. Der Sender gibt als Quelle zwei Kongressbeamte und einen hochrangigen US-Militär an. Derzeit würden die Ukrainer auf Simulatoren auf einer US-Militärbasis in Tucson im Bundesstaat Arizona trainiert, so NBC.

Ukraine-Krieg: Bis zu 500 russische Gefallene und Verletzte täglich

Update vom 5. März, 6.10 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sieht beim seit Monaten anhaltenden Kampf um die Stadt Bachmut massive Verluste auf russischer Seite. „Die Verluste der Russen belaufen sich jeden Tag auf bis zu 500 Gefallene und Verletzte“, sagte Resnikow der „Bild am Sonntag“ zur aktuellen Lage in der umkämpften Region im Ukraine-Krieg. Eine mögliche Einnahme Bachmuts durch das russische Militär hätte Resnikow zufolge jedoch kaum strategische Auswirkungen.

„Wenn sie Bachmut einnehmen, wird das nichts für den Donbass bedeuten“, sagte Resnikow der „Bild am Sonntag“. Die Stadt sei für Moskau ein „symbolischer Ort“. Angesichts des Einsatzes der privaten Söldnergruppe Wagner im Kampf um Bachmut sprach Resnikow von einer „Art Wettbewerb zwischen verschiedenen Kreml-Türmen“. Resnikow sagte, Russland gehe bei Bachmut mit der „Taktik des Fleischwolfs“ vor, für Moskau seien „Soldaten nur Kanonenfutter“. Es gebe in dieser Hinsicht „einen Unterschied zwischen Ukrainern und Russen“.

Ukraine-Krieg: Kiew dementiert Rückzug aus Bachmut

Update vom 4. März, 18.50 Uhr: Die ukrainische Militärführung hat Berichten von einem Truppen-Rückzug aus der umkämpften Stadt Bachmut erneut dementiert. Die russischen Streitkräfte hätten am Samstagabend keine Kontrolle über die Stadt in der Region Donezk. Das erklärte Serhii Cherevatyi, Sprecher der östlichen ukrainischen Streitkräfte, gegenüber CNN. Bei den gemeldeten Abzügen aus der Stadt habe es sich demnach nur um routinemäßige Truppen-Rotationen gehandelt. Die Angaben lassen sich aktuell nicht unabhängig überprüfen.

„Die Kämpfe in Bachmut finden eher am Stadtrand statt, da die Stadt von ukrainischen Verteidigungskräften kontrolliert wird: den Streitkräften der Ukraine, dem Grenzschutz und der Nationalgarde“, erklärte Cherevatyi. Russische Truppen und Wagner-Söldner versuchen bereits seit Monaten die Stadt einzukesseln. Beobachter rechnen deshalb mit einem baldigen Abzug der ukrainischen Truppen, um größere Verluste zu vermeiden.

Ukraine-Krieg: Russland greift Bachmut von drei Seiten an – Lage in der Stadt immer prekärer

Update vom 4. März, 11.40 Uhr: Die Situation der ukrainischen Verteidiger in der umkämpften Stadt Bachmut wird nach Einschätzung britischer Geheimdienste immer prekärer. Die ukrainischen Soldaten stünden unter großem Druck. In der Stadt und um sie herum werde schwer gekämpft, heißt es in einem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Bachmut werde von drei Seiten von Russen angegriffen. Russische Soldaten und Kämpfer der Söldnertruppe Wagner sollen weitere nördliche Vororte der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht haben. Die ukrainische Armee setze in Bachmut nun Elite-Einheiten ein, heißt es. In den Tagen zuvor seien zwei Brücken zerstört worden. Darunter sei eine für Transporte und Nachschub wichtige Verbindungsbrücke. Die Transportwege unter ukrainischer Kontrolle würden daher immer rarer.

Ukraine-Krieg: Schoigu besucht offenbar Front in Ukraine: „Ihr kämpft ordentlich“

Update vom 4. März, 9.15 Uhr: Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat russischen Angaben zufolge die Front im ostukrainischen Kriegsgebiet inspiziert. Schoigu habe sich an einem Kommandopunkt im Donbass einen Lagebericht angehört und Soldatinnen und Soldaten ausgezeichnet, teilte das Ministerium via Telegram mit. „Die Auszeichnungen sind verdient und erarbeitet, ihr kämpft ordentlich. Vor uns liegt eine Menge Arbeit“, sagte Schoigu während der Zeremonie.

Das russische Verteidigungsministerium hatte bereits Mitte Januar über einen Frontbesuch Schoigus berichtet, davor von zwei weiteren im Dezember. Allerdings sind unabhängige Analysten nach Auswertung der Videos zum Schluss gekommen, dass sich der Minister bei den Besuchen 80 Kilometer von der Front entfernt befunden hatte.

Ukraine-Krieg: „Schlachthaus auf beiden Seiten“ rund um Bachmut – Heftige Kämpfe halten an

Update vom 4. März, 06.00 Uhr: Unvermindert setzen die russischen Truppen ihre Angriffe auf die ostukrainische Stadt Bachmut fort. „Der Feind ist weiterhin bemüht, die Stadt einzukreisen“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Abend mit. Eine Serie von Angriffen an verschiedenen Schwerpunkten rund um Bachmut sei von den Verteidigern abgewehrt worden. Unterdessen berichtete der Kommandeur einer ukrainischen Armee-Einheit in Bachmut laut dem ukrainischen Internet-Kanal Espreso TV, dass Teile einiger Einheiten angewiesen worden seien, in sicherere Stellungen zu wechseln. Er beschrieb die Situation als ein „Schlachthaus auf beiden Seiten“. Der Anführer einer ukrainischen Drohneneinheit sagt in einem in den sozialen Medien veröffentlichten Video, seine Einheit sei zum sofortigen Rückzug aufgefordert worden.

Update vom Freitag, 3. März, 19.20 Uhr: Kiew hat am Freitagabend von andauernden schweren Kämpfen um die Stadt Bachmut in der Region Donezk berichtet. „Der Feind ist weiterhin bemüht, die Stadt einzukreisen“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem täglichen Lagebericht mit. Eine Serie von Angriffen an verschiedenen Schwerpunkten rund um Bachmut sei von den ukrainischen Verteidigern abgewehrt worden. Das russische Militär versucht schon seit Wochen, die Stadt zu erobern.

Ukraine-Krieg: Kiew dementiert Berichte von nahender Besetzung Bachmuts

Update vom Freitag, 3. März, 14.45 Uhr: In einer Videobotschaft hat der Chef der Söldertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, behauptet, dass eine Besetzung der umkämpften Stadt Bachmut kurz bevorsteht. Nun entlarvt das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine den Bericht als gezielt irreführend und dementiert die aussichtslose Lage. In dem Bericht der Behörde heißt es, Prigoschin befinde sich in seinem Video nicht an der Frontlinie, sondern laut Vergleichen von Bild- und Kartenmaterial in der nördlich gelegenen Kleinstadt Paraskoviivka, die Ende Februar von russischen Kämpfern eingenommen wurde.

Dem Wagner-Chef wirft das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine vor, mit gezielten Desinformationen Panik in der ukrainischen Bevölkerung auslösen zu wollen und „die oberste militärische und politische Führung zu provozieren“. Bereits im Januar hatte Prigoschin in einem Video behauptet, an einem Ort zu sein, an dem er in Wahrheit gar nicht war, wie die Nachrichtenseite Ukrainska Pravda berichtet.  

Ukraine-Krieg: Wagner-Chef kündigt baldige Besetzung von Bachmut an

Erstmeldung vom Freitag, 3. März, 13.40 Uhr: Bachmut/Kiew – Nach monatelangen erbitterten Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut zeichnet sich eine baldige Besetzung durch Russland ab. Das berichten die Nachrichtenagenturen AFP und dpa nach einer Videobotschaft von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Darin hatte dieser behauptet, die Stadt sei quasi völlig eingekesselt und es führe „nur noch eine Straße“ hinaus und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgefordert, den Verteidigern einen Abzug zu erlauben.

Trotz seit Tagen anhaltender Gerüchte, dass sich auch die ukrainische Seite auf einen womöglich anstehenden Rückzug vorbereitet und die Frontlinien bereits hinter Bachmut verlegen soll, äußerte sich Oleksij Danilow, Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrats, laut dpa zunächst noch kämpferisch: „Ja, es ist schwierig und hart, aber wir wissen, wie wir weiter vorgehen“, zitiert die Agentur einen Beitrag im Portal RBK-Ukraina.

Schlacht um Bachmut: Im Ukraine-Krieg zeichnet sich ein russischer Vorstoß ab

Seit Wochen betonen Militärexperten, dass eine Besetzung von Bachmut kriegsstrategisch weit weniger Auswirkungen hätte als die erbitterten Schlachten, bei denen täglich wohl teils hunderte Kämpfer auf beiden Seiten ihr Leben verlieren, es vermuten lassen. Dennoch galt Bachmut für die ukrainische Seite bislang als symbolische Festung in der größtenteils durch Russland besetzten Region Donezk. Die russische Söldnergruppe Wagner dagegen scheint eine Einnahme Bachmuts vor allem deswegen vorantreiben zu wollen, um den eigenen Einfluss im Ukraine-Krieg zu demonstrieren.

In der Stadt Bachmut, in der vor dem Krieg rund 75.000 Menschen lebten, sollen sich neben Verteidigungskräften der ukrainischen Armee laut Behördenabgaben kaum noch 5000 Zivilpersonen aufhalten. Einige der Kämpfer seien wohl aus Propaganda-Zwecken auch in Prigoschins Video zu sehen: Zwei junge Männer und ein alter Mann richten die Worte an den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und bitten ihn explizit darum, sie aus Bachmut fortgehen zu lassen. Prigoschin kommentiert: „Wo wir früher gegen eine professionelle Armee gekämpft haben, sehen wir jetzt zunehmend alte Leute und Kinder“.

Kriegsschauplätze im Ukraine-Krieg: Zivilpersonen sterben in Saporischschja

Auch abseits der Front von Bachmut gehen die Kämpfe um die Frontlinien des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine täglich weiter. In vielen Orten des Landes bedrohen Bombenangriffe neben der wichtigen Infrastruktur der Ukraine auch das Leben von Zivilpersonen. Bei einem Bombenangriff auf die Gebietshauptstadt Saporischschja am Fluss Dnepr wurde in der Nacht zum Donnerstag ein Wohngebäude zerstört. Vier Menschen wurden laut einem Bericht des Online-Mediums Ukrainska Pravda bereits tot aus den Trümmern geborgen, weitere werden noch immer vermisst. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Evgeniy Maloletka/dpa

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