Auch NRW im Fokus

Hamas-Terror in Neukölln bejubelt: Entsetzen über Aktion - weitere Demos folgen wohl

  • Sandra Kathe
    VonSandra Kathe
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Nach dem Angriff auf Israel durch Terroristen der Hamas haben Sympathisanten die Angreifer in Berlin offen bejubelt und Süßigkeiten verteilt. Die Kritik ist groß.

Gaza/Berlin – Der Angriff auf Israel hat binnen weniger Stunden bereits hunderten Menschen das Leben gekostet, Zivilpersonen – darunter auch Kinder – wurden verletzt oder durch Terroristen der Hamas außer Landes gebracht. Während vielerorts mit Bestürzung auf die Nachrichten aus Israel reagiert wird, zeigen sich einigen Gruppierungen jedoch höchst erfreut über den neu entfachten Krieg in Israel.

Besonders sichtbar feierten den Angriff am Samstagnachmittag auch Anhänger der palästinensischen Organisation Samidoun auf der Sonnenallee im Berliner Stadtteil Neukölln. Dabei hatten sich Personen in palästinensische Flaggen gehüllt und Süßigkeiten an Passantinnen und Passanten verteilt. Die internationale Samidoun-Gruppierung versteht sich eigenen Angaben zufolge als Solidaritätsnetzwerk für palästinensische Gefangene. Gegründet hatten das Netzwerk Personen aus dem Umfeld der als Terrororganisation eingestuften Volksfront zur Befreiung Palästinas, wie die Berliner Morgenpost berichtet.

In Berlin-Neukölln kam es am Wochenende zu einer heftig kritisierten Demonstration von Menschen, die den Hamas-Angriff auf Israel gut heißen.

65 Menschen bei israelfeindlicher Demo in Berlin: Mehrere Anzeigen erstattet

Wie die Berliner Polizei mitteilte, sind bei der Aktion drei Personen dabei gewesen, am Samstagabend seien daraufhin erneut bis zu 65 Menschen zusammengekommen, die „pro-palästinensische Sprechchöre“ und israelfeindliche Parolen skandiert hätten. Beim Versuch, die Veranstaltung aufzulösen, sei es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen, bei denen zwei Einsatzkräfte leicht verletzt worden seien. Daraufhin seien mehrere Anzeigen erstattet worden.

Mehrere Politikerinnen und Politiker verschiedener Parteien haben inzwischen die pro-palästinensischen Aktionen scharf verurteilt und Konsequenzen für die Beteiligten gefordert. So sagte etwa die SPD-Vorsitzende Saskia Esken, dass man als Rechtsstaat dagegen vorgehen müsse, wenn „Terrorakte auf der Straße gefeiert werden“. Auch Kevin Kühnert, Generalsekretär ihrer Partei, verurteilte das Verhalten der Feiernden, betonte aber auch, dass es „viele menschenfeindliche und auch antisemitische Einstellungen“ quer durch die deutsche Bevölkerung hindurch gebe – „längst nicht nur bei Menschen mit Migrationshintergrund“.

Viel Kritik an Palästina-Demo in Berlin: FDP, Grüne und CDU üben Kritik

Auch aus den anderen Ampel-Parteien kam deutliche Kritik an der Aktion in Berlin. Emily Büning, Politische Geschäftsführerin der Grünen, betonte, dass es nicht die Zeit für irgendjemanden wäre, einen Angriff auf Israel zu feiern. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sagte: „Diese Leute lehnen unsere Werte ab, und diese Leute haben einfach hier nichts zu suchen.“

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann dachte sogar laut darüber nach Aktionsteilnehmern mit doppelter Staatsbürgerschaft besitzen, die deutsche Staatsbürgerschaft abzuerkennen. Die Polizei in NRW rechnete unterdessen für Montag mit neuerlichen Pro-Palästina-Demos, wie der WDR berichtete. In Duisburg soll auch „Samidoun“ an einer geplanten Aktion beteiligt sein. (saka mit dpa/AFP)

Rubriklistenbild: © Jürgen Held/imago-images.de

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