Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, legt am Denkmal für die auf dem Maidan getöteten Demonstranten einen Strauß roter Rosen nieder. Der SPD-Politiker ist zu einem spontanen Besuch in Kiew eingetroffen.
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Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, legt am Denkmal für die auf dem Maidan getöteten Demonstranten einen Strauß roter Rosen nieder. Der SPD-Politiker ist zu einem spontanen Besuch in Kiew eingetroffen.

Gespräch in der Ukraine

Pistorius überraschend in Kiew: Besuch im Ukraine-Krieg von schweren Raketenangriffen überschattet

  • Felix Busjaeger
    VonFelix Busjaeger
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Überraschend ist Verteidigungsminister Pistorius zu einem Besuch im Ukraine-Krieg in Kiew eingetroffen. Das Land steht derzeit im Fokus schwerer Luftangriffe.

Kiew – Im Ukraine-Krieg hat Russland jüngst seine Angriffe auf ukrainische Städte verstärkt, nun ist Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) überraschend zu einem Besuch in Kiew eingetroffen. „Ich bin wieder hier, um erstens weitere Unterstützung zuzusagen“, sagte der Minister. Er wolle „aber auch unsere Solidarität, unsere tiefe Verbundenheit und Bewunderung für den mutigen, tapferen und verlustreichen Kampf, der hier geführt wird“ ausdrücken. Für den SPD-Politiker ist es der zweite Besuch in Kiew in der Funktion als deutscher Verteidigungsminister nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine.

Pistorius besucht Kiew: Termin mit Kollege Rustem Umjerow geplant

Pistorius hatte im Februar erstmals die ukrainische Hauptstadt besucht, knapp drei Wochen nach seiner Vereidigung als Verteidigungsminister. Der jetzige Besuch des SPD-Politikers fällt in eine Zeit, in der Russlands Armee wieder vermehrt Ziele in der Ukraine aus der Luft beschießt. In der Nacht zu Dienstag (21. November) wurde unter anderem ein Krankenhaus in der frontnahen Stadt Selydowe im Donbass angegriffen. Nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko wurden dort sechs Zivilisten verletzt. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass unter den Trümmern zweier getroffener Gebäude noch Menschen verschüttet seien.

Auf dem Programm von Minister Pistorius, der zuletzt mit einer Aussage zur Kriegstüchtigkeit Deutschlands für Aufsehen sorgte, steht unter anderem ein Gespräch mit seinem ukrainischen Kollegen Rustem Umjerow. Im Februar 2023 hatte er der ukrainischen Führung die Lieferung von mehr als 100 Kampfpanzer des älteren Typs Leopard 1A5 versprochen. Sie sollen in Etappen geliefert werden, bis spätestens zweites Quartal 2024. Inwieweit es nun um Waffenlieferungen aus Deutschland für den Ukraine-Krieg geht, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar.

Waffenlieferungen für Ukraine: USA sichern neues Rüstungspaket zu

Zu Beginn seines Besuchs ehrte Pistorius die Demonstranten, die während der proeuropäischen Maidan-Proteste vor zehn Jahren getötet worden waren. „Mutige Menschen aller Altersgruppen sind auf die Straße gegangen, für Freiheit, für Annäherung an Europa und haben dafür mit dem Leben bezahlt“, sagte Pistorius. Derweil stellen die USA der Ukraine zur Abwehr der russischen Invasion weitere Militärausrüstung bereit. Bei dem neuen Paket im Wert von 100 Millionen US-Dollar (rund 91,4 Millionen Euro) handelt es sich um Militärhilfe, die bereits vom US-Kongress genehmigt wurde. Das Rüstungspaket umfasst unter anderem Stinger-Flugabwehrraketen, einen Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars sowie Artilleriemunition. (fbu/mit dpa)

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